Hallo,
mein erster Beitrag (ich weiß, der erste sollte eine Vorstellung sein, aber das Forum verwirrt mich noch und ich habe das entsprechende Thema nicht gefunden (aber auch nicht ewig lange gesucht) (für's erste Interesse: männlich, 50 Jahre alt, Tschörmänie ganz im Westen, manchmal polarisierend, aber kein völliges Arschloch).
Ich habe mir nicht alles zum Thema durchgelesen, aber ich denke bei 1.800 Beiträgen werdet Ihr ein wenig Verständnis dafür aufbringen. Also bitte entschuldigen, wenn ich bereits durchgekautes wieder aufwärme.
Ich halte von der #Meetoo-Bewegung nichts. #Metoo ist aus meiner Sicht schnell zu einer Plattform für Denunzianten, bzw. für Leute, die aus niederen Beweggründen handeln mutiert. Hier muss nichts bewiesen werden, sondern man kann einfach behaupten, ohne beweisen zu müssen und ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen. Da kann jeder in den Dreck gezogen werden, an dem ich mich, aus welchen Gründen auch immer, rächen möchte. Ich habe auch keine Ahnung, wie die Vorstellungen unserer Politiker in diesem Punkt sind. Unser Sexualstrafrecht hat alle Mittel, um entsprechendes Vorgehen von Männern (ggfs. auch Frauen) zu bestrafen. Es hält aber die Werte unserer Rechtsprechung aufrecht, dass man so lange unschuldig ist, wie die Schuld nicht bewiesen ist. Wer vor Gericht einfach behauptet, hat schlechte Karten. Wer sich einfach nur an jemandem rächen will, hat schlechte Karten. Und das ist gut so. Die einzige Verbesserungsmöglichkeit, die ich hier sehe, ist der Vorschlag von Mended, die den Einsatz von Mediatoren o.ä. anführt.
Was das Thema sexuelle Belästigung betrifft, haben wir hier ganz offensichtlich sehr unterschiedliche Meinungen. Ich habe was gelesen, wo sich eine Landesministerin sexuell belästigt fühlte wegen folgender Begebenheit. Sie war eingeladen zu einem Symposium, um dort zu einem Thema ihren Senf abzugeben. Der Leiter begann das Symposium mit einer unglücklichen Ansprache. Er kannte die Ministerin nicht und sagte halt, dass er vorschlagen würde das Symposium zu beginnen, auch wenn die Ministerin noch nicht da sei. Darauf hin meldete sich die Frau mit den Worten, dass die Ministerin doch da sei und in der ersten Reihe säße. Seine Entschuldigung in diesem Moment (sinngemäß nicht ganz wortwörtlich): "Oh, entschuldigen sie! Ich habe nicht mit einer so jungen Frau gerechnet, die dazu auch noch so hübsch ist!". Ok, dass ist ein Scheiß Satz, aber der hat nichts mit sexueller Belästigung zu tun. Da steckt ein Kompliment drin, das zugegebenermaßen ausgesprochen ungeschickt verpackt ist. Aber wenn ich der Leiter gewesen wäre, wäre mir in dem Moment das Blut literweise in den Kopf geschossen, weil die Situation für mich hochnotpeinlich wäre. Und dann möchte ich nicht ausschließen, dass mir in der Adrenalinüberflutung des Moments genau so' n blöder Spruch raus gerutscht wäre. Auf der anderen Seite denke ich hier aber auch, wenn die Ministerin da ist, kann sie nicht einfach davon ausgehen, dass sie jeder kennt und sollte vor Veranstaltungsbeginn die Verantwortlichen aufsuchen und sich vorstellen.
Also im Endeffekt: wenn Komplimente über das Aussehen schon sexuelle Belästigungen sind, dann sollten wir Männer am besten nur noch zu Huren gehen, wenn wir Sex haben wollen. Da sind die Verhältnisse klar geregelt und wir stehen nicht mit einem Bein im Knast, respektive vor der sozialen Vernichtung. Gehe ich nach amerikanischen Recht oder nach, ich glaube es war Schweden (oder Norwegen), muss ich mir, wenn ich sicher stellen will, dass sich die Partnerin nicht irgendwann an mir rächen will, entweder schriftlich geben lassen, dass der Sex einvernehmlich ist, oder es müssen Zeugen dabei sein, die bestätigen können, dass die Dame auch Sex mit mir wollte. Und nicht mal das stellt sicher, dass es keinen Ärger gibt, denn es kann ja nachträglich behauptet werden, dass sie dann doch nicht wollte, als wir bei ihr oder mir ankamen. Was soll der Scheiß also? Und was sexuelle Belästigung betrifft, so hat da früher sehr gut gewirkt, wenn Frau Mann bescheid gestoßen hat, dass er es sein lassen soll; ggfs. gab es eine Ohrfeige, die in der Regel auch wirkt. Es gibt Ausnahmen, aber der Weg, auf dem wir uns derzeit befinden, wird uns eine sehr langweilige Zukunft bescheren und viele jugendliche und junge Männer, die im Knast sitzen oder denunziert wurden, weil sie sich mit den seltsamen Gepflogenheiten unserer Gesellschaft noch nicht auskannten. Dann wird der Sexualunterricht in unseren Schulen nicht damit beginnen, dass Schülern und Schülerinnen die Funktion der Sexualorgane erklärt wird, sondern wie sie sich rechtlich absichern müssen, damit das ding nicht ganz mächtig ins Auge geht.
Sorry, viel Geschreibsel, aber eben meine fünf Cent zu dem Thema.
Viele Grüße