Sterbehilfe...

wird schon so sein, aber wenn sich das über Wochen und Monate hinzieht?
Nach dem dritten Schlaganfall wäre meine Mutter ein Schwerstpflegefall gewesen, sie hatte sofort Morphine bekommen und war somit ruhig gestellt noch 11 Stunden. Regelmäßige Morphiumgabe kann Atemaussetzer bewirken und damit einen Herzstillstand...was auch geschah, sie musste nicht lange leiden.
 
Selbstverständlich darfst du eine Meinung dazu haben, die übrigens nicht ident mit meiner sein muss.

Welche Probleme könnte er neben seiner Depression, die ihn in den Tod trieb, noch gehabt haben?
Deine Meinung ist vollkommen in Ordnung.
Wie bereits beschrieben, muss irgendeine Motivation dahinterstehen, wenn ich mich im Stadl, Haus aufhänge, wo ich weiß, dass mich sicher Menschen finden die mich lieben (er sie ja auch) und die dort weiterhin leben müssen.

Jemand der sich im Keller oder in der Garage einen Strick holt, den wo aufknüpft, richtig knüpft, tut das nicht im Affekt. Und vor allem, kann man das in jedem Wald machen, wo einen wenigstens nicht die nâchsten Angehörigen finden.
Aus einer Laune heraus springst vielleicht beim spazierengehen von der Brücke oder nebenher aus dem Fenster...Jemand der sich die Pulsadern aufschneidet, muss es richtig machen, sonst gelingt es schlicht und einfach nicht.
Die bereiten sich schon vor.
Bei Depressionen könnte ich mir noch eher vorstellen, dass ab einer bestimmten (nachweislichen) Leidensdauer und ab einem gewissen Alter Sterbehilfe okay ist.
Bei einer 17 jährigen? Ich weiß nicht, damit tue ich mir ernsthaft schwer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wird meist im Spital dafür gesorgt, dass Derjenige/Diejenige keine Schmerzen verspürt, und somit sein "Ende" nicht mitbekommt :hmm: (war bei meinem Vater so)
Das ist das einzige was Ärzte dürfen. Und wenn die Angehörigen ja sagen, nachdem der Arzt darauf hingewiesen hat, dass die Medikation den Tod beschleunigen kann, wird es auch gemacht.
Aber bis die Medikation schmerztechnisch zulässig ist, vergeht schon a Zeitl...
 
Wie bereits beschrieben, muss irgendeine Motivation dahinterstehen, wenn ich mich im Stadl, Haus aufhänge, wo ich weiß, dass mich sicher Menschen finden die mich lieben (er sie ja auch) und die dort weiterhin leben müssen.
Hattest du schon einmal eine Lebensphase in der du nicht mehr klare Gedanken hattest?
Soll kein Angriff sein.
 
Hattest du schon einmal eine Lebensphase in der du nicht mehr klare Gedanken hattest?
Soll kein Angriff sein.
Ja, ich bin gerade in so einer Phase, vor allem durch den ganzen familiären Wahnsinn rundum...nur...wie kann man jemandem, der keine klaren Gedanken mehr fassen kann, Sterbehilfe anbieten?
 
am ehesten aus dem Leben verabschieden kannst ohne irgendjemanden damit zu belasten

spring in eine gletscherspalte! die, die dich in ein paar tausend jahren rausfischen sind hoch erfreut und du wirst sogar ein kleiner star ... :D oder 'nen ausflug in eine donaukraftwerk dazu nützen, dass du dich hinter dem auffangrechen ins wasser schmeisst! die turbine hinterlääst nichts was andere noch erschüttern könnte!
 
