Partner mit Multipler Sklerose verlassen

Als sozusagen Pflegender kann ich aus Erfahrung sagen, dass sich nahezu fast jeden Tag irgendwelche neue Situationen ergeben, die einen oft schon sehr stark zum nachdenken bringen, die einen aber auch in der Aufgabe wachsen lassen,
Das ist in eurem Fall sicher richtig, aber es ist halt jeder Verlauf anders und nicht miteinander zu vergleichen. Es gibt Fälle, da hatten die Betroffenen EINEN Schub und danach nie wieder, bei anderen ist es ein schleichender Verlauf. Meine Freundin hatte ihre Diagnose vor ca. 20 Jahren, da war sie Mitte 20ig und dachte, ihr Leben wäre vorbei. Sie hatte dann mehrere Schübe, die sich vor allem durch Sehnerventzündungen bemerkbar machten. Dazu kommt natürlich die Fatique und die einhergehende Erschöpfung verbunden mit Konzentrationsschwächen. Sie geht jeden Tag ca. 15 km um in Bewegung zu bleiben. Im Hinterkopf ist halt immer die Angst vor dem nächsten Schub und einer Verschlechterung. Sie spritzt 2 mal wöchentlich Copaxon und verträgt es auch relativ gut.
Ich wünsche dir und deiner Partnerin alles Gute und weiterhin viel Kraft und eine Portion Optimismus, die das Leben erträglicher macht. :up:
 
gemeinsames Sterben haben wir nie gedacht. MS ist auch nicht zwangsläufig tödlich
Gemeinsames Sterben war ja eh auch nicht gemeint. Aber natürlich hast du Recht, ich kenne Menschen die den Sch.... schon seit über 20 Jahren haben und noch ganz gut unterwegs sind, ich kenne, bzw. kannte aber auch zwei Fälle, die die 40 nicht mehr erlebt haben.
Die allerdings mit Diagnose in Teenagertagen.
Glücklicherweise eine der Diagnosen die aufgrund der medizinischen Fortschritte ein wenig an Schrecken verloren hat.
 
Gemeinsames Sterben war ja eh auch nicht gemeint. Aber natürlich hast du Recht, ich kenne Menschen die den Sch.... schon seit über 20 Jahren haben und noch ganz gut unterwegs sind, ich kenne, bzw. kannte aber auch zwei Fälle, die die 40 nicht mehr erlebt haben.
Die allerdings mit Diagnose in Teenagertagen.
Glücklicherweise eine der Diagnosen die aufgeund der medizinischen Fortschritte ein wenig an Schrecken verloren hat.
Es gibt viel mehr Betroffene als man annehmen würde, weil man es ihnen einfach nicht ansieht. Als Nichtbetroffener hat man oft völlig falsche Vorstellungen von MS, verwechselt es gar oft mit Muskelschwund, was eine ganz andere Erkrankung ist und nichts damit zu tun hat. Auch die Vorstellung, dass man zwangsläufig im Rollstuhl landet ist völlig falsch. Ein großes Problem für meine Freundin ist, dass man ihr die Krankheit nicht ansieht und viele denken, "so schlimm kann es nicht sein und müde bin ich auch oft". Sie ist seit ca. 4 Jahren in Frühpension, was ziemlich überraschend kam, weil sie gar nicht darum angesucht hatte. Eigentlich wollte sie nur Übergangsgeld für eine Halbtagsstelle beantragen. So haben wir halt jetzt mehr Zeit füreinander und genießen es.
 
Es gibt viel mehr Betroffene als man annehmen würde, weil man es ihnen einfach nicht ansieht. Als Nichtbetroffener hat man oft völlig falsche Vorstellungen von MS, verwechselt es gar oft mit Muskelschwund, was eine ganz andere Erkrankung ist und nichts damit zu tun hat. Auch die Vorstellung, dass man zwangsläufig im Rollstuhl landet ist völlig falsch. Ein großes Problem für meine Freundin ist, dass man ihr die Krankheit nicht ansieht und viele denken, "so schlimm kann es nicht sein und müde bin ich auch oft". Sie ist seit ca. 4 Jahren in Frühpension, was ziemlich überraschend kam, weil sie gar nicht darum angesucht hatte. Eigentlich wollte sie nur Übergangsgeld für eine Halbtagsstelle beantragen. So haben wir halt jetzt mehr Zeit füreinander und genießen es.
Dieses " sich immer erklären müssen" ist für meine Partnerin auch das schlimmste
Oder wenn sie sagt sie habe Fatique die Antworten einiger dann lauten : ich hab das auch , bin heute auch total müde.

Frühpension, also geht sie gar nicht arbeiten gell ?

Meine Freundin hat "teilweise Erwerbsminderungsrente"
sie darf noch mehr als 3h täglich arbeiten, aber muss weniger als 6 arbeiten.
 
Dieses " sich immer erklären müssen" ist für meine Partnerin auch das schlimmste
Oder wenn sie sagt sie habe Fatique die Antworten einiger dann lauten : ich hab das auch , bin heute auch total müde.

