Ein Leistungssportler ist für mich jemand der es schon mal schafft in einer professionellen Liga mitzuspielen, das ist schwieriger als sichs einige vorstellen und werden sehr viele normale Sportler niemals schaffen.
Wieder falsch. Es gibt Sportarten, die gar keine professionellen Ligen haben und ihre Protagonisten sind dennoch Leistungssportler. Eben genau jene, die in den von dir angeführten Randsportarten ihre Spitzenleistungen erbringen und dafür ähnlichen zeitlichen Aufwand erbringen müssen wie jene, die das Glück haben, Profis sein zu dürfen, weil sie von der Ausübung ihrer Sportart bzw. der Vermarktung derselben (=Sponsoring) leben können. Du musst gar nicht die bei uns exotisch anmutenden Kickboxer hernehmen, sondern kannst ruhig bei unseren "Exotensportarten" bleiben: Oder kennst du eine Profiliga für Rodler bzw. Bobfahrer, deren Spitzenathleten vom Zeitaufwand definitiv als Leistungssportler zu bezeichnen sind? Ja auch im alpinen Skilauf oder Skispringen können nur die Besten aus einer handvoll Ländern von ihrem Sport leben.
Du verrennst dich da in den Begrifflichkeiten bzw. vertauschst deren Bedeutung. Dabei ist es recht einfach: Ein Profi übt seinen (Wettkampf)-Sport hauptberuflich aus, unabhängig von seinen Leistungen. Dies sind eben am häufigsten Athleten populärer Sportarten oder solche, die es durch besondere Leistungen (Erfolge) in unpopulären Sportarten geschafft haben, Sponsoren bzw. Förderungen zu lukrieren, um ausschließlich ihren Sport betreiben zu können. Ein gutes Beispiel dafür sind in Österreich die Segler, die nicht zuletzt durch ihre Olympiamedaillen mediale Aufmerksamkeit erzielten und sich dadurch für potente Sponsoren (etwa den geflügelten Energy-Drink-Erzeuger) interessant machten. Hier sei für @Zim noch erwähnt, dass die österreichische Sporthilfe im internationalen Vergleich, gemessen an der Wirtschaftskraft des Landes, sogar eine der besseren ist, auch wenn sie klar hinter "Vorbild-Staaten" wie Schweden oder Australien, wo Sport allgemein einen höheren Stellenwert in der Bevölkerung genießt, hinterherhinkt. Gerade in Randsportarten haben wir, auch nicht zuletzt dank der Förderungen, in erster Linie aber natürlich aufgrund des Engagements "Sportverrückter" (im positiven Sinn) noch Welt- und Europameister - wieviele Weltklassesportler sind es denn in den "großen" Sportarten?
Neben einem Jürgen Melzer, den Schwimmern um Markus Rogan oder der zurückgetretenen Mirna Jukic, zwei erfolgreichen Profis in der NHL und von mir aus dem einen oder anderen Fußballlegionär in einer starken Liga werden uns nicht mehr viele einfallen. Leichtathletik? Basketball? Formel 1? Fehlanzeige...
Doch zurück zum Thread-Thema: Ich kenne viele LeistungsportlerInnen, die attraktive Partner an ihrer Seite haben, die auch darauf Rücksicht nehmen bzw damit leben können, dass die gemeinsame Zeit knapper bemessen ist als bei anderen, sofern sie nicht in die sportliche Tätigkeit, sei es als Betreuer oder ähnliches, miteingeschlossen sind. Aber fragt einmal die Partner von Managern oder manchen selbstständigen Unternehmern wieviel Zeit sie füreinander haben? Wie ist es mit Schichtarbeitern, solchen, die vornehmlich an Wochenenden arbeiten, etwa im Gastgewerbe? Eine Beziehung schließt für mich das Verständnis für die Situation des Partners mit ein. Es gibt viele Menschen, denen eine 40-Stunden-Woche fremd ist und die dennoch glückliche Beziehungen führen.
Wenn aber einer (ob jetzt Sportler oder sonst etwas) dann seine spärliche Freizeit nicht mit dem Partner teilen will, braucht er keinen bzw nicht jammern, dass er keinen findet.
Genießer