Schelling: Arbeitslosengeld in Österreich zu hoch

Á propos Mindestsicherung ....
Ich hab' mir zwar nie vorstellen können, dass ich so was einmal ernsthaft schreiben würde ... aber langsam kommt mir vor, dass es nicht falsch wäre, für die Zukunft das bedingungslose Grundeinkommen zumindest in Betracht zu ziehen.

wird ala long ka weg dran vorbeiführen denk i:schulterzuck:
 
Die Schwarzarbeit würde meiner Auffassung nach aber danach steigen.
Viele wären nicht mehr "gezwungen" sich normale Jobs zu suchen, also widmen sich der Schwarzarbeit. Wenn was kommt gut, ist ja Zusatzverdienst, wenn nicht, auch gut, das Grundgeld zum Überleben wäre da.
Also komplett bedingungslos, da bin ich dagegen.
 
Ich hab' mir zwar nie vorstellen können, dass ich so was einmal ernsthaft schreiben würde ... aber langsam kommt mir vor, dass es nicht falsch wäre, für die Zukunft das bedingungslose Grundeinkommen zumindest in Betracht zu ziehen.
Solange im selben Zug die Abgabenlast für den normalen Verdiener von knapp 50% auf ~30-35% senkt würde ich dem sogar zustimmen.

Nur kann es einfach nicht sein dass für irgend so eine Spinnerei auf dem arbeitenden Teil der Bevölkerung noch mehr herumgetrampelt wird. Denn wie geschrieben, für diese Leute gehen jetzt schon fast 50% meiner Arbeitszeit, meiner Lebenszeit drauf. Zeit die ich mit meiner Familie verbringen könnte, was mir aber von unserem System jetzt schon verwehrt wird. Zeit die für immer verloren ist nur weil ich arbeite und ein anderer das nicht auf die Reihe bekommt oder unsere Politik zu dämlich ist Rahmenbedingungen zu schaffen damit die Wirtschaft angekurbelt wird - ist mir auch egal wer das zu verantworten hat, Fakt ist, diese Zeit und dieses Geld ist weg.
 
dagegen hin oder her :schulterzuck: aber wo sollen deiner Meinung nach all de Arbeitsplätze herkommen?

PS: i red ja ned von morgen oder übermorgen :lalala:
 
aber wo sollen deiner Meinung nach all de Arbeitsplätze herkommen?
Abgaben & Steuern senken (dh. mehr Eigenverantwortung für jeden), mehr internationale Initiativen und viel, sehr viel Inventionen in die Bildung.
 
Solange im selben Zug die Abgabenlast für den normalen Verdiener von knapp 50% auf ~30-35% senkt würde ich dem sogar zustimmen.

Nur kann es einfach nicht sein dass für irgend so eine Spinnerei auf dem arbeitenden Teil der Bevölkerung noch mehr herumgetrampelt wird. Denn wie geschrieben, für diese Leute gehen jetzt schon fast 50% meiner Arbeitszeit, meiner Lebenszeit drauf. Zeit die ich mit meiner Familie verbringen könnte, was mir aber von unserem System jetzt schon verwehrt wird. Zeit die für immer verloren ist nur weil ich arbeite und ein anderer das nicht auf die Reihe bekommt oder unsere Politik zu dämlich ist Rahmenbedingungen zu schaffen damit die Wirtschaft angekurbelt wird - ist mir auch egal wer das zu verantworten hat, Fakt ist, diese Zeit und dieses Geld ist weg.


:roll: fakt is: es wird in mehr oder weniger absehbarer zeit Arbeit nur mehr für "privilegierte" geben.
 
es wird in mehr oder weniger absehbarer zeit Arbeit nur mehr für "privilegierte" geben.
Liegt aber vor allem daran dass wir es geschafft haben unsere Wettbewerbsfähigkeit für die "bildungsfernen Schichten" soweit nach unten zu schrauben dass es gerade zu fahrlässig ist.
 
Ich hab' mir zwar nie vorstellen können, dass ich so was einmal ernsthaft schreiben würde ... aber langsam kommt mir vor, dass es nicht falsch wäre, für die Zukunft das bedingungslose Grundeinkommen zumindest in Betracht zu ziehen.

