Trump ist Präsident, Folgen für Europa und den Rest der Welt?!

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So ein Depp wird er nun auch wieder nicht sein

Der Typ lässt ja an Dämlichkeit wohl nichts aus, oder?

Wenn es nur Dämlichkeit wäre, darüber könnte man ja hinwegsehen. Aber jetzt das ........

Trump hatte angekündigt, dass er (mit seinem Schwiegersohn Kushner, der sicher der Allerbeste, Allerklügste und Allergrößte ist) den Nahostkonflikt (Israel versus Palästinenser) mir nix, dir nix aus der Welt schaffen wird. Und was macht dieser Trottel nun? Er hat den ersten Schritt zur Verlegung der Botschaft nach Jerusalem gesetzt. Nun mag einer sagen, das sei doch nur ein Symbol. Aber gerade diese Symbole sind es, die dann den Hass und den Extremismus in der Arabischen Welt weiter befeuern.
 
Mit dem kleinen Unterschied, dass die Wirtschaft in den USA jetzt um 3,3% p.a. wächst und die Arbeitslosigkeit auf 4,1% gesunken ist. Wenn die Schulden nominell langsamer wachsen als die Wirtschaftsleistung, sinkt die relative Schuldenbelastung. Die USA werden aus den Schulden zum einen Teil herauswachsen und zum anderen Teil ausgabenseitig sparen. Beides Entwicklungen, von denen Europa nur träumen kann.

Alles richtig, wenn man jetzt noch ausrechnen könnte, wenn the Donald die Schulden von 700 Mrd pro Jahr auf 850 Mrd pro Jahr erhöht, wie viel % das dann vom BIP sind (mehr oder weniger als die 3,3% Wachstum), könnten wir überprüfen ob die USA wirklich aus ihren Schulden herauswächst. :hahaha:(wer rechnen kann ist klar im Vorteil)
Hast du schon einmal daran gedacht was die steigenden Zinsen bewirken werden? Plötzlich kosten die 20 Billionen Schulden wieder so richtig Kohle.
Dann zündelt er noch in Israel, das könnte auch noch kosten, aber den Kim hat er toll im Griff (von seinem Patriot Abwehrsystem gabs ja gerade aus einer anderen Region die Horrormeldung) und Syrien ist befriedet. Es läuft.:roll:

Steuersenkungen und aus den Schulden herauswachsen hat schon einmal wo funktioniert?:schulterzuck:
 
Steuersenkungen und aus den Schulden herauswachsen hat schon einmal wo funktioniert?:schulterzuck:
Ich kann Ihnen sagen, wo das Gegenteil davon z.B. nicht funktioniert: in Europas Griechenland. Da macht man genau das, was Sie vorschlagen. Steuern nicht senken, sondern auspressen was geht und sparen, sparen, sparen. Funktioniert super, wie man sieht. Niemand leidet, nicht?

Aber gerade diese Symbole sind es, die dann den Hass und den Extremismus in der Arabischen Welt weiter befeuern.
Typische Täter-Opfer-Umkehr. Jerusalem ist die Hauptstadt von Israel. Wenn die Muslime in Palästina wieder Messer- und Bombenattacken machen, mit Steinen werfen und Leute entführen, nur weil die USA in Jerusalem ein Botschaftsgebäude aufmachen - was längst überfällig ist - dann sind an dem antijüdischen Hass und der Gewalt also Ihrer verqueren Denke nach die Juden und Amerikaner jetzt schuld? Ich sag zu so einer "Meinung" jetzt besser nichts. Ressentiments gegen Juden sind ja ohnehin nichts Neues, belassen wir es dabei.
 
ob die USA wirklich aus ihren Schulden herauswächst.

Die USA werden aus gar nichts heraus wachsen. Die Schulden des staatlichen als auch des privaten Sektors liegen weit über der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dieses Landes, hinzu kommt eine Unternehmensverschuldung nahe 50% des BIP, ein Höchstwert für amerikanische Verhältnisse und das bei sinkender Zinsdeckung, stagnierender Profitabilität und mehrheitlich anorganischem Wachstum, sprich künstlich aufgeblähtem Wachstum v.a. durch M&A und Aktienrückkäufe, wie sich in den hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen amerikanischer Unternehmen widerspiegelt. Die privaten Schulden haben mittlerweile wieder fast annähernd Vorkrisenniveau erreicht, bei gleichzeitig immer höheren Ausfallraten, Tendenz über mehrere Quartale steigend.
Eine derartige Überschuldung lässt sich nur solange stemmen, solange es den USA gelingt den künstlichen Markt des Petrodollars aufrecht zu erhalten und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Allerdings wird irgendwann der Punkt kommen, an dem für Player wie China, Russland und auch Europa die Kosten an einem Festhalten am Petrodollar den Nutzen eindeutig übersteigen werden und dann wird für viele in den Staaten das Licht ausgehen.
 
