Rücktritt Faymann - wie geht es weiter?

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Wenn es die Wahlen aber erst, wie vorgesehen 2018 geben wird, bleiben 2 Jahre um weiter zu kassieren und Posten zu sichern. Und 2 Jahre, um auf ein Wunder zu hoffen, oder auf einen Selbstfaller der FPÖ zu hoffen.

2 Jahre in denen die FPÖ immer weiter auf die große Koalition hinpecken wird, die sich weiterhin gegenseitig anpatzen, anstatt an einem Strang zu ziehen....Mitterlehners Gespräch mit Wolf hat mMn ganz deutlich gezeigt in welche Richtung es gehen wird, wobei da sicher mal das Ergebnis der BPWahl abgewartet wird.
 
Aber wenn man es realistisch betrachtet, dann müssen sowohl ROT wie auch SCHWARZ über diese Alternative nachdenken. Ansonsten bleibt nur, gemeinsam als SPÖVP langsam den Bach hinunter zu gehen.

Deshalb isses ja so spannend in welche Richtung die SPÖ gehen wird.
In Betracht ziehen sie es sicher.
Die SPÖ Linie, die mir liegt, ist für Neuordnung der Partei und klare Distanz zur FPÖ und deren Inhalten. Ich halte nichts davon mit einer Partei anzubandeln, von der man immer wieder gesagt hat, dass eine Regierungszusammenarbeit niemals zur Diskussion stehen wird - dazu sollte man stehen, alles andere wäre lächerlich.
Ich hätte gerne junge, strebsame Idealisten in der Partei, die sich nicht kaufen lassen und ihren Weg gehen, aber das wird unterbunden und so wird's auch weitergehen bis die SPÖ wirklich nichts mehr reißt.
 
dazu sollte man stehen, alles andere wäre lächerlich.
Wer ist "man"? Dem neuen Parteichef werden die Gremien zugestehen müssen, dass er den Kurs einschlägt, von dem er überzeugt ist.
Wir wissen ja nicht , welchem Flügel er zugeneigt ist. (Jedenfalls ich nicht, aber sicher gibt es Insider, die ihn kennen)
 
Á propos weitergehen ... so wie es aussieht, dürfte sich die SPÖ mehrheitlich für einen Kanzler Kern entscheiden. Ob das gut ist, oder ob sie mit einem alternativen Kandidaten besser beraten wäre, weiß ich nicht - ist auch nicht wirklich meine Sorge. Meiner bescheidenen - und unpolitischen Meinung - nach wäre ein Kanzler Kern nicht unbedingt als eine Öffnung der Partei zu werten, sondern eher als ein Verweilen in eingetretenen Geleisen.
Der ZiB2-Bericht gestern hat meine Meinung bestätigt, dass Kern für die SPÖ - so in etwa - das Gegenteil eines Sündenbocks ist ;). Da er sich mWn schon sehr, sehr lange nicht mehr zu politischen Themen geäußert hat, laden ihm die verschiedenen Lager der Partei diverse Wünsche auf. Beispiel Verhältnis zur FPÖ: Sowohl ÖGB-Chef Foglar, der für eine Öffnung zu den Blauen eintritt, als auch FSG-Vorsitzender Katzian, der dagegen ist, sind klare Kern-Befürworter. Beispiel Flüchtlingspolitik: Die Befürworter Kerns haben gemeinsam, dass sie in dieser Frage nichts gemeinsam haben.
Wie Kern zu zentralen politischen Themen steht (v.a. Steuer-, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Standortpolitik - das sind mE neben der brennenden Frage der Verwaltungs- und Gesetzgebungsorganisation die eigentlich wichtigen Themen) - wer weiß das eigentlich?

Überraschend für mich auch die Reaktion des Koalitionspartners, der den Rücktritt des Bundeskanzlers offenbar dazu verwenden will, wieder einmal in die Programmatik der SPÖ einzugreifen - meines Erachtens eine Schnapsidee. Die Drohung mit Neuwahlen kann ein halbwegs vernünftiger Mensch ohnehin nicht ernst nehmen, denn dass sich die ÖVP davon Vorteile erwartet, ist wohl nur mit vollkommener Verkennung der Realität zu erklären.
Das Verhalten der ÖVP ist im besten Fall höchst ungeschickt, im schlechteren schäbig. Einen Wunschkatalog an einen neuen SPÖ-Kanzler zu richten, bevor dieser überhaupt gekürt ist, ist ein ziemlicher Affront. Wenn sich die Schwarzen schon wichtig machen wollen, hätte es MMN gereicht, auf die Einhaltung des Koalitionsabkommens und vorhandener gemeinsamer Beschlüsse zu pochen.

