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Hallo Salome,
was für ein Posting... eine echte Herausforderung, korrekt zu zitieren![]()
Danke, dass du's gemacht hast!
Ich fürchte, diese Frage ist nicht rational zu beantworten. [...]Warum sind manche
Menschen klaustrophobisch? Das ist schliesslich auch irrational![]()
Mag sein, dass Veranlagung und Erziehung einen großen Anteil haben an der jeweiligen Einstellung und Lebweise zum Thema. Aber aus meiner Sicht eben nur einen gewissen Anteil. Der Mensch ist aus meiner Sicht mehr als seine Veranlagungen und Erziehungen...
Insofern ist die Debatte nach den Motiven eigentlich müßig;
Insofern ist mir die Debatte überhaupt nicht müßig. Ich will ja herausfinden, was jeden Einzelnen dazu motiviert, so zu leben, wie er/sie lebt. Wie unterschiedlich sind die Gedanken und wie lebt er/sie dann wirklich?
Aber andererseits - die Diskussion als solche macht ja auch
Spass, also warum nicht?
Einer der Hauptgründe, warum ich im Forum bin...
Ich möchte halt nicht über Jahre hinweg mit so einem Damoklesschwert über mir
leben müssen.
Ich glaub, ich würde lieber mit dem Damoklesschwert leben als mich selber und einen wichtigen Teil in mir verleugnen zu müssen...
Hmm, also... ich bemühe mich eigentlich, meine persönliche Situation aus meinen Beiträgen weitgehend herauszuhalten, da sie nicht wirklich relevant ist. Was Du liest, sind meine Meinungen und Ansichten zum jeweiligen Thema, die aber absolut von meinem Alltag losgelöst sein können.
Danke, dass du diesmal etwas von dir preisgegeben hast. Denn: mich interessieren die Meinungen und Ansichten eigentlich nur sehr perphär. Was mich wirklich interessiert ist, wie jemand lebt und wie er/sie sein/ihr Leben reflektiert.
Aber gut, wenn Du explizit danach fragst: ich lebe seit 10 Jahren gar keine Beziehung im klassischen Sinn mehr. Wann immer ich das versucht habe, war mir die Nähe meiner Partnerin relativ schnell zu viel - zeitlich, geistig, körperlich, während mir auf der anderen Seite die Vielfalt häufig zu wenig gewesen ist. Was ich seither habe, ist ein Freundes- und Bekanntenkreis, wo mich mit unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Dinge verbinden, darunter eben auch Sex. Mein Bedürfnis danach ist, verglichen mit anderen, offenbar sehr gering, aber meine Ansprüche dafür recht hoch. Das ist nichts, was sich mit einer Beziehung gut vereinbaren läßt (siehe oben: das Gegenüber will dann in aller Regel zu schnell zu viel von mir). Insofern verfolge ich dieses Diskussionen mit einem Lächeln aus der Distanz, weil ich mich weder zur einen, noch zur anderen Seite zugehörig
fühle.
Wow, das war ja eine sehr überraschende und spannende Antwort. Ich hätte jetzt natürlich viele Frage...würde in vielen Punkten gerne nachhaken...bin mir aber noch nicht sicher, ob das dann nicht etwas weit vom Thema wegführt...Eine Frage stelle ich aber doch: deine Sexualität musst du dann aber konsquenter Weise auch immer mit Menschen leben, die - wie du - ungebunden sind und keine Bindung eingehen wollen, oder?
Hätte ich eine Partnerin, dann wäre ihre sexuelle Treue für mich weder
notwendig, noch wirklich vorstellbar.
Noch spannender....wo du doch eher zu den Kritikern der "sexuell Untreien" gehörst...
Eifersucht kannte ich eigentlich noch
nie, allenfalls Neid (sprich: ich würde nicht gerne zu kurz kommen).
Umgekehrt wäre eine Frau, die von mir sexuelle Treue erwartet, als
Partnerin auch theoretisch kaum vorstellbar.
