Read my Kant

Ich zitiere eine überaus nette Vorposterin:
"Kann ueberhaupt jemand verstehen was einem der andere sagen wollte? " - gilt wohl auch für Kant.
Das ist ja das Reizvolle an diesem Thread: Man kann sich durch Kommunizieren dem anzunähern versuchen, was der andere sagen will.
Mit Kant ist ja leider keine Kommunikation möglich, drum finde ich den Austausch mit dir, mit anderen ja so spannend.
 
Ich glaub wir gehen zu voreilig davon aus das die Koepfe alle gleich eingerichtet sind, nur die Quantitaet unterschiedlich ist....

Aber woher weisst du denn was der Sender einer Botschaft wirklich damit ausdruecken wollte? Du kannst ja nicht aus deinem eigenen Denkorgan raus.....


Ich wuerde so gerne mit meinem Bewusstsein gleichzeitig durch das bewusstsein eines anderen die Welt erleben....der nimmt vielleicht gerueche, geschmaecker, farben ganz anders wahr? So wie es meinem bewusstsein gar nicht zugaenglich ist....und ich dann also auch gar nicht verstehen kann wenn er davon spricht, sofern ich nicht in sein bewusstsein geschluepft bin....
 
Ist wohl nicht möglich. Aber wie gesagt, es gibt "Krücken" dafür: Kommunizieren, auch Literatur, Musik, Kunst sind Versuche, am Bewusstsein einer anderen Person teilzuhaben. Deswegen liebe ich all das so.
 
Ist wohl nicht möglich. Aber wie gesagt, es gibt "Krücken" dafür: Kommunizieren, auch Literatur, Musik, Kunst sind Versuche, am Bewusstsein einer anderen Person teilzuhaben. Deswegen liebe ich all das so.

"Ich glaube, das größte Geschenk, das ich von jemanden bekommen kann, ist, dass er mich sieht, mir zuhört, mich zu verstehen versucht und mich berührt. Das größte Geschenk, das ich einem anderem Meschen machen kann, ist, ihn zu sehen, ihm zuzuhören, ihn verstehen zu versuch und ihn zu berühren. Wenn das gelingt, habe ich das Gefühl, dass wir uns wirklich begegnet sind." Virginia Satir
 
Wer an ihn glaubt, versteht ihn auch.;)
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Genial, Dr. Günther Paar, der Fachmann für eh alles.
Wenn er mit Kant hätte diskutieren können, was wäre das für ein Dialog geworden!
:rofl::lol:
 
Ob man nun will oder nicht, das Thema lässt nicht mehr los und es beschäftigt mich einfach.
Ich denke, dass man auch mit unterschiedlichen Interpretationsmethoden an die Fragestellung herangehen muss oder kann.
Erkenntnis ist in meinem Sprachgebrauch ein Ergebnis. Das Ergebnis aus Bewertungen, Beurteilungen, ..... Ich habe durch die Erkenntnis etwas (dazu-)gelernt. Vielleicht ist dieses "dazu" sogar wichtig.

Der Begriff Erkenntnis a priori hat sich im Laufe der Zeit, und es liegt ja nicht einmal so wenig Zeit dazwischen, in seiner Bedeutung vielleicht geändert. Vielleicht ist "Erkenntnis" mit Wissen, Können, etwas beherrschen im Sinne von dazu geistig in der Lage zu sein ( im Französischen wird hier auch deutlich zwischen pouvoir und savoir unterschieden) quasi in die heutige Zeit zu übersetzen??
Im Sinne von "angeborenen Fähigkeiten"???

Jetzt bin ich einmal auf die folgenden Beiträge gespannt; schreibe ich hier nur Blödsinn oder ist dieser Beitrag gar nicht so.....?
 
Eines hat Kant aber zumindest hier schon erreicht: wir bedienen uns unseres Verstandes!

