Peter Paul wurde abgeschoben...

Aber wenn in einem Verfahren nach mehrern Instanzen endgültig festgestellt wird, dass keine Asylgründe vorliegen, dann ist die Abschiebung eine logische Konsequenz. Ansonsten könnten wir uns den ganzen Zinnober gleich ersparen und weltweit Einladungen verschicken.

Schon richtig, aber kein Rechtsstaat darf 8 Jahre dafür brauchen, um festzustellen, ob Asylgründe vorliegen oder nicht.
 
Schon richtig, aber kein Rechtsstaat darf 8 Jahre dafür brauchen, um festzustellen, ob Asylgründe vorliegen oder nicht.

jetzt fangen wir aber wieder von vorne an ....... warum es so lange dauern kann, darüber wurde bereits diskutiert.
 
Meine bescheidene Meinung dazu: Flucht und der ganze Verfahrensweg drängen die Betroffenen in die Illegalität. Arbeiten verboten, ohne Arbeit keine Wohnung usw. Wenn sie nicht in die Illegalität gedrängt werden würden, dann käme es wohl auch nicht dazu, dass sie "illegalen" Beschäftigungen nachkommen. Jene welche sich trotzdem durchschlagen und wirklich die Mühe machen, siehe Ausgangspost, sind mE der beste Beweis dafür, dass das System als ganzes darauf ausgelegt ist nicht zu integrieren, sondern abzugrenzen, Feindbilder zu schaffen (die aber, siehe hier, e viele haben wollen).

Moralisch sauber argumentiert, doch m.E. weit weg von jeder Vorstellung einer praktischen Problemlösung.
Fakt ist: Österreich kann nicht alle Unterprivilegierten und Beladenen dieser Welt aufnehmen. Ganz einfach deshalb, weil deren Zahl die der Einwohner Österreichs um das Zigfache übertrifft. "Die Tore weit auf für alle!", das geht nun beim besten Willen nicht.
Also siebt man, sortiert man, selektiert man. Das Land hat angesichts seiner Geburtenrate ja einen nachweislichen Bedarf an Zuwanderern.
Problem: die Bürger der EU/EWR-Staaten sind schon einmal aus jeder Quote ausgenommen. Dazu kommen nahe Angehörige von etablierten Zuwanderern, die ebenfalls gewisse Vorzugsrechte bei der Niederlassung genießen.
Der Rest der Zuwanderer-Aspiranten geht daher den Weg des geringstens Widerstandes, und der führt nun einmal über das Asylrecht. Denn wer etwa in Nigeria regulär um eine Quoten-Niederlassungsbewilligung ansuchte, würde höchstens für Lachkrämpfe im Kreise österreichischer Konsularbeamter sorgen. :mauer:
Das soll, wohlgemerkt, nicht heißen, dass jeder Asylwerber eigentlich ein verkappter Zuwanderer ist. Aber die Grauzone ist m.E. unüberschaubar groß.
Durch eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber würde sich die Attraktivität dieses Weges noch einmal erhöhen.
Also schleichen sich jetzt schon Elemente des Siebens, Sortierens, Selektierens und Quotierens, die für systematische Einwanderungspolitik stehen, ins Asylrecht, das eigentlich nachweislich Verfolgten Schutz bieten sollte. :hmm: Selektion durch den großen Bürokratie-Hindernislauf-Parcour gewissermaßen. Wer dabei nicht stolpert oder aus der Kurve fliegt...dignus est entrare! :roll:
 
"Die Tore weit auf für alle!", das geht nun beim besten Willen nicht.
Ich prophezeihe Europa noch weit schlimmeres. Wenn wir weiterhin den Rest der Welt so über den Tisch ziehen, ausbeuten und ihre Lebensgrundlage entziehen, DANN werden die wahren Wellen von Flüchtlingen kommen. Dann haben sie nichts mehr zu verlieren ausser ihre Leben und dann werden die Wogen gegen die Festung Europa krachen, dass einem hören und sehen vergehen werden! Da können wir dann entscheiden, ob wir sie mit unseren Waffen niedermähen und/oder ersaufen lassen. Aber ich bin fast ziemlich zuversichtlich, dass wir das auch so machen werden...

