Warum keiner mehr fix zusammen ist!

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Unsere Welt dreht sich immer schneller. Ständig verändert sich etwas, ständig wird das Leben um uns herum modernisiert, verbessert, ausgebessert. Wir haben immer mehr Möglichkeiten, unser Dasein so zu gestalten, wie wir es gerne hätten.

Fragt man heutzutage eine Gruppe von Mittzwanzigern, was für sie denn das Wichtigste im Leben sei, werden die gängigsten Aussagen sein: Man will sich selbst verwirklichen, seinen Traum leben, Erfahrungen sammeln, Karriere machen und meistens kommt noch dazu: frei und ungebunden sein. Wir sind die Generation, die für die gesellschaftlichen Revolutionen der letzten beiden Jahrhunderte zu spät dran ist. Die Generation, der der Weg schon geebnet wurde.

Die Generation, die Kompromisse nicht gewohnt ist. Wir leben in einem Konkurrenzkampf mit uns selbst und anderen. Es geht immer noch besser, toller, erfolgreicher. Und dieser Wahn projiziert sich stark auf das Liebesleben. Unsere Welt mag sich schneller drehen, wir brauchen aber immer länger, um herauszufinden, was wir wirklich wollen.

Die Generation unserer Eltern war mit 25 verheiratet, hatte eine eigene Wohnung oder sogar ein Haus und zwei Kinder. Heutzutage wohnt man mit 25 in einer WG, arbeitet schleppend auf seinen Uni-Abschluss hin und hat - wenn's hoch kommt - eine zweijährige Beziehung am Laufen. Es war damals einfach anders, und jetzt sieht es so aus.

Es geht hier nicht darum, welches Szenario gut und welches böse ist. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Frage, die sich aufwirft, ist vielmehr: Wieso? Wieso sind so viele Menschen unserer Generation so beziehungsunfähig?

Die Angst, etwas zu verpassen und Freundschaften für eine Nacht.

Man hat Angst, etwas zu verpassen (dafür gibt es natürlich schon einen Trend-Begriff: FOMO- Fear of missing out), sich nicht genug auszuleben. Angst, dass es an dieser verdammten Selbstverwirklichung scheitert. Angst, nicht mehr frei zu sein. Diese Ängste sind allesamt menschlich, die Generationen vor uns hatten bestimmt ähnliche Gedanken. Das alles hat aber meiner Meinung nach weniger mit dem Beziehungsstatus zu tun, und mehr damit, wie man sein Leben lebt.

Und, bist du auch allein?
Was aber ein relativ neues Phänomen zu sein scheint, ist diese Auswechselbarkeit.

Man lernt so schnell neue Leute kennen. Wir sind die Fortgeh-Generation. Und wo lernt man denn heutzutage eher seine potentiellen zukünftigen Partner kennen als beim Fortgehen? Die Stimmung ist top, man ist entspannt, alles ist lustig, alle sind freundlich weil betrunken, man selber ist auch freundlich weil betrunken, was eben dazu führt, neue Freundschaften zu schließen. Oder Freundschaften für eine Nacht eben. Oder eben mehr. Und bei "mehr" stellt sich die Frage, wann und ob es überhaupt ernst wird. Oder ob es nicht sinnvoller ist, seine "Gspusis" alle paar Wochen auszutauschen, sich emotional nicht zu sehr zu binden, damit man nicht verletzt wird - und alles ist cool?

Warum mir Wiener Hipster-Clubs am Arsch gehen.
Weil wir's können?

Doch wieso tun wir das? Ich konter' jetzt in der coolen Jugendsprache: Weil wir’s können. Und früher konnte man halt nicht. Vor hundert Jahren hast du eben im Alter von 18 oder 19 Jahren den ersten Mann geheiratet, den du geküsst hast, weil es sich so gehört hat. Auch wenn deine Eltern ihn für dich ausgesucht haben.