Ich kann Ihnen sagen, wo das Gegenteil davon z.B. nicht funktioniert: in Europas Griechenland. Da macht man genau das, was Sie vorschlagen. Steuern nicht senken,


sondern auspressen was geht und sparen, sparen, sparen. Funktioniert super, wie man sieht. Niemand leidet, nicht?

Ich wüsste nicht, dass ich etwas vorgeschlagen hätte. Aber wie kommen sie darauf Griechenland mit den USA zu vergleichen? Griechenlands Wirtschaft liegt am Boden, die in den USA läuft und bei laufender Wirtschaft auch noch durch Steuersenkungen die Wirtschaft weiter anzukurbeln nimmt einem die Möglichkeit dieses Mittel dann einzusetzen wenn es wirklich notwendig ist.



Eine derartige Überschuldung lässt sich nur solange stemmen, solange es den USA gelingt den künstlichen Markt des Petrodollars aufrecht zu erhalten und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Allerdings wird irgendwann der Punkt kommen, an dem für Player wie China, Russland und auch Europa die Kosten an einem Festhalten am Petrodollar den Nutzen eindeutig übersteigen werden und dann wird für viele in den Staaten das Licht ausgehen.

Deswegen gabs bisher auch immer eins auf die Mütze wenn ein erdölbesitzendes Land eine andere Abrechnungswährung nutzen wollte.
Springen China, Russland oder Europa ab wird das mit der Mütze nicht so einfach funktionieren.
 
Eine derartige Überschuldung lässt sich nur solange stemmen, solange es den USA gelingt den künstlichen Markt des Petrodollars aufrecht zu erhalten und sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Allerdings wird irgendwann der Punkt kommen, an dem für Player wie China, Russland und auch Europa die Kosten an einem Festhalten am Petrodollar den Nutzen eindeutig übersteigen werden und dann wird für viele in den Staaten das Licht ausgehen.
Es wäre höchste Zeit den Petrodollar durch einen Warenkorb oder dgl zu ersetzen, auch damit den USA ein Machtmittel aus der Hand genommen wird.
 
Typische Täter-Opfer-Umkehr. Jerusalem ist die Hauptstadt von Israel. Wenn die Muslime in Palästina wieder Messer- und Bombenattacken machen, mit Steinen werfen und Leute entführen, nur weil die USA in Jerusalem ein Botschaftsgebäude aufmachen - was längst überfällig ist - dann sind an dem antijüdischen Hass und der Gewalt also Ihrer verqueren Denke nach die Juden und Amerikaner jetzt schuld? Ich sag zu so einer "Meinung" jetzt besser nichts. Ressentiments gegen Juden sind ja ohnehin nichts Neues, belassen wir es dabei.
Jetzt ist absolut klar: Sie haben wirklich keine Ahnung!
 
Deswegen gabs bisher auch immer eins auf die Mütze wenn ein erdölbesitzendes Land eine andere Abrechnungswährung nutzen wollte.
Das sind hier einfach nur mehr die stumpfesten Verschwörungstheorien...

Jetzt ist absolut klar: Sie haben wirklich keine Ahnung!
...kombiniert mit klassischem, unverhohlenem Antijudaismus nebst Apologien der Hamas und Fatah...

Dank McDonald´s eventuell aus dem Gewand?
...billigen Stereotypen...

und dann wird für viele in den Staaten das Licht ausgehen.
...und veblendeten europazentrischen Weltbildern.



Wow, da ist wirklich alle dabei, was an populären Ressentiments auf dem Markt ist. Europa ist gut, Amiland böse, die USA existieren wirtschaftlich nur durch militärisches Drohpotential, die Amis überziehen alle mit Krieg, die Erdöl anders verrechnen wollen, knechten mit den Juden die oh so armen Palästinenser, die doch nur als Hilfeschrei Terrorismus begehen.

