Neo-Sklavin: Missbrauch oder nur Überforderung

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Gast

(Gelöschter Account)
Im Zuge einer Session wurden an einer ziemlich unerfahrenen Sklavin Nadelspiele vorgenommen. Wie ich im Nachhinein erfahren habe wurden diese mit ihr nicht vereinbart und sie war so geschockt dass sie nicht in der Lage war ihr Safe-Wort anzuwenden oder die Session abzubrechen. Die professionelle, bekannte Domina blockt eine Diskussion darüber ab.
Hat jemand von euch schon eine ähnliche Situation erfahren?
Wo liegt die Verantwortung der Domina?
Wo beginnt der Missbrauch oder ist es nur eine „patscherte“ Sklavin?
Kennt jemad einen Rechtsanwalt der mit der BDSM-Szene vertraut ist um dies abzuklären?
 
hmm hört sich schlimm an wobei ich mir so0 ein total blackout nicht vorstellen kann da gerade wenn man neu ist sich das hundertmal selber vorsagt o_O
 
Hmmm.. ich schätze, es ist ein heikles Thema das du ansprichst. beziehungsweise deine Fragestellung ist für mich nicht ganz einfach zu beantworten.

Einerseits gibt es ja genau dafür ein Safe word, um Situationen zu vermeiden, in denen Überforderung auftritt. Aber naja gerade bei einer "frisch gefangten" Sklavin kann schon die Gesamtsituation allein überfordernd genug sein.

Also ich persönlich kläre vorher unbedingt Tabus ab, ehe ich ein Mädel "bespiele". Und bei allen neuen Schritten, wie zB der Verwendung von Wachs bei Newbies, frage ich vorher nach, wie sie dazu steht und ob sie es gern probieren möchte. Ich finde man kann auch dieses Nachfragen durchaus in deinem dominanten Ton machen, und ins Spiel einbauen...

Da ich selbst Nadeln hasse wie die Pest und mir auch nach 2 Jahren des selbst Sub seins nicht vorstellen kann, mir abgesehn von Arztbesuchen so ein Ding in den Körper rammen zu lassen.. naja, da versteh ich nicht ganz, dass man sowas einer Anfängerin zumutet. Und vor allem ohne Absprache!!

Außerdem finde ich, wenn die Domina so erfahren ist, sollte sie eigentlich erkennen wenn sie ihre Sub überfordert. Schon allein an Körpersprache und Reaktion... nur kann ich die Situation halt ned wirklich einschätzen, war ja nicht dabei.

Alles in allem würde ich es nicht als Missbrauch sehen, aber durchaus als ein paar ernste Fahrlässigkeiten von der Domina. Eben das nicht absprechen und das nicht aufpassen, wie die Sub reagiert.

Dürften halt ein paar Missverständnisse in der Kommunikation gewesen sein, aber gerade bei SM kann das den ausgelieferten Menschen doch sehr aus dem Gleichgewicht bringen, wie ich selbser weiß. Ich würde also jetzt nicht die Domina anklagen, wobei sie ihre Kommunikationsweise vll nochnmal überdenken sollte... sondern eher der Sklavin Hilfe zukommen lassen, damit sie das Vertrauen nicht ganz verliert und SM Spiele hoffentlich trotz des schlechtes Starts noch genießen kann.


Alles Liebe, Luci
 
....
Wo beginnt der Missbrauch oder ist es nur eine „patscherte“ Sklavin?.....

Wenn es dezidiert vereinbart war, dass keine Nadeln ins Spiel kommen sollen ist es ein klarer Vertrauensbruch. Aber für mich kein Missbrauch.

Unter Missbrauch zähle ich bleibende Spuren (bitte jetzt nicht die psychischen Aspekte bringen.... :roll: ).

Und auf keinen Fall ist das Ganze IMHO geeignet um Anwälte oder gar Gerichte zu beschäftigen!

