Teilen "lernen" / Gönnen lernen

Ich glaub, es ist einfach ein massiver Unterschied, ob man dabei ist oder nicht - ist man dabei, hat man “Kontrolle“. Man weiß, was grad passiert, man hat die Möglichkeit einzugreifen,...
 
In dem Zusammenhang wird ja so oft behauptet, man müsse eifersuchtsfrei sein. Widerspricht meiner Erfahrung. Eifersucht negieren halte ich auch für den falschen Weg, Emotionen haben ist erstmal nichts negatives. Damit dann konstruktiv und miteinander umgehen ist sinnvoll, baut Verständnis und Vertrauen in einem Ausmaß auf, das ich früher nicht für möglich gehalten hätte. Ist zumindest für mich eine weitere Vertiefung meiner Beziehung zu meinem Mann.
 
Ich kann zu diesem Thema das Buch "Wie wir lieben" von Friedeman Karig empfehlen. Sehr augenöffnend und man sieht die Themen Partnerschaft und Beziehung von einer ganz anderen Warte. Hat vor allem meiner Freundin geholfen, mit dem Thema "Teilen" problemlos umzugehen.
 
Wieder falsch. Eifersuchtswahn ist Besitzdenken, aber auch hier wird ein Eifersuchstwahnsinniger wissen, dass er den Menschen nicht wie einen Gegenstand besitzen kann.
Eifersucht ist primär Erhaltungstrieb und Verlustangst - und diese Emotionen haben die Menschen nicht für ihre Besitztümer.
Ich meine genau das, was Du schreibst - Selbstverständlich ist Eifersucht vor allem Angst vor Verlust - beim Erhaltungs"trieb" wäre ich allerdings sehr vorsichtig, weil Männer und Frauen vom Trieb her sehr unterschiedlich genetisch veranlagt sind. Emotionen dagegen können entweder erlernte, also auch gesellschaftliche sein, oder aber auch angeborene - siehe auch Angst als Selbsterhaltungstrieb in körperlichen Gefahrensituationen oder in einer Auseinandersetzung...
 
Ich meine genau das, was Du schreibst - Selbstverständlich ist Eifersucht vor allem Angst vor Verlust - beim Erhaltungs"trieb" wäre ich allerdings sehr vorsichtig, weil Männer und Frauen vom Trieb her sehr unterschiedlich genetisch veranlagt sind. Emotionen dagegen können entweder erlernte, also auch gesellschaftliche sein, oder aber auch angeborene - siehe auch Angst als Selbsterhaltungstrieb in körperlichen Gefahrensituationen oder in einer Auseinandersetzung...
Mit dem Erhaltungstrieb meine ich die Mechanismen die Beziehung zu retten/behalten, also nicht unbedingt den Trieb im sexuellen Kontext.
 
Ach so... Ok. Jetzt hab ichs verstanden...

Ich glaube, mit der Zeit wird man lockerer...
Aus vielen erlebten Situationen wie zB :" Ich muss nur kurz aufs Klo/was trinken, komme gleich wieder, macht ruhig weiter...."
Lernt man dann, das auch mal 2 Minuten alleine lassen gehen... Aus zwei werden fünf etc....
Denke mit der Zeit merkt man, das man nichts verpasst....

Danke, das stimmt so auch für mich bzw. uns - vielleicht bin ich auch zu ungeduldig mit mir selbst.

Ok, sorry - dachte, dich interessiert es im Allgemeinen warum manche Menschen das nicht so leben können/wollen.

In den meisten nicht-monogamen Beziehungen haben die Menschen klare Regeln - die Lust wird geteilt, die Liebe nicht. Im Grunde ist das auch der Kern dieser Problematik. Wie schon gesagt, Zärtlichkeiten sind ein Ausdruck der Nähe und Intimität, Sex kommt ohne diese Emotionen aus. Es ist ganz normal mit einem Gefühl der Unsicherheit, Eifersucht, Exklusivität, etc. zu reagieren. Solange es deine Beziehung nicht bedroht oder eine bzw. beide von euch stark belastet, würde ich auch nichts dran ändern. Es ist überhaupt nicht alarmierend in der Situation so zu fühlen.

Oh mich interessiert grundsätzlich alles :) ich habe mich einfach unglaublich kompliziert ausgedrückt :)
Ich finde aber nicht dass Sex ohne Zärtlichkeiten und Emotionen auskommt, das ist aber auch gut so und ist kein Problem für uns. Je mehr ich drüber nachdenke glaube ich dass ich einfach dabei sein möchte, nichts "verpassen" möchte. Ohne Kontrollgedanken.

Wenn ich Liebe oder Zuneigung empfinde, möchte ich dieses Gefühl erwidert wissen. Wenn der geliebte Mensch dann den Ausdruck von Liebe - Küssen, Sex, Streicheln usw. - mit einem anderen Menschen teilt, dann tut das weh. Soweit normal.

Trotzdem leben wir in einer offenen Beziehung, die mittlerweile sehr weitreichend ist. Mein Mann hat schon mal einen meiner Sexpartner bei einem Stammtisch kennengelernt und fand den nett, er hat auch grundsätzlich kein Problem, andere Partner kennenzulernen, selbst wenn ich mich verliebe. Wie es im umgekehrten Fall wäre: ich weiß es nicht, den Fall hatten wir noch nicht. Anders als vor wenigen Jahren würde ich das aber begrüßen und ich denke, wir würden dann wie gewohnt intensiv zusammen besprechen, was das Loslassen bedeutet, wie nah unser aktueller und weiterer Weg miteinander noch ist und so weiter.