Im Vergleich dazu kenne ich fast keine Person, die nur einen Menschen in ihrem Leben geküsst hat. Und wieder kann ich euch nicht sagen, was hier das gute und welches das böse Szenario ist. Das muss jeder für sich selbst wissen. Nur, dass wir eben heutzutage die Wahl haben, welches wir leben wollen. Weil wir eben frei sind. Wir haben die Möglichkeit, unsere Entscheidungen alleine zu treffen. Ich bin mir sicher, es gab immer schon Ehen, die total unglücklich waren, Ehen und Beziehungen, die man hätte beenden müssen, es aber nicht getan hat, weil Scheidungen verpönt waren und: "Was würden die Nachbarn sagen?". Aber: Was ich auch weiß, ist, dass man früher mehr daran gearbeitet hat, etwas wieder hinzubiegen, anstatt es einfach auszutauschen und wegzuschmeißen.

Jeder Mensch hat Fehler. Wenn man die Person mag, dann wird man sie auch akzeptieren. Den perfekten Menschen oder den perfekten Partner gibt es einfach nicht. Unser Streben nach besser, besser, besser macht uns irgendwann noch wahnsinnig. Haben wir einfach zu viel Auswahl? Wahrscheinlich.

Die Hakerl bei Whatsapp sind blau

Diese Theorie bestätigt auch die moderne Technologie. Auf Tinder einen Abend lang mit fünf Typen schreiben, und dann am Schluss entscheiden, welcher der „beste“ ist, und nur ihm dann die Nummer geben? Auf einer Party mit jemandem schmusen, ihn dann auf Facebook ausfindig machen und stalken? Das haben wir doch alle schon mal gemacht.

Verliebt für 5 Sekunden: Meine Tinder-Experience
Und dann sehen wir, dass er vor drei Wochen mit einem Mädchen auf einem Bild markiert wurde. Ist das etwa seine Freundin? Seine Ex? Wieso hat sie dann gestern noch sein neues Profilbild geliked? Und zu allem Überfluss hat er auch noch unsere Whatsapp-Nachricht erhalten und GELESEN, die Hakerl sind blau. Schon vor ganzen ZWANZIG MINUTEN. Aber immer noch keine Antwort. Wahrscheinlich ist er gerade bei ihr.

Während man sich dann abwechselnd Mord- und Hochzeitszenarien ausmalt, kommt es uns aber nicht in den Sinn, den armen Typen vielleicht einmal besser kennenzulernen, als ihn vorschnell mit erstalkten, zusammengereimten Fakten zu verurteilen. Und dann ist das Mädchen eh nur die Schwester.

Läuft bei uns.

Ein Beispielszenario, das wir alle wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad schon einmal durchlebt haben, das zeigt, dass wir vielleicht doch nicht so cool sind, wie wir gerne wären. Und so frei sind wir dann auch wieder nicht, weil die Gedanken ja doch im Kopf bleiben. Aber das kann man doch nicht zugeben, Sonnenbrille auf und "läuft bei uns".

Wir müssen uns ja noch selbst verwirklichen.
 
Ich würd die Internetseite dazu schreiben von der du den Text kopiert hast!

Im übrigen natürlich viel zu verallgemeinert, ich hab viele Pärchen im Bekanntenkreis die tlw jünger als ich sind aber schon länger als 5 Jahre zusammen sind.
 
Hallo DinoKrenn,
ich find`s gut, dass Du Dich auch mit solchen Themen beschäftigst. Das Thema, "keinen oder wenig Kompromisse eingehen" zu wollen ist sehr in Mode gekommen. Ellbogen raus und geht schon, im Endeffekt vermiest man sich mitunter schon selber so manche tolle Chance. Dies zeigt sich ja auch heutzutage, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen. Hoffentlich ändert sich diese Unkultur wieder.

p.s. in der Kürze liegt die Würze :)
 
Das Thema ist nicht uninteressant, weil der Wandel natürlich nicht spurlos an uns und vor allem unseren Kinder vorübergeht.
Ich kann mich mit dieser "hinter mir die Sintflut"-Einstellung und wenn nicht Typ A, dann der B und maybe....Schau ma moi, vll ist Typ C, der irgendwann ins Leben tritt nu besser/schöner/reicher/interessanter, nicht anfreunden.

