Sex und Glaube

Aber wenn es Leute wie Oxidierer gibt, die den hier angerissenen Sachverhalt mit einfachen, krassen Worten umschreiben, dann kann man das ruhig auch mal so stehenlassen...:)
Nein! Das kann man ned. Es kommt immer auch auf die Art an, wie man was rüberbringt. Wir gehen gegen Leute vor, die andere wegen ihrer erlaubten sexuellen Vorlieben als "abartig", "krank" oder "pervers" bezeichnen. Da sollte man in einem Thread wie diesem über das, was ein anderen aus vollster Überzeugung schreibt ned so reagieren. ;)
 
Aber wenn es Leute wie Oxidierer gibt, die den hier angerissenen Sachverhalt mit einfachen, krassen Worten umschreiben, dann kann man das ruhig auch mal so stehenlassen...:)

Dann sag' ich Dir auch etwas mit einfachen Worten:
Solange ich mich schützend vor Prostituierte stelle, wenn man sie anpöbelt, damit sie mit dem gebührenden Respekt behandelt werden, solange werde ich sicher nicht "ruhig einmal so stehenlassen", wenn jemand wegen seines Glaubens nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt wird.

Ich messe nicht mit zweierlei Maß. Rüpel ist Rüpel.

Einfach genug? :)
 
...
Was das Weltall bzw. das Universum betrifft, so ist die Beweisführung, dass Gott nicht nötig ist, zugegebenermaßen schwieriger, aber alle bestehenden physikalischen Theorien sind einfach wahrscheinlicher als eine magische Kraft.

Muss sich beides zwangsläufig ausschließen? Ich unterscheide für mich hier zwischen den beiden Fragen, WIE die Welt entstanden ist und WARUM sie entstanden ist. WIE ist für mich ein klarer Fall, da vertraue ich auf die Naturwissenschaft und finde es höchst albern, hier z.B. die Schöpfungsgeschichte der Bibel wörtlich zu nehmen. WARUM - da erscheint es mir logisch, eine höhere Intelligenz anzunehmen. Nicht den personifizierten Gott der abrahamitischen Religionen, auch keinen moralisch wertenden Gott (da scheine ich mit Einstein auf einer Linie zu liegen), aber ich glaube daran, dass das Universum mit all seinen Naturgesetzen spirituell einem bestimmten Zweck dient. Nähere Ausführungen zu meiner spirituellen Philosophie erspare ich mir hier, da es ja nur um den sexuellen Aspekt gehen soll - also nein, ich habe kein Problem, Sex und Glauben zu vereinbaren, weil ich an die kirchlichen Morallehren nicht glaube.
 
Dann sag' ich Dir auch etwas mit einfachen Worten:
Solange ich mich schützend vor Prostituierte stelle, wenn man sie anpöbelt, damit sie mit dem gebührenden Respekt behandelt werden, solange werde ich sicher nicht "ruhig einmal so stehenlassen", wenn jemand wegen seines Glaubens nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt wird.

Ich messe nicht mit zweierlei Maß. Rüpel ist Rüpel.

Einfach genug? :)

Ein interessanter Vergleich. Formal gesprochen gewährt die Gesellschaft den Gläubigen sogar mehr Schutz als den Prostituierten. Es gibt ja immer noch den für mich unfassbaren StGB-§ 188 gegen "die Herabwürdigung religiöser Lehren", für die man, wenn öffentlich ausgesprochen, bis zu 6 Monaten hinter Gitter kommen kann ("so a Schas" wird dafür allerdings hoffentlich nicht reichen!;)). Obwohl eine solche "Herabwürdigung" ja nie ein persönlicher Angriff auf jemanden sein, sondern nur Widerspruch zu einer "Lehre", der jegliche (natur-)wissenschaftliche Basis fehlt. Daher sollte bei Leuten, die persönlich auch aufgrund ihres Glaubens angegriffen werden, maximal StGB 115 - Beleidigung - oder ähnliches zur Anwendung kommen, die Religionsparagrafen gehören gestrichen meiner Meinung nach.

Prostituierte hingegen sind aufgrund ihrer Berufsausübung durch kein Gesetz vor verbalen Übergriffen geschützt, da kann man tatsächlich nur klassische Paragraphen zum Schutz der "Ehre" etc. anwenden, und die Hemmschwelle, Beleidigungen von Prostituierten zu verfolgen, ist ganz sicher hoch. Da braucht es tatsächlich Zivilvourage im Alltag oder auch geschliffene Worte in Foren wie diesem, die Steirerbua sicher findet:daumen:

Mit dem Beispiel StGB wollte ich nur darlegen, wie die Wertigkeit in der Gesellschaft noch immer ist, und dass die eigentlich umgedreht gehört. Für mich sind Leute, die Prostituierte anpöbeln, tatsächlich Rüpel, Leute die sich allgemein über den Glauben lustig machen, hingegen nicht.
 
aber ich glaube daran, dass das Universum mit all seinen Naturgesetzen spirituell einem bestimmten Zweck dient.