Und wenn sie wirklich das Safeword (so was hat in meinem Umfeld noch nie wer gebraucht auch wenn Grenzen erweitert wurden...) vergessen hat, ist sie absolut eine „patscherte“ Sklavin! :confused:
 
Unter Missbrauch zähle ich bleibende Spuren (bitte jetzt nicht die psychischen Aspekte bringen.... :roll: ).

Das Gesetz sieht das aber anderes. Psychische Folgen können weit gravierender sein, als irgendwelche Narben.
Man muß sich drauf verlassen können, daß gesteckte Grenzen nicht überschritten werden. Werden sie überschritten, ist der Konsens weg und somit jede Handlung rechtswidrig.
Daß man sich über die Konsequenzen einer Anzeige bewußt sein muß, ist schon richtig. Aber deswegen jede Grenzüberschreitung einfach als gegeben anzunehmen, braucht man auch nicht.
 
Grüß Euch,

schwieriges Thema. Luci hat viel gesagt, das ich ähnlich sehe.

Ich persönlich würde die Handlung jetzt nicht unbedingt als Mißbrauch sehen, jedoch als absolute Verantwortungslosigkeit und Nichtkönnen der "Domina".

Wie Luci richtig sagte - schon alleine das Nadeln einer unerfahrenen Sub ansich ist schon komplett daneben - aber spätestens an den Reaktionen (den körperlichen) müsste eine halbwegs erfahrene Domina, die ein wenig Gefühl ihr Eigen nennt, erkennen, wenn etwas zu viel ist.

Gerade Neulinge sind oft mit einer Situation komplett überfordert. Oft schon bei einfachen Sessions. Hier ist der Dom gefragt, gefühlvoll und langsam, die ganze Sache anzugehen. Von Spielen in Grenznähe würde ich bei Neulingen sowieso komplett absehen.
Hier ist aber eine Grenze komplett gewaltsam übertreten worden, und die "Domina" kann nicht gerade behaupten, Gefühl, Erfahrung und Einfühlungsvermögen ihr Eigen zu nennen.
Traurig - auf Kosten der Sub", die vielleicht für immer das Vertrauen in diese wunderschöne Spielart verloren hat.
Und gerade hier wäre wichtig gewesen, sie aufzufangen, was ja sicher auch nicht passiert ist.

Rechtlich gesehen könnte man natürlich was machen, nur stellt sich die Frage, ob es Sinn macht.
Viel wichtiger wäre es meiner Meinung, die Sub mit erfahrenen SMlern bzw. vielleicht sogar einer(m) Therapeutin zusammen zu bringen, um das Erlebte aufzuarbeiten.
Gespräche sind in solch einer Situation sehr wichtig.

Die professionelle, bekannte Domina blockt eine Diskussion darüber ab.

Dann bezieht sich das professionell offenbar auf gewerblich und nicht auf ihre Tätigkeit ;)
Hier würde ich sogar soweit gehen und das Ganze namentlich publik machen, damit andere gewarnt sind.
Das kann ja gar nicht sein, dass noch dazu eine "prof." Domina so agiert. Schlimm wie traurig. Und noch trauriger finde ich, dass sie komplett ausweicht.

Hat jemand von euch schon eine ähnliche Situation erfahren?

Göttin sei Dank nicht. Aber leider gerade aus dem Profibereich oft erzählt bekommen.
Das kommt meist davon, wenn "Dominas" selber nichts mit dem Thema am Hut haben - sie spüren einfach nicht, was der andre fühlt.

Wo liegt die Verantwortung der Domina?

Grundsätzlich bin ich der Meinung, die Verantwortung für ein Spiel liegt bei beiden Seiten.
Der/dem Dom, wie auch der/dem Sub.
Aber gerade bei Neulingen kann man davon noch nicht ausgehen. Ich spiele z.B. grundsätzlich meist ohne Codewort (außer jemand möchte explizit eines) und bin damit sehr gut gefahren.
Ich fühle mich in den Menschen rein - reagiere auf seine Reaktionen.
Denn der Körper zeigt meist schon lange vorher an, bevor Sub überhaupt zum Artikulieren fähig ist.