Es sei denn, man bastelt bereits an einer ÖVP-FPÖ-Koalition.
Zuzutrauen wäre es den schwarzen Helden ...
Eine gewisse Selbstüberschätzung darf man ihnen sicher attestieren. An der Wahlniederlager Khols waren ja lt. Lopatka und Mitterlehner auch in der erster Linie die pöhsen Meinungsforscher schuld :D
 
Wer ist "man"? Dem neuen Parteichef werden die Gremien zugestehen müssen, dass er den Kurs einschlägt, von dem er überzeugt ist.
Wir wissen ja nicht , welchem Flügel er zugeneigt ist. (Jedenfalls ich nicht, aber sicher gibt es Insider, die ihn kennen)

Es geht ja auch darum, dass man sich mit Kursänderung einen Zugewinn an Wählern wünscht, deshalb auch inhaltliche Annäherung an rechts, aber der Zugewinn wird in meinen Augen grad mal die weitere Wählerabwanderung ausgleichen.
Für die SPÖ am besten wäre eine blau/schwarze Regierung um in der Opposition die Zeit zu nutzen, sich neu zu positionieren - nimmt ja niemand ernst den Fetzenhaufen, den die Partei derzeit offenbart.
 
@Mitglied #155646 Was Kern betrifft seh ich es auch so. Er wird's werden, eben WEIL er ein "Fahnderl" darstellen kann (das heißt nicht, dass er eines ist) und genau das ist typisch SPÖ und wahnsinnig störend - die werden ihn als "den Verbindenden" präsentieren und alles wird laufen wie immer.
 
Für die SPÖ am besten wäre eine blau/schwarze Regierung um in der Opposition die Zeit zu nutzen, sich neu zu positionieren - nimmt ja niemand ernst den Fetzenhaufen, den die Partei derzeit offenbart.
Und wer soll dann noch Mitgliedsbeitrag und Freizeit investieren, wenn es weder Posten, Aufträge noch billige Mietwohnung gibt?
 
Was heißt das aber inhaltlich?

Ich halte nichts, wirklich gar nichts von einem Sesselrutschen Richtung rechts - in dieser Richtung haben wir bereits "Anbieter", denen man das auch abkauft.
Ich weiß nicht wofür die SPÖ in Zukunft stehen will und was ihnen wirklich wichtig ist, wo die Kompromissgrenzen liegen, usw.
 
Darauf wollte ich eigentlich hinaus mit meiner Feststellung über den Kompromiss. Aber das ist in der Politik sehr schwer zu erreichen. Denn dass es in der SPÖ - vereinfacht gesagt - 2 Flügel mit grundsätzlich anderen und gegensätzlichen Vorstellungen gibt, das kann nicht bestritten werden.

Solche Probleme (Warum ist Faymann wohl zurück getreten?) hat natürlich nicht nur die SPÖ, aber wegen des Wechsels an der Spitze wird das jetzt schlagend. Und mit dem neuen Parteiobmann wird es eben auch die Richtungsentscheidung geben müssen.

Wenn dem wirklich immer so wäre, dann gäb's ja auch keine Parteiprogramme, denn die würden ja dann auch den Flügelkämpfen innerhalb der Parteien zum Opfer fallen.

Und so wahnsinnig schwer stell ich mir's auch ned vor, daß eine Partei ihre demokratischen Grundwerte, sozusagen als Minimumhürde auch einmal schriftlich formuliert.

Bis jetzt hieß es ja auch öfters: "Wir als SPÖ wollen mit der FPÖ nicht koalieren, weil......."

Und dieses "weil" enthielt halt sowohl Sachfragen, aber eben auch "Grundsätzliches".

Und mein Vorschlag ist ja jetzt ned viel anderes, als daß man hergeht und allgemein - eben einmal nicht nur "FPÖ-fixiert" formuliert und sagt: "wer mit uns zusammenarbeiten will, muß, abseits einer Einigung in Sachfragen, zumindest diese und jene demokratischen Grundwerte teilen!".
Und dann nennt man diese halt, Beispiele habe ich eh schon gegeben.
 
erheiternd ist in dem Forum, wer aller sich Gedanken über die SPÖ macht, obwohl`s eh nur über die Sozis sudern....
 
Ich halte nichts, wirklich gar nichts von einem Sesselrutschen Richtung rechts - in dieser Richtung haben wir bereits "Anbieter", denen man das auch abkauft.
Ich weiß nicht wofür die SPÖ in Zukunft stehen will und was ihnen wirklich wichtig ist, wo die Kompromissgrenzen liegen, usw.
Mag sein, aber was für konkrete Positionierungen wünscht Dir Du als - wenn ich Deine Postings hier im EF richtig interpretiere - deklarierte SPÖ-Anhängerin von der Partei?
 
Und wer soll dann noch Mitgliedsbeitrag und Freizeit investieren, wenn es weder Posten, Aufträge noch billige Mietwohnung gibt?

Naja, wenn man selbst nichts ändert und jetzt mal einen Schritt zurückmacht und damit etwas riskiert, wird man es sich vll in Zukunft nicht mehr aussuchen können, weil man immer mehr verliert.

Bitte, ich wünsch mir eh keine blau/schwarze Regierung, aber dieser Stillstand und die gegenseitige Anpatzerei, anstatt mal auf sich selbst zu schauen, macht mich wuggi.
 
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