Partner mit Multipler Sklerose verlassen

Hartes Thema!
Kann ein jeder nur für sich selbst beantworten und nachvollziehen was er/sie sich zumuten kann.
Ich persönlich wage es nicht, hier einen Urteil fallen zu lassen, denn das steht mir nicht zu!
Was ich selbst tun würde in so einem Fall ist ebenso schwer zu beantworten da sich die Frage bei mir nicht stellt. Aber wer weiß was das Leben mit sich bringt!?. Aber ich gehe davon aus, dass ich bis ans Ende mit meinem Mann gehen würde, denn er täte das gleiche für mich. Trotzdem ist es immer so eine Sache, nur wer gerade sich in solcher Situation befindet, kann eine Entscheidung treffen, einfach ist es auf keinen Fall.
 
in der heutigen Zeit macht man doch schon wegen jeder kleinigkeit schluss....
zu hoffen, das der diejenige bleibt wenn die kacke wirklich mal am dampfen ist good luck so einen menschen zu finden.
 
Hartes Thema!
Kann ein jeder nur für sich selbst beantworten und nachvollziehen was er/sie sich zumuten kann.
Ich persönlich wage es nicht, hier einen Urteil fallen zu lassen, denn das steht mir nicht zu!
Was ich selbst tun würde in so einem Fall ist ebenso schwer zu beantworten da sich die Frage bei mir nicht stellt. Aber wer weiß was das Leben mit sich bringt!?. Aber ich gehe davon aus, dass ich bis ans Ende mit meinem Mann gehen würde, denn er täte das gleiche für mich. Trotzdem ist es immer so eine Sache, nur wer gerade sich in solcher Situation befindet, kann eine Entscheidung treffen, einfach ist es auf keinen Fall.
100% Zustimmung.
Das Problem bei schweren/unheilbaren und langwierigen Krankheiten ist (das habe ich in der eigenen Verwandtschaft erlebt), dass der „gesunde“ Partner zwischen eigenem Job und der Verantwortung für Haushalt und der Pflege des kranken Partners aufgerieben wird.
Das eigene Ich gerät immer weiter in den Hintergrund und so kann es sein, dass im Laufe der Zeit die einstige Liebe umschlägt.
Irgendwann kann man einfach nicht mehr, dann müssen Lösungen her.
Daher kann ich moralisch niemanden, der das nicht mehr aushält und sich trennt, einen Vorwurf machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist bei weitem nicht immer das Körperliche.

Meine Freundin geht 2 mal die Woche vorbeugend zum Sport, Phsychologe, Schwimmen, Neurologe, Physiotherapie
MS - Klinik usw.....

Es sind aber Dinge wie Behördengänge, Anträge ausfüllen, Dinge beantragen, Amtsgänge. Rentenversicherung usw
Die zerren an den Nerven und belasten natürlich .
Aber gerade dann ist es wichtig, wenn man bei diesen Dingen unterstützt wird.

Am 1.12. steigt sie nach 21 Monaten wieder in ihrem Job ein. Halbtags
Sie ist super eingestellt, Vorfreude auf die Arbeit steigt ( aber auch immer die Angst, es nicht mehr so zu schaffen )

Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, sie zu verlassen. niemals !!!
 
Ich erinnere mich gerade an ein Gespräch, dass ich mit meinem schon schwer von der Demenz gezeichneten Vater geführt habe.

Nach jahrelanger Krankheit, die für unsere ganze Familie trotz begleitender Unterstützung eine schwere Belastung war, hat er mich in einem der Momente, als sein Verstand klar war zur Seite genommen und hat lange mit mir über seinen Wunsch nach Suizid gesprochen.
Er hatte in den letzten Tagen Medikamente gesammelt und wollte seinem Leben ein Ende setzen.

Er hat hatte den Wunsch die Last von den Schultern meiner Mutter zu nehmen und hat sich gefragt, wie sie wohl damit umgehen würde.
Ob dieses rasche Ende für sie eine Erlösung wäre, oder ob sie ihm folgen würde.

Ich hatte ihn weinend im Arm, war völlig ratlos und es war wohl einer der bittersten Momente die ich mit ihm erlebt habe.

Letztendlich hat er sich dagegen entschieden und ist knapp ein Jahr später verstorben.