Ich finde es aber gut, dass das alles herauskommt. Das zeigt, dass hinter den meisten "Trump-Kritikern" nicht viel mehr steckt als der typische alte plumpe Antiamerikanismus. Das ist ohnehin eine interessante Entwicklung, wie diese Ressentiments, die nach 1945 aus dem Rechtsextremismus, aber nach 1968 auch aus dem Linksextremismus sich speisten, über die letzten 20 Jahre in die Mitte der Gesellschaft gekrochen sind.

Wahrscheinlich denkt heute eine Mehrheit der Bevölkerung schon so - was besonders deshalb für mich so bizarr ist, weil es nie so leicht war wie heute, in ein Flugzeug zu steigen, nach New York oder Tel Aviv zu fliegen und seine Ressentiments und Gut-Böse-Schachteln zuhause zu lassen.
 
Das sind hier einfach nur mehr die stumpfesten Verschwörungstheorien...

...kombiniert mit klassischem, unverhohlenem Antijudaismus nebst Apologien der Hamas und Fatah...

...billigen Stereotypen...

...und veblendeten europazentrischen Weltbildern.

Hurra!!! Wir haben eine Durchblicker .......

Meine Empfehlung für dich:

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Hurra!!! Wir haben eine Durchblicker

Ich schätze es durchaus, hier dem "Stammtisch" beim Reden zuzuhören. Es ist ja auch ein Phänomen, dass Menschen ihre Ressentiments leichter preisgeben, wenn sie diese schriftlich in ihre PC- oder Handy-Tastatur tippen als in einem öffentlichen Gespräch. Das ist einerseits natürlich eine naheliegende Gelegenheit zur Selbstaffirmation: "Ich bin klug, und wer anderer Meinung als ich ist, ist ein Dummie!" wie Sie z.B. jetzt gerade. Das hilft, um sich mit Argumenten nicht auseinandersetzen zu müssen, in seiner Meinungsblase bleiben zu können, was man nie so könnte, wenn man dem anderen von Angesicht zu Angesicht gegenübersäße - dann sind Menschen nämlich viel geneigter, das Andere gelten zu lassen anstatt das Eigene absolut zu setzen und das Andere in den Bereich des Dümmlichen zu degradieren.

Andererseits ist es klassische Katharsis: ein Abreagieren von Ressentiments, die man öffentlich nicht abreagieren kann. Das ist so ein Vortasten: Wie weit kann man in einem bestimmten Rahmen mit antijüdischen Ressentiments arbeiten? Also hier z.B.: Infragestellung der Souveränität des jüdischen Staates ist ok ("Antizionismus"), aber regelrechter Antisemitismus ginge hier im Erotik-Forum wohl nicht. In Facebook-Gruppen dagegen, wo sich Leute unter sich wähnen, wird viel direkter anti-jüdisch argumentiert. Auf offener Straße wiederum, da sind die Formulierungen ganz vorsichtig, da heißt es, Israel ist ein tolles Land, aber man übt Kritik daran, weil es einem am Herzen liegt usw.

Das Entscheidende scheint mir, wie im unterschiedlichen Kontext mehr oder weniger von der tatsächlichen Meinung preisgegeben wird. Ich will Ihnen ja nicht Unrecht tun, aber ich nehme z.B. an, dass Sie, wenn Sie in einer Synagoge stehen, oder durchs Jüdische Museum schlendern, oder am Strand von Tel Aviv liegen, oder sich die Klagemauer in Jerusalem anschauen, eher nicht laut sagen würden: "Die US-amerikanische Botschaft darf keinesfalls in Jerusalem sein". Weil Sie sich dann den Fragen aussetzen: "Warum sagen Sie das? Was haben Sie gegen uns, dass wir das nicht dürfen sollen? Warum kann die US-Botschaft in Österreichs Hauptstadt Wien sein, aber nicht auch in Israels Hauptstadt Jerusalem? Wer sind Sie überhaupt und was geht Sie das überhaupt an?" Und das ist doch eine sehr interessante (und sich immer wieder zeigende) Beobachtung, wie das, was Menschen auf der Straße sagen würden, und das, was sie anonym im Internet tippen, auseinanderklafft. Wer ist da jetzt der wirkliche Mensch? Der durch die sozialen Normen zurückgehaltene Mensch in der Öffentlichkeit oder der in der Anonymität sein echtes Meinen preisgebende Mensch? Ein knifflige Frage.
 