Was letzten Endes Beziehung ausmacht, was "geteilt" werden kann und ob überhaupt das Gefühl des Teilens aufkommt: ich nehme an, daß das indivuell ganz verschieden ist. So lange ich das Gefühl habe, geliebt zu werden, kann ich ganz gut loslassen. Wo dieses Gefühl nicht da ist, bin ich ängstlicher.
Das klingt super schön und freut mich dass ihr so einen guten Weg gefunden habt!

Ich glaub, es ist einfach ein massiver Unterschied, ob man dabei ist oder nicht - ist man dabei, hat man “Kontrolle“. Man weiß, was grad passiert, man hat die Möglichkeit einzugreifen,...

Das verrückte ist dass ich gar nicht kontrollieren möchte, wenn wir uns danach unterhalten geht uns auch nicht ums kontollieren sondern ums gemeinsame Entdecken von uns und unseres Spielgefährten, zu zweit nimmt man einfach viel mehr wahr. Mich stört es ausgeschlossen zu sein, nicht mitzuspielen und das möchte ich auf lange Sicht eigentlich zwanglos überwinden können.

In dem Zusammenhang wird ja so oft behauptet, man müsse eifersuchtsfrei sein. Widerspricht meiner Erfahrung. Eifersucht negieren halte ich auch für den falschen Weg, Emotionen haben ist erstmal nichts negatives. Damit dann konstruktiv und miteinander umgehen ist sinnvoll, baut Verständnis und Vertrauen in einem Ausmaß auf, das ich früher nicht für möglich gehalten hätte. Ist zumindest für mich eine weitere Vertiefung meiner Beziehung zu meinem Mann.
Ich finde Emotionen absolut nichts negatives, ohne eine gewisse Art von Zuneigung, Sympathie wäre Sex auch nur halb so schön für mich. Dabei meine ich aber keine romantischen Gefühle.

Ich kann zu diesem Thema das Buch "Wie wir lieben" von Friedeman Karig empfehlen. Sehr augenöffnend und man sieht die Themen Partnerschaft und Beziehung von einer ganz anderen Warte. Hat vor allem meiner Freundin geholfen, mit dem Thema "Teilen" problemlos umzugehen.

Super danke! Die Suche Lektüre wäre meine nächste Bitte/ Frage gewesenen!
 
Warum?
Was ist schlimm daran, wenn Alleingänge für dich/euch nicht passen?
Warum willst du etwas erzwingen, womit du dich nicht wohlfühlst?

Ich möchte mich zumindest besser verstehen, hinterfragen woher das kommt und dann bewusst sagen können "Ok das ist OK für mich oder nein, das geht nicht."
Wenn ich mich niemals bezüglich solcher Gedanken/Ängste hinterfragt hätte ware Spaß zu dritt jetzt nicht möglich. Ich habe lange gedacht dass das für mich nicht drin ist, jemanden zu teilen, gemeinsam etwas neues erleben. Jetzt weiß ich aber dass es kompromisslos geht und wir genießen es sehr.

Das ist auch der Grund warum ich zu Beginn geschrieben habe es geht nicht um Zwang oder Aushalten sondern um eventuelles Ablegen von sozialen "Zwängen" und angelernten Dingen ohne sie für mich persönlich zu hinterfragen.

Wärd ich den "einfachsten", in gewisser Weise "logischen" Weg gegangen wäre ich seit mehr als 15 Jahren mit meinem ersten Freund zusammen, Haus und Kinder und wäre todunglücklich. Stattdessen habe ich mich nach 8 jahren Beziehung getrennt, mich ausgelebt und lebe in vielerlei Hinsicht das für mich aktuell perfekte Leben mit der besten Frau:)
 
wer oder was hindert dich daran?
Ich selbst, immer wieder. Ich wurde ja genauso erzogen, habe gelernt was in unserer Gesellschaft in Ordnung geht und was nicht. Ich habe zum Beispiel gelernt dass offene Haare bei einer Frau zumindest irgendwie "sexuell" (Bewerbungsgesprache bitte mit Zopf) sind und roter Lippenstift im Job geht gar nicht. Davon kann ich mich auch nicht so einfach frei machen und bin froh wie es heute ist.
 
Aber ich finde mich schon recht frei, zumindest je älter ich werde. :) Und wer weiß schon was da noch kommen wird :)
 
jetzt kannst nur hoffen, dass wenn das alles zu deiner zufriedeheit ist, nicht schon zu alt bist um es genießen zu können;)
Es ist sehr vieles so wie ich es mir wünsche. Das Alter ist nebensächlich, ich aber ich sehe das schon so dass man reflektierter und freier wird. Wer sagen kann dass er in der Pubertät frei von Selbstzweifeln war und ungehemmt sein Leben gelebt hat, herzliche n Glückwunsch.
Ich finde über mich selbst zu lernen nichts falsches und hundertmal besser als stehen zu bleiben.
 
Wer sagen kann dass er in der Pubertät frei von Selbstzweifeln war und ungehemmt sein Leben gelebt hat,
niemand...in der pubertät hast die meisten zweifel, da ja alles noch ungewohnt und neu ;)
Ich finde über mich selbst zu lernen nichts falsches und hundertmal besser als stehen zu bleiben.
es ist nie falsch etwas zu lernen...auch nicht über sich selbst...wer sehen bleibt ist bereits gestorben:)
 
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