Rücktritt Faymann - wie geht es weiter?

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ich frage mich wie das sein kann, wenn niemand dafür gewählt hat .
Könnte daran liegen, dass in Österreich Parteien gewählt werden, und nicht der Bundeskanzler.
Daher ist ein Wechsel im Amt möglich.
Neuwahlen wären nur im Falle der Auflösung des Parlaments erforderlich.
 
ich frage mich wie das sein kann, wenn niemand dafür gewählt hat .

SPÖ: Kern wird Kanzler
Es ist tatsächlich kurios, vor 2 1/2 Jahren haben wir gewählt, und heute ist kaum einer der damaligen Spitzenvertreter von SPÖ und ÖVP mehr in seiner Position ;).

Die Ministerwahl von Herrn Kern finde ich nicht so schlecht.

Frau Hammerschmid ist Uni-Rektorin und kommt damit zumindest einmal aus dem Bildungsbereich. Dass Uni und Schule zwei verschiedene Paar Schuhe sind, mag stimmen, aber immerhin ist sie nicht komplett fachfremd wie bspw. ihre Vorvorgängerin Schmied. Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin Heinisch-Hosek hat sie wiederum eine gewisse Führungserfahrung, das kann diesem heiß umkämpften Politikbereich von Vorteil sein.

Als Kulturminister kommt mit Hrn. Drozda ein Theatermanager. Das scheint eine sehr gute Besetzung zu sein.

Herr Leichtfried als Infrastrukturminister ist ein klassischer Berufspolitiker, er hat noch nie außerhalb der Politik gearbeitet. Große Spuren scheint er bisher trotzdem nicht hinterlassen zu haben - aber immerhin stellt er sich jetzt der Verantwortung einer Aufgabe als Minister. Was ihn als ausgebildeten Juristen für den Bereich Verkehr, Infrastruktur und Technologie qualifiziert, muss er natürlich erst unter Beweis stellen.

Frau Duzdar ist eine Vertreterin der rebellischen Parteilinken. Welche Aufgaben sie als Staatssekretärin erhält, wird man sehen; v.a. ob sie über die Rolle ihrer Vorgängerin Steßl als Maskottchen hinauskommt.

Der Frauenanteil des SPÖ-Regierungsteams bleibt im Übrigen bei 37,5%, somit werden die von Hrn. Schickhofer angekündigten "mindestens 40%" nicht erreicht - was aber wohl eine Randnotiz ist. Dass Herr Stöger es am Ende geschafft hat, weiterhin in der Regierung zu bleiben, untermauert seinen Ruf als politischer Überlebenskünstler.
 
Warum sagt der Fayman dann, dass er gewählt wurde? Oder hab ich das falsch verstanden?
 
Die Richtungsentscheidung nach Klima ist pro Gusenbauer ausgefallen und contra Schlögl; .. .
Wobei Gusenbauer wohl auch ein Kompromiss war.... (und überraschend die Wahlen für die SP gewonnen hat...)

... Faymann war zwar ideologisch flexibler als Gusenbauer, aber doch dessen Lager angehörig. ....
Faymann "konnte" mit dem schwierigen Partner ÖVP - kommunizieren und ähhh "handeln"... ideologisch war er wohl nie irgendwo wirklich angesiedelt.

,.... Nun wird wohl der Arbeitnehmerflügel, dessen Wortführer derzeit Niessl ist, sein Recht verlangen. ....
Ein Lehrer als Arbeitnehmervertreter???
Hand in Hand mit anderen "Arbeitnehmervertretern" aus dem Lehrerstand....

Eine "Arbeiterschaft" im politischen Sinn gibt es ja nicht mehr. Die SPÖ ist zu einer Kleinbürgerpartei geworden, hat viele von denen verprellt, denen sie den Weg zu Bildung und Karriere geöffnet hat, die Zeichen der Zeit schon seit Jahrzehnten nicht mehr erkannt....

Ich führe Herrn Niessl unisono in einem Atemzug mit Herrn Pröll an....
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte daran liegen, dass in Österreich Parteien gewählt werden, und nicht der Bundeskanzler.
Daher ist ein Wechsel im Amt möglich..
:finger::finger::finger: !!!
...und die sich wiederum immer wieder nach den Wahlen mit ihren Listen kreativ befassen...
...Neuwahlen wären nur im Falle der Auflösung des Parlaments erforderlich.
Der wesentliche Unterschied zwischen Regierung und Parlament hat sich in Österreich (gewollt) nicht sehr weit verbreitet.
Die österreichischen Regierungen hatten über Jahrzehnte den Luxus, sich ein Parlament "halten" zu können....

Ist der neue Bundeskanzler nun bereits angelobt?? Das war doch für heute angesetzt?

Ich wette, dass an den üblichen Stellen die anderen bereits sitzen und Messer und Hack'ln schärfen.....
Nur weil Herr Lopatka einmal eine auf's Dach gekriegt hat...

Nach dem kommenden Sonntag werden wir bald mehr wissen. Möglicherweise auch erleben müssen, wie belastbar das politische System Österreichs ist... ich glaube ja fest, dass Faymanns Rücktritt auch im Zusammenhang mit dem Demissionierungsangebot beim neuen Präsidenten zusammenhängt...
 
