Du liegst da völlig falsch. Es geht um das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat. Und da du das nicht begreifen willst, würde ich dir empfehlen, etwas tiefer in die Geschichte einzutauchen.
Ich gehöre zu jener Generation, die ursprünglich und besonders nach 1967 voller Bewunderung für den Judenstaat war. Aber wie vielen anderen ist auch mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass wir hier im Westen - und ganz besonders in Österreich - einer infamen Propagandalüge auf den Leim gegangen sind. Warum besonders in Österreich (und natürlich auch in Deutschland)? Weil uns mit dem "Ihr seid schuld am Holocaust" - Knüppel eingebläut worden ist, dass alles andere als bedingungslose Zustimmung zum zionistischen Imperialismus im Grunde schon wieder Antisemitismus und nationalsozialistische Wiederbetätigung sei. Aber davon müssen wir uns frei machen. Denn erstens tragen wir nicht die Verantwortung dafür, was unsere Väter (manche, bei weitem nicht alle) den Juden angetan haben. Und zweitens können die Palästinenser, denen ihr Land gestohlen wurde und immer noch gestohlen wird (illegale Siedlungen, die immer weiter ausgebaut werden), schon überhaupt nichts dafür.
Ein Aha - Erlebnis war für mich mein erster Besuch in Israel zu Ende der 70 - er Jahre. Man konnte damals noch überall herum fahren (Leihwagen). Das Westjordanland und Gaza waren besetztes Gebiet und man benötigte nur etwas Mut, um sich auch dort hin zu begeben. Sobald die Menschen erkannt hatten, dass ich kein Jude bin, war auch schnell ein freundliches Gespräch mit ihnen möglich. Auf der Rückfahrt habe ich in Aschkelon angehalten, um etwas zu essen. Die Wirtin identifizierte mich an meiner Aussprache als Wiener und wir kamen ins Gespräch. Welch ein Zufall ....... sie stammte auch aus dem Dreizehnten. Wir haben uns zunächst über den gemeinsamen Heimatbezirk unterhalten. Aber als dann das Gespräch auf die Palästinenser kam, da kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Eine derartige Ansammlung von Hass und dunklem Rassismus hatte ich zuvor noch nie erlebt. Von da an begann ich mir immer öfter Gedanken darüber zu machen, wie das denn tatsächlich mit dem Recht der Juden sei, die Palästinenser ihrer Heimat und ihres Bodens (und des Wassers!!!) zu berauben.
Ich war viel später noch zweimal in Israel (2001 und 2003). Beide Male fand ich meine Meinung über den israelischen Rassismus bestätigt. Auch bei dem Mädchen, das ich dort besucht hatte. Und noch etwas: in dieser Zeit gab es eine geradezu unglaubliche Zuwanderung von russischsprachigen Juden. Am Weg vom Flughafen nach Nazareth kam ich durch eine Stadt namens Afula. Ich hatte mich in der Stadt verfahren und wollte von einer Gruppe Jugendlicher den richtigen Weg erfragen. Keiner konnte Englisch, aber alle sprachen Russisch (da reicht es bei mir leider nur zu kurzen Sätzen wie "priwjet Dotschka"). In Nazareth ist der größter Stadtteil (Nazareth Illit) sowieso 100 % russisch. Was will ich damit sagen? Die Israelis brauchen und wollen das Westjordanland, auf dem derzeit noch Palästinenser leben. Sie brauchen es für die Zuwanderer. Das langfristige Ziel ist daher die Vertreibung der Palästinenser.
Kann und soll die Welt das gutheißen?
Ich könnte jetzt noch weiter gehen und beispielsweise das Massaker von Sabra und Schatila zitieren. Aber bei einem Menschen mit zionistischer Grundeinstellung ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Doch wir anderen (nicht - zionistischen) Europäer, wir werden es sein, welche die Folgen weiterer Eskalation im Nahen Osten zu spüren bekommen. Amerikaner sind grundsätzlich zu unsensibel, um die Situation zu begreifen. Und Donald Trump ist unter den Unsensiblen noch ein ganz besonderes Exemplar, sozusagen der Elefant im außenpolitischen Porzellanladen.
Solltest du wider Erwarten doch das Bedürfnis haben, dich etwas besser zu informieren, dann kann ich dir nur
ein Buch unserer (hoffentlich) künftigen Außenministerin ans Herz legen. Und wenn ich auch dorthin verlinkt habe ....... kauf es nicht bei den amerikanischen Steuervermeidern vom großen Fluss.