Da geht es nicht darum, irgendwelche Frauen zu vergewaltigen, sondern darum, die Frauen des Feindes zu vergewaltigen
Sind also im Irak keine amerikanischen Soldatinnen von amerikanischen Soldaten vergewaltigt worden?
Schaut, Leute, es geht mir nicht darum, Vergewaltigungen zu rechtfertigen oder für Vergewaltiger Partei zu ergreifen. Es schmeckt mir nur diese dogmatische Verbissenheit nicht, mit der hier von manchen die These vertreten wird, dass von allen möglichen Verbrechen für genau eines bestimmte Motive von vornherein auszuschließen sind.
Kein Zweifel, es wird schon an allen hier vorgebrachten Argumenten etwas dran sein, aber:
Wenn von Autoeinbrüchen die Rede ist und es erzählt mir einer, dass es den Tätern nicht auf die Beute ankommt, sondern nur aufs Zerstören oder darauf, "es den Autobesitzern zu zeigen", dann glaube ich ihm nicht, obwohl ich natürlich weiß, dass es mitunter auch zu reinen Vandalenakten kommt.
Wer würde einem Experten glauben, der behauptet, einem Trafikräuber ginge es nicht ums Geld, sondern nur darum, den Trafikanten zu unterdrücken?
Morden alle Mörder aus reiner Mordlust? Oder gibt es auch welche, die wirklich aus (verzeiht mir die Formulierung) "pragmatischen" Gründen den Tod des Opfers anstreben?
Aber kaum kommt hier im EF die Rede auf Vergewaltigungen, wird auf einmal das Mittel zum Zweck erhoben, und wer es nicht glauben will, ist pöse, pöse, pöse.
Bulsara, du hast einige Quellen angeführt, leider ohne Link. Ich bin noch nicht dazu gekommen, nach diesen Schriftstücken zu suchen, aber ich vertraue auf deine Redlichkeit und gehe davon aus, dass diese Studien deine Meinung unterstützen.
Mary, das unter deinem Link besprochene Buch unterstützt nicht nur meine Meinung, dass Sex
auch eine Rolle spielt, sondern geht noch viel weiter und behauptet (weist nach?), dass sexuelle Motive eine Hauptrolle spielen.
Wir sehen also, dass sich nicht einmal die Experten einig sind.
Es wird hier im Forum gern schwarzweiß gemalt. Man teilt Menschen gern in scharf voneinander abgegrenzte Kategorien ein: Da der brave Familienvater, hier der sextriebgesteuerte Freier, dort der gewalt
suchende Vergewaltiger. In Wirklichkeit hat jeder Mensch eine komplexe Persönlichkeit. Verschieden stark ausgeprägte verschiedene Motive überlagern sich, verstärken einander teilweise, widersprechen einander mitunter auch.
Es gibt für Menschen keine Schubladen, höchstens Stereotypen und dazwischen fließende Übergänge. Die im Titel gestellte (etwas unglücklich formulierte) Frage sollte sich damit von allein beantworten.