Frühpension, also geht sie gar nicht arbeiten gell ?

Meine Freundin hat "teilweise Erwerbsminderungsrente"
sie darf noch mehr als 3h täglich arbeiten, aber muss weniger als 6 arbeiten.
Genau das ist bei ihr auch so mit der Fatique und Leuten, die nicht wissen was das wirklich bedeutet. :up:
Nein, sie wurde von einem Tag auf den anderen nach Hause geschickt, dürfte zwar noch paar Stunden arbeiten, aber das möchte sie nicht weil es auch nicht nötig ist. Der Tag wird auch so schon immer zu kurz :mrgreen:
 
Bei der Vorstellung es würde meine Frau erwischen und sie würde mich aus diesem Grund verlassen, treibts mir spontan die Tränen in die Augen. Ich würde das furchtbar finden und möchte für sie dasein so Lange es geht und sie das möchte.
Wegen mir, darf sie nicht gehen, nur für sich selbst.
Mein Vater ist damals auch gegangen. Er ist bei seiner Freundin ausgezogen und hat die Beziehung zu ihr beendet. Sie hat sehr lang gebraucht um diese Trennung nach seinem Tod zu verarbeiten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das machen würde, wenn es mich erwischt.

Ich gehe den Weg "gern" bis zum Ende mit. Ist schwer, aber war bisher immer die richtige Entscheidung. Partner habe ich noch nicht verloren, aber auch da würde ich gerne bis zum letzten Atemzug mitgehen.
 
Mein Vater ist damals auch gegangen. Er ist bei seiner Freundin ausgezogen und hat die Beziehung zu ihr beendet. Sie hat sehr lang gebraucht um diese Trennung nach seinem Tod zu verarbeiten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das machen würde, wenn es mich erwischt.

Ich gehe den Weg "gern" bis zum Ende mit. Ist schwer, aber war bisher immer die richtige Entscheidung. Partner habe ich noch nicht verloren, aber auch da würde ich gerne bis zum letzten Atemzug mitgehen.
Ich kann es schon auch irgendwie verstehen, wenn jemand dann "geht". Man kann auch von niemand verlangen, ein Leben zu leben, mit dem er nicht klarkommt. Im Übrigen wäre es auch für den Betroffenen kein schönes Gefühl, wenn der andere nur aus Verantwortungsbewusstsein bleibt, ohne damit wirklich umgehen zu können. Persönlich käme es für mich nicht in Frage, weil es die Frau ist, die ich liebe, nicht nur wenn es gut läuft und weil man auch immer noch sehr gute und schöne Zeiten hat und diese dann vllt. noch mehr genießen kann.
 
Also meine Schwester , die ein Jahr jünger ist als ich , ist vor 4 Jahren schwerstbehindert gestorben an MS und das war ein wirklich sehr schweres und sehr abhängiges Leben , wo ein Pflegeheim nötig wurde.
Der erste Ehemann hat sich von ihr getrennt , danach hatte sie wider Erwarten einen Partner , der sie wirklich erstaunlich gut begleitet hat .
 
Also meine Schwester , die ein Jahr jünger ist als ich , ist vor 4 Jahren schwerstbehindert gestorben an MS und das war ein wirklich sehr schweres und sehr abhängiges Leben , wo ein Pflegeheim nötig wurde.
Der erste Ehemann hat sich von ihr getrennt , danach hatte sie wider Erwarten einen Partner , der sie wirklich erstaunlich gut begleitet hat .
Auch diese Fälle gibt es leider, zum Glück ist das eher die Ausnahme. Aber es zeigt auch, dass nicht alles zu Ende ist , wenn einen jemand verlässt, sondern dass es oft auch die Chance ist, jemand kennenzulernen, der zu einem steht.
 
Partner habe ich noch nicht verloren, aber auch da würde ich gerne bis zum letzten Atemzug mitgehen.
Ich wünsche ihm noch viele, viele gesunde Jahre! Alt soll er werden und dabei fit bleiben. Er soll sein hervorragendes Aussehen bis in den Sarg hinein behalten sodass selbst bei der Aufbahrung die jungen Weiber bei seinem Anblick noch feucht werden. Er soll mit offenem Sarg beerdigt werden müssen, weil sein Glied seine Steifheit beibehält bis zum Tag der Auferstehung. For He’s a Jolly Good Fellow...!
 
Dieses " sich immer erklären müssen" ist für meine Partnerin auch das schlimmste
Oder wenn sie sagt sie habe Fatique die Antworten einiger dann lauten : ich hab das auch , bin heute auch total müde.
Bei mir stand diese Diagnose mal kurz im Raum, weil man die wirkliche Ursache über 15 Jahre lang nicht fand.
Ich bin während Untehaltungen, bei der Arbeit oder irgendwann zwischendurch plötzlich und ohne Vorwarnung einfach eingeschlafen. Freunde waren Anfangs der Meinung ich wäre auf H :rofl:.
Mittlerweile wurde die Ursache glücklicherweise gefunden und es ist um einiges besser.
Aber Menschen die solche Zustände nicht kennen, haben einfach nur keine Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wünsche ihm noch viele, viele gesunde Jahre! Alt soll er werden und dabei fit bleiben. Er soll sein hervorragendes Aussehen bis in den Sarg hinein behalten sodass selbst bei der Aufbahrung die jungen Weiber bei seinem Anblick noch feucht werden. Er soll mit offenem Sarg beerdigt werden müssen, weil sein Glied seine Steifheit beibehält bis zum Tag der Auferstehung. For He’s a Jolly Good Fellow...!
Bei dir muss der Abgrund schon sehr tief in dich geblickt haben ;)
 
