Noch. Sobald es eine gold gedeckte Währung gibt und der Petro Fiat Dollar abdankt, kann mit mit allen andren Fiatwährungen Wände tapeziere....
Mir klingt es so, als ob du da einfach ein paar gutklingende Wörter und Floskeln benützt, die du irgendwo aufgeschnappt hast.
Hauptsächlich bei irgendwelchen Verschwörungstheoretikern.
Auf den ganzen Wust gehe ich nicht ein, weil mir (ehrlichgesagt) die Zeit dazu schade ist. Nur zum Gold, weil da soviel geschwafelt wurde während der Finanzkrise, von Hinz und Kunz (und beide wußten nichts drüber
). Es gab hier bei uns nie eine echt funktionierendes Goldsystem. In der Wissenschaft existiert der sogenante "Goldmechanismus", der die Zahlungsbilanzen ausgleicht - auf dem Papier ein wunderschönes System. Wirtschaftshistorisch gibt es keine stark belastbaren Daten, die drauf hinweisen, dass dieser Mechanismus je funktioniert hätte.
Auf österreichischen Boden gab es für eine ganz kurze Zeit, nämlich für die wenigen Jahrzehnte nach der Gründerzeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowas wie ein Goldsystem. Alles, wovon viele Goldtheoretiker heute träumen z.B. dass sie eine dominante Wirtschafts-Hegemonialmacht verhindern würde - all das existiert nur in Hirngespinsten. In Wirklichkeit war die kurze Ära des Goldsystems genauso von einer Hegemonialmacht geprägt, welche die internationalen Finanzströme kontrolliert - damals eben das Britische Empire.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde unter Führung der USA gemeinsam mit den Resten des Empires das System von Bretton Woods auf die Beine gestellt. Zu dieser Zeit existierte der Euro vielleicht als Hirngespinst, aber niemand war so dumm, das echt zu versuchen. Was nützte denn eine Gemeinschaftswährung, wenn die Wechselkurse ja doch fix sind
Rein theoretisch war damals der Dollar an das Gold gebunden, praktisch hat das aufgrund der unglaublichen Übermacht der USA damals niemand in Frage gestellt. Bei der ersten Gelegenheit (nämlich, als De Gaulle in den 60ern begann mit Dollar Gold zu kaufen), zerbarst das Bretton Woods-System. Erst dann wurde der Euro irgendwo in den Hinterköpfen ein reales Thema.
REAL gab es also nur für ein paar Jahrzehnte vor dem ersten Weltkrieg ein Goldsystem. Durch den Keynesianischen Paradigmenwechsel begann man zu begreifen, dass eine stabile Wirtschaft nur durch antizyklische Budgetpolitik möglich ist. Diese wiederum ist mit einem Goldsystem aber schwer oder eigentlich gar nicht kompatibel. Doch erst durch die antizyklische Budgetpolitik wurden die stabilen, sozialen Demokratien Westeuropas möglich. Erst seither durchleben wir die längste Friedenszeit der europäischen Geschichtsschreibung. ERST DADURCH wurde der Staat möglich, in dem wir leben.
Alle Goldschwafler haben eines gemeinsam: sie suhlen sich im warmen Bett der zivilisierten, friedlichen Sozialstaaten Westeuropas und QUATSCHEN DANN OBERGSCHEIT IRGENDWELCHE DUMMEN THEORIEN NACH, die sich meistens nicht kapiert haben. Goldtheorie, Neoliberalismus, BLA BLA BLA BLA ich kann das ohne Brechreiz weder hören noch lesen.