Immer wieder taucht dieses Gespräch in meinen Gedanken auf.
Es ist wie eine tiefe Wunde die nicht verheilen mag.
Ich danke dir für diesen Beitrag. Er beantwortet einige Fragen die ich mir selbst oft gestellt habe.
 
Hi,



ich könnte mir als Kranker nicht vorstellen, meine Partnerin so zu belasten und würde sie daher verlassen.

LG Tom
Gewagte, aber legitime Antwort auf viele der bisherigen Reaktionen … niemand kann pauschal sagen: „Ich würde meinen kranken Partner nie verlassen.“

Steckt man nicht in der Situation, kann man sich nicht im geringsten vorstellen, was eine schwere Krankheit mit einer Beziehung machen kann.
 
Hi,



ich könnte mir als Kranker nicht vorstellen, meine Partnerin so zu belasten und würde sie daher verlassen.

LG Tom
Hi Tom.

es ist ja nicht so, dass jeder Tag belastend ist. Ganz im Gegenteil .
Vielleicht ist es auch gut, in manchen Situationen nicht alleine zu sein.

Aber so sind die Menschen verschieden. Das ist auch gut so !

LG Ole
 
Es ist bei weitem nicht immer das Körperliche.

Meine Freundin geht 2 mal die Woche vorbeugend zum Sport, Phsychologe, Schwimmen, Neurologe, Physiotherapie
MS - Klinik usw.....

Es sind aber Dinge wie Behördengänge, Anträge ausfüllen, Dinge beantragen, Amtsgänge. Rentenversicherung usw
Die zerren an den Nerven und belasten natürlich .
Aber gerade dann ist es wichtig, wenn man bei diesen Dingen unterstützt wird.

Am 1.12. steigt sie nach 21 Monaten wieder in ihrem Job ein. Halbtags
Sie ist super eingestellt, Vorfreude auf die Arbeit steigt ( aber auch immer die Angst, es nicht mehr so zu schaffen )

Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, sie zu verlassen. niemals !!!
Kurzes Update :
Die Arbeit hat uns positiv überrascht und ihr geht es sehr sehr gut
Körperlich nach 4h etwas platt , aber sehr glücklich .
Die Angst der Arbeit nicht gerecht zu werden, war unbegründet und der Rückhalt der Firma riesengroß
Das erleichtert natürlich vieles
Das administrative übernehme ich und sie kann sich Themen wie Ernährung und Sport und Hobbys widmen .
Man wächst mit seinen Aufgaben und gemeinsam geht doch vieles etwas leichter von der Hand
VG Ole
 
Ich erinnere mich gerade an ein Gespräch, dass ich mit meinem schon schwer von der Demenz gezeichneten Vater geführt habe.

Nach jahrelanger Krankheit, die für unsere ganze Familie trotz begleitender Unterstützung eine schwere Belastung war, hat er mich in einem der Momente, als sein Verstand klar war zur Seite genommen und hat lange mit mir über seinen Wunsch nach Suizid gesprochen.
Er hatte in den letzten Tagen Medikamente gesammelt und wollte seinem Leben ein Ende setzen.

Er hat hatte den Wunsch die Last von den Schultern meiner Mutter zu nehmen und hat sich gefragt, wie sie wohl damit umgehen würde.
Ob dieses rasche Ende für sie eine Erlösung wäre, oder ob sie ihm folgen würde.

Ich hatte ihn weinend im Arm, war völlig ratlos und es war wohl einer der bittersten Momente die ich mit ihm erlebt habe.

Letztendlich hat er sich dagegen entschieden und ist knapp ein Jahr später verstorben.

Immer wieder taucht dieses Gespräch in meinen Gedanken auf.
Es ist wie eine tiefe Wunde die nicht verheilen mag.
Ich denke , es zeigt sehr gut diese Zerrissenheit , die eine schwere Krankheit mir allen Beteiligten macht .

Und genau deswegen wurde jetzt zumindest das Gesetz für den " assistierten Suizid" geschaffen , der zumindest offiziell einen wenn auch noch bürokratisch beschwerlichen Weg aufzeigt .
Schwere Krankheit reißt alle bis dahin geschaffenen Denkmuster ein .
Va weiß prospektiv niemand , wie sich dieser Weg noch darstellen wird .

Da mich auch selber diese Frage sowohl beruflich wie auch persönlich privat gerade hart trifft , weiß ich um die Differenziertheit solcher Situationen .

