Neustart nach Verlust des Langzeitpartners

nun , diese Situation oder ähnlich wird uns alle mal ereilen , egal wie lang oder kurzfristig eine Beziehung war .

Denn unser Tod erfolgt ja hoffentlich nicht aus langjähriger und damit gewohnter Einsamkeit heraus , sondern hoffentlcih so, dass wir (noch )einen Partner oder lieben Menschen an unserer Seite haben.
Und hoffentlich nicht auch gänzlich unerwartet , denn so ist es möglich, auch einen guten Abschied zu finden .

was die Einsamkeit älterer Frauen nach langjähriger Beziehung oder Partnerschaft betrifft , so finden sie sich im Allgmeinen mit den Alltagsaufgaben besser zurecht als viele Männer in ähnlicher Situation , trotzdem finden sie oft auch nciht aus der Trauer heraus , oder danach in eine neue Beziehung hinein .

Denn je älter man wird, umso festgefahrener sind eben Gewohnheiten schon geworden , oft haben sich auch schon unverrückbare Standpunkte etabliert , und die persönliche Flexibilität verhindert oft eine Anpassung an neue Situationen .

Viele Menschen kennen auch ihren Marktwert nicht mehr , wissen nicht mehr zu flirten oder " anzubandeln " oder sind sich dabei sehr unsicher und auch verletzlich dabei .

Und zuletzt finden ältere Frauen auch keine gleichaltrigen Partner nicht mehr so leicht, da es solche ungebunden fast nicht mehr gibt oder eben gar nimma da sind .
Also durchaus eine schwierige , aber auch allzu übliche Alltagssituation, der wir in irgendeiner Form selber mal ins Auge schauen müssen ...;)
 
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ein wesentlicher unterschied wird sicher auch sein, ob aus biologisch technischer sicht --> der tod, oder ein unfall oder krankheit den geliebten dahinraffte. mit dem plötzlichen wirds sicher schwieriger als wie wenn man altersbedingt die alte keiffe schon mehr unter als überirdisch sehen mag :mrgreen:
 
klar, wenn man sein kind verliert wird man denke ich nie abschliessen können damit

ich glaub, wirklich abschließen kann man mit dem verlust eines geliebten menschen nie. soll man in wahrheit auch nicht, sondern sich an das schöne erinnern können, das war. aber umgekehrt ist es fatal, wenn das vergangene schöne dem neuen schönen im weg steht.
 
Auch wenn ich neu im Forum bin und noch jung bin und bei weitem nicht die Lebenserfahrung habe wie die anderen hier, möchte ich dazu was schreiben.

Für mich persönlich mit eine der schlimmsten Erfahrungen die ein Mensch machen kann, einen Menschen zu verlieren den man liebt, egal ob Kind, Frau, Freunde, Eltern.
Mir selber ist es noch nicht passiert aber ein Freund von mir hat seine beste Freundin am 17. April 2007 verloren, manche von euch kennen den Fall vielleicht er war in den Medien, sie wurde verbrannt in Berlin in einem Kofferraum eines Auto gefunden. Der mutmaßliche Täter hat nen Freispruch bekommen und sich danach in das Ausland abgesetzt.

Ist was anderes aber was ich damit sagen will ich habe ihn gefragt wie er damit klar kommt, Sie war "nur" seine beste Freundin (Vielleicht ist es bei dem Partner nochmal schlimmer, ich war nie in der Situation und hoffe es nie sein zu müssen), er ist Musiker und schreibt ihr bis heute jedes Jahr an ihrem Todestag einen Song. Er sagte zu mir er hat und wird es nie vergessen können oder vollständig verarbeiten können aber es stimmt was die anderen hier schon geschrieben haben.

Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren, manche Menschen brauchen bei einer Trennung schon 1 Jahr um es zu verarbeiten und sich neu zu orientieren, andere 3 Monate. Jeder Mensch ist verschieden, Gefühle sind individuell von Mensch zu Mensch.
Ich finde es gut das du ihr so sehr helfen willst aber niemand kann das, man kann für den Menschen da sein aber letztendlich wird niemand schaffen sie vom Herzen zum lachen zu bringen solange Ihr Herz diese schlimme Erfahrung nicht "verarbeitet" hat und wenn dann nur für einen kurzen Augenblick.
Gib ihr Zeit, auch wenn es 3 Jahre dauert, es wird der Tag kommen an dem sie wieder von herzen lachen wird.
Vielleicht hilft es auch ihr zu sagen das Ihr Mann nicht wollen würde das sie nicht mehr ins Leben zurück findet.
Wenn ich eine Freundin hätte und sterben würde, würde ich wollen das sie mich nie vergisst aber das sie sich weiter am Leben erfreut, das sie lachen kann und das sie einen Mann findet oder generell Leute die sie so von herzen lieben wie ich es getan habe.

Sei für sie da, rede viel mit ihr wenn sie es will, lass sie wissen das es Menschen gibt die da sind.
Letztendlich wird nur sie für sich wissen können wann sie bereit ist für etwas neues.

Meine Freunde würden mich versuchen abzulenken, kann nur von mir reden aber ich weiß das es nicht klappen würde.

Ich wünsche ihr von Herzen Kraft und vor allem Stärke!
 
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Was mir dazu spontan einfällt, Philo:

Sei für deine Bekannte da, ohne dich aufzudrängen, höre zu, nimm' dir Zeit, wenn sie es benötigt. Und laß' sie das wissen.

