Es lässt sich nicht wegdiskutieren, Kinder aus früheren Beziehungen des Partners oder der Partnerin sind für spätere Beziehungen immer ein Ärgernis. Das beginnt mit dem Zeitaufwand, den Kinder erfordern und der für die Partner fehlt und endet mit den beschränkten finanziellen Möglichkeiten, weil sich Alimente nicht von selbst zahlen. Wochenende, Urlaube, Familienfeiern, alles muss durch 2 geteilt werden, wenn ein Vater so wie du an seinen Kindern hängt. Das wird umso brisanter, je enger die Wohnungen und je niederer das Einkommen ist.
Du bist mit dieser Verallgemeinerung aber sowas von auf dem Holzweg. Ich habe einen Stiefsohn, den ich seit Babyalter bei mir habe und ihn liebe wie meine leiblichen Kinder.
ich hab den kleinen floh in meine Arme genommen und hab mich verliebt.
Und weißt du auch warum? Weil es nebensächlich ist, wer dieses Kind ausgebrütet hat.
Wie bei meinen leiblichen Kindern erlebe ich jeden Tag Freude, Lachen, Ärger, Verwunderung und Liebe mit ihm.
Ich hab ihm fahhradfahren, schwimmen, mit Messer und Gabel essen beigebracht. Ich pfleg ihn, wenn er krank ist und er kommt unter meine Bettdecke gekrochen, wenn er schlechte Träume hat.
Ich hab dieses Kind genauso geschimpft, wenn er etwas angestellt hat oder frech ist.
Wenn jemand eine Beziehung eingeht, in der beide Partner Eltern sind, ist mir Intoleranz unbegreifbar.
Das sind doch einfach niedere Instinkte wie Eifersucht oder Besitzdenken, die zu solchen, wie von dir beschriebenen Problemen führen.
Ob mein mann seiner exfrau unterhalt zahlen muss, geht mich nichts an. Er hat sie einmal so geliebt, dass er ein Kind mit ihr gezeugt hat.
Das habe ich als seine zweite Ehefrau zu akzeptieren und ich hab dazu gar nichts zu melden.
Uns geht es Gott sei dank sehr gut. Wir haben keine Probleme unser Leben so zu gestalten, wie wir es möchten. Aber selbst wenn wir Probleme hätten, wäre es nicht an mir meinem Mann wegen seines Vorlebens Stress zu machen.
Ich bekomme von meinem Ex weder Alimente noch Unterhalt- weil ich kein Geld von ihm möchte und weil wir Ausgaben für die Kinder 50/50 teilen.
Bezüglich Familienfeiern: mein Stiefsohn, der Mama zu mir sagt, nennt meine Eltern Oma und Opa - und er ist ihr Enkel. Mein Vater hat das so formuliert:" Ihr habt euch entschlossen, eine Familie zu sein - jetzt ist es an uns, unser neues (12.) Enkelkind und unseren neuen Schwiegersohn willkommen zu heißen."
Es geht auch ohne Zank und Hader, wenn sich Menschen mehr auf das Wesentliche konzentrieren würden.