Wo die Verantwortung der Domina liegt?

Ganz einfach - dass Sub unbeschadet (geistig wie körperlich) aus einer Session geht und die Session genießen kann und danach überglücklich ist.
Das ist zumindest meine Grundidee.

Wo beginnt der Missbrauch oder ist es nur eine „patscherte“ Sklavin?

Wie gesagt, als Mißbrauch würde ich das "noch" nicht sehen.
Auch ist die Sub nicht patschert. Sie ist unerfahren und offenbar komplett überfordert gewesen.
Und das hätte eine gute, erfahrene und einfühlsame Domina merken müssen - aber Papier ist ja leider geduldig. Dort kann man schreiben, was man will.

Kennt jemad einen Rechtsanwalt der mit der BDSM-Szene vertraut ist um dies abzuklären?

Möchtest Du eine Anzeige machen oder Dich rein um die rechtliche Situation informieren?

Lieben Gruß und alles Gute an die Sub.
Wenn Du magst, sie kann mir gerne schreiben oder mich anrufen, wenn sie reden möchte.

Katarina
 
Unter Missbrauch zähle ich bleibende Spuren (bitte jetzt nicht die psychischen Aspekte bringen.... :roll: ).

Ich würd bleibende Spuren nicht unbedingt als "Missbrauch" einstufen - ist (wie immer) eine Frage der EInvernehmlichkeit.

Und zum Thema bleibt mir nur zu sagen, dass ich auch ein Newbie bin in Sachen BDSM, aber gerade deswegen sehr darauf aufpasse, wen ich ranlasse.
Ich mach da einen Unterschied zwischen "Hintern versohlen" und einer Session - den Hintern versohlt haben mir schon einige, da ist in meinen Augen nichts dabei...
Aber "Sessions" hatte ich erst mit zwei Personen - und bin da sehr wählerisch...
Was die Gefahr solcher Erlebnisse zwar nicht eliminiert aber doch deutlich reduziert...
 
Das Gesetz sieht das aber anderes.

Mir ist es eigentlich manchmal ziemlich egal wie Gesetze etwas sehen. Gesetze interpretiere ich mit zunehmenden Alter immer mehr nur als "Empfehlungen". Und nehme die Probleme, die mit dieser Einstellung einhergehen, Zähne knirschend in Kauf.... :mad:

Psychische Folgen können weit gravierender sein, als irgendwelche Narben.

Bei Missbrauch, wie ich definiert habe, OK - bei ein paar Nadeln... :roll:

Man muß sich drauf verlassen können, daß gesteckte Grenzen nicht überschritten werden. Werden sie überschritten, ist der Konsens weg....

Wenn ein Vertrauensbruch erfolgt ist hat man ja die Möglichkeit Wiederholungen zu vermeiden...

Die ewigen psychischen Wehleidigkeiten in unserer Gesellschaft gehen mir sowieso furchtbar auf den Wecker.... :mad:

Aber deswegen jede Grenzüberschreitung einfach als gegeben anzunehmen, braucht man auch nicht.

Jede Grenzüberschreitung sicher nicht - geringfügige gehören IMHO aber zur Sache, machen sie spannend und sorgen für den Adrenalin-Kick, der ja auch erhofft wird.... :mrgreen:

NMVMZDT!
 
Grüß Euch,

wenn wir danach gehen, wie die gesetzliche Lage im Bezug auf unsere SM-Spiele ist, dürften wir viel nicht.
Aber darum geht es ja auch gar nicht.

Bei Missbrauch, wie ich definiert habe, OK - bei ein paar Nadeln... :roll:

Da muß ich Dir ein wenig widersprechen Alex. Vielleicht nicht die einzelnen Nadeln in dem Fall - aber SM-Spiele können durchaus psychische Probleme bzw. Schädigungen nach sich ziehen.

