Partner mit Multipler Sklerose verlassen

Ich lebe in einer solchen Partnerschaft seit 14 Jahren, 10 davon mit schweren chronischen Erkrankungen, 6 davon nach Lungeninfarkten, lebensgefährlichen Lungenentzündungen, einem Herzstillstand und seinen weiteren Folgen daraus. Ich habe manchmal reanimiert, Jahre gepflegt, meinen Partner versucht irgendwie wieder den Umständen entsprechend in einen täglichen Kreislauf zu bringen, da ihm jede Reha ablehnte, weil er mit Lunge und Herz viel zu schwach war. Man war auch damals berufstätig. Und es wäre gelogen, wenn man nicht sagen würde, das macht mit einem nichts, ...freilich - tut es das.

Aber ich bereue keine Minute mit ihm, keine Minute an der Seite, keine Jahre, die so weit ins Innere blickten, selbst wenn sie klarerweise irgendwann wissentlich enden könnten und auch werden, wir zb in Keuschheit leben und anders mit uns in unseren Wesen umgehen. Wenn gleich liebend und mit viel Humor. Der Fokus ist ein anderer geworden, auch diese Schluchten, die man gemeinsam beklimmt, entwickeln eine große Tiefe. Hier kommt ganz pures und ungefiltertes in einem hoch.

Es ist eine andere Art des Umgangs geworden, irgendwie so sanft und rein und lieblich. Wir lebten davor eine individuelle Freiheit, ich die meinige weiter und wir gehen unseren Weg so, wie wir es für uns gut empfinden. Bis zum Ende.

Was ich sagen möchte, es ist individuell jede Situation, jede Ausgangslage davor, aber es ist ein Weg, denn man wenn mit vollen Bewusstsein für sich entscheiden musst. Nicht alleinig die „Liebe“ ... denn hier geht es um noch viel viel mehr und jeder Mensch hat das Recht auch hier seine Entscheidung zu wählen. Ich habe diese so mich entschieden. Ganz bewusst und mit absoluter Rationalität, Liebe und Bereitschaft, indem was ich dafür geben kann. Da zu sein und vollwertig den anderen betrachtend und zu der Situation, den Menschen stehend.
Als selbst Betroffener (genau auch in Deiner Lage) verneige ich mich in aller Achtung vor Dir, 😘
 
Wie ist das eigentlich mit Menschen, die an MS oder an anderen schweren Krankheiten leiden, wenn die wirklich niemanden mehr haben, der sie pflegt? Ich meine die, die völlig allein dastehen? Denn ein Pflegeheim werden sich nicht alle leisten können. Ich frag mich manchmal, was mit mir passieren würde, wenn ich auch mal ernstlich erkranke und auf fremde Hilfe angewiesen wäre. Meine Eltern werden das nicht mehr können und meine Schwestern sind zu weit entfernt. Fängt einen der Staat dann auf?
 
Denn ein Pflegeheim werden sich nicht alle leisten können.

einweisung von amtswegen in ein pflegeheim, die pension wird bis auf ein taschengeld gekürzt, der rest dient zur kostendeckung, die restlichen kosten übernimmt das jeweilige bundesland in dem die anstalt ist.

edit. falschinfo, siehe #267 vorher wird allfälliges vermögen verwertet bzw. wird bei immobilienbesitz ins grundbuch eingetragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
einweisung von amtswegen in ein pflegeheim, die pension wird bis auf ein taschengeld gekürzt, der rest dient zur kostendeckung, die restlichen kosten übernimmt das jeweilige bundesland in dem die anstalt ist.

vorher wird allfälliges vermögen verwertet bzw. wird bei immobilienbesitz ins grundbuch eingetragen.
das mit den immobilien habens abgeschafft mein ich zu glauben. leider. die woche erst auf oe1 in punkt eins eine diskussion gewesen, ein anrufer meinte zuhause bekommst pflegestufe drei, kaum ist der patient eine woche im pflegeheim wird auf fuenf erhoeht. das is typisch oesterreichisch.
 
Ich lebe in einer solchen Partnerschaft seit 14 Jahren, 10 davon mit schweren chronischen Erkrankungen, 6 davon nach Lungeninfarkten, lebensgefährlichen Lungenentzündungen, einem Herzstillstand und seinen weiteren Folgen daraus. Ich habe manchmal reanimiert, Jahre gepflegt, meinen Partner versucht irgendwie wieder den Umständen entsprechend in einen täglichen Kreislauf zu bringen, da ihm jede Reha ablehnte, weil er mit Lunge und Herz viel zu schwach war. Man war auch damals berufstätig. Und es wäre gelogen, wenn man nicht sagen würde, das macht mit einem nichts, ...freilich - tut es das.