Ich denke, das ist das Grundproblem, was viele mit dem Atheismus haben: Nämlich zu akzeptieren, dass es einfach KEINEN speziellen Sinn in der Existenz des Universums gibt und wir einfach ein Produkt eines kosmischen Zufalls sind. Ich für mich hab das akzeptiert, aber vielen fällt das einfach schwer und damit auch der Zugang zu einem Atheismus dieser Art. Ich denke, dass die Sinnsuche nicht unbedingt bei einem Gottesmodell enden muss, ja ich denke nicht mal, dass alles einen Sinn oder Zweck haben muss, auch nicht unsere Existenz. Aber wir können das Beste draus machen, auch wenn wir im Endeffekt nur ein winzigst kleines Staubkorn sind im großen Universum sowohl in der räumlichen Dimension als auch zeitlich gesehen.
 
KEINEN speziellen Sinn in der Existenz des Universums gibt und wir einfach ein Produkt eines kosmischen Zufalls sind.

Irgendwo hab ich mal gelesen, wie jemand so argumentiert hat: dieser Zufall, dass aus all diesem Teilchenwirrwarr so etwas Intelligentes wie unser Universum mit all seiner Ordnung entsteht, wäre damit vergleichbar, wie wenn ein Wirbelsturm über einen Schrottplatz fegt und dadurch aus dem Schrott zufällig ein flugfähiges Flugzeug wird. Also für mich ist das keine Sache des Akzeptierens, die Gegenansicht erscheint mir einfach logisch.
 
Also für mich ist das keine Sache des Akzeptierens, die Gegenansicht erscheint mir einfach logisch.

Inwiefern ist da eine höhere Macht logisch? Überleg doch mal die Größe des Universums, überleg mal über das Alter des Universums und wie lange es uns da im Vergleich gibt (als Menschen) und wie unglaubliche viele Möglichkeiten es für diesen Zufall da gegeben hat.
 
dieser Zufall, dass aus all diesem Teilchenwirrwarr so etwas Intelligentes
wie unser Universum mit all seiner Ordnung entsteht, wäre damit vergleichbar, wie
wenn ein Wirbelsturm über einen Schrottplatz fegt und dadurch aus dem Schrott
zufällig ein flugfähiges Flugzeug wird
Das mag zwar sein, aber aus den unvorstellbar vielen Veruchen, so etwas
wie das uns bekannte Universum zu erzeugen, können wir gezwungenermassen
nur von einem einzigen Kenntnis erlangen, und der wiederum ist ebenso
gezwungenermassen erfolgreich (im Sinn von: das alles hier gibt es) gewesen.
Unsere Existenz beweist also zunächst einmal nur eines, nämlich sich selbst.
Ich bin, also bin ich...

Wieviele andere Versuche stattgefunden haben oder nicht, und ob da Absicht
dahinter steckt oder nicht, wird dadurch um keinen Deut klarer.

Servus,
SlowFox
 
Nicht der Glaube an sich ist hinderlich,
sondern vielmehr die Einstellung des Einzelnen dazu.
Wenn dem Glauben eine hohe Priorität zukommt,
kommt es sicher vor, dass dies nicht gerade für das Sexualleben
der betroffenen Person (samt Partner/in) hinderlich ist.
 
.........Wenn dem Glauben eine hohe Priorität zukommt,
kommt es sicher vor, dass dies nicht gerade für das Sexualleben
der betroffenen Person (samt Partner/in) hinderlich ist.

:shock:......naja, auch ich muss nicht alles verstehen.
 
Nicht der Glaube an sich ist hinderlich, ....

Manchmal schon.
Ich zum Beispiel glaube gerade, dass meine Frau schon schläft und ich glaube, dass sie sehr ungehalten wäre, wenn ich sie ausgerechnet jetzt wecken würde. Dieser Glaube verhindert dann den Sex schon etwas.:lehrer:
 
Wieviele andere Versuche stattgefunden haben oder nicht, und ob da Absicht
dahinter steckt oder nicht, wird dadurch um keinen Deut klarer.

Servus,
SlowFox

Das starke antropische Prinzip ist mir von je her zu wider.
 
Desshalb heissts auch Glaube und nicht Wissen...
Das ist das Ganze gut auf den Punkt gebracht ;) :mrgreen::mrgreen:
Der erlösende Satz ;)
Das hättet Ihr schon viel früher lesen können. ;) Das steht viel weiter vorne schon.

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Eigentlich ist das Thema aber ja, und vielleicht sollte man da mal wieder hin kommen, wie stark der Glaube den eigenen Sex beeinflußt. ;) Die, die warum auch immer, keinen Glauben haben, werden von dem also wohl eher ned beeinflußt, aber wie sieht´s bei den Gläubigen aus?

Mich hindert mein Glaube ned am Sex. Nicht mal am ausserhäusigen. :confused:

Das geht natürlich nicht mit den 10 Geboten konform. Da bin ich halt wohl in einem Punkt fehlbar. :lol: :confused:
 
"Religion kann in den Himmel führen und in die Hölle, gerade weil sie den Menschen so tief berührt. Sie kann Menschen zu höchster Liebe oder zu tiefstem Hass bringen..." (Notker Wolf)
 
Die, die warum auch immer, keinen Glauben haben, werden von dem also wohl eher ned beeinflußt, aber wie sieht´s bei den Gläubigen aus?

Da scheinen sich hier nicht allzuviele zu tummeln. Meine Sicht der Dinge gab ich z. T. schon preis.
 
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