Die passiert aber meist dann, wenn vermeintliche SMler, SM ausleben um irgendwelche Defizite zu kompensieren.
Das kann dann nur in die Hose gehen.

Passiert sowas wie das Erzählte, wird die Geschädigte wahrscheinlich keine psych. Schädigung daraus ziehen, aber das Vertrauen in dom. Menschen wird zumindest in nächster Zeit arg angeknackst sein.
Es ist nur traurig, dass sowas auch noch bei einem vermeintlichen Profi passiert, von dem die meisten annehmen, dass sie weiß, was sie tut.

Wenn ein Vertrauensbruch erfolgt ist hat man ja die Möglichkeit Wiederholungen zu vermeiden...

Die ewigen psychischen Wehleidigkeiten in unserer Gesellschaft gehen mir sowieso furchtbar auf den Wecker....

Das Problem an der Geschichte ist nur, dass gerade Neulinge dann mit jedem potentiellen neuen Spielpartner ein Problem haben, was die Geschichte mit dem Vertrauen angeht.

Psychische Wehleidigkeiten wie Du es nennst Alex, müssen Dich ja nicht zwangsläufig tangieren.
Die haben aber wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Jede Grenzüberschreitung sicher nicht - geringfügige gehören IMHO aber zur Sache, machen sie spannend und sorgen für den Adrenalin-Kick, der ja auch erhofft wird.... :mrgreen:

Grenzüberschreitungen machen doch gerade den Kick aus. Jedoch sage ich immer - ich gehe gerne zusammen mit einer(m) Spielpartner(in) über die gesteckten Grenzen. Ich würde sie aber nie gewaltsam übertreten.
Aber was wäre ein SM-Spiel, wenn man sich nicht langsam an die Grenzen heran arbeitet und sie gemeinsam erweitert bzw. übersteigt.
Denn gerade das Spielen im Grenzbereich ist doch das Genialste überhaupt. Und wenn Subi dann auch noch für mich bzw. mit mir, seine/ihre Grenzen erweitert, ist das ein wunderbares Geschenk und ein toller Vertrauensbeweiß.

Jedoch würde ich derartige Spiele nie mit einem Neuling machen.
Und wenn Dom gewaltsam drüber geht, wie in diesem Fall, sollte er sich ein andres Hobby bzw. wie im genannten Fall, nen andren Job suchen.

Lieben Gruß,
Katarina
 
Bei Missbrauch, wie ich definiert habe, OK - bei ein paar Nadeln... :roll:

Ein paar Nadeln bedeuten für manche die Hölle. Ich kenne Leute da erwähnst du Spritze oder Nadel, da bekommen die gut sichtbare Schweissausbrüche. Meiner Meinung nach hat das schon Züge einer Phobie. Evtl. hat sie deswegen auch das Safeword nicht sagen können. Nur sollten die, die sich in so eine Situation begeben schon wissen was das bedeuten kann, alle Eventualitäten durchdenken, auch die Situationen die ihnen extrem unangenehm sind bzw, vor denen sie die größte Angst haben, dass sie geschehen, dann sollten sie auch im entscheidenden Moment das Safeword über die Lippen bringen.
 
Mir ist es eigentlich manchmal ziemlich egal wie Gesetze etwas sehen. Gesetze interpretiere ich mit zunehmenden Alter immer mehr nur als "Empfehlungen". Und nehme die Probleme, die mit dieser Einstellung einhergehen, Zähne knirschend in Kauf.... :mad:


Dann würde ich sagen bist Du in einer westlichen Zivilisation fehl am Platz. Wer Gesetze zur psychischen und physischen Integrität als "Empfehlung" sieht, schließt sich selbst aus jeder zivilisierten Gesellschaft aus.
 
Ein paar Nadeln bedeuten für manche die Hölle.

