Hi,
Wenn die Frauen nicht immer sagen würden "Ich will einen NETTEN, GEBILDETEN Mann", dann aber mit dem unflätigen Türsteher Muskelprotz vögeln, dann würde sich was ändern.
kann es sein, dass Du drei Dinge nicht verstanden hast:
1. Es gibt mehr als eine Frau, bzw. nicht alle Frauen sind gleich.
2. Beziehung und Sex sind nicht das selbe.
3. Den Unterschied zwischen Koinzidenz und Korrelation.
ad 1: Sind es wirklich die Frauen, die einen gebildeten netten Mann wollen, die es mit dem Türsteher treiben? Oder kann es sein, dass es solche und solche gibt?
ad 2: Haben diese Frauen auch eine Beziehung mit dem Türsteher?
ad 3: Kann es sein, dass sie den "Muskelprotz" mögen und dafür das unflätige Verhalten ignorieren? Könnte der "Muskelprotz" noch erfolgreicher sein, wenn er sich benehmen könnte? Hat ein unflätiger Bürohengst auch Chancen?
Und das sind jetzt nur 3 Situationen, in denen sich mindestens eine Seite hätte unwohl fühlen können...
Da wiederum hast Du recht. Belästigung gibt es auch anders rum. Wohl nicht mal selten.
Es sind halt meist Männer, die schmutzige Witze erzählen etc., da können sie sich nicht gut beschweren.
Ich spiele E-Bass. Der Hals des Instruments ist gut 10 bis 20 cm länger als der einer Gitarre. Eine perfekte Ausgangssituation für dreckige Witze die mittlerweile alle einen Bart haben. Mir hat auch schon eine (attraktive) Gibson Mitarbeiterin bei einer Musikmesse ein sehr kurzes Studioinstrument angepriesen mit "Im Studio freut man sich auch als Mann, wenn er 20 cm kürzer ist.".
Stört mich nun nicht unbedingt, gehört aber sicher zu einem "Problembereich".
Man solle da aber auch Folgendes beachten:
Ich wurde noch nie von einer Frau vergewaltigt, ich kenne keinen Mann dem das passiert wäre (vielleicht genieren die sich?), ich kann mich gegen allfällige Vergewaltigungsversuche von den meisten Frauen recht gut verteidigen, muss also keine Angst haben, dass mir sowas passiert. Ich wurde nur sehr selten von Frauen unsittlich betatscht wo es mich gestört hat - und da reichte ein freundliches "Das geht jetzt zu weit" damit sie aufhören.
Ich meine doch, dass das einen erheblichen Unterschied macht, verbale Belästigungen werden für mich nie eine weitere negative Konsequenz haben, ich kann die recht einfach ignorieren.
Eine Frau aber muss stets befürchten, dass es nicht bei der verbalen Belästigung bleibt. Bis hin zum schrägen Vergewaltigungsmuster "Stell Dich nicht so an, Du willst es doch eh auch!".
Vergewaltigungsopfer, die sich zuvor nicht gegen verbale Belästigungen wehrten und womöglich auch das eine oder andere Betatschen hinnahmen, wird durchaus unterschwellig eine gewisse Mitschuld zugewiesen (warum haben Sie sich nicht schon früher dagegen gewehrt?).
Ich als Mann kann mir viel mehr gefallen lassen, weil ich de facto keine Konsequenzen zu fürchten habe. Da sollte man also mit Vergleichen sparsam umgehen.
Im US Militär gibt es seit 20 Jahren auf Grund mehrere Vorfälle die Nutzung von Schlüsselwörtern ("Red Sign" oder so) mit dem Betroffene privat wie im Dienst jederzeit ohne Diskussion anzeigen können, wann etwas zu weit geht. Wäre für uns im Alltag vielleicht auch praktisch.
Darüber hinaus gibt es beim US Militär seit über 15 Jahren das Sexual Assault Prevention and Response (SAPR) Programm. Die Probleme, über die wir hier reden, sind also definitiv nicht neu oder unbekannt, sie sind halt nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
LG Tom