Eines mal ganz klar: wer bei Endstadiumpatienten mit irgendwelchen Wundersaftln hausieren geht, die die Hoffnung auf Gesundheit nähren, der ghört mit nassem Fetzen weggejagt.
Krebs ist ein Arschloch.
Auf der Onkologie lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen, sowohl was Herkunft, Beruf, Lebensführung, als auch Einstellung zur Krankheit betrifft.
Es ist fatal zu sagen - “vegane Ernährung ist das Beste, fasten wirkt sich positiv aus, man muss eine positive Einstellung haben, dann wird man gesund,....“ - das alles erzeugt Druck und bedeutet auch einen Tritt in die Magengrube all jener, die für sich und ihre Angehörigen alles tun würden oder getan haben um diese Scheißdreckkrankheit zu besiegen und sich trotzdm verabschieden mussten.
Wenn ein Mensch in veganer Ernährung einen Weg findet um trotz Übelkeit etwas zu sich zu nehmen - schön und positiv zu bewerten, aber eben nix das man jedem “drüberstülpen“ sollte. Lt. Onkologen ist es so, dass Patienten für sich selbst rausfinden sollen was ihnen gut tut - was ihnen schmeckt...die Lust aufs Essen zu entfachen steht im Mittelpunkt - egal was, hauptsache etwas.
Der Punkt “positive Einstellung“ ist der am schwersten zu erfüllende und ich halte diesen Druck, der da ausgeübt wird für problematisch. Ein Krebskranker kann nicht einfach so den Schalter umlegen....dass das Leben zeitnah enden könnte ist eine schlimme Befürchtung, viele sind verzweifelt, denken in manchen Momenten “passiert das jetzt zum letzten Mal?“ - den Schein wahren und Kampfgeist vermitteln damit die Umgebung zufrieden ist und heimlich wird dann in den Kopfpolster geweint ist daher nicht optimal.
Wichtig: Emotionen zulassen, zb gemeinsam schreien, den Dreckskrebs verfluchen, wenn man muss auch weinen, alles rauslassen und dann kann man den Weg vll irgendwann annehmen - das entscheidet aber der Betroffene und er steht damit auch nicht seiner Heilung im Weg, wenn er die Krankheit emotional noch nicht dort hat, wo er Kampfgeist entwickelt. Jeder Mensch ist anders...und es soll auch Menschen geben, die eine Behandlung ablehnen, den Tod akzeptieren und die letzte Zeit bewusst ohne Hoffnung auf Gesundheit begehen - auch das ist zu akzeptieren.