Ein bedingungslose Grundeinkommen ist eine denkbar ungeeignete Variante um sozial schwächer gestellte Personen zu stützen oder generell für mehr Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Zum einen würde vermutlich jene Bevölkerungsschicht, die jetzt schon einen Großteil der Abgabenlast trägt, am stärksten belastet und zum anderen würde ein nicht unerheblicher, zweistelliger Prozentanteil der Bevölkerung in den Genuss eines bedingungslosen Grundeinkommens gelangen, der dieses am allerwenigsten nötig hat.
 
Ein bedingungslose Grundeinkommen ist eine denkbar ungeeignete Variante um sozial schwächer gestellte Personen zu stützen oder generell für mehr Verteilungsgerechtigkeit zu sorgen. Zum einen würde vermutlich jene Bevölkerungsschicht, die jetzt schon einen Großteil der Abgabenlast trägt, am stärksten belastet und zum anderen würde ein nicht unerheblicher, zweistelliger Prozentanteil der Bevölkerung in den Genuss eines bedingungslosen Grundeinkommens gelangen, der dieses am allerwenigsten nötig hat.
bedingungsloses Grundeinkommen ist just für diejenigen interessant die es am alllernötigsten haben. Dass Beschäftigung, Arbeit nicht nur mit finanziellem Ertrag gleichzusetzen ist, sondern vielmehr bedeutet, in der Gesellschaft einen Platz zu haben, in einem sozialen Gefüge zu sein usw, sollte sich inzwischen auch unter den scheinbar nur Feißigen rumgesprochen haben. Ein Leben ohne Aufgabe ist abgrundtief hässlich und menschenunwürdig. Derjenige der keine andere Wahl hat, soll nicht noch mit Existenzängsten bestrraft werden. Wer nichts anderes will ist bestraft genug, und der Prozentsatz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung welche arbeiten will, denkbar gering.
 
Solange im selben Zug die Abgabenlast für den normalen Verdiener von knapp 50% auf ~30-35% senkt würde ich dem sogar zustimmen.

Ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch....niemand bezahlt gerne Steuern bzw. Abgaben....nur muss einem auch bewusst sein, dass bei einem Absenken der Abgabenquote für bisher staatliche Leistungen private Vorsorge getroffen werden muss, vermutlich beginnend beim tertiären Bildungssystem über Krankenversicherung bis hin zur Pensionsvorsorge. Ein solches System ist durchaus fein, rechnet sich aber in den meisten Fällen nur für Best- und Spitzenverdiener.


Abgaben & Steuern senken (dh. mehr Eigenverantwortung für jeden)

Auch auf die Gefahr hin, dass ich dir jetzt auf die Füße trete, aber nachdem du ja immer gerne mehr Eigenverantwortung einforderst.....wenn du mit deiner finanziellen Situation nicht zufrieden bist, auch in diesem Fall ist Eigenverantwortung und Eigeninitiative gefordert, denn es liegt ausschließlich an dir deine Situation zu verändern bzw. zu verbessern.
 
bedingungsloses Grundeinkommen ist just für diejenigen interessant die es am alllernötigsten haben

Aus deren Sicht ja, aus Sicht der Allgemeinheit definitiv nein!

Ein Leben ohne Aufgabe ist abgrundtief hässlich und menschenunwürdig. Derjenige der keine andere Wahl hat, soll nicht noch mit Existenzängsten bestrraft werden