Schön wärs.:D

Die grundsätzliche Frage, ob unser "Wissen", welches sich auf Erfahrung begründet und ob wir überhaupt durch Erkennnisse ( posteriori ) in der Lage sind, das "wahre" Sein zu erfassen, durchzieht praktisch die gesamte Philosophie mit ihren unterschiedlichen Theorien. Kant versuchte diesen Widerspruch zu umgehen, indem er auf rein vernunftbedingtes Denkvermögen, was jeder Erkennnis vorausginge, abstellte ( a priori). ( Verstand )

Demnach müsste der Mensch in der Lage sein, sich selbst erkennen zu können, quasi Beobacher seiner selbst zu sein. Das gelingt zwar im pragmatischen Sinn, klärt aber nicht die Frage nach dem Grund des Seins an sich. So wird wohl auf ewige Zeit des Menschen Existenz ( im phil. Sinn " vom göttlichen verschieden") ein Mix aus Glauben und Wissen bleiben.
 
Nein, kein Blödsinn, Robert. Ich kann leider nicht Französisch, obwohl ich es sehr liebe (und um Missverständnisse zu vermeiden: Hier geht es nicht um Sex, also alle Zweideutigkeiten vernachlässigen ;) ); ich finde solche sprachlichen Verweise aber immer sehr interessant.

Mir fällt zur Erkenntnis als erstes die wunderbare (ich finde sie halt so) Geschichte von Adam und Eva ein, die verbotenerweise vom "Baum der Erkenntnis" naschten (und damit ja erst die Menschheitsgeschichte eröffneten; Ungehorsam halt also sein Gutes!). Dann heißt es glaube ich " ... und sie erkannten sich", was meines Wissens so zu verstehen ist, das sie miteinander vögelten. Sex hat also was mit Erkenntnis zu tun ...? ;)
Erkenntnis auf jeden Fall mit Wahrnehmung, in der doppelten Bedeutung: etwas für wahr nehmen. Bei der Erkenntnis a priori bin ich daher sehr skeptisch, weil das für mich viel mit Vor-Urteilen zu tun hat, an denen die Wahrnehmung (und damit die eigene Wahrheit) ausgerichtet wird. Etwa die Geschichte, dass jemand im Handyshop war und ein Flüchtling reinkam und ein nagelneues IPhone auf Kosten der Caritas bekam. Alle, die das dann auf facebook weiterverbreiten, tun das nicht auf Grund von Erkenntnis, sondern weil sie sich vielleicht benachteiligt und ungerecht behandelt fühlen und deswegen was gegen Flüchtlinge haben, die ihnen gegenüber bevorzugt würden. Wenn ich jetzt alle Handyshops in Österreich anrufe und nachfrage, ob das bei ihnen im Jahr 2015 passiert ist, und zu dem Ergebnis komme, dass das nie der Fall war (also was dazugelernt habe in deinem Sinne), sagen diese Leute vermutlich: Ach, das war dann halt schon 2014. Keine Erkenntnis möglich.
 
Nein, kein Blödsinn, Robert. Ich kann leider nicht Französisch, .......ich finde solche sprachlichen Verweise aber immer sehr interessant.

Geschichte von Adam und Eva ein, die verbotenerweise vom "Baum der Erkenntnis" naschtenDann heißt es glaube ich " ... und sie erkannten sich",

Erkenntnis auf jeden Fall mit Wahrnehmung, in der doppelten Bedeutung: etwas für wahr nehmen. Bei der Erkenntnis a priori bin ich daher sehr skeptisch, weil das für mich viel mit Vor-Urteilen zu tun hat, an denen die Wahrnehmung ......

Mir ist leider die Quelle nicht mehr erinnerlich, aber ein interessanter Gedankengang den ich entweder aus einem Radiokolleg oder einem Buch mitgenommen habe:

Die Entwicklung der Sprache war der eigentliche Suendenfall. Vor der Sprache begreift sich das Wesen als eins mit der Umgebung. Durch die Benennung entsteht Differenzierung, wird aus dem seeligen All-eins sein ein Ich und Du, Freund und Feind, dort drueben und hier, Schoenheit und Haesslichkeit....