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Da wird meist im Spital dafür gesorgt, dass Derjenige/Diejenige keine Schmerzen verspürt, und somit sein "Ende" nicht mitbekommt :hmm: (war bei meinem Vater so)
Selbst namhafte Palliativmediziner gestehen inzwischen schon ein das ihren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind. Von der Mär vom "schmerzfreien" Übergang sollten wir uns allmählich verabschieden. Meine Mutter war bis zu ihrem Tod ein Vierteljahr im deutschen Palliativsystem gefangen. Von den großspurigen Ankündigungen und Versprechen blieb unter dem Strich nur sehr wenig übrig. Und das war ganz sicher kein Einzelfall. Ich habe bis zum Schluss mit sinnbildlich gesprochen gebundenen Händen daneben stehen und mir anschauen müssen wie sie sich in den Tod quält. Und das auf eine Art und Weise, wie man in diesem ach so humanen System nicht mal ein Tier - sorry - verrecken lassen würde. Daraus habe ich meine Lehren gezogen und vorgesorgt. Vor diesem Hintergrund und mit meinem jetzigen Wissen sch... ich im Falle eines Falles in Zukunft auf das kranke Gesundheitssystem.
 
Selbst namhafte Palliativmediziner gestehen inzwischen schon ein das ihren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind. Von der Mär vom "schmerzfreien" Übergang sollten wir uns allmählich verabschieden. Meine Mutter war bis zu ihrem Tod ein Vierteljahr im deutschen Palliativsystem gefangen. Von den großspurigen Ankündigungen und Versprechen blieb unter dem Strich nur sehr wenig übrig. Und das war ganz sicher kein Einzelfall. Ich habe bis zum Schluss mit sinnbildlich gesprochen gebundenen Händen daneben stehen und mir anschauen müssen wie sie sich in den Tod quält. Und das auf eine Art und Weise, wie man in diesem ach so humanen System nicht mal ein Tier - sorry - verrecken lassen würde. Daraus habe ich meine Lehren gezogen und vorgesorgt. Vor diesem Hintergrund und mit meinem jetzigen Wissen sch... ich im Falle eines Falles in Zukunft auf das kranke Gesundheitssystem.
Das ist der Punkt der gerne übersehen wird. Es gibt einen Moment, wo Schmerzmittel einfach nicht mehr helfen...dann kannst nur mehr überdosieren, was aber zumindest in Österreich in vielen Fällen auch sachte getan wird.
Ist halt ein Graubereich für den Arzt...egal was die Angehörigen dazu sagen.
Ich war vor wenigen Wochen kurz davor, den Tropf rauf und den Sauerstoff runterzudrehen.
Auf der Intensiv fällt das halt schnell auf und da ich Kinder habe die mich noch brauchen, habe ich es nicht getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen überlege ich auch eine Patientenverfügung.
Die den natürlichen Sterbeprozess nicht beschleunigt.

In der passiven Sterbebegleitung wird nur alles unterlassen was künstlich das Leben verlängert und alles getan, soweit menschenmöglich, das Leiden lindert. Das Maximum was aktuell möglich ist, ist die palliative Sedierung, in der der Mensch bis zum Eintritt des natürlichen Todes in einer Art Tiefschlaf gehalten wird damit er nicht mitbekommt wie er leidet.

Aber auch das hängt von der Beurteilung der Situation durch den Arzt ab.

Gerade in so schwierigen Situationen ist es aber nahezu unmöglich mal eben den behandelnden Arzt zu wechseln.


Ich hoffe sehr, das wir zumindest sowas wie eine Straffreistellung unter bestimmten Voraussetzungen (ähnlich der Lösung bei Schwangerschaftsabbrüchen) bekommen, bis es bei mir soweit ist
 
wie kann man jemandem, der keine klaren Gedanken mehr fassen kann, Sterbehilfe anbieten?
Es ging doch um Suizid und die Möglichkeit nach diesem gefunden zu werden?!

Ich kann dir nur sagen, wenn du im "Tunnel" einer Depression bist, kreisen die Gedanken nicht um die Angehörigen.
 