Der Rest der Zuwanderer-Aspiranten geht daher den Weg des geringstens Widerstandes, und der führt nun einmal über das Asylrecht.
Das ist aber ganz schön zynisch... Die Zahlen sind doch e schon so niedrig, da frage ich mich eigentlich woher diese Paranoia der angeblichen Überschwemmung kommt. Immerhin machen Zuwanderer aus Afrika nicht mal 3% aller Ansuchenden aus (Asien ist da mit dicken 10% schon besser im Rennen).
Und witziger Zufall das du Nigeria erwähnst; habe heute einen Studienkollegen gesprochen der von dort kommt. Ich habe ihn gar nicht gefragt, warum er eigentlich nach AUT gekommen ist, was aber auch daran liegt, dass mir das vollkommen egal, sondern eher wie er seine Zukunft sieht (weil er sein Doktorat macht) und er meinte, dass er überlegt "Negerkönig" zu werden. Ich hatte erst Schwierigkeiten ihn zu verstehen bzw war zu perplex um ihn gleich zu verstehen, aber da kam schon Bitterkeit durch. Jedenfalls wird er wohl zurück gehen, weil er als Schwarzer eigentlich keine Chance hier hat und sieht. Im übrigen hat er gerade die Staatsbürgerschaft beantragt. Wie dem auch sei, eigentlich hat es mich schon nachdenklich gemacht und im nachhinein würden mich viele Sachen mehr interessieren... Aber vielleicht laufen wir uns mal wieder über den Weg.
 
Ich prophezeihe Europa noch weit schlimmeres. Wenn wir weiterhin den Rest der Welt so über den Tisch ziehen, ausbeuten und ihre Lebensgrundlage entziehen, DANN werden die wahren Wellen von Flüchtlingen kommen. [.....]
Die Zahlen sind doch e schon so niedrig, da frage ich mich eigentlich woher diese Paranoia der angeblichen Überschwemmung kommt. [schnipp-schnapp!]

Du solltest dich für eine Variante entscheiden. Einerseits sinngemäß sagen: "Geh kumm Oida, es gibt doch gar keinen Migrationsdruck auf die entwickelte Welt, ollas G'schichtln!", andererseits eine Drohkulisse von Völkerwanderungen in biblisch-schreckenshaften Dimensionen hochziehen (Motto: "Kriege, Chaos, Ströme von Blut"), das passt nicht hundertprozentig zusammen.
 
Moralisch sauber argumentiert, doch m.E. weit weg von jeder Vorstellung einer praktischen Problemlösung.
Fakt ist: Österreich kann nicht alle Unterprivilegierten und Beladenen dieser Welt aufnehmen.

Durch eine Arbeitserlaubnis für Asylwerber würde sich die Attraktivität dieses Weges noch einmal erhöhen.

Dein Posting sagt alles ...... siehe auch die Forderung der Wiener Grünen nach einer Aufenthaltsbewilligung für Aussteigerinnen aus der Prostitution.
 
Du solltest dich für eine Variante entscheiden.
Wie meinen? Warum sollte ich mich entscheiden, es handelt sich um 2 Feststellungen die beide stimmen. Das eine ist die (meine) "Prophezeihung" und das andere das die Einbürgerungsraten niedrig sind. Ich käme nun nicht dahinter warum ich mich nur für eines von beiden entscheiden sollte (und warum überhaupt "entscheiden"?).
Und nur um ein "Missverständnis" aufzuklären, von Druck hast du geschrieben, nicht ich. Ich sehe halt den systemischen Zusammenhang.
 