Absolut richtig, nur darum ging es in meiner Ausführung ja nicht. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden, ist die denkbar ungünstigste Variante um sozial Schwache zu stützen oder Verteilungsgerechtigkeit zu erzielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
....nur muss einem auch bewusst sein, dass bei einem Absenken der Abgabenquote für bisher staatliche Leistungen private Vorsorge getroffen werden muss, vermutlich beginnend beim tertiären Bildungssystem über Krankenversicherung bis hin zur Pensionsvorsorge.
Andere Länder können das auch und ich bin mir sicher wenn man das entsprechend strafft und organisiert ist im Endeffekt bei der Leistung fast kein Unterschied. ZB bei dem Gesundheitssystem kann ich dir versichern dass da noch sehr viel drin wären, ohne dass der Patient das mit bekommt und ohne es am Personal "auszulassen". ZB will alleine das Land Oberösterreich durch die bereits vollzogene Reform der Spitäler rund 2,2 Milliarden bis 2020 (von 2014 weg) einsparen, wobei man dazu sagen muss dass OÖ schon vorher im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr effektiv war, dagegen ist Wien der reinste Moloch ;) Da reden wir aber noch nicht von einer Reform der Kassen oder ähnlichem und ich bin mir sicher dass das auch in anderen Bereichen ähnlich gelagert ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich dir jetzt auf die Füße trete, aber nachdem du ja immer gerne mehr Eigenverantwortung einforderst.....wenn du mit deiner finanziellen Situation nicht zufrieden bist, auch in diesem Fall ist Eigenverantwortung und Eigeninitiative gefordert, denn es liegt ausschließlich an dir deine Situation zu verändern bzw. zu verbessern.
Du trittst mir nicht auf die Füße, denn letztlich gibt's nur eine Möglichkeit / Initiative für mich, die ich ergreifen könnte die Situation zu ändern: In die Schweiz gehen, was ich allerdings aus persönlichen Gründen nicht möchte.

Und ich kann zwecks Berufswahl auch nicht "schwarz" arbeiten und somit bin ich dem System schutzlos ausgeliefert :schulterzuck:

Somit wenn du mir sagst wie ich da runter komme, bin ich für Vorschläge offen und rege mich nachher auch nicht mehr auf....
 
Andere Länder können das auch und ich bin mir sicher wenn man das entsprechend strafft und organisiert ist im Endeffekt bei der Leistung fast kein Unterschied.....

Welche Länder wären das? Natürlich kann man immer irgendwo einsparen, das System effizienter gestalten, das bringt mitunter ein paar Prozentpunkte, die von dir angepeilte Absenkung von 10-15% Punkte ist unter Beibehaltung des Status quo absolut unrealistisch. Länder, die einen ähnlich hohe Sozial- bzw. Lebensstandard aufweisen, weisen in der Regel auch eine ähnlich hohe Abgabenquote auf. Im Übrigen bringt es recht wenig nur einen Blick auf die staatliche Abgabenquote, wie sie von der OECD ausgewiesen wird, zu richten. Pflichtbeiträge für private Pensions- und Krankenversicherung, wie in einigen Ländern üblich, sind hierbei komplett ausgeblendet, werden diese mit eingerechnet, sieht die Situation schon wieder ganz anders aus. Des weiteren macht eine Gegenüberstellung der Abgabenquote nur dann Sinn, wenn im Gegenzug auch die erbrachte staatliche Leistung in diesen Vergleich einfließt. Die Leistungserbringung jener Länder mit niedrigen Abgabenquoten hinkt oftmals jenen Ländern mit hohen Abgaben hinterher, in der Qualität der medizinischen Versorgung, in der Gehaltsfortzahlung während des Krankenstandes,....
Bei all diesen Gedankenspielen zur Abgabenquote spielen auch noch andere Faktoren, wie Lohn- und Preisniveau, private Verschuldung, etc. eine gewisse Rolle; die näher auszuführen, würde allerdings jetzt den Rahmen sprengen.
 
Somit wenn du mir sagst wie ich da runter komme, bin ich für Vorschläge offen und rege mich nachher auch nicht mehr auf....

Ist nicht meine Aufgabe, dir zu sagen was du tun sollst.....nur sich ständig über die hohe Abgabenquote zu ärgern bringt relativ wenig, diese wird sich in den nächsten Jahren in AT +/- ein paar Prozentpunkte nicht ändern.
 
Welche Länder wären das?
ZB die Schweiz & Kanada. Und ja du hast recht, dort muss man sich zusätzlich versichern aber letztlich muss ich das in Österreich genau so. Dh. es wird einem vorgegaukelt dass mit den Abgaben würden alles abgelten, dem ist aber nicht so oder verlässt du dich auf die Pension oder die GKK? Ich nicht. Und unter dem Gesichtspunkt ist eine komplett private Vorsorge einfach günstiger als der unnötige Misch-Masch.

