... cockalorum is is ja echt n komischer name...
Als "Kokolores" (17. Jh.) bezeichnet man etwas "Unsinniges", "Unwichtiges" oder auch "übertriebenes Getue". Es tritt ab etwa 1900 in Erscheinung. Im Etymologie-Forum wird ein Hinweis auf die Herkunft von "Gaukler" (mndd. "gokeler" = "
Gaukler") gegeben, was durchaus denkbar wäre. Der Kluge meint, dass es sich um eine Verballhornung von ähnlich klingenden Worten handelt. Als mögliches Beispiel ist engl. "
cockalorum" für "Hahn" und dann für "Feuer" aufgeführt. Ich meine mich auch erinnern zu können, einen Hinweis bzgl. eines Zusammenhangs mit engl. "color" = "Farbe" gesehen zu haben. So dass es also (verstärkt durch die Verdoppelung der ersten Silbe) auch etwa "übertriebene Farbigkeit (der Rede)" bedeuten könnte. Ein anderer Hinweis stellt eine Beziehung zum Schluß des lateinischen Gebetstextes "per omnia saecula saeculorum" (= "von Ewigkeit zu Ewigkeit") her. Im "Röhrich" findet man noch den Hinweis auf ein östrreichisches Glücksspiel, namens "Kakelorum". Auch gibt es Hinweise auf schles. "kokeln", "kokern" = "Gackern der Hühner"; "kakeln", "kokeln" = "unsinnig daherreden", "schwätzen"; "kuckelures", "kokelores" = kindersprachl. "Hahn"; "kuckeln" = "gackern", "kichern"; "Kuckelöres" = "Kikeriki"; "gockelorum" = "Hahnenruf", "gockel-gückeriki"; "Gockel", "Goggel" = "Hahn"; "Gockelhahn", engl. "cock", frz. "
coq"; "stolz wie ein Hahn"; "Goggalori" = "Liebhaber", "Kuckelöres" = "Kikeriki".
Wenn die zeitliche Differenz nicht so groß wäre könnte auch folgende Variante in Erwägung gezogen werden:
Ebenso wird irgendwo, irgendwann mal ein "Johannes von Cocleria" erwähnt, der sich im Jahr 1261 in Süditalien als Kaiser Friedrich II. ausgab. Dieser war im Jahr 1250 gestorben. Trotz anfänglicher päpstlicher Protektion, stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen der vielen selbsternannten Friedrich-Re-Inkarnationen handelte. Die Bezeichnung "Kokolores" dürfte in diesem Zusammenhang jedoch recht passend sein.
Plausibler erscheint mir Lutz Röhrichs Interpretation (Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 1991), die auf den Hahn und den lateinischen Ausdruck "
cockalorum" Bezug nimmt. Ihr schließt sich Elmar Seebold an (siehe Kluge, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 1995/2002); er kommentiert: »Das Wort stammt wohl aus der Überlieferung, in der zum Anschein der Gelehrsamkeit pseudo-lateinische Wörter gebraucht werden [...]. Vermutlich ist ein solches Wort (mit späterer Umgestaltung) stellvertretend für diese Form des
eitlen Prahlens geworden und dann verallgemeinert worden.«
Suach` da des aus, wos da am Best`n g`fallt, Moses.
Mei` Kaffee is` fertig.