Ich glaube gemeinsam Stille und eine gewisse Sprachlosigkeit zu ertragen, hilft einem zurückgezogen Menschen mehr als rastlose Action...

Vielleicht hilft das ja auch bei anderen schweren Situationen wie Krankheit und Lebenskrisen.
 
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nachdem ich sonst selber oft bemängle, dass man dann den ausgang der geschichte nicht erfährt ...

ich habe die bekannte gerstern wieder getroffen. es geht ihr inzwischen (natürlich auch nach vielen hochs und tiefs) gut und sie lässt auch wieder nähe und erotik zu.

feedback von ihr: natürlich ist die zeit, die seit dem verlust vergehen muss, um den nötigen abstand zu bekommen, ein ganz entscheidender faktor. und andererseits hat ihr der ansporn zur offenheit und eine gewisse "zugkraft zurück ins leben, den genuss und die freude" auch geholfen, den verlust zu überwinden und wieder ins leben zurückzufinden. und - ihre worte: sie hätte sich ohne dem ansporn bestimmte dinge nicht getraut oder sich viel schwerer dabei getan.

fazit: es ist BEIDES - im richtigen maß.

ich danke euch für eure beiträge hier! haben auch mir sehr geholfen!
 
"fast ein Jahr" ist eigentlich keine lange Zeit. Offensichtlich trauert sie noch und ist sehr einsam, keine gute Kombination um auf die Suche nach einem neuen Partner zu gehen.

-) Ein Jahr ist nicht viel.
-) Nicht von dir aus das Thema ansprechen.
-) Nicht zu viele Angebote zum "Gemma, was machen". Mittelweg finden.

Ich sehe es auch so, dass ein Jahr nicht viel ist, da eine Trennung durch Ableben des Partnes doch anders zu sehen ist,
wie "selbst gehen" oder "verlassen werden".

Auch wenn es aus heutiger Sicht als unnötiger sozialer Zwang gesehen wird,
hatten viele der alten Gebräuche und SItten - wie z.B. das Trauerjahr, vor dessen Ablauf
ein/e WItwe/r sich nicht wiederverheiraten durfte - auch sinnvolle Hintergründe.

Offensichtlich ist das etwa der Zeitraum den man benötigt, sich vom verschiedenen Partner
zu "lösen" - das heißt ja nicht "ihn/sie vergessen".
Und ohne diese "Lösung" kann es keinen Platz für Neues geben -
völlig egal, ob's da um "nur Sex" oder "nur Zuneigung" oder "neue Partnerschaft" geht.
 
Auslöser: Eine liebe Bekannte plagt sich gerade sehr, besonders beziehungsmäßig nach dem Tod ihres Ehemanns wieder ins Leben zurückzufinden. Die Gründe dafür sind wahrscheinlich vielfältig:

* Das immer noch dem Ehemann verbunden sein, mit dem man bis zuletzt gekämpft und gehofft hat.
* Das Zärtlichkeit und Erotik/Sex mit jemandem anderen zulassen.
* Die Angst vor dem "Ganz-anders-sein" des Neuen.
* Natürlich auch die Angst vor Enttäuschung und den möglichen Fehlschlägen, nachdem man so lange in der Sicherheit des Bekannten gelebt hat (selbst wenn das nicht perfekt gewesen wäre).

Und sicher noch vieles mehr.

Auch habe ich den Eindruck, dass sich (Pauschalierung, eh klar) Frauen in so einer Situation öfter wesentlich schwerer tun, als Männer. Und daher eher die Gefahr besteht, sich mit dem verlorenen Partner quasi mitzubegraben. Obwohl die Betroffene selber im konkreten Fall grundsätzlich lebensfroh, heiter, bejahend, etc. ist, ausgesprochen liebenswert, hübsch, klug und begehrenswert.

Ich würde ihr gerne helfen, so gut ich kann. Aber zu meinem eigenen großen Glück war ich selber noch nie in so einer Situation - und bin eben Mann, nicht Frau.

Daher bin ich für Eure Beiträge hier dankbar, um die Situation bestmöglich zu verstehen und daher selber optimal helfen zu können. Obwohl mir schon klar ist, dass die Betroffene das in Wahrheit wohl nur selber kann und alles andere dazu nicht mehr ist, als bloß ein Katalysator - denke ich halt.


sehr interessant, das thema, ich hatte erst vor ein paar tagen, einen jungen witwer bei mir zu gast, relativ jung und nun alleinerziehend von zwei kleinen kindern.

mehr als zwei jahre hat er gebraucht, um nähe zu zu lassen und er hat den weg zu mir gefunden.

viele gespräche, ein wenig nähe, nicht unbedingt sex, aber nähe.

ich glaube, man muss diese betroffenen menschen einfach den weg ins leben zurück zeigen.

raus, raus und unter menschen gehen....
 
aber auch ich wüsste, dass ich dann raus muss... raus und unter menschen

und vor allem muss man sich vor augen halten, dass ja gerade ein geliebter und umgekehrt liebender mensch nie und nimmer wollen täte, dass man sich mit dem gegangenen mit-begräbt. aber das sagt sich immer leicht. es sind extremsituationen, von denen man im voraus nie weiß, wie man dann wirklich reagieren wird.
 
so ist es, aber jeder ist individuell und so auch die trauerphase, nur muss man den absprung dann auch wieder finden....um das leben nicht zu versäumen
 
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