Nun, hab mir ueber die posting einige gedanken gemacht, und muss sagen, die sind meiner meinung nach echt gut und haben auch mir wieder geholfen, meine begrifflichkeit besser auszuformulieren, bzw. tiefer zu verwurzeln
ohne jetzt auf die einzelnen postings einzugehen, habe ich die mir wichtig erscheinenden aussagen herauskristallisiert:
1. Toleranz=UNVERMEIDLICHE ABWEICHUNG
2.
Toleranz die Bereitschaft, andere Menschen und deren Denkens- und Verhaltensweisen hinzunehmen, und zwar unabhängig davon, ob man ihnen nach seinem eigenen Empfinden zustimmen kann oder nicht.
3. toleranz... ist das nicht etwas das bloss den schalen beigeschmack von "duldung" hat
eher als beleidigend für mein gegenüber betrachten
4. sind in diesem zusammenhang begriffe wie respekt und akzeptanz nicht um eckhäuser treffender und präziser?
5. ...akzeptanz als anerkennung divergierender ansichten - und in möglicherweise weiterer folge respekt als ein annehmen derselben
6. die Grenze ziehe, dass ich nichts zu tolerieren bereit bin, womit in meinen Augen die menschliche Würde angegriffen wird, oder auch wenn offensichtlich Unrecht gesetzt wird.
7. Toleranz sollte im Idealfall mit der Erlangung der geistigen Reife bzw. der eigenen Urteilsfähigkeit beginnen, und mit dem Tod enden
8. die menschliche Würde das Recht des Individuums, sein Wesen und sein Leben und Handeln frei und nach seinem eigenen Willen zu gestalten
9. die menschliche Würde im Anderen zu respektieren, nach Möglichkeit nicht zu verletzen, und auch bereit zu sein,
10. sie gegen Dritte zu verteidigen.
11. Jemanden nicht auf Grund seiner Berufszugehörigkeit als minderwertig zu behandeln und auch nicht zuzulassen, dass jemand von Dritten wegen seiner Berufszugehörigkeit als minderwertig behandelt wird
12. geistige Reife ist ja eigentlich kein Zeitpunkt, sondern eine stetig fortschreitende Entwicklung
zu aller erst gefaellt mir der denkansatz verdammt gut, dass eine Abweichung von einer norm (kabish) unausweichlich ist, also wie ein naturgesetzt quasi.
selbst in bereichen wie der technik, industrie, produktion, wo ich tausende stuecke versuche exakt gleich mittels den selben instrumenten herzustellen, hat jedes eine abweichung zum anderem.
Um wie viel mehr muss dann eine abweichung sein, wenn ich individuelle lebensgeschichte (erziehung, umfeld, bildung, religion, gesellschaftsgruppen, bildungs/wissensstand
.) des einzelnen menschens , seine einzigartigen charakter und faehigkeiten sowie die in ihm angelegten wuensche, hoffnungen und beduerfnisse betrachte!
Es muss also eine abweichung geben, jede verneinung dieser wuerde uns autom. der Individuallitaet berauben, die uns aber erst zum menschen macht!
Also nicht die frage nach der abweichung an sich die ist naturgesaetzmaessig immer vorhanden- sondern die frage nach deren grenzen sind fuer mich von zentraler bedeutung.
Und da gibt es fuer mich die zentrale frage zu stellen. Brauchen wir grenzen und wenn ja warum und wie gross?
Ich agiere dabei nach der grundueberlegung all unserer handlungen, gesetzte, ethischen ueberlegungen. Diese sind nur ausgelegt, um GLUECKLICH SEIN (moeglichst vielen und viel) zu koennen.
Und um moeglich vielen dies zu ermoeglichen, wuerde ich alles zulassen, was es erlaubt, dass der einzelne nach seiner wuerde (gute def. von steirerbua) gluecklich sein kann, OHNE jedoch dabei auf kosten anderer zu leben. D.h. grenzen ziehe ich erst dort, wo das tun des einzelnen anderen direkt schadet!
