Heute Angelobung von Kern als Bundeskanzler, und erstmals wird man wohl in Form einer Parlamentsrede hören, wo er politisch steht. Es ist einerseits vorbildlich, dass er sich zuerst den gewählten Volksvertretern stellt, bevor er Interviews gibt. Andererseits wussten, glaubt man diversen Zeitungsberichten, nicht einmal alle SPÖ-Vorstandsmitglieder so richtig, wen sie da eigentlich gewählt haben
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Die Ministerauswahl gestaltet sich offenbar schwierig, es dürfte einige Absagen gegeben haben. Während ich bei der Ex-Managerin Kircher und der Lienzer Bürgermeisterin durchaus nachvollziehen kann, dass sie nicht wollen, muss ich über die Absagen von Berufspolitikern wie Frau Wehsely und Herrn Muchitsch doch ziemlich den Kopf schütteln. Es scheint, als würden sie lieber weiterhin die Bundespolitik als Balkon-Muppets kritisieren wollen als Verantwortung zu übernehmen. Offenbar gelten hier Häupl & Pröll als große Vorbilder, die diese Rolle ja jahrelang einigermaßen erfolgreich gespielt haben.
Die bisher kolportierte Art der Ministerauswahl deutet nicht grade auf einen neuen Stil hin. Als Unterrichtsminister/in war bspw. mit Frau Kircher die ehem. Betriebsleiterin eines Chipherstellers im Gespräch, nach deren Absage ist der Rechtsanwalt Noll angeblich Favorit. Es wäre MMN ein gutes Zeichen, wenn einmal vorwiegend Fachleute als Minister ausgewählt werden würden. Aber noch ist ja nix fix, man darf gespannt sein.