Mensch hat Tabus ja nicht umsonst. Und jeder Eingriff in diese persönliche Integrität kann eine Katastrophe auslösen.
Über die klar definierten Grenzen eines Menschen hinauszugehen heißt den Grundkonsens von BDSM zu verlassen und sich in strafbare Bereiche begeben.
 
Über die klar definierten Grenzen eines Menschen hinauszugehen heißt den Grundkonsens von BDSM zu verlassen und sich in strafbare Bereiche begeben.

Klar definiert durch was? Wie konnte das der Ausführende erkennen?
Sie hat zu Beginn sicher nicht an die Nadelgeschichte gedacht. Woher sollte der Ausführende dann wissen .......für diese Fälle gibts dann noch das Safeword, wenns dem leidenden dann in dem Moment nicht mehr einfällt kann man dem der Ausführt sicher nicht so einfach die Schuld zuschieben.
 
Klar definiert durch was? Wie konnte das der Ausführende erkennen?

Durch vorheriges Abfragen. Wenn ich mit einem/r Anfänger/In spiele, dann frage ich vorher - was darf ich machen. Und alles, was nicht explizit mit "ja" beantwortet ist, ist in dem Augenblick nicht vom Konsens umfaßt. Eben, weils ein/e Anfänger/In ist.
Bei Leuten, die länger BDSM praktizieren oder sich sogar schon länger kennen, wirds anders aussehen. Aber "anfangen" heißt eben "anfangen" und nicht gleich alles ausprobieren, was die Speisekarte so bereithält.

Die konkrete Situation können wir sowieso nicht beurteilen. Was mich zusätzlich stutzig macht, ist der Hinweis auf eine Profidomina. Grad hier wär zu erwarten, daß mit Anfängern besonders sorgsam umgegangen wird. Wenn ich mir vorstell, daß da ein Mensch profimäßig durch die Gegend läuft und reihenweise die Subbies an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt - unschöne Geschichte. Aber wie gesagt, wir wissen es nicht. Und deshalb hab ich ja auch angeboten, den Kontakt zu Profis herzustellen.
 
Dann würde ich sagen bist Du in einer westlichen Zivilisation fehl am Platz. Wer Gesetze zur psychischen und physischen Integrität als "Empfehlung" sieht, schließt sich selbst aus jeder zivilisierten Gesellschaft aus.

Fürs friktionsfreie Zusammenleben sollten eigentlich moralische Werte und emotionale Intelligenz ausreichend sein wie auch in diesem Fall. Ansonsten sehe ich das auch so wie alex_at. Wenn die "zivilisierte Gesellschaft" sich dadurch definiert, unreflektiert Vorschriften zu befolgen, die die herrschende Kaste an das Volk ausgibt (und sich selbst nicht daran hält wie aktuelle Berichte grade wieder belegen), dann bin ich auch gern außerhalb dieser.
 
Grüß Euch,

danke Hammerhead.
Das Akzeptieren gewisser unsinniger Gesetze und das Spielen mit Verstand und Einfühlungsvermögen (sprich auch Konsens) sind ja zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.

Warum macht Dich das stutzig Rubberinchen, wenn eine sog. Profidomina Mist baut?
Nur weil "Profi" drauf steht, ist das ja noch lange nicht gleichbedeutend mit auch "Profi" drin sein.
Lies Dir doch die ganzen Schauermärchen durch in dem und andren Foren, was so alles passiert und nicht passiert in Profistudios.
Man sollte auch annehmen, dass eine Domina die Klinikspiele anbietet, weiß was sie tut und nicht, dass Katheter ausgewaschen werden und das Legen von Kathetern ungefähr so passiert wie im tiefsten Russland.
Wenn Leute etwas machen, wovon sie nicht wirklich Ahnung haben, kommt dann sowas raus. Ist doch nicht neu.

Über die klar definierten Grenzen eines Menschen hinauszugehen heißt den Grundkonsens von BDSM zu verlassen und sich in strafbare Bereiche begeben.