[schnipp-schnapp] Das eine ist die (meine) "Prophezeihung" und das andere das die Einbürgerungsraten niedrig sind.[schnapp-schnipp]

Ich möchte nur der Verständlichkeit halber festhalten, dass ich, wenn ich von "Zuwanderern" oder von "Zuwanderung" schreibe, einen Personenkreis meine, der über den Kreis der Eingebürgerten hinausreicht. Ich meine einfach jeden, der sich auf Dauer oder doch für längere Zeit nach Österreich begibt, um hier zu arbeiten und zu leben. Also die Dinge, für die man mehr als ein Studentenvisum braucht.
 
mal das buch asylconnection - ein buch geschrieben von einem beamten der für asylansuchen zuständig war/ist. Vor erscheinen wurde dieses buch mit den meisten einstweiligen verfügungen zugedeckt dass es je gab. Alle einstweiligen verfügungen sind geplatzt und das buch durfte mit nur einer einzigen einschränkung gedruckt werden - nämlich keine vollständigen namensnennungen der beschriebenen personen. Also ein buch das mit geballter politischer und wirtschaftlicher kraft unter aller kunst der juristen verboten hätte werden sollen. Aber halt nicht gelungen ist.
Dadurch kann man mit sehr hoher wahrscheinlichkeit annehmen dass es der wahrheit entspricht. Also lesen - aber vorsicht man/frau könnte vieles ganz anders sehen und zwar viel negativer - meint Lsunshine

PS. ... finde auch den spruch der grünen irgendwie komisch, dass wir selber schuld sind wenn viele kriminell werden (asylsuchende), da wir ihnen ja keine arbeite etc. geben. Komisch aber dass viele behinderte und pensionisten mit weniger geld auskommen müssen als asylansuchenden zusteht - auch das ist nachlesbar und nicht einfach eine behauptung von den bösen österreichern für die sich wieder welche soooo schämen - googlen hilft da bisserl! Auch komisch dass sich viele nicht aufregen wenns probleme mit asylsuchenden gibt, weils ja sooo arme sind - aber wenn unsere gesetze eingehalten werden dann schämen sie sich???
:shock::shock:
 
Nur zur Vollständigkeit der Information:

Abschiebekosten knapp 10.000.- €
 
Nur zur Vollständigkeit der Information:

Abschiebekosten knapp 10.000.- €

Die hätten sie sich sparen können, wenn sie die Entscheidung der Gemeinde Leongang überlassen hätten.

Während die Diskutanten sonst gerne den Zentralismus kritisieren, entweder den aus Brüssel, aber auch den aus in Wien, findet man hier überhaupt nichts dabei wenn die Willensbekundung der Gemeinde, in der der Betroffenen lebte auf gut österreichisch "ned amoi ignoriert" wird.

Ich meine wenn die Nachbarn und die Gemeindevertreter sich dafür aussprechen, einen Asylwerber bei ihnen zu lassen, weil er sich vorbildlich integriert hat, niemanden etwas zu Leide getan hat, ja sogar als Bereicherung für die Gemeinde empfunden wird, dann sollte das schon die Entscheidung des Innenministeriums beeinflussen.
Stichwort: Humanitäres Bleiberecht.
 
..... wäre es nicht der Untergang des Abendlandes gewesen, wenn Peter Paul humanitäres Bleiberecht erhalten hätte. Aber ich glaube, dass das Innenministerium wegen der Beispielswirkung diese harte Gangart gewählt hat. Denn wenn es sich in den Heimatländern herumspräche, dass es in Österreich nicht immer so heiss gegessen wie gekocht wird, dann werden halt noch mehr den Versuch machen .........
 
..... wäre es nicht der Untergang des Abendlandes gewesen, wenn Peter Paul humanitäres Bleiberecht erhalten hätte. Aber ich glaube, dass das Innenministerium wegen der Beispielswirkung diese harte Gangart gewählt hat. Denn wenn es sich in den Heimatländern herumspräche, dass es in Österreich nicht immer so heiss gegessen wie gekocht wird, dann werden halt noch mehr den Versuch machen .........

Wann sollte dieses humanitäre Bleiberecht dann überhaupt zum tragen kommen?
 