Und was die medizinische Versorgung angeht, die heilige Kuh, glaub nicht alles was man so liest: Fakt ist dass dort Milliarden versenkt werden die nicht sein müssten und genau sowas gehört unterbunden und die Beträge für zwangsbeglückten Beitragszahlern gehören gesenkt. Ich bin mir auch sehr sicher dass ähnliches auf den Sozialstaat zutrifft, schon alleine wenn man sich ansieht wie dort die Vergabe von Kursen funktioniert bzw. wie diese Eingekauft werden. Von dem Implacement Stiftungen ganz zu schweigen.

30-35% ist vielleicht verwegen, aber es kann einfach nicht sein dass mit dem Geld so unwirtschaftlich umgegangen wird und es schadet ja nichts wenn man im positiven Sinn besser wäre als die anderen Staaten.
 
ZB die Schweiz & Kanada. Und ja du hast recht, dort muss man sich zusätzlich versichern aber letztlich muss ich das in Österreich genau so.

Solche vollmundigen Beispiele läßt das neoliberale Herz höherschlagen. Allerdings würde ein höheres Durchschnittseinkommen in Österreich das Herz der selbstzuversichernden Österreicher höherschlagen lassen... Selbstversicherung ist auch eine Frage des Einkommens, von einzuzahlenden Versicherungsbeiträgen kann man sich nicht ernähren. Das monatliche Durchschnitts-Bruttoeinkommen lag 2014 in der Schweiz bei 5014 Euro, in Kanada bei 3277 Euro, in Österreich bei 3179 Österreich. Die Kaufkraft der Länder liegt lt. Big-Mäc-Index 2014 bei 6.83 US-Dollar in der Schweiz, 5.25 US-Dollar in Kanada, in Österreich bei 4.56 US-Dollar. D.h. bei kostanten Preis eines Big-Mäcs arbeitet man in der Schweiz und in Kanada wesentlich kürzer um einen Big-Mäc kaufen zu können als in Österreich. Dieses Faktum ist im wesentlichen seit der UBS-Studie 2009 immer gleich geblieben. Die Staatsverschuldungsquote war 2013 in Kanada größer (Ranking 25, 89% des BIP), in der Schweiz (Ranking 72, 49% des BIP) geringer als in Österreich (Ranking 38, 74% des BIP), die Pro-Kopf-Staatsverschuldung in Kanada: 45.454 US-Dollar, in der Schweiz: 38.639 US-Dollar, in Österreich: 38.621 US-Dollar.

Es ist das wirtschaftsliberale Standardverfahren zur Zwangsargumentation erkennbar: Was einem paßt, wird verglichen, was einem nicht paßt, wird ignoriert. Indem man unzulässige Vergleiche präsentiert, macht man den größten Unfug plausibel: Man vergleicht Äpfel mit Karotten und Haselnüssen. Anders gesagt: Drei Kulturen, drei verschiedene soziale, ökonomische und sozialgeschichtliche, ökonomiegeschichtliche Genesen, resultierend in drei verschiedenen Gesellschaftsstrukturen, drei verschiedenen Ökonomien, drei verschiedenen sozialen Systemen.
 
Die Kaufkraft der Länder liegt lt. Big-Mäc-Index 2014 bei 6.83 US-Dollar in der Schweiz, 5.25 US-Dollar in Kanada, in Österreich bei 4.56 US-Dollar.
Ob sich die sonstigen Lebenshaltungskosten und ganz besonders das Wohnen am Big Mac orientieren? :hmm:

Ich nicht. Und unter dem Gesichtspunkt ist eine komplett private Vorsorge einfach günstiger als der unnötige Misch-Masch.
Da stimme ich dir nicht zu. Alle Systeme der Zukunftsvorsorge sind inzwischen unsicher. Sich nur auf ein kapitalbasiertes Versicherungssystem zu verlassen, das kann ganz schön in die Hose gehen.
 
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