Selbst namhafte Palliativmediziner gestehen inzwischen schon ein das ihren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind. Von der Mär vom "schmerzfreien" Übergang sollten wir uns allmählich verabschieden. Meine Mutter war bis zu ihrem Tod ein Vierteljahr im deutschen Palliativsystem gefangen. Von den großspurigen Ankündigungen und Versprechen blieb unter dem Strich nur sehr wenig übrig. Und das war ganz sicher kein Einzelfall. Ich habe bis zum Schluss mit sinnbildlich gesprochen gebundenen Händen daneben stehen und mir anschauen müssen wie sie sich in den Tod quält. Und das auf eine Art und Weise, wie man in diesem ach so humanen System nicht mal ein Tier - sorry - verrecken lassen würde. Daraus habe ich meine Lehren gezogen und vorgesorgt. Vor diesem Hintergrund und mit meinem jetzigen Wissen sch... ich im Falle eines Falles in Zukunft auf das kranke Gesundheitssystem.
Kann ich nur bestätigen, meine Mutter starb nicht auf einer Palliativstation sondern zuhause, ruhiggestellt mit Morphiumpflaster und ist ebenfalls elendiglich verreckt.
Habe länger gebraucht um damit klarzukommen.
 
Selbst namhafte Palliativmediziner gestehen inzwischen schon ein das ihren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind. Von der Mär vom "schmerzfreien" Übergang sollten wir uns allmählich verabschieden. Meine Mutter war bis zu ihrem Tod ein Vierteljahr im deutschen Palliativsystem gefangen. Von den großspurigen Ankündigungen und Versprechen blieb unter dem Strich nur sehr wenig übrig. Und das war ganz sicher kein Einzelfall. Ich habe bis zum Schluss mit sinnbildlich gesprochen gebundenen Händen daneben stehen und mir anschauen müssen wie sie sich in den Tod quält. Und das auf eine Art und Weise, wie man in diesem ach so humanen System nicht mal ein Tier - sorry - verrecken lassen würde. Daraus habe ich meine Lehren gezogen und vorgesorgt. Vor diesem Hintergrund und mit meinem jetzigen Wissen sch... ich im Falle eines Falles in Zukunft auf das kranke Gesundheitssystem.

Das ist Unsinn, zumindest momentan. In D arbeiten sie zwar an einer Änderung die ich für eine eindeutige Verschlechterung halte, aber noch ist die nicht durch.

Falls das im Falle deiner Mutter so abgelaufen ist tut ihr mir leid, aber da wurden Fehler gemacht.

Ganz wichtig ist eine eindeutige Patientenverfügung, die wird zwar noch nicht immer beachtet, aber als Angehöriger kann man das sehr schnell durchsetzen. Ist der Fall erst mal ein Palliativfall kommts darauf an an wen man gerät, da kann man sich aber zuvor erkundigen oder wechseln wenn man sieht dass es nicht so läuft wie es laufen sollte.

Bei uns gibts ähnlich wie die Sozialstation für die Pflege eine Gruppe von speziell ausgebildeten Krankenschwestern die mit entsprechenden Ärzten und auch Apotheken eng zusammenarbeiten. Sie sind rund um die Uhr erreichbar und da düst auch mal der Apotheker um Mitternacht los um etwas benötigtes vorbei zu bringen. Ich habe es selbst in zwei Fällen erlebt und war auch auf entsprechenden Vorträgen dazu.

Kann ich nur bestätigen, meine Mutter starb nicht auf einer Palliativstation sondern zuhause, ruhiggestellt mit Morphiumpflaster und ist ebenfalls elendiglich verreckt.
Habe länger gebraucht um damit klarzukommen.