Weil? Und du? Würdest du dann auch ihr sexuelle Freiheit zugestehen?
Was passiert, wenn einmal
unerwartet der Blitz einschlägt und ich mich unsterblich in so jemanden
verliebe, sprengt meine Vorstellungskraft...
Erzählst du es uns, wenn es passiert ist?
Hallo kleiner Löwe,man kann auf andere weise treu sein - als durch sexuelle monogamie.
ich habe nie monogam gelebt.
dieser ausspruch stammt von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir in bezug auf deren lebensweise - polyamorie.
bedeutet (für mich) nichts anderes als dass ich den lebenspartner habe den ich liebe. es aber immer wieder zufallslieben gibt.
nein, liebe ist für mich nicht = sex. auch nicht umgekehrt.
nein, es gehört für mich keine liebe zum sex. auch nicht umgekehrt.
du hast mir am Sonntag Morgen schon schon ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert, weil du doch noch mitdiskutierst...
Und dann zitierst du auch noch Simone, meine Heldin (wenngleich eher wegen ihrer Bücher und ihrer Arbeit als ihrer privaten Lebensweise wegen). Was man aber immer wieder liest ist, dass sie nicht 100%ig glücklich war mit dieser Lebensform und weniger "Zufallslieben" hatte als Satre. Nun, viele von uns werden in ihrer Lebensform nicht ganz glücklich sein und für mich hat Polyamorie wirklich ganz interessante Ansätze.
Sag mir eines: du suchst dir also tatsächlich nur Frauen, die auch so leben wollen und würdest auch einer großen Verliebtheit nicht nachgehen, wenn sie Monogamie erwarten würde?
Sobald ich aber etwas unternehme oder unterlasse in dem Bewusstsein, dass es meinen Partner verletzen würde, sollte er / sie es erfahren, dann fehlt es mir an Wertschätzung gegenüber dem Partner, den ich angeblich liebe - der Partner ist es mir nicht Wert, meine eigene Feigheit oder meine Furcht vor möglichen Unannehmlichkeiten zu überwinden und ich nehme es billigend in Kauf, den Partner emotional zu verletzen. Ich nehme damit dem Partner die Möglichkeit der freien Entscheidung - das alles ist es was ich daran verurteile und das für mich ein absolutes NoGo ist.
Hallo D_Shade,
bin ich beruhigt...du hast wieder zu deiner "alten Form" zurückgefunden.
Ja, deinen Gedanken verstehe ich. Ich teile ihn nur teilweise, verstehe ihn aber gut.
Ich für mich definiere meine Freiheit darüber, dass ich mich bewusst für eine Form der Partnerschaft entscheide, von der ich von vorn herein weiß, dass sie ohne Kompromisse, Zugeständnisse und auch Verzicht auf Dauer nicht zu leben sein kann und wird. Allerdings regt mich das nicht auf.
[...]
Ich benötige auch keine Freiräume, um mich außerhalb der Partnerschaft zu verwirklichen, weil mir diesbezüglich jede Ambition fehlt. Ich will mich vorrangig in der Partnerschaft verwirklichen, deshalb bin ich sie eingegangen. [...]
Schwierigkeiten habe ich mit den Bereichen, die geheim bleiben. Ich glaube nicht, dass eine Partnerschaft der richtige Ort für Geheimnisse ist. Vielleicht mache ich auch bewusst nichts, von dem ich annehme, dass ich es meiner Partnerin nicht sagen könnte, ohne sie in irgendeiner Form zu verletzen.
Lieber Steirer,
nett dass du deinen Sonntag damit verbringst, mit uns zu philosophieren...freut mich sehr.!
Ja, wir haben tatsächlich eine unterschiedliche Auffassung von Freiheit. Natürlich hat jeder/jede die Freiheit eine Partnerschaft einzugehen oder auch nicht. Aber für mich - und ich spreche da wirklich nur für mich - bleiben Freiheit auch in der Parnterschaft sehr wichtig.
