@Mitglied #247512
Verständnis ist ein Wort, das in unserer heutigen Zeit viel zu wenig Beachtung und Bedeutung findet...
LG
Mag sein.
Ich habe mich infiziert und es hat sich wie ein Virus im Hirn festgesetzt und verändert es unentwegt. (soll Covid auch können, von der Tollwut wissen wir es)
Sie ist ansteckend ähnlich wie Covid-19, hat Langzeitfolgen und ich infiziere alle, die sich infizieren lassen wollen durch verbalen Kontakt auch mit Mundschutz, auch über Babyelefantenlänge.
Tatsächlich ist die Suche nach dem Verstehen mitunter gefährlich.
Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich mich krank fühlen, suchen, lesen, erklären lassen, Theorien spinnen, eine Unruhe entwickeln, Beweise für Thesen suchen - hach und mein Umfeld anstecken.
Wenn ich etwas nicht verstehen kann, was der Fall ist, wenn man mit jemand mit einer nicht diagnostizieren psychischen Störung zusammen ist, treibt es wenn man nicht stabil genug ist, in den Wahnsinn oder in die Co-Störung. Deshalb war es für mich enorm wichtig psychische Störungen aus der medizinischen Seite zu verstehen - real kannte ich den Ablauf und die Auswirkung bereits.
Das wundervolle am Verständnis ist: Man muss nichts verzeihen und nichts vergeben, es gibt keine Schuld mehr. Denn meistens erkennt man die Zusammenhängen und dass das Handeln der Protagonisten niemals absichtlich bösartig, suizidal, schädigend oder verletzend war, sondern aus Unwissen, einer großen Hilflosigkeit, einem Irrtum oder -glauben, oder falscher Risikoeinschätzung geschah.
So ganz nebenbei ist Verständnis bzw. Verstehen können und nicht abblocken, das einzige probate Hilfsmittel gegen eigene Kränkungen und Verletzungen aller Art. Auch wenn die Behandlung etwas schmerzhaft für die Beteiligten ist, so hat alles danach eine Chance wieder gut zu werden.
Auf mich und meinen Nahkontakt zu einer solchen Erkrankung kann ich folgendes sagen:
Er ist nunmehr seit über fünf Jahren äußerst gut und stabil, Medikamente werden ihn weiterhin begleiten (Hirnchemie gestört, wie fehlendes Insulin bei Diabetes).
Heute kann ich ermessen was für ein unendlich großer Kraftaufwand es für ihn gewesen sein musste, über Jahrzehnte diagnostiziert und unbehandelt zu "funktionieren", wie er das hat. Wir haben sehr viele sehr irre und auch tolle Geschichten mit ihm erlebt.
Alle, auch meine Söhne sind unendlich stolz auf ihn, dass er den Stier bei den Hörnern packte.
Besonderer Dank gehört auch einem Forenmann, der 8 Jahre an meiner Seite war und der ein positiv entscheidender Teil in der Zeit vom letzten Selbstmordversuch bis heute (über Beziehungsende hinaus) ist.
Jetzt könnte man wie der Kasper sagen: "...und schau, schau, da läuft eine Maus und die Geschichte die ist aus....."
Aus wird sie nie sein. Und wenn es nicht unsere Geschichte ist, so ist es die Geschichte jemandes anderen.
Unsere zu erzählen, andere zu unterstützen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Verständnis vermitteln, ist das mindeste das wir dem Schicksal schuldig sind.
Hach ich glaube ich brauch ein größeres Nähkästchen.

Was bin ich doch für ein Plappermäulchen.