Die Sprache als Frucht vom Baum der Erkenntnis. Vielleicht war die Nahrungsbeschaffung der Grund Sprache zu entwickeln, um sich zu verstaendigen was es denn zum Abendessen geben soll ;) dafuer muss man es zuerst durch wahrnehmung kennen um es benennen und (wieder)erkennen zu koennen.

Vor sehr langer Zeit hatte ich einen Freund der damals gerade chinesisch studierte. Weil Sprache unser Denken formt (wie ich durch einen "Do" den ich seit ein paar Jahren gehe "erkannte" nicht nur Sprache...aber unsere westliche Form des abstrakten Denkens ist sprachbasiert. )

Jedenfalls erzaehlte mir dieser Freund das es im sinojapanischen Sprachraum kein subjekt prädikat objekt in unseremSSinne gibt. Verdattert fragte ich ihn, wie sie denn dann z.b. eine Katze bennen...er antworte darauf, dass das umschrieben wird. Sinngemaess "Das Universum stellt sich als Katze dar" ob es stimmt konnte ich leider noch nicht ueberpruefen. Aber spannend waere es schon eine gaenzlich andere Sprach und Denkweise zu erlenen, die nicht aus dem indogermanischen Kulturraum stammt
 
Jedenfalls erzaehlte mir dieser Freund das es im sinojapanischen Sprachraum kein subjekt prädikat objekt in unseremSSinne gibt. Verdattert fragte ich ihn, wie sie denn dann z.b. eine Katze bennen...er antworte darauf, dass das umschrieben wird. Sinngemaess "Das Universum stellt sich als Katze dar" ob es stimmt konnte ich leider noch nicht ueberpruefen. Aber spannend waere es schon eine gaenzlich andere Sprach und Denkweise zu erlenen, die nicht aus dem indogermanischen Kulturraum stammt
Das ist, soweit ich weiß, eine (neo-)konstruktivistische Sichtweise. Die Anhänger dieser Denkrichtung bezweifeln, dass wir die Wirklichkeit sehen, sondern nur das, als das sie sich uns darstellt.
In Erinnerung geblieben ist mir Platons Höhlengleichnis:
Es sei angenommen, die Menschen sitzen mit dem Rücken vor einer Mauer. Hinter der Mauer brennt ein Feuer und zwischen Feuer und Mauer verläuft ein Weg. Wenn nun auf dem Weg ein Pferd entlang schreitet, sehen die Menschen den Schatten des Pferdes an der ihnen gegenüberliegenden Wand und schlussfolgern, dass sich hinter ihnen ein Pferd befindet. Würde auf dem Weg ein Elefant trotten, würde von den Menschen auch dieses Tier erkannt. Aber was erkennen die Menschen? Nur das Abbild. Und so geht es den Menschen in allen Dingen.
http://www.dhbw-mannheim.de/fileadm...leine_Geschichte_der_Wissenschaftstheorie.pdf
 
Das ist, soweit ich weiß, eine (neo-)konstruktivistische Sichtweise. Die Anhänger dieser Denkrichtung bezweifeln, dass wir die Wirklichkeit sehen, sondern nur das, als das sie sich uns darstellt.
In Erinnerung geblieben ist mir Platons Höhlengleichnis:

http://www.dhbw-mannheim.de/fileadm...leine_Geschichte_der_Wissenschaftstheorie.pdf

Ich tendiere ziemlich zum Konstruktivismus....weil ich nur beobachten kann was mir denkbar erscheint....undenkbares wird so zurechtgebogen das es wieder ins Denkkonstrukt reinpasst
 
Dazu muss ich mit meinen jugendkulturellen Affinitäten protzen:
KRS-ONE auf seinem letzten Album im Intro zu "Just like that": "You don't see with your eyes, you see with your brain. And the more words you have, the more things you can see ...!"
 
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