Was immer häufiger fehlt - Beständigkeit und auch der Mut an sich und der Beziehung zu arbeiten, Fehler zu akzeptieren, anstatt gleich auszutauschen....gewissermaßen also auch Loyalität der eigenen kleinen Familie gegenüber.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was immer häufiger fehlt - Beständigkeit und auch der Mut an sich und der Beziehung zu arbeiten, Fehler zu akzeptieren, anstatt gleich auszutauschen....gewissermaßen also auch Loyalität der eigenen kleinen Familie gegenüber.

des blede daran is, dass das im gegentum zu früher heute einfacher von statten geht, dank internet. hast früher auf oldschool noch die frauen angebaggert und dass war weiss gott a herausforderung (die ich liebe:mrgreen:), gibts heute milliarden von seiten mit unbefriedigten hausfrauen, dating plattformen. heute weisst schneller, wie gross der schwanz einen mannes ist, denn seinen vornamen :mrgreen:
 
Fragt man heutzutage eine Gruppe von Mittzwanzigern, was für sie denn das Wichtigste im Leben sei, werden die gängigsten Aussagen sein: Man will sich selbst verwirklichen, seinen Traum leben, Erfahrungen sammeln, Karriere machen und meistens kommt noch dazu: frei und ungebunden sein. Wir sind die Generation, die für die gesellschaftlichen Revolutionen der letzten beiden Jahrhunderte zu spät dran ist. Die Generation, der der Weg schon geebnet wurde
Du brauchst Dir nicht ganz so leid zu tun: Bis auf die Passage mit Tinder - das gab's damals einfach noch nicht - könnte Dein Posting 1:1 auch schon vor 20 Jahren im Usenet veröffentlicht worden sein. Vermutlich hat es sogar jemand mit anderen Worten geschrieben...

Die Leute sind heute lustigerweise zum größten Teil verheiratet oder wenigstens in langjährigen Beziehungen, haben Kinder, leben ganz normale, spießbürgerliche Leben - und die, die 20 Jahre jünger sind glauben, es wäre immer schon so gewesen. Macht aber nichts, mir fällt die Vorstellung, dass die 68er einmal sehr cool und locker waren, auch ziemlich schwer - sogar wider besseres Wissen. Die Welt dreht sich und dreht sich und dreht sich... aber sie kommt nicht von der Stelle.
 
des blede daran is, dass das im gegentum zu früher heute einfacher von statten geht, dank internet. hast früher auf oldschool noch die frauen angebaggert und dass war weiss gott a herausforderung (die ich liebe:mrgreen:), gibts heute milliarden von seiten mit unbefriedigten hausfrauen, dating plattformen. heute weisst schneller, wie gross der schwanz einen mannes ist, denn seinen vornamen :mrgreen:

Scheiß Internet! :D
 
:shock: So einen verallgemeinernden Quatsch mit Käse habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Mehr als ein paar Zeilen schafft man davon nicht. Man kennt danach allerdings auch den Rest schon...
Solche Luschen :roll:

Und weil's mir dazu noch einfällt:

[video]https://youtu.be/MTlfNq74ClY[/video]

Ihr Facebook-Luschen :mrgreen:
 
Also bei der "Zeitschrift" frage ich mich genauso wie bei einer "heute" o.ä. wie man so Menschen verachtenden "Journalismus" betreiben kann und hunderttausende von Lemmingen ziehen daraus trotzdem ihre "Informationen". :roll:
Nur weil es gratis ist? Okay für mich ist es deshalb wertlos, es scheiden sich da schon die Geister......
 
Grundsätzlich finde ich das Thema schon interessant , auch wenn rauskopiert und auch wenn verallgemeinernd .
der einzelne ist ja sehr oft auch im Zeitgeist unterwegs und kann sich kaum außer die Peergroup stellen .

und ich finde es auch deswegen interessant , dass dies für einen 25 Jährigen doch ein Thema ist , während meine eigenen 3 älteren Kinder alle gebunden sind ( und dies teilweise auch schon ziemlich lange).
was die post 68 er Generation betrifft, so sind diese eben teilweise wie auch schon geschrieben sehr bürgerlich geworden , aus welchen Gründen auch immer.
die Prägungen durch die Gesellschaft und die Herkunft hinterlassen trotzdem im einzelnen ihre Spuren mit unterschiedl. Ausgang :mrgreen:
U
 
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