Ich lebe in einer solchen Partnerschaft seit 14 Jahren, 10 davon mit schweren chronischen Erkrankungen, 6 davon nach Lungeninfarkten, lebensgefährlichen Lungenentzündungen, einem Herzstillstand und seinen weiteren Folgen daraus. Ich habe manchmal reanimiert, Jahre gepflegt, meinen Partner versucht irgendwie wieder den Umständen entsprechend in einen täglichen Kreislauf zu bringen, da ihm jede Reha ablehnte, weil er mit Lunge und Herz viel zu schwach war. Man war auch damals berufstätig. Und es wäre gelogen, wenn man nicht sagen würde, das macht mit einem nichts, ...freilich - tut es das.
Aber ich bereue keine Minute mit ihm, keine Minute an der Seite, keine Jahre, die so weit ins Innere blickten, selbst wenn sie klarerweise irgendwann wissentlich enden könnten und auch werden, wir zb in Keuschheit leben und anders mit uns in unseren Wesen umgehen. Wenn gleich liebend und mit viel Humor. Der Fokus ist ein anderer geworden, auch diese Schluchten, die man gemeinsam beklimmt, entwickeln eine große Tiefe. Hier kommt ganz pures und ungefiltertes in einem hoch.
Es ist eine andere Art des Umgangs geworden, irgendwie so sanft und rein und lieblich. Wir lebten davor eine individuelle Freiheit, ich die meinige weiter und wir gehen unseren Weg so, wie wir es für uns gut empfinden. Bis zum Ende.
Was ich sagen möchte, es ist individuell jede Situation, jede Ausgangslage davor, aber es ist ein Weg, denn man wenn mit vollen Bewusstsein für sich entscheiden musst. Nicht alleinig die „Liebe“ ... denn hier geht es um noch viel viel mehr und jeder Mensch hat das Recht auch hier seine Entscheidung zu wählen. Ich habe diese so mich entschieden. Ganz bewusst und mit absoluter Rationalität, Liebe und Bereitschaft, indem was ich dafür geben kann. Da zu sein und vollwertig den anderen betrachtend und zu der Situation, den Menschen stehend.