Ich brauche ihn...den Raum für mich (räumliche und emotional), für meine eigenen Entfaltung (ganz alleine), ich brauche Freiheit in den Gedanken....Ich entwickle mich mit meinem Mann aber auch zu einem großen Teil ohne ihn. Natürlich eine Gradwanderung....aber für mich die einzig denkbare Möglichkeit, eine Beziehung zu leben.
Und außerdem: Meine Meinung kennt eh ein jeder...Brauch nimma soviel schreiben....
![]()
Na, du machst es dir aber einfach - einigen Sätzen vom Steirer beizupflichten und sich nicht ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen...
Klar ist deine Meinung zum Großthema bekannt. Aber meine Eingangsfrage...was motiviert dich ganz persönlich dazu, sexuell treu zu leben wäre schon spannend...
Für mich bedeutet das Annehmen der Anziehungskraft eines / einer anderen Person eine Respektsbezeugung und ein Zeichen der Anerkennung - egal ob ich weiteres annehme oder dankend ablehne.
Na gut ... überredetund @ all - hat euch jetzt die liebe Salome eingebrockt meinen spirituellen Abheber ... Dementspechend, wem's ned interessiert - bitte dran vorbeilesen !!!
![Winke :winke: :winke:](/styles/default/erotikforum/smilies/winke.gif)
So ..... noch einmal der Steirer
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Das erscheint aber nur von außen so. Tatsächlich ist es nicht die Sexualität, die in meiner Partnerschaft exklusiv ist, es sind jene Zutaten, ohne die Sexualität für mich nicht vorstellbar ist. Die scheinbar exklusive Stellung der Sexualität in meiner Partnerschaft rührt daher, dass meine Partnerin eine exklusive Stellung in meinem Leben hat.
Ja, das verstehe ich grundsätzlich noch...und viele sexuell Untreue Menschen würde hier wahrscheinlich auch noch sagen: ja, meinE PartnerIn hat auch eine sehr exklusive Stellung in meinem Leben...
Zuwendung, Zärtlichkeit, das sich in den Partner hinein fallen lassen Können, umgekehrt ihn aufzufangen, wenn er sich fallen lässt sind für mich Attribute der Liebe, die ich an einen bestimmten Menschen gebunden wissen will. Gleichzeitig sind es auch Attribute, die eine sexuelle Vereinigung für mich zu mehr machen als dem rein biologischen Vorgang.
Aha...spannend...kann ich verstehen. Aber da scheiden sich nun unsere Ansätze. Selbige Attribute sind für mich auch für eine Beziehung unverzichtbar...ich sehe sie aber nicht nur an einen Menschen gebunden.
Die Konsequenz ist nahe liegend: da ich die Liebe, die Zärtlichkeit, die Hingabe nur mit meiner Partnerin erleben will, werde ich auch die Sexualität exklusiv mit ihr leben und erleben. Nicht, weil die Sexualität exklusiv wäre, sondern weil die Partnerin exklusiv ist.
Ich ziehe den gegenteiligen Schluss daraus, und lebe ihn auch. Da Liebe nicht teilbar ist, will ich sie - speziell als partnerschaftliche Liebe - auch nicht teilen.
Auch das ist sehr konsequent gedacht....Dass ich eine andere Einstellung dazu habe und es auch tatsächlich erlebt habe, dass Liebe nicht weniger wird, wenn ich sie mehreren Menschen "schenke", hab ich schon beschrieben.
Ich will gemeinsam leben. Ich will gemeinsam in liebevoller Zweisamkeit und mit Würde alt werden. Oder sagen wir besser, ich hätte es gerne gewollt.
Schön geschrieben...sehr glaubhaft....fast romantisch. Ich gratuliere dir zu deiner Lebensentscheidung. Ich lebe eine ganz andere Form und kann mir gar nicht vorstellen, anders zu leben.
Sehe ich genauso. Alles andere ist "Schönreden"....![]()