Ich proll jetzt mal ein bissl, obwohl mir die Dame eigentlich unsympathisch ist. Als Frau geht dieser #Me2-Wahn irgendwie komplett an mir vorbei. Nein, nicht ganz. Die Jammerei der Frauen (und auch der Männer) tut echt schon weh.
Pfeift mir jemand nach, grins ich, innerlich oder sogar richtig. Oder es dringt nicht mal durch, weil es mir gleichgültig ist. Zieht mich einer mit Blicken aus, is' mir entweder wurscht oder regt mein Kopfkino an, wenn er ein Leckerbissen ist.
Aber das hat jetzt Beides im eigentlichen Sinn nichts mit der derzeit herrschenden Hysterie zu tun. So eine Situation hätte ich von vornherein vermieden oder mich schnellstens entfernt, wäre es zu so einer Situation gekommen. Im Nachhinein darüber zu raunzen, was man aus Karrieregeilheit/Respekt zugelassen hat, ist schwach.
Ein leitendender Vorgesetzter, der in der ganzen Firma dafür bekannt war, Frauen zu betatschen (Brust, Oberschenkel, Hintern - von Rücken, Schultern und Oberarmen rede ich hier gar nicht, obwohl das sowieso an der Tagesordnung stand, nämlich auch bei den männlichen Kollegen) hätte auch bei mir immer versucht, seine Hände anzubringen. Nur er hatte kein einziges Mal von mir die Chance bekommen.
Gehaltserhöhungen gab es trotzdem, noch viel eher als für die armen Hascherln, die seine unziemlichen Berührungen zuerst zuließen und sich danach darüber beschwerten. Vielleicht lag das aber auch an meinem unmittelbaren Vorgesetzten, der ebenfalls kein Verständnis für das Zulassen-Späterlautaufschreien-Verhalten hatte, und nur Wert auf fachliche Kompetenz legte.
Als Mädchen im Volkschulalter waren auch zwei ältere Männer (ca 50 Jahre) meine Spielkameraden. Klingt, wenn ich es selber lese, sehr seltsam. War es aber für mich damals überhaupt nicht. Beide verhielten sich mir gegenüber absolut korrekt. Eventuell war da auch mein Vater dahinter, aber das habe ich nicht mitbekommen. Aber hätte sich einer davon mir gegenüber nur in irgendeiner Art abartig verhalten, dann wäre ich als Kind zur kratzenden, schreienden, tretenden und beissenden Furie geworden.
Ich kann nur sehr dankbar sein, dass mir vorgelebt wurde, sich gut abzugrenzen und anderen klar aufzuzeigen, wann sie meine Grenzen überschritten haben. Aber auch, dass man die Kirche im Dorf lassen soll.