Das sehe ich ein wenig anders.
Wenn beide bereit sind, gemeinsam über diese Grenzen hinwegzugehen, dann ist es doch voll in Ordnung.
Natürlich, wenn ich gewaltsam drüber trampel, dann darf ich mich nicht wundern, wenn die Geschichte in die Hose geht.

Grüße,
Katarina

 
Fürs friktionsfreie Zusammenleben sollten eigentlich moralische Werte und emotionale Intelligenz ausreichend sein wie auch in diesem Fall.

Moralische Werte haben für jeden Menschen einen anderen Bezugspunkt. Für krankhafte Sadisten z.B. andere, als für einvernehmlich praktizierende BDSMler. Emotionale Intelligenz hat nicht jeder. Insoferne sind klar definierte Gesetze und deren Befolgung unerläßlich für ein funktionierendes Zusammenleben. Innerhalb einer Session genauso, wie innerhalb eines Staates.
 
Gleich zu Anfang mal: Ich würde keiner Unerfahrenen Nadeln antun. Ist sicher nicht auf der "will ich haben" Seite einer "Neuen".

Andererseits wissen wir aber auch nicht was "Neo-Sklavin" der Domina über ihre bisherigen Erfahrungen erzählt hat. Hatte auch schon den Falls daß Sub schon alles erlebt hat. Stellte sich dann sehr schnell heraus nicht erlebt sondern irgenwo gelesen.

Eine Überforderung bzw Absturz muss!!!!!! jedem/r Dom sofort auffallen.

Und das Tops egal ob Doms oder Sad rechtlich schlecht dastehen sollte es mal einen zwischenfall geben müsste eigendlich jedem klar sein. Da kann oft nichtmal sub entscheiden ob Schritte eingeleitet werden oder nicht.
 
Wie konnte das der Ausführende erkennen?
Sie hat zu Beginn sicher nicht an die Nadelgeschichte gedacht. Woher sollte der Ausführende dann wissen .......für diese Fälle gibts dann noch das Safeword, wenns dem leidenden dann in dem Moment nicht mehr einfällt kann man dem der Ausführt sicher nicht so einfach die Schuld zuschieben.


lucifera und lady katarina haben in ihren postings ja schön beschrieben, dass zur dominanten rolle vor allem auch empathie und verantwortungsgefühl gehören - ganz besonders dann wenn das gegenüber ihre/seine ersten erfahrungen macht. dazu zählen imho ein vorgespräch, wahrnehmung der körpersprache, auffangen-können und eben sich nicht aus der verantwortung zu stehlen, wenn dann doch etwas schief läuft.

ob jetzt "ein paar nadeln" traumatisierend wirken können, kann vor allem die betroffene selbst beurteilen, aber entscheidend ist mmn die grenzverletzung (etwas völlig anderes als das spielerische erweitern der grenzen, dem ich persönlich auch seeehr viel abgewinnen kann).

traumatisierende erlebnisse (oder retraumatisierungen, die gerade bei sm-anfängerInnen durchaus ausgelöst werden können) können dann auch dazu führen, dass sub nicht das codewort einfällt o.ä.

was jetzt nicht heissen soll, dass dommes & doms über eine psychosoziale ausbildung verfügen müssen, aber wenn sich ahnungslosigkeit mit einem eklatanten mangel an gspür paart, kann aus einer lustvollen und aufregenden neuen erfahrung rasch ein debakel werden, das u.U. das interesse an weiteren erkundungen nachhaltig verdirbt (ich wünsche der frau aus dem eingangsposting, dass das bei ihr nicht der fall sein wird).

nachsatz: wir kennen die geschichte ja nur aus zweiter hand und wissen weder was die sub noch was die domme dazu meint, also ist es schwer, sich im konkreten fall ein genaues bild zu machen - davon abgesehen ist dieser thread eine gut geführte diskussion zu einem imho wichtigen thema.

lg

odradek
 
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