Von wegen nur weil die Patienten krank sind ists kein dreckiger Job.
Nicht eine Sekunde habe ich diesen Job als dreckig empfunden. Ja, ich bin angepisst, angespuckt, an den Haaren gezogen worden. Na und? Wir wurden in unserer Ausbildung, dank vieler Praktika sehr gut darauf vorbereitet. Das hat mich nie gestört.
Nur einmal als Schülerin, hätte ich fast eine Patientin angekotzt. Beim Wechsel eines Dünndarm-Stomas. Hätte ich aber auch nicht als Schülerin im ersten Jahr machen dürfen. Aber rate mal, warum. Zu wenig Personal.
Dieses ewige ausquetschen, in immer noch kürzerer Zeit mehr zu leisten, das hat mich massiv gestört.
Warum? weil ich mit Menschen arbeite und nicht mit Robotern. Ich kann einen pflegebedürftigen, hochbetagten Menschen nicht in fünf Minuten bettfertig machen. Oder einem Menschen mit PEG Sonde die Nahrung zu verabreichen, braucht seine Zeit.
Und dieses "Virus, die Zeit ist dein Herr, immer schneller und immer mehr" hat auch in der Pflege nicht Halt gemacht.
Das hat nichts mit Verklärung zu tun. Das ist Fakt. Meine Ex-Kolleginnen, die noch im Beruf stehen, erzählen leider nicht, dass es besser geworden ist.
Ausbildung Neu ist dir sicher nicht entgangen?
Die Wahrheit: das Bestreben war nicht etwas zu verbessern oder die Ausbildung endlich zu dem Image zu verhelfen, das es verdient hätte, sondern Einsparung.
Dass die meisten Menschen in diesem Beruf nach 5 Jahren Dienst das Handtuch werfen, ist dir sicher auch nicht entgangen.
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