Peter Paul wurde abgeschoben...

Ich habe einen Freund und er kommt aus dem Iran.Nennen wir ihn M.
Er hat dort die Grundschule absolviert und einige Semester Architektur studiert.Er war auch Spitzensportler in der Iranischen Wasserballmannschaft und bestritt einige Auslandsspiele.Er opferte seine jugend um in diese Mannschaft zu kommen. M.kam mit 23 Jahren nach Österreich.Heute, Sechs Jahre später ist er bereits 29 Jahre alt.Mit dem Spitzensport ist es vorbei,er ist schon zu Alt.

Dieser junge Mann,der seine Heimat liebte und in sportlicher Weise für sein Land kämpfte mußte sein Land verlassen.

Als Student in der Universität wurde er und seine Freunde immer wieder Verhören unterzogen.Das war aber nur zum Teil der Grund seiner Auswanderung.

Als Spitzensportler hatte er auch seine Fans.Er ist ein Sunnyboy.Die Mädchen mögen ihn.Sich für das andere Geschlecht zu Interessieren hat ihn fast das Leben gekostet.

Für uns ganz selbstverständliche Dinge wie mit einem Mädchen Händehaltend in der öffentlichkeit zu sein,oder unverheiratet miteinander zu verkehren,oder unverheiratet zu Reisen sind im Iran nicht erlaubt und auch nicht möglich.

Auf anraten seiner Mutter verließ er sein Land,sie befürchtete sonst schlimmes für ihren Sohn

Heute Sechs Jahre später wurde sein Asylverfahren noch immer nicht abgeschlossen.Er darf auch nicht arbeiten.

M.bekommt vom Staat 290.- Euro monatlich und er fühlt sich nicht wohl dabei.Er würde gerne arbeiten.

Seine Unterkunft kostet monatlich 195.- Euro.Dafür benützt er die Hälfte von einem 2 Mann Zimmer.

Weiters bezahlt er eine Monatskarte für die Wiener Linien um 49,50

Es verbleiben ihm also pro Woche 10 Euro für Lebensmittel !
M. kann sehr sparsam kochen.Ich bewundere ihn dafür.

M.hat noch keine Straftat gemacht.Er spricht mitlerweile ein passables Deutsch mit hohem Wortschatz und schöner Aussprache.

Doch,eine Straftat......Er versuchte illegal aus Österreich auszureisen,
mit schlecht gefälschten Papieren.Er wurde aber natürlich sofort erwischt.

Ich würde M. sehr gerne helfen.Er ist ein wunderbarer Mensch.
 
Die echte Sauerei ist, dass ein Asylverfahren bis zu 8 Jahren dauern kann.... DA muss was geändert werden...
Das "Schöne" an diesem Satz ist, dass man ihm auf beiden Seiten der Diskussionsfront zustimmen kann.
Die einen meinen damit "schneller abschieben", die anderen "großzügiger anerkennen." :mrgreen:
 
Das "Schöne" an diesem Satz ist, dass man ihm auf beiden Seiten der Diskussionsfront zustimmen kann.
Die einen meinen damit "schneller abschieben", die anderen "großzügiger anerkennen." :mrgreen:

...und die dritten meinen damit, das Verfahren zügiger abzuwickeln, ohne den Ausgang vorwegzunehmen. Weder schwarz noch weiß. :zaunpfahl:
 
Ich habe einen Freund und er kommt aus dem Iran.Nennen wir ihn M.

Diese und andere Geschichten solltest Du auch mal der Frau Fekter zukommen lassen. Aber in einem Land, in dem von denen die sich an die Wahlurne schleppen auch noch ein Viertel ultrarechts wählt wirst Du wohl auf verlorenem Posten stehen.

M. scheitert nicht an der bösen Verwaltung, sondern am Unwillen oder der Ignoranz des Wahlvolkes, das Thema Integration von Nicht-Österreichern nüchtern, sachlich und erfolgreich anzugehen und folgerichtig die geeigneten Volksvertreter zu wählen.

Aber ich glaube auch, daß Du mir der Geschichte eines (Zitat) "Sunnyboys", der in einem der strengst konservativen islamischen Länder wegen Frauengeschichten sich gezwungen sieht, das Land zu verlassen, doch eher ein Schulterzucken als Antwort bekommst.
Da gibt es für den Durchschnittsbürger doch nachvollziehbarere Schicksale im Asylrecht.

Vielleicht feilst Du noch etwas an der Geschichte....
 
Über den Grund seiner Flucht möchte ich jetzt gar nicht spekulieren.
Es war für ihn auf jeden Fall so schlimm das er sein Heimatland und seine Familie verließ.
Ich möchte auch nicht an seiner Geschichte feilen.

ich erinnere mich noch gut wie es ihm ging als sein Bruder den wichtigsten Tag seines Lebens hatte.Und er konnte nicht dabei sein....

Schicksale gibt es viele.....Aber warum dauert ein Asylverfahren so lange in einem zivilisiertem Land ? Wir sind bereits im sechsten Jahr.

M. ist die Zeit davongelaufen,als aktiver Sportler hat er keine Chancen mehr.
 
[schnipp-schnapp!] M. scheitert nicht an der bösen Verwaltung, sondern am Unwillen oder der Ignoranz des Wahlvolkes, das Thema Integration von Nicht-Österreichern nüchtern, sachlich und erfolgreich anzugehen und folgerichtig die geeigneten Volksvertreter zu wählen. [schnapp-schnipp!]
Vielleicht sollte man damit beginnen, sich die Frage zu stellen, was M. denn eigentlich will?
a) Schutz vor Verfolgung (politischer, religiöser, rassischer etc.), gemeinhin auch als "Asyl" bekannt? Dann würde ich sagen, als iranischer Staatsangehöriger hätte er in Österreich am Start gar keine schlechten Karten.
b) Ein neues Leben in einem Land, in dem einiges ein bisschen leichter und schöner ist als im Iran, gemeinhin - je nach Perspektive - auch als "Aus- bzw. Einwanderung" bekannt? Dann hat er in Österreich jedenfalls die Arschkarte gezogen, so er nicht...ohnehin auf Feld a) beginnt. :confused:
Bei a) sollte M. aber m.E. zumindest für eine angemessene Zeitspanne verpflichtet sein, bei Änderung der Verhältnisse, die ihn zur Flucht veranlasst haben, seine Koffer zu packen. Dementsprechend zurückhaltend sollte er sein, sich hier etwas Festes aufzubauen. Nach so etwa zehn Jahren wäre es aber m.E. unangemessen hart, eine Rückkehr zu verlangen, egal was sich im Herkunftsland ändert. Das soll keine grausame Schikane sein, sondern eine Schranke zwischen Asylanten und "offenen" Migranten schaffen. Für letztere sollte es ein größeres Kontingent und weitere Vorteile (z.B. schnellere Festigung des Aufenthalts, schnellere Einbürgerung) geben. Derzeit ist ja praktisch jeder schlecht beraten, der es als Einwanderer nicht zumindest einmal auf der Asylschiene versucht hat.
 
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