Wahrscheinlich denkt heute eine Mehrheit der Bevölkerung schon so - was besonders deshalb für mich so bizarr ist, weil es nie so leicht war wie heute, in ein Flugzeug zu steigen, nach New York oder Tel Aviv zu fliegen und seine Ressentiments und Gut-Böse-Schachteln zuhause zu lassen.

25% meiner Kollegen steigen seit dieser Woche eben nicht mehr in ein Flugzeug nach New York (sie steigen aus Vorsichtsmaßnahmen eigentlich schon seit Monaten nicht mehr in Flugzeuge die nach New York fliegen) das müssen derzeit schon die europäischen Kollegen für sie übernehmen. Bei Flügen nach Israel weigert sich eh jeder und jede so gut es geht. Wer möchte schon zur Arbeit in eine Krisenregion.

Wenn wir schon bei Schachteln sind, es soll Leute geben bei denen Israel nicht gleich Juden sind und umgekehrt. Die meisten Juden die ich persönlich kenne sind US Amerikaner.
Man darf Juden nicht ausrotten aber Kritik an Israel ( oder Trump, wenn er das Streichholz an die Lunte hält) lasse ich mir nicht verbieten. Probleme mit denen die sie dort gewählt haben gabs schon zur Genüge.
 
Wie weit kann man in einem bestimmten Rahmen mit antijüdischen Ressentiments arbeiten? Also hier z.B.: Infragestellung der Souveränität des jüdischen Staates ist ok ("Antizionismus"), aber regelrechter Antisemitismus ginge hier im Erotik-Forum wohl nicht.
Du liegst da völlig falsch. Es geht um das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat. Und da du das nicht begreifen willst, würde ich dir empfehlen, etwas tiefer in die Geschichte einzutauchen.

Ich gehöre zu jener Generation, die ursprünglich und besonders nach 1967 voller Bewunderung für den Judenstaat war. Aber wie vielen anderen ist auch mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass wir hier im Westen - und ganz besonders in Österreich - einer infamen Propagandalüge auf den Leim gegangen sind. Warum besonders in Österreich (und natürlich auch in Deutschland)? Weil uns mit dem "Ihr seid schuld am Holocaust" - Knüppel eingebläut worden ist, dass alles andere als bedingungslose Zustimmung zum zionistischen Imperialismus im Grunde schon wieder Antisemitismus und nationalsozialistische Wiederbetätigung sei. Aber davon müssen wir uns frei machen. Denn erstens tragen wir nicht die Verantwortung dafür, was unsere Väter (manche, bei weitem nicht alle) den Juden angetan haben. Und zweitens können die Palästinenser, denen ihr Land gestohlen wurde und immer noch gestohlen wird (illegale Siedlungen, die immer weiter ausgebaut werden), schon überhaupt nichts dafür.

Ein Aha - Erlebnis war für mich mein erster Besuch in Israel zu Ende der 70 - er Jahre. Man konnte damals noch überall herum fahren (Leihwagen). Das Westjordanland und Gaza waren besetztes Gebiet und man benötigte nur etwas Mut, um sich auch dort hin zu begeben. Sobald die Menschen erkannt hatten, dass ich kein Jude bin, war auch schnell ein freundliches Gespräch mit ihnen möglich. Auf der Rückfahrt habe ich in Aschkelon angehalten, um etwas zu essen. Die Wirtin identifizierte mich an meiner Aussprache als Wiener und wir kamen ins Gespräch. Welch ein Zufall ....... sie stammte auch aus dem Dreizehnten. Wir haben uns zunächst über den gemeinsamen Heimatbezirk unterhalten. Aber als dann das Gespräch auf die Palästinenser kam, da kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Eine derartige Ansammlung von Hass und dunklem Rassismus hatte ich zuvor noch nie erlebt. Von da an begann ich mir immer öfter Gedanken darüber zu machen, wie das denn tatsächlich mit dem Recht der Juden sei, die Palästinenser ihrer Heimat und ihres Bodens (und des Wassers!!!) zu berauben.

Ich war viel später noch zweimal in Israel (2001 und 2003). Beide Male fand ich meine Meinung über den israelischen Rassismus bestätigt. Auch bei dem Mädchen, das ich dort besucht hatte. Und noch etwas: in dieser Zeit gab es eine geradezu unglaubliche Zuwanderung von russischsprachigen Juden. Am Weg vom Flughafen nach Nazareth kam ich durch eine Stadt namens Afula. Ich hatte mich in der Stadt verfahren und wollte von einer Gruppe Jugendlicher den richtigen Weg erfragen. Keiner konnte Englisch, aber alle sprachen Russisch (da reicht es bei mir leider nur zu kurzen Sätzen wie "priwjet Dotschka"). In Nazareth ist der größter Stadtteil (Nazareth Illit) sowieso 100 % russisch. Was will ich damit sagen? Die Israelis brauchen und wollen das Westjordanland, auf dem derzeit noch Palästinenser leben. Sie brauchen es für die Zuwanderer. Das langfristige Ziel ist daher die Vertreibung der Palästinenser.

