Hi,
Nur Desinteresse kann Meinungsbildung verhindern.
Nein, auch ein ausgeprägtes Denkvermögen kann Meinungsbildung unterbinden.
Wenn man einige Zeit
denkend auf diesem Planeten verbracht hat,
weiß man, dass solche Eindrücke eines ersten Treffens
niemals repräsentativ sein werden.
Man
kann die Meinungsbildung nicht verhindern, aber man kann - wenn man denkt - die Meinungsbildung beeinflussen, dass man diese Momentaufnahme nicht zu hoch bewertet.
Wenn es also keine absoluten Ausschlusskriterien gibt, wird man in der Situation immer offen für ein weiteres Kennenlernen sein.
Klischeebeispiel: Wenn man durch lockere Gespräche beim Essen draufkäme, dass die Dating-Partnerin finanziell grad flach ist und sie von Reisewünschen im nächsten Jahr nach Neuseeland redet, würde ich mich als finanziell gefestigtster Mann schon fragen, ob ich zugeben sollte, dass mich Neuseeland interessiert oder mich eher reisefaul darstellen gscheiter wäre
Das fällt wohl in die Kategorie "Wie der Schelm ist, so denkt er".
Sind Deiner Ansicht nach alle Frauen so berechnend und hinterfotzig? Warum, bitteschön, darf jemand der "finanziell grad flach ist" keine Träume haben, keine Wünsche? Warum sollte ich annehmen, dass eine Frau mir so sagen will, dass sie zum Urlaub eingeladen werden will? Und warum sollte ich gezwungen sein, sie einzuladen, wenn ich zugebe, dass mich Neuseeland auch interessiert?
Und wenn sie mit mir ins Bett ginge, in der Hoffnung, ich würde ihr soetwas bezahlen, hat
sie Pech gehabt, nicht ich.
Beispiel: Wenn ich mehrmals gesagt habe, dass ich mich lieber untertags treffe, gerne morgens, gemeinsames Frühstücken in den Raum stelle, weil das eher meine Zeit ist als abends und dann kommen einige Vorschläge, die alle abends sind, frag ich mich schon, ober er nachgedacht hat, ob ich was für ihn bin (oder ob nur eigene Bedürfnisse in mich projiziert werden).
Weißt Du, ich kann reden bzw. schreiben. Ich täte mich nicht fragen, ob sie nachgedacht hat oder was für mich ist, sondern sie fragen! Kommunikation ist so was Tolles, solltest Du auch mal probieren!
Also anstatt meine Zeit damit zu verschwenden
mich zu fragen, ob sie nachgedacht hat oder was für mich ist, frage ich das lieber
sie! Also nicht so unhöflich "Hast Du nachgedacht?". Naja, manchmal doch schon so unhöflich.
Ich nehme an, es liegt daran, dass Du - nach eigenen Angaben - nur 3 oder 4 Verabredungen in Deinem Leben hattest und jedesmal eine Langzeitbeziehung draus wurde, dass Du keine Ahnung von normalen Verabredungen hast, aber normal ist halt was anderes.
Als alleinstehender Mann ist man immer bereit, wenn man eine Frau, die interessant scheint, trifft, diese als Lebenspartnerin in Erwägung zu ziehen. Und man probiert es durchaus auch mal aus, auch wenn es ein Risiko ist, man fühlt sich auch nicht als Versager, wenn man nach Wochen, Monaten oder Jahren drauf kommt, dass es nicht die Richtige ist! Man hat ja die Zeit mit einem tollen Menschen verbracht, das ist ja was Schönes! Und wenn es keine Langzeitbeziehung geworden ist, oder gar bis zum Lebensende gehalten hat, no mei, kein Beinbruch, das passiert den meisten Menschen.
Und ja, die meisten Menschen um die 50 haben oft schon zig mal versucht, so eine Langzeitpartnerschaft zu beginnen und es hat halt oft nicht geklappt.
Was hat der Mann denn zu verlieren? Dass er einige Stunde, oder Tage oder Wochen oder Monate oder Jahre mit einer Frau verbringt, die nicht bis zum Ende seines oder ihres Lebens bei ihm bleiben wird?
Außerdem ist Dein Weg nicht besser, denn Du hast ja auch keinen Erfolg gehabt, Du bist halt erst nach Jahren drauf gekommen, dass es nicht bis zum Lebensende hält, andere haben es schneller gemerkt, und öfter.
Ich bin der Überzeugung, dass man - insbesondere in Deinen beiden Beispielen - nie mit guter Trefferwahrscheinlichkeit erdenken kann, was der andere denn bezweckt, wenn er denn was bezweckt.
Bei Deinen beiden Beispielen, würde ich mich im einen Fall drüber freuen, dass mir die Frau ihre Träume und Wünsche preisgibt, auch wenn die nicht realisierbar sind, jedenfalls so bald, und im zweiten Fall wäre mir an Deiner Stelle auch mein Fehler bewusst: Wenn ich abends nicht kann oder will, dann sage ich "Ich gehe abends nicht weg!" und nicht wie offenbar Du "Untertags, gerne morgens, ist mir lieber.".
LG Tom