Da kann ich dir sagen wo der Fehler lag, bei meiner Mutter konnte man diese Pflaster nur 36 Stunden lang nutzen, danach waren die Schmerzen zu stark, das war dann der Punkt dass ich meine Mutter darauf ansprach einen Schmerztropf zu nutzen. Da bekam sie eine Mischung aus Schmerz und Narkosemitteln. Man hat sie dann ständig beobachtet und wenn sie Zeichen von Schmerzen zeigte hat man die Dosis erhöht oder konnte zusätzliche Dosen geben. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass die Betroffene ab diesem Zeitpunkt so gut wie nicht mehr ansprechbar ist, das muss man zuvor mit ihr abklären. Diese Mittel wirken atmungsdepressiv, deswegen schrecken manche Ärzte davor zurück diese einzusetzen, aber wenn es eh zu Ende geht und keine Rettung mehr geben kann bin ich dafür diese Mittel großzügig einzusetzen. Die einzigen Nachfragen die vom Arzt kamen der den Tod feststellte waren die Fragen nach den riesengroßen Pupillen, es hat aber gereicht auf die Erkrankung und die Schmerzen hinzuweisen und zu erwähnen dass die Verstorbene ohne Schmerzen sterben wollte.
Leider wollen sie diese Möglichkeit in D zukünftig verhindern, vorne dran die Partei mit dem großen C.
 
Das ist Unsinn, zumindest momentan. In D arbeiten sie zwar an einer Änderung die ich für eine eindeutige Verschlechterung halte, aber noch ist die nicht durch.

Falls das im Falle deiner Mutter so abgelaufen ist tut ihr mir leid, aber da wurden Fehler gemacht.

Ganz wichtig ist eine eindeutige Patientenverfügung, die wird zwar noch nicht immer beachtet, aber als Angehöriger kann man das sehr schnell durchsetzen. Ist der Fall erst mal ein Palliativfall kommts darauf an an wen man gerät, da kann man sich aber zuvor erkundigen oder wechseln wenn man sieht dass es nicht so läuft wie es laufen sollte.

Bei uns gibts ähnlich wie die Sozialstation für die Pflege eine Gruppe von speziell ausgebildeten Krankenschwestern die mit entsprechenden Ärzten und auch Apotheken eng zusammenarbeiten. Sie sind rund um die Uhr erreichbar und da düst auch mal der Apotheker um Mitternacht los um etwas benötigtes vorbei zu bringen. Ich habe es selbst in zwei Fällen erlebt und war auch auf entsprechenden Vorträgen dazu.



Da kann ich dir sagen wo der Fehler lag, bei meiner Mutter konnte man diese Pflaster nur 36 Stunden lang nutzen, danach waren die Schmerzen zu stark, das war dann der Punkt dass ich meine Mutter darauf ansprach einen Schmerztropf zu nutzen. Da bekam sie eine Mischung aus Schmerz und Narkosemitteln. Man hat sie dann ständig beobachtet und wenn sie Zeichen von Schmerzen zeigte hat man die Dosis erhöht oder konnte zusätzliche Dosen geben. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass die Betroffene ab diesem Zeitpunkt so gut wie nicht mehr ansprechbar ist, das muss man zuvor mit ihr abklären. Diese Mittel wirken atmungsdepressiv, deswegen schrecken manche Ärzte davor zurück diese einzusetzen, aber wenn es eh zu Ende geht und keine Rettung mehr geben kann bin ich dafür diese Mittel großzügig einzusetzen. Die einzigen Nachfragen die vom Arzt kamen der den Tod feststellte waren die Fragen nach den riesengroßen Pupillen, es hat aber gereicht auf die Erkrankung und die Schmerzen hinzuweisen und zu erwähnen dass die Verstorbene ohne Schmerzen sterben wollte.
Leider wollen sie diese Möglichkeit in D zukünftig verhindern, vorne dran die Partei mit dem großen C.
Freut mich daß es bei euch anders abgelaufen ist.
Hätte es auch gerne anders erlebt, ist sich leider nicht ausgegangen.
Wir waren wohl alle überfordert in dieser Situation, und Hilfe von aussen.
Die gab es nicht!
 

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