Kann und soll die Welt das gutheißen?

Ich könnte jetzt noch weiter gehen und beispielsweise das Massaker von Sabra und Schatila zitieren. Aber bei einem Menschen mit zionistischer Grundeinstellung ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Doch wir anderen (nicht - zionistischen) Europäer, wir werden es sein, welche die Folgen weiterer Eskalation im Nahen Osten zu spüren bekommen. Amerikaner sind grundsätzlich zu unsensibel, um die Situation zu begreifen. Und Donald Trump ist unter den Unsensiblen noch ein ganz besonderes Exemplar, sozusagen der Elefant im außenpolitischen Porzellanladen.

Solltest du wider Erwarten doch das Bedürfnis haben, dich etwas besser zu informieren, dann kann ich dir nur ein Buch unserer (hoffentlich) künftigen Außenministerin ans Herz legen. Und wenn ich auch dorthin verlinkt habe ....... kauf es nicht bei den amerikanischen Steuervermeidern vom großen Fluss. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Du liegst da völlig falsch. Es geht um das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat. Und da du das nicht begreifen willst, würde ich dir empfehlen, etwas tiefer in die Geschichte einzutauchen.

Ich gehöre zu jener Generation, die ursprünglich und besonders nach 1967 voller Bewunderung für den Judenstaat war. Aber wie vielen anderen ist auch mir im Laufe der Zeit klar geworden, dass wir hier im Westen - und ganz besonders in Österreich - einer infamen Propagandalüge auf den Leim gegangen sind. Warum besonders in Österreich (und natürlich auch in Deutschland)? Weil uns mit dem "Ihr seid schuld am Holocaust" - Knüppel eingebläut worden ist, dass alles andere als bedingungslose Zustimmung zum zionistischen Imperialismus im Grunde schon wieder Antisemitismus und nationalsozialistische Wiederbetätigung sei. Aber davon müssen wir uns frei machen. Denn erstens tragen wir nicht die Verantwortung dafür, was unsere Väter (manche, bei weitem nicht alle) den Juden angetan haben. Und zweitens können die Palästinenser, denen ihr Land gestohlen wurde und immer noch gestohlen wird (illegale Siedlungen, die immer weiter ausgebaut werden), schon überhaupt nichts dafür.

Ein Aha - Erlebnis war für mich mein erster Besuch in Israel zu Ende der 70 - er Jahre. Man konnte damals noch überall herum fahren (Leihwagen). Das Westjordanland und Gaza waren besetztes Gebiet und man benötigte nur etwas Mut, um sich auch dort hin zu begeben. Sobald die Menschen erkannt hatten, dass ich kein Jude bin, war auch schnell ein freundliches Gespräch mit ihnen möglich. Auf der Rückfahrt habe ich in Aschkelon angehalten, um etwas zu essen. Die Wirtin identifizierte mich an meiner Aussprache als Wiener und wir kamen ins Gespräch. Welch ein Zufall ....... sie stammte auch aus dem Dreizehnten. Wir haben uns zunächst über den gemeinsamen Heimatbezirk unterhalten. Aber als dann das Gespräch auf die Palästinenser kam, da kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Eine derartige Ansammlung von Hass und dunklem Rassismus hatte ich zuvor noch nie erlebt. Von da an begann ich mir immer öfter Gedanken darüber zu machen, wie das denn tatsächlich mit dem Recht der Juden sei, die Palästinenser ihrer Heimat und ihres Bodens (und des Wassers!!!) zu berauben.