Aber ich bereue keine Minute mit ihm, keine Minute an der Seite, keine Jahre, die so weit ins Innere blickten, selbst wenn sie klarerweise irgendwann wissentlich enden könnten und auch werden, wir zb in Keuschheit leben und anders mit uns in unseren Wesen umgehen. Wenn gleich liebend und mit viel Humor. Der Fokus ist ein anderer geworden, auch diese Schluchten, die man gemeinsam beklimmt, entwickeln eine große Tiefe. Hier kommt ganz pures und ungefiltertes in einem hoch.

Es ist eine andere Art des Umgangs geworden, irgendwie so sanft und rein und lieblich. Wir lebten davor eine individuelle Freiheit, ich die meinige weiter und wir gehen unseren Weg so, wie wir es für uns gut empfinden. Bis zum Ende.

Was ich sagen möchte, es ist individuell jede Situation, jede Ausgangslage davor, aber es ist ein Weg, denn man wenn mit vollen Bewusstsein für sich entscheiden musst. Nicht alleinig die „Liebe“ ... denn hier geht es um noch viel viel mehr und jeder Mensch hat das Recht auch hier seine Entscheidung zu wählen. Ich habe diese so mich entschieden. Ganz bewusst und mit absoluter Rationalität, Liebe und Bereitschaft, indem was ich dafür geben kann. Da zu sein und vollwertig den anderen betrachtend und zu der Situation, den Menschen stehend.
Carthusia, Hut ab, das machen nicht viele. ich habe das selbst miterlebt bei meinen Eltern. Meine Mutter hatte 19 Jahre MS. Die ersten 3 Jahre hat er sich um meine Mutter gekümmert. Und dann hat er sich nicht mehr um sie gekümmert. Da ich aus diesen Bereich komme war es nie ein Thema, das ich eben diese Lücke auffülle neben Beruf, Familie und eigenen Leben. Aber dann hat er sich noch mehr zu Arsch entwickelt und offenkundiger Verachtung mit ihr umzugehen und auch sein 2 leben so aufgebaut, das sie sich gekränkt hat. Zum Glück ist sie vor 4 Jahren eingeschlafen. Wie sich ein Menschso entwickeln kann ich nicht verstehen. Das man sich auf der einen Seite das holt was man nicht bekommt kann ich verstehen, aber so das es den anderen nicht kränkt. Dem anderen Menschenwürde geben, das vergessen die meisten heutzutage. Leider hat sich die Menschheit teilweise in eine Richtung entwickelt, wo ich mir denke wollen sie selbst so behandelt werden……
 
das mit den immobilien habens abgeschafft mein ich zu glauben.

ja,hab mal gegoogelt, hast recht, der pflegeregreß wurde wieder abgeschafft ...

Ein Zugriff auf das Vermögen zur Abdeckung der Pflegekosten ist somit seit1.1.2018 unzulässig. Das Einkommen der betroffenen Person wird aber weiterhin zur Kostendeckung herangezogen!

Vom eigenen Einkommen muss den Heimbewohnern monatlich ein Taschengeld verbleiben. Dieses beträgt 20% der Pension inklusive Sonderzahlungen sowie 10% des Pflegegeldes der Stufe 3.

 
ein anrufer meinte zuhause bekommst pflegestufe drei, kaum ist der patient eine woche im pflegeheim wird auf fuenf erhoeht. das is typisch oesterreichisch.
Stimmt definitiv nicht.

Mein an Demenz erkrankter Vater hatte die höchste Pflegestufe wurde aber durch meine Mutter mit Hilfe einer 24 Stundenbetreuung daheim gepflegt.

Verstorben ist er vor drei Jahren daheim bei seiner Familie.

Bei aller Bitterkeit, die mit einer solchen Erkrankung einhergeht, das System in Österreich funktioniert recht gut und man bekommt viel an Unterstützung und Hilfe.
(Man muss sich allerdings darum kümmern)

Bitte dieses Land und seine sozialen Leistungen nicht schlecht reden.
 
ja,hab mal gegoogelt, hast recht, der pflegeregreß wurde wieder abgeschafft ...
Korrekt.

Als mein Vater an Demenz erkrankt ist (und eine Übersiedelung in ein Pflegeheim - im Fall der Fälle- im Kreis der Familie besprochen wurde), wurde politisch diskutiert, das Pflegeregressgesetz zu ändern und er hat das Haus meiner Eltern vorsorglich auf mich und meine Schwester überschrieben.

Selbstverständlich haben meine Schwester und ich auf lebenslanges Wohn-und Genussrecht auf Lebenszeit für meine Eltern bestanden.
 
Stimmt definitiv nicht.

