Zwischen sich etwas vom Partner wünschen bzw. diesen Wunsch dem Partner auch zu kommunizieren und ihn dazu drängen/zwingen ist für mich ein großer Unterschied. Ich stelle meinen Orgasmus ja auch zugunsten IHRES Orgasmus oft in den Hintergrund, weil es IHR Spass macht geleckt zu werden, weil es IHR Spass macht "nur" gestreichelt zu werden. Im Gegenzug gibt es Momente in denen ich vom Partner auch erwarten kann, dass sie Ihren Orgasmus hintanstellt und etwas macht, dass vielleicht mir ganz besonders gefällt. Ich denk es gibt einen grundsätzlichen Unterschied ob jemand dazu gedrängt / darum gebeten (oder wie auch immer) wird etwas zu tun, was sie / er NICHT WILL oder vielleicht nur nicht Lieblingspraktik ist. Ich sehe das zumindest so, du kannst mich egoistisch nennen, ich lasse dir auch deine Meinung!
Nunja - so einfach ist die Sache ja nun nicht! (zumindest für mich)
Natürlich - in einer guten Beziehung (unabhängig von ihrer Ebene) steigert sich die Lust an der Lust - da geht es dann nicht mehr um "Aug um Aug und Zahn um Zahn" sondern darum, seine eigene Lust an der des Partners zu entzünden - sich gemeinsam fallen lassen zu können und Leidenschaft leben zu können.
Indem du formulierst, dass du deinen Orgasmus "hintenanstellst" sehe ich (ich mag mich auch irren), dass es dir vornehmlich doch um die eigen Lust, den eigenen Höhepunkt geht - denn wenn ihr euch gemeinsam entfacht, dann stellt sich diese Frage nicht.
Wenn ich sehe, wie mein Partner bebt vor Erregung, dann überträgt sich das ja auf mich - soll heißen, dass ich dann ja nicht mehr "edel und selbstlos" handle, sondern auch durchaus egoistisch, denn MEINE Lust steigert sich ja eben auch durch seine.
Umgekehrt steigt seine Erregung, wenn er sieht, spürt und hört wie sehr mich seine Erregung entfesselt.
Wünsche zu Artikulieren sehe ich als Basis zu einer gesunden Sexualität - doch sich selbst über seinen Partner zu stellen und seine eigenen Bedürfnisse höher als die des Partners zu bewerten finde ich gelinde gesagt, suboptimal.
Ich nehme wieder ein Beispiel: Nehmen wir an, mein Mann würde vor mir den Wunsch äußern, dass er von mir per
Strapon genommen werden wollte (GsD hat er in Realitas keinerlei Ambitionen in diese Richtung)- ich würde ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. So sehr ich ihn auch liebe - ich könnte es nicht. (es erregt mich kein bisschen - ja- es schreckt mich eher ab).
Wenn ich ihm allerdings sage, dass mich das nicht erregt - würde er diesen Wunsch auch kein zweites Mal äußern. Denn seine Leidenschaft ist mit der meinen verbunden - wenn meine Erregung fehlt, könnte seine sich nicht steigern.
In UNSERER Sexualität hat diese Spielart keinen Platz.
Sollte es für ihn jedoch zu einem Leidensdruck ob dieses Fehlens kommen, würde ich ihm vorschlagen sich im Paysexbereich von diesem Leidensdruck zu befreien.
(Dieses Beispiel hat natürlich auch vice versa Gültigkeit,.....halt ohne Strapon)
Was hat denn der TE davon, wenn seine Freundin mit Widerwillen an seinem Schwanz rumnuckelt - lustlos und vielleicht sogar voller Ekel..... Wäre das denn der Startschuss für ein orgiastisches Leidenschaftsfeuerwerk? Ich denke nicht.....
Manche Menschen sind sexuell nicht kompatibel - was zu einem massiven Problem in der Beziehung führen kann. Geht es nur um eine einzelne Praktik, fände ich das Beenden der Beziehung deswegen (wenn sonst alles passt) ein wenig .... ähem.....überambitioniert.....
Fehlt die Kompatibilität im Gesamten, und die Vorstellungen driften sehr weit voneinander weg, dann würde ich persönlich von einer Partnerschaft abraten,....weils einfach zu nichts führt.