Und genau solche Situationen bringen uns vor schwere Entscheidungen .
Was das interessante und auch tolle an dieser Situation war , dass sich dein Vater mitgeteilt hat und keine ganz einsame Entscheidung getroffen hat .
Denn solche Entscheidungen alleine trifft vielleicht dann doch möglicherweise eine solche ,die noch mehr Verwirrung hinterlässt.
 
Und es gibt auch schon gewisse legistische Möglichkeiten zu sagen , " was man nicht will ,( Patientenverfügung)oder auch zu sagen , was man will (assistierter Suizid ) , und gsd gibt's in der letzen Phase auch die Palliativstationen , Hospizstationen , Sterbebegleitung und diverse Unterstützung.
Dennoch sind diese Phasen Hardcore für Betroffene auf beiden Seiten.
Und selbst der " assistierte Suizid " ist immer noch eine Herausforderung für diejenigen, die dies möchten .
Denn es gibt momentan kaum Kollegen , die sich schon " drübertrauen " und noch Zuwenig " Begleitung " , da irgendwie dich ziemliches " Neuland " .
 
Und irgendwie verbindet sich zumindest für mich ( weil natürlich auch beruflich konditioniert ) mit dem Thema Krankheit auch das Thema Verantwortung oder vielleicht etwas weniger ausgedrückt Verbindlichkeit .

Und ich weiß, dass dieses Thema möglicherweise sehr kontrovers ist .

Dennoch gehört Krankheit immanent zum Leben dazu , und natürlich auch der Tod.

Und niemand hat je die Chance vor dem Tod davonzulaufen , VIELLEICHt diesen immer wieder hinauszuschieben , aber ganz eliminieren geht nicht.
Und der Tod und davor Krankheit ist eine Zumutung an mich oder alle Menschen, denn sie heben unsere Integrität auf .

Natürlich kann ich davonlaufen , wenn's den anderen betrifft oder hier in diesem Kontext den Partner.
Aber auch diese Erfahrung formt und lässt uns im besten Fall wachsen .
 
Ich bin seit 12 Jahren mit meiner Freundin zusammen und wusste von Anfang an, dass sie MS hat aber es war nie ein Problem für uns. Natürlich hat sie Einschränkungen, vor allem Fatique, aber die hab ich auch altersbedingt :schulterzuck: Sie ist sehr mobil und geht auch jeden Tag noch ca. 15 km. MS äussert sich ja auch bei jedem anders, aber eines ist klar, es wäre nie ein Trennungsgrund, egal was kommt. :up:
 
Ich bin seit 12 Jahren mit meiner Freundin zusammen und wusste von Anfang an, dass sie MS hat aber es war nie ein Problem für uns. Natürlich hat sie Einschränkungen, vor allem Fatique, aber die hab ich auch altersbedingt :schulterzuck: Sie ist sehr mobil und geht auch jeden Tag noch ca. 15 km. MS äussert sich ja auch bei jedem anders, aber eines ist klar, es wäre nie ein Trennungsgrund, egal was kommt. :up:
war die Fatique von Anfang an Begleiter ?
 
Ou, okay..... das beeinträchtigt auch ganz schön ......
Ja, aber ich glaube das größte Problem ist die Angst, weil man nie weiß, wie es sich weiter entwickelt. Derzeit hat sie das aufgrund von Medikamenten relativ gut im Griff. Das ist auch mit ein Grund, warum sie jeden Tag 2-3 Stunden spazieren geht.
 
Ja, aber ich glaube das größte Problem ist die Angst, weil man nie weiß, wie es sich weiter entwickelt. Derzeit hat sie das aufgrund von Medikamenten relativ gut im Griff. Das ist auch mit ein Grund, warum sie jeden Tag 2-3 Stunden spazieren geht.
ja kenn ich.
Das Ungewisse... Prophylaktisch so gut es geht vorbereiten.
Sport, Bewegung, Ernährung.
So machen wir das jedenfalls.
Medikamente nimmt sie keine täglichen. Es geht alle 6 Monate zur Infusionstherapie.
Wir haben derzeit ( seit 2 Monaten) viel mit kognitiven Schwächephasen und Konzentrationsschwächen zu tun .
Dafür keine Einschränkungen in der Bewegung und Motorik

Alles Gute euch jedenfalls 🙏
 
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