Mein Vater ist damals auch gegangen. Er ist bei seiner Freundin ausgezogen und hat die Beziehung zu ihr beendet. Sie hat sehr lang gebraucht um diese Trennung nach seinem Tod zu verarbeiten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das machen würde, wenn es mich erwischt.

Ich gehe den Weg "gern" bis zum Ende mit. Ist schwer, aber war bisher immer die richtige Entscheidung. Partner habe ich noch nicht verloren, aber auch da würde ich gerne bis zum letzten Atemzug mitgehen.
Ja, natürlich kann man nicht wirklich abschätzen wie man reagiert, sollte der Fall eintreten. Es ist auch verständlich wenn Betroffene oder Angehörige gehen.
Jedenfalls will ich als Partner nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Die Frau eines Freundes hat sich wegen einer Diagnose umgebracht und er wusste von nichts.
Sowas finde ich nicht in Ordnung und sie hat ihm damit auch keinen Gefallen getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
bei anderen ist es ein schleichender Verlauf.
Tja das ist bei meiner Frau der Fall, was bei ihr sehr gut anspricht ist die Wöchentliche Physiko Therapie und die Massagen, Medikamente wirken nur sehr begrenzt, die Dronabinol Tropfen noch am ehesten. 2021 im Herbst wurde bei ihr ein Tumor hinter der Wirbelsäule gefunden, die Ärzte waren sich ziemlich sicher dass das der Auslöser für die MS sein könnte, der Tumor wurde erfolgreich entfernt, war auch gutartig, hatte aber keinen Zusammenhang mit der MS, mir ist bei der ganzen Sache auch sehr wichtig dass sie sich im Laufe der Zeit mit der Krankheit abfinden konnte und Psychisch sehr stabil ist, ihr einziger großer Wunsch ist, dass sie einmal vor mir sterben kann, wäre schön wenn sich dieser Wunsch für sie erfüllen würde,
 
Bei mir stand diese Diagnose mal kurz im Raum, weil man die wirkliche Ursache über 15 Jahre lang nicht fand.
Ich bin während Untehaltungen, bei der Arbeit oderirgendwann zwischendurch plötzlich und ohne Vorwarnung einfach eingeschlafen. Freunde waren Anfangs der Meinung ich währe auf H :rofl:.
Mittlerweile wurde die Ursache glücklicherweise gefunden und es ist um einiges besser.
Aber Menschen die solche Zustände nicht kennen, haben einfach nur keine Ahnung.
Genau das ist auch bei einem Cousin meiner Frau der Fall, diese Krankheit ist absolut sehr ungut und unter Umständen auch gefährlich,
er ist in so vielem massiv eingeschränkt,
 
Im Übrigen wäre es auch für den Betroffenen kein schönes Gefühl, wenn der andere nur aus Verantwortungsbewusstsein bleibt, ohne damit wirklich umgehen zu können.
Ich hab da durchaus auch ganz "egoistische" Motive nicht bloß Plicht- oder Verabtwortungsbewußtsein. Ich will das, weil ich das auch brauche.
Ich wünsche ihm noch viele, viele gesunde Jahre! Alt soll er werden und dabei fit bleiben. Er soll sein hervorragendes Aussehen bis in den Sarg hinein behalten sodass selbst bei der Aufbahrung die jungen Weiber bei seinem Anblick noch feucht werden. Er soll mit offenem Sarg beerdigt werden müssen, weil sein Glied seine Steifheit beibehält bis zum Tag der Auferstehung. For He’s a Jolly Good Fellow...!
Das wünsche ich ihm auch von Herzen!

Gut, dass du das mit dem Sarg erwähnst. Bis jetzt war ich auf dem Stand, die Asche meines verstorbenen Mannes ins Häusl einer einschlägigen Bumsen zu streuen untermalt von Whiskey in the Jar...möglicherweise hab ich damals aber auch etwas falsch verstanden.
Erspart mir allerdings den Ärger mit der illegalen Ascheaktion. Auch gut :mrgreen:
Ja, natürlich kann man nicht wirklich abschätzen wie man reagiert, sollte der Fall eintreten. Es ist auch verständlich wenn Betroffene oder Angehörige gehen.
Jedenfalls will ich als Partner nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
Die Frau eines Freundes hat dich wegen einer Diagnose umgebracht und er wusste von nichts.
Sowas finde ich nicht in Ordnung und sie hat ihm damit auch keinen Gefallen getan.
Ja, das find ich auch scheiße. Egal was is und wie er sich entscheidet, ich muss es wissen!
 
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