Ich war viel später noch zweimal in Israel (2001 und 2003). Beide Male fand ich meine Meinung über den israelischen Rassismus bestätigt. Auch bei dem Mädchen, das ich dort besucht hatte. Und noch etwas: in dieser Zeit gab es eine geradezu unglaubliche Zuwanderung von russischsprachigen Juden. Am Weg vom Flughafen nach Nazareth kam ich durch eine Stadt namens Afula. Ich hatte mich in der Stadt verfahren und wollte von einer Gruppe Jugendlicher den richtigen Weg erfragen. Keiner konnte Englisch, aber alle sprachen Russisch (da reicht es bei mir leider nur zu kurzen Sätzen wie "priwjet Dotschka"). In Nazareth ist der größter Stadtteil (Nazareth Illit) sowieso 100 % russisch. Was will ich damit sagen? Die Israelis brauchen und wollen das Westjordanland, auf dem derzeit noch Palästinenser leben. Sie brauchen es für die Zuwanderer. Das langfristige Ziel ist daher die Vertreibung der Palästinenser.

Kann und soll die Welt das gutheißen?

Ich könnte jetzt noch weiter gehen und beispielsweise das Massaker von Sabra und Schatila zitieren. Aber bei einem Menschen mit zionistischer Grundeinstellung ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Doch wir anderen (nicht - zionistischen) Europäer, wir werden es sein, welche die Folgen weiterer Eskalation im Nahen Osten zu spüren bekommen. Amerikaner sind grundsätzlich zu unsensibel, um die Situation zu begreifen. Und Donald Trump ist unter den Unsensiblen noch ein ganz besonderes Exemplar, sozusagen der Elefant im außenpolitischen Porzellanladen.

Solltest du wider Erwarten doch das Bedürfnis haben, dich etwas besser zu informieren, dann kann ich dir nur ein Buch unserer (hoffentlich) künftigen Außenministerin ans Herz legen. Und wenn ich auch dorthin verlinkt habe ....... kauf es nicht bei den amerikanischen Steuervermeidern vom großen Fluss. :D
Das kann ich alles unterschreiben und bestätigen. Ich war Monate lang in Nahost unterwegs, habe mich auch wissenschaftlich mit dem Konflikt auseinandergesetzt und dies auch publiziert. Hunderte Interviews in Feldstudien sowohl bei Arabern wie auch bei Israelis zeichnen ein nahezu identes Bild wie es gogolores entwirft. Es gibt auch genügend politische Literatur, die sich mit der Thematik auseinandersetzt, sei es Helmut Schmidt oder Scholl-Latour, von Kreisky rede ich noch gar nicht, die unabhängig von einander zu ähnlichen Schlussfolgerungen gelangen. Daher: Einseitige Urteile über Israel oder arabische Staaten sind einfach unmöglich, weil viele, sehr viele Komponenten in diesen Konflikt hineinspielen, jedoch die Ursachen und Wirkungen ganz klar sind. Und daran ändert auch ein Trump in seiner - sagen wirs höflich - eitlen Ignoranz und Unkenntnis nichts.
 
warum der Trump nun ausgerechnet an einem der heikelsten Flecken der Welt zu zündeln beginnt, das weiß vermutlich echt nur er alleine (und sein Schwiegersohn Kushner).
 
das weiß vermutlich echt nur er alleine
Er hat bereits mit solchen Versprechungen im Wahlkampf um die Stimmen der orthodoxen Juden geworben. Bei den liberalen Juden hatte er sowieso keine Chance. Die sehen das jetzt auch nicht so euphorisch wie etwa Bibi.

Was amerikanische Juden über die Präsidentschaftswahl denken | American Jewish Committee Berlin Office

Die Orthodoxe Gemeinschaft unterscheidet sich bei vielen Fragen vom übrigen Teil der jüdischen Gemeinschaft in den USA
Orthodoxe Juden, die 9 % der Befragten ausmachen (äquivalent zum Anteil in der amerikanisch-jüdischen Gemeinschaft) - differieren von dem gesamt-jüdischen Mehrheitseinstellungen.

So bezeichnen sich 61% als konservativ oder eher konservativ, 21% verorten sich politisch mittig und 8% verstehen sich eher als liberal.

Die Umfrage zählt doppelt so viele orthodox-jüdische Republikaner wie Demokraten, 47 % zu 24 %. Donald Trump würde Hillary Clinton in der orthodoxen Gemeinschaft mit 50 % zu 21% besiegen. 15% würden gar keine Stimme abgeben, das ein ungewöhnlich hoher Anteil ist.
 
Die Reaktionen in aller Welt sprechen eine eindeutige Sprache.
Die Welt ist ja nicht erst seit gestern besorgt, was der Typ so von sich gibt...
Was sagen die alternativ Intelligenten eigentlich dazu?

Mich überrascht nur eher, dass er immer noch 50%+ an Zustimmung im Land hat.
 
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