Umgangsformen im digitalen Zeitalter

Verabschieden hat ja auch einen, über die reine Höflichkeit hinausgehenden, Sinn, nämlich das Gespräch offiziell und formell zu beenden! So wie das berühmte "over and out" z.B. bei Flugkapitänen und -kapitänInnen. ;)
 
Hi,

Konkret denke ich da gerade an das (erotische) Chatten, und mich würde interessieren, wie ihr das handhabt: verabschiedet ihr euch von der Person, mit der ihr (in kik, Threema, WhatsApp etc.) chattet, wenn ihr die Interaktion beendet, oder haltet ihr das nicht für notwendig? Empfindet ihr es unterschiedlich gewichtet mit jemandem, den ihr bereits länger kennt im Gegensatz zu jemandem, mit dem (oder der, natürlich) ihr das erste Mal Kontakt aufgenommen habt? Wie denkt ihr darüber? Habt ihr es passiv bereits erlebt, dass jemand aus der Unterhaltung verschwunden ist, sich später wieder gemeldet hat und das offenbar für nicht weiter erwähnenswert hielt? Herrschen hier andere Paradigmen?

idR. - so wie ich das nutze - bin ich permanent im "Chat". Das bedeutet, wer als erstes schlafen geht sagt "Gute Nacht", wer als erstes Aufsteht sagt "Guten Morgen". Dazwischen ist es nicht unüblich, dass man mal offline ist ....

LG Tom
 
Es steht außer Frage, dass sich das Zwischenmenschliche mit all den digitalen Medien und Möglichkeiten verändert... Ganz zu schweigen von den sprachlichen "Evolutionen", die bereits mit den SMS begannen (alles abkürzen, Satzzeichen weglassen) kommt mir vor, dass sich auch die Umgangsformen irgendwie verschieben in der schriftlichen, digitalen Kommunikation.

Konkret denke ich da gerade an das (erotische) Chatten, und mich würde interessieren, wie ihr das handhabt: verabschiedet ihr euch von der Person, mit der ihr (in kik, Threema, WhatsApp etc.) chattet, wenn ihr die Interaktion beendet, oder haltet ihr das nicht für notwendig? Empfindet ihr es unterschiedlich gewichtet mit jemandem, den ihr bereits länger kennt im Gegensatz zu jemandem, mit dem (oder der, natürlich) ihr das erste Mal Kontakt aufgenommen habt? Wie denkt ihr darüber? Habt ihr es passiv bereits erlebt, dass jemand aus der Unterhaltung verschwunden ist, sich später wieder gemeldet hat und das offenbar für nicht weiter erwähnenswert hielt? Herrschen hier andere Paradigmen?

Einfach erklärt für Dummys: wenn dein Erotikchatpartner abgespritzt hat, verschwindet er. Wenn er wieder geil ist, meldet er sich wieder! :lehrer:
 
Es geht aber nicht nur ums gemeinsame Wichsen, sondern auch um Unterhaltung, schriftliche Gespräche sozusagen. Für mich hinterlässt es in beiden Fällen einen bitteren Nachgeschmack, wenn die Person einfach abhaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Umgangsformen sind wie alles andere im Wandel. Man nehme den kleinen Knigge von 1980 und vergleiche ihn alle paar Jahre. Die Erkenntnis: was einmal verpöhnt war, ist heute Salonfähig. Egal ob im verbalen, oder im nonverbalen Bereich.
Man schaue sich zum Beispiel den Umgangston mit früheren Autoritäten an: früher war ein Lehrer der Chef im Klassenzimmer ohne wenn und aber. Heute werden die Lehrer zu Lernbegleiter degradiert und jeder meint alles besser zu wissen als der, der sein Fach mehr oder weniger studiert hat.
Gespräche finden in der heutigen Zeit auf einer kurzlebigeren eben statt als früher. Kinder und Jugendliche werden Meister des amerikanischen small Talks.
Jede Generation hat ihre eigene Subkultur, die älteren Generationen stören sich daran.
Die korrekte Beendigung einer Konversation ist eine Eigenschaft die immer öfter deshalb nicht statt findet, weil dadurch immer eine Option bleib eventuell möglicherweise doch weiter zu reden, selbst wenn das nie passieren wird. Keine Entscheidungen mehr zu treffen, deren Konsequenzen man eventuell mal bereuen kann, ist in Mode!

ENDE!
 
Die elektronischen Medien haben die Aufnahme von Kontakten so vereinfacht, dass an sie gar nicht mehr ernst nimmt und sich weder um sprachliche Sorgfalt noch um anständigen Umgang kümmert.

Geb dir Recht, die meisten verstehen die schier unbegrenzten Möglichkeiten an potenziellen PartnerInnen, als eine art Buffet. Von allem etwas und doch nichts konkretes. Die Folge daraus ist die abstumpfende Art einander gegenüber. Wurde früher ein ernst gemeintes: Hallo ... wie gehts dir? als netter Einstieg in einen Dialog gewertet, ist es in der heutigen Zeit mehr als verstörend. Glauben doch viele bereits zu wissen, dass diese Frage nicht ernst gemeint war, sondern nur auf mangelnde Rhetorik schließen läßt.
Die Erwartungshaltung an die Gesprächspartner wird immer höher ohne daran zu denken, dass man sich bei einem Erstkontakt in der realen Welt auch keine Aufsätze um die Ohren wirft, sondern meist mit einer Entschuldigung, einem Hallo oder einem Blick startet. Die ersten gewechselten Sätze sind meist zögerlich und kurz gehalten, jedoch im laufe eine Dialoges immer längerwerdende Einblicke in das Denken bzw die Persönlichkeit des gegenübers.
Nur so entstehen Dialoge, ein offenes Gesrpäch, eine gute Basis.
 
Wegen Digitalen Medien.

Es kommt auf den Partner oder Partnerin an, was man so in digitalen Medien schreibt und ein Partner/in Humor hat und mit dem umzugehen kann.
Ich war einmal in Beziehung mit einer Witwe, war meine 2. Frau und mit ihr lernte ich die echte Liebe zwischen Mann und Frau kennen, die schrieb mir am Morgen per SMS, wenn ich im Geschäft war und es keinen Sex gab:

ich habe Deine Stösse heute Morgen vermisst...
 
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