...macht es einer sekretärin immer spaß, ihrem chef den kaffee zu bringen?
ist ein arzt immer hocherfreut über seine tätigkeit, speziell, wenn ihm wieder mal ein g'schrapp die ordination vollspeibt?
gibt es nicht doch schöneres, als tote tiere zu verkaufen oder leichen zu waschen?
macht es immer spaß, alte menschen zu betreuen oder behinderte?
kostet das nicht auch alles kraft?
All das kostet eine Menge Kraft und eine Menge Nerven, da hast du Recht.
Aber für mich ist es dennoch ein Unterschied, ob ich die Genitalien eines fremden 60jährigen wasche, weil er es selbst nicht kann, oder ob ich mich von eben diesen Genitalien vögeln lasse oder sie in den Mund nehmen soll.
...
wenn du deine eigene befriedigung nicht hintanstellen kannst, hast du auch denkbar schlechte voraussetzungen, eine gute nutte zu werden, bzw sex gewinnbringend als dienstleistung anzubieten.
Nein, nicht
nicht können, sondern
nicht wollen.
weil es eben kein SEX ist, den du anbietest - zumindest nicht für dich (meistens...).
du wirst wahrscheinlich nicht verstehen, was ich damit sagen wollte, aber das macht nichts.
Doch das verstehe ich. Du bietest eine Dienstleistung an, für die du deinen Körper zur Verfügung stellst, du vermietest ihn. Deswegen ist das für mich undenkbar, da für mich Körper und Seele zumindest in einem Mindestmaß zusammen gehören. Beim Sex sowieso.
Eine Prostituierte aber muß in der Lage sein, Sex einfach geschehen zu lassen, bzw ihn einfach auszuüben, ohne ihn nah an sich heran zu lassen, aber gleichzeitig dem Kunden das Gefühl zu geben, er wäre ein super Liebhaber, auch wenn er aus dem Mund riecht. Sie muß sich selbst, ihre Persönlichkeit außen vor lassen, denn für diese interessiert sich "im Moment" sowieso niemand.
Dass das mit Sex an sich, mit erlebter Sexualität eigentlich wenig zu tun hat, ist insofern klar, weil deine eigenen Empfindungen völlig egal sind, und du lediglich für die Befriedigung deines Gegenüber verantwortlich bist. Ich würde auch nicht behaupten, dass ich Sex hatte, wenn sich ein Mann einfach nur an meinem Körper selbst zum
Orgasmus gebracht hätte, oder ich ihm routiniert einen runterhole, während ich ihm oscarreif einen vorstöhne, aber dabei eher daran denke, was ich morgen einkaufen muß.
es geht darum, einem anderen menschen gutes zu tun ...
Sehr löblich.
Aber meine persönliche Selbstlosigkeit hört da auf, wo ich nicht mehr in der Lage bin, automatisiert etwas einfach zu tun, ohne das beschissene Gefühl dabei, dass meine Person und das was ich im Kopf habe, egal ist und nur meine körperliche Anwesenheit relevant ist.
naja, es soll ja auch frauen geben, die sich einbilden, ihr körper "gehört" ihnen, und quälen diesen dann ununterbrochen, um irgendeinem mann zu gefallen.
mit operationen, hungern, besessenem fitnesstraining etc.
also, ob man/frau eine positive einstellung zum eigenen körper hat, hängt wohl nicht nur damit zusammen, ob man ihn vor anderen entblößt...
Da hast du Recht, und ich unterstelle keineswegs, dass du ein Problem mit deinem Körper hättest.
Was mir fehlt, ist das Vorstellungsvermögen, wie es ohne Trauma funktionieren kann, Körper und Seele derart voneinander zu trennen. Wenn du es kannst, Respekt.
ps: sollte ich herablassend klingen, sorry - ist nicht so gemeint!
Kein Problem. Ist doch interessant, sowas mal "aus 1. Hand" zu erfahren.
Gruß onyx