Mein an Demenz erkrankter Vater hatte die höchste Pflegestufe wurde aber durch meine Mutter mit Hilfe einer 24 Stundenbetreuung daheim gepflegt.

Verstorben ist er vor drei Jahren daheim bei seiner Familie.

Bei aller Bitterkeit, die mit einer solchen Erkrankung einhergeht, das System in Österreich funktioniert recht gut und man bekommt viel an Unterstützung und Hilfe.
(Man muss sich allerdings darum kümmern)

Bitte dieses Land und seine sozialen Leistungen nicht schlecht reden.
ich hab das bei meiner schwiegermutter anders erlebt, leider auch an demenz erkrankt, leider auch schon verstorben. sie wurde von meinem schwiegervater liebevoll bis zum schluss gepflegt um alleine pflegestufe drei zu bekommen musste er die krankenkasse klagen. das hört sich schlimm an wurde uns aber auch von der empfohlen das das der einfachste weg ist. in wirklichkeit kommts auf den arzt an.
 
Carthusia, Hut ab, das machen nicht viele. ich habe das selbst miterlebt bei meinen Eltern. Meine Mutter hatte 19 Jahre MS. Die ersten 3 Jahre hat er sich um meine Mutter gekümmert. Und dann hat er sich nicht mehr um sie gekümmert. Da ich aus diesen Bereich komme war es nie ein Thema, das ich eben diese Lücke auffülle neben Beruf, Familie und eigenen Leben. Aber dann hat er sich noch mehr zu Arsch entwickelt und offenkundiger Verachtung mit ihr umzugehen und auch sein 2 leben so aufgebaut, das sie sich gekränkt hat. Zum Glück ist sie vor 4 Jahren eingeschlafen. Wie sich ein Menschso entwickeln kann ich nicht verstehen. Das man sich auf der einen Seite das holt was man nicht bekommt kann ich verstehen, aber so das es den anderen nicht kränkt. Dem anderen Menschenwürde geben, das vergessen die meisten heutzutage. Leider hat sich die Menschheit teilweise in eine Richtung entwickelt, wo ich mir denke wollen sie selbst so behandelt werden……
Danke! ...das muss auch für dich und euch und insbesondere deine Mutter schwierig gewesen sein. Das tut mir leid zu hören.

Es ist als Außenstehender klarerweise in der Situation, wie die deinige geschildert, nicht möglich etwas darüber zu beurteilen, ...aber allgemein gesprochen jetzt - natürlich gibt es eigene Abgründe, die sich durch die Dauerforderung, die Gegebenheiten, in einen unmittelbar (anders) auftun können.

Eben, ...einen verändern, so verändern, dass es ins negative ragt, ich würde gar behaupten, bei einigen nicht mutwillig, aber es geht in eine dunkle Richtung, die keinem Menschen gut tut, und jeden einzelnen letztenendes schadet. Ein schmaler Grad und ich glaube auf den bewegen sich viele pflegende Angehörige. Wenn dann in Situationen oder in einem Zusammenleben, Respekt und Aufrichtigkeit dauerhaft verloren gehen, sollten Grenzen gezogen werden...das ist für alle und insbesondere einen kranken Menschen dann auch nicht mehr zumutbar. Es besser ist, vielleicht dann einfach zu gehen. Und wenigstens, die Achtung besitzt und so geht, dass dann wer anderer diese Organisation übernimmt oder die Einleitung dafür (Familie, Case Manager von Pflegeeinrichtungen oder Betreuungen oder ähnlich) denn diese Kontakte wird jeder einst pflegende dann wohl haben. Und dafür bedarf es dann vielleicht ein zwei Anrufe...
 
Hi,

ein anrufer meinte zuhause bekommst pflegestufe drei, kaum ist der patient eine woche im pflegeheim wird auf fuenf erhoeht. das is typisch oesterreichisch.

da irrt der Anrufer. Im Pflegeheim sind viele Leute, die weit unter ihrem eigentlichen Bedarf eingestuft sind. Weil sich viele Mitarbeiter im Pflegeheim nicht beschweren.

Daheim haben die Angehörigen meistens die nötigen Eier, sich zu beschweren.

Dass die Einstufung oftmals absolut an der Realität vorbei geht (das die Einstufung viel zu niedrig ist, für den tatsächlichen Bedarf), ist allerdings traurige Realität.

LG Tom
 
Dass die Einstufung oftmals absolut an der Realität vorbei geht (das die Einstufung viel zu niedrig ist, für den tatsächlichen Bedarf), ist allerdings traurige Realität.

LG Tom
Das muss ich leider bestätigen, auf Grund meiner persönlichen Erfahrung als Pflegender Zuhause,
 
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