Es kann doch nicht sein,das man brave,integrierte Asylwerber so einfach abschiebt,während kriminelle Asylwerber weiterhin hierbleiben dürfen.
Das kann doch nicht sein. :mauer: :mauer: :mauer:
 
Es kann doch nicht sein,das man brave,integrierte Asylwerber so einfach abschiebt,während kriminelle Asylwerber weiterhin hierbleiben dürfen.
Das kann doch nicht sein. :mauer: :mauer: :mauer:

Da will ich dir keinesfalls widersprechen. Wenn es wirklich so ist, dass Kriminelle dableiben dürfen, dann stimmt irgend etwas nicht.
 
Aber ich glaube, dass das Innenministerium wegen der Beispielswirkung diese harte Gangart gewählt hat. Denn wenn es sich in den Heimatländern herumspräche, dass es in Österreich nicht immer so heiss gegessen wie gekocht wird, dann werden halt noch mehr den Versuch machen .........
Das würde ich so nicht sagen.
Immerhin muss man ja erst die Voraussetzungen erfüllen, damit nichts so heiß gegessen wie gekocht wird. Und ich glaube, dass es gar nicht so einfach ist, auf praktisch allen regionalen Ebenen Fürsprecher für eine Einbürgerung zu finden. Beispielwirkung fällt also meines Erachtens weg.

Außerdem, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, mag diese Art der Erledigung möglicherweise im Sinne des Asylrechts korrekt sein. Auf der anderen Seite ist es aber doch so, dass von praktisch allen politischen Kräften eine bereitwillige Integration verlangt wird. Und dass man dann jemanden, der sich nicht nur selbst integriert, sondern der auch von den Einheimischen integriert wurde, einfach abschiebt, ist im Grunde genommen widersinnig. :)
 
PS. ... finde auch den spruch der grünen irgendwie komisch, dass wir selber schuld sind wenn viele kriminell werden (asylsuchende), da wir ihnen ja keine arbeite etc. geben. Komisch aber dass viele behinderte und pensionisten mit weniger geld auskommen müssen als asylansuchenden zusteht - auch das ist nachlesbar und nicht einfach eine behauptung von den bösen österreichern für die sich wieder welche soooo schämen - googlen hilft da bisserl! Auch komisch dass sich viele nicht aufregen wenns probleme mit asylsuchenden gibt, weils ja sooo arme sind - aber wenn unsere gesetze eingehalten werden dann schämen sie sich???
:shock::shock:

Könntest du bitte eine genaue Quelle posten wo nachlesbar sein soll, dass Behinderte bzw. Pensionisten weniger Geld bekommen als Asylwerber?
Würde mich wirklich sehr interessieren - weil es nämlich nicht stimmt!
In Österreich gibt es eine Mindestpension, die 2009 genau 772,40.- ausmacht. Sozialhilfebezieher mit einer Dauerleistung bekommen 733.-, wenn sie nur den Lebensbedarf erhalten, sind es 454.-
Asylwerber bekommen im Monat 180.- pro erwachsener Person, Kinder 80.- aber nur wenn sie in Bundes/bzw. Landesbetreuung sind...und das sind nicht alle... und diejenigen, die dieses Glück nicht haben bekommen NICHTS. Nichts heisst in diesem Fall 0.- in Worten null .. und das sind keine Einzelfälle.

Solltest du dir beim Rechnen schwer tun - die Österreicher bekommen mehr - und zwar wesentlich mehr.

Ach ja - aber ich bin natürlich wirklich gespannt auf deine Quelle ;)
 
Auch komisch dass sich viele nicht aufregen wenns probleme mit asylsuchenden gibt, weils ja sooo arme sind - aber wenn unsere gesetze eingehalten werden dann schämen sie sich???

Gesetze einzuhalten schließt humanes Handeln nicht aus! Gerade der aktuelle Fall wäre ein Paradebeispiel dafür gewesen, das humanitäre Bleiberecht anzuwenden. Wozu hat man es denn geschaffen, wenn es selbst bei so einem Fall nicht angewandt wird?
 
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