Ein zusaetzliche frage ist, WIE uebe ich toleranz aus. Uebe ich sie derart aus, das ich sie als logisch und notwendig ansehe, also als natuerlich, oder als duldung (pedseit wichtige frage nach dem WIE)
-quasi, weil ich zu wenig MACHT usw. habe sie zu verhindern, (er)dulte ich sie halt.
Bei zweitere kommt dann jene art von toleranz heraus, die wehtut, verachtend ist und trotz toleranz dem anderem die wuerde nimmt!
Respekt ist dazu das hervorragendes wort, das hinweist, WIE etwas zu tun ist, bestimmt also das wie meines tuns und ist elementar wichtig fuer mich!
Natuerlich verlangt bei mir persoenlich nur etwas toleranz (als haltung) ab, was nicht meinem weltbild, lebensvorstellung, wissensstand, reifegrad usw
entspricht. Oft wird dabei unverstandniss oder gar angst (vor unverstandenem) im gehirn AUTOMATISCH erzeugt, ohne dass ich dazu bewusst etwas beitrage.
Es ist aber fuer mich nicht die frage, was millionen jahre alte anlagen fuer gefuehle in mir erzeugen, sondern wie ich damit umgehe.
Ich habe sie versucht weitestgehend in neugier zu verwandelt. Und diese neugier hat mir viele dinge erschlossen, die ich vorher in meinen kuehnsten phantasien nicht gedacht haette.
Aber auch manches erschloss sich fuer mich trotz neugier (bisher) nicht. Kaviar waere so etwas, als anschauliches beispiel.
Und hierbei agiere ich nach dem grundsatz.
schadet es jemanden direkt? Nein? Na dann finde ich es toll, das jemand spass daran hat und wuerde mich fuer diese moeglichkeit obwohl es fuer mich nichts tolles ist- einsaetzen, dass es jene haben koennen/duerfen, die daran schoenes empfinden. (reife vorrausgesetzt)
Akzeptanz ist fuer mich die Annahme von etwas als richtig und fuer mich persoenlich sinnvolles. das kann aber nur meiner natur entsprechend relativ wenig aus der fuelle der gigantischen moeglichkeiten sein und unterliegt auch einem sich stetig veraenderten reifungsprozess. Was ich jedoch akzeptiere bekommt dadurch nur den stempel meiner individualitaet, nicht den, dass es etwas besseres oder wertvolleres gegenueber etwas anderes darstellt.
*********
Der begriff toleranz beschreib fuer mich also nur das nuechterne vorhandensein einer NOTWENDIGEN abweichung von einer imaginaer gedachten norm, die sich noch dazu stetig veraendert.
Tolerieren bedeutet fuer mich, diese ohne sanktionen (schmaehung, beleidigung, beschimpfung, herabwuerdigung oder gar pysischer gewalt) geschehen zu lassen, sie vielleicht sogar als impuls fuer eigenes neues anzusehen, aber auf alle faelle als ausdruck von individualitaet, die es zu bewahren gilt, weil in ihr die wiege der menschen und ihrer individualitaet liegt.
Respekt(voll) ist art, wie ich versuche umzugehen, ich wuerde es noch mit achtsamkeit und wohlwollen anreichern!
Grenzen ziehe ich erst dort, wo sie auf direkte kosten anderer geht, alles innerhalb dieses bereiches finde ich nicht nur duldung sondern als fuer die individuallitaet und wuerde des menschens notwendig und deshalb unterstuetzungswert!
dies noetigt mir (civil)courage und (selbst)disziplin ab, aber erst dadurch wird es zu jenem wert, dem ich durch meinem einsatz wertvoll mache, und wofuer tausende menschen im laufe der geschichte gestorben sind.
Sich hierfuer nicht einzusaetzen waere fuer mich, wie wenn wir diese hohen ethischen wert, den wir ja der masse und den maechtigen blutig abgerungen haben, nachtraeglich mit fuessen treten wuerden!
ich weiss, ein wenig kompliziert und chaotisch, aber einfach ich!