Faymann "konnte" mit dem schwierigen Partner ÖVP - kommunizieren und ähhh "handeln"... ideologisch war er wohl nie irgendwo wirklich angesiedelt.
Faymann konnte zunächst v.a. mit der eigenen Partei kommunizieren - diese Fähigkeit hat Gusenbauer ja im Laufe seiner Kanzlerschaft verloren, Stichwort "das übliche Gesudere".

Ein Lehrer als Arbeitnehmervertreter???
Hand in Hand mit anderen "Arbeitnehmervertretern" aus dem Lehrerstand....
Naja, was ist ein Lehrer sonst, wenn nicht Arbeitnehmer - selbst wenn der Arbeitgeber die öffentliche Hand ist? Tatsächlich ist Niessl im Burgenland v.a. bei eingefleischten Parteianhängern äußerst beliebt, und wohl auch über das Bundesland hinaus. Auch wenn er selbst kein klassischer Hackler ist, versteht er deren Sprache und deren Probleme - eine Fähigkeit, die bei vielen anderen Parteioberen mittlerweile abhanden gekommen scheint.

Eine "Arbeiterschaft" im politischen Sinn gibt es ja nicht mehr. Die SPÖ ist zu einer Kleinbürgerpartei geworden, hat viele von denen verprellt, denen sie den Weg zu Bildung und Karriere geöffnet hat, die Zeichen der Zeit schon seit Jahrzehnten nicht mehr erkannt....
Die Zeichen der Zeit sind, dass es sehr wohl noch eine Art Arbeiterschaft gibt, aber wohl eher im Dienstleistungssektor als in der Industrie. Es gibt das Problem der prekären Arbeitsverhältnisse, der All-In-Verträge, usw. Aber ja, viele Kinder der früheren Arbeiter haben es heute zu Wohlstand gebracht. Und sie sind um diesen Wohlstand natürlich besorgt. Die Welt verändert sich derzeit eben nicht gerade zu ihrem Vorteil - Betriebe siedeln ins Ausland ab, Ausländer kommen wiederum nach Österreich, die unmittelbare Wohnumgebung verändert sich und wird zunehmen als fremd empfunden, trotzdem werden Mieten und Gebühren immer höher; die Kriminalität steigt, dafür sinkt offenbar die Qualität in den staatlichen Schulen. Die Frage ist, wie man darauf reagiert. Mit Beschwichtigungen à la "is schon net so oag", oder indem man sich die Probleme anhört und in die Politik aufnimmt.

Ich führe Herrn Niessl unisono mit Herrn Pröll an....
:nono: Der geistige Zwillingsbruder von Hrn. Pröll ist schon Hr. Häupl.
 
... dann sind sie nunmehr zu dritt....
Triumvirate haben oft genug ähhh sagen wir wertneutral, für Wendungen im Laufe der Geschicke gesorgt...
 
... dann sind sie nunmehr zu dritt....
Triumvirate haben oft genug ähhh sagen wir wertneutral, für Wendungen im Laufe der Geschicke gesorgt...
Häupl & Pröll sorgen leider schon seit längerer Zeit für eine "Wendung" der österreichischen Politik - und zwar rückwärts. Anstatt dass der Föderalismus überwunden wird, wird er noch verstärkt.
Niessl darf man immerhin zu Gute halten, dass er mit beiden Balkonmuppets persönlich nicht allzu gut auskommt.
 
Es eint sie Eines - nach meiner Einschätzung - der unbedingte Wille, die Länder auf Kosten des Bundes zu stärken... sie handeln schon jetzt oft genug außerhalb des faktisch gesetzlich fixierten Rahmens.
Ich bin einfach genau der gegenteiligen Ansicht - die Länder zu Gunsten des Bundes zu reduzieren.

ich bin mehr denn je geneigt, von einer "ver-ceausescu-isierung" der östlichen Bundesländer zu schwadronieren....
 
Sehr sympathisch! :)
Kern ist eine gute Wahl.
 
Es eint sie Eines - nach meiner Einschätzung - der unbedingte Wille, die Länder auf Kosten des Bundes zu stärken... sie handeln schon jetzt oft genug außerhalb des faktisch gesetzlich fixierten Rahmens.
Ich bin einfach genau der gegenteiligen Ansicht - die Länder zu Gunsten des Bundes zu reduzieren.

ich bin mehr denn je geneigt, von einer "ver-ceausescu-isierung" der östlichen Bundesländer zu schwadronieren....
Was man Niessl im Gegensatz zu Häupl & Pröll zu Gute halten muss ist, dass es bisher nicht überliefert ist, dass er sich irgendwann als Königsmacher profiliert hat, geschweige denn dass er sich einen Kanzler von seinen Gnaden gehalten hat. Was man ihm ankreiden muss ist, dass er aus der "Bildungsreformkommission" ausgestiegen ist, weil die Ministerin weniger Föderalismus wollte. Offenbar ist gerade die Besetzung von Schulposten ein Fetisch, den sich die Landeskasperln nicht nehmen lassen wollen.
 
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