was lest ihr gerade? - der literaturthread!

Vor etwa einer Woche habe mir ein neues Buch mit dem Titel "Feldpostbriefe aus Stalingrad" zugelegt. Die von Privatpersonen zur Verfügung gestellten Feldpostbriefe geben einen unglaublichen Einblick in den "Alltag" an der Front. Jeder Brief ist, soweit vorhanden, mit Namen, Alter und Dienstgrad versehen. Wenn es bekannt sein sollte, steht auch das Sterbedatum dabei oder ob er überlebt hat. Es ist irgendwie erschütternd zu lesen wie sehr trotzdem noch der "Führerglaube" aufrecht war. Aber es kommt doch auch die leise Verzweiflung des Individuums Mensch durch beim lesen.
 
Grade Knut Hamsun - Victoria- Die Geschichte einer Liebe, gelesen... ich fands furchtbar... Hamsun ist Literaturnobelpreisträger des Jahres 1920 .. schreibt für mich aber in der Tradition des 19 Jh. .. wer dieses Genre mag, wird damit vielleicht mehr Freude haben als ich ;)
 

Jakob Arjouni - Hausaufgaben


ein Buch, das sich sehr leicht lesen lässt, was aber nichts über den Inhalt aussagt, die Entlarvung der Gymnasiallehrers Jakob Linde, der in einer Welt aus Halbwahrheit und Selbstgerechtigkeit das Leben seiner Familie zerstört.

Äußerst empfehlenswert!
 
Als Urlaubslektuere wurde "Der Idiot" von Dostojewskij erkoren.. (in der Geier-Uebersetzung).
 
:| ...noch mehr tarife...diesmal aber internationale...:mauer:...warum normt die eu nichtmal die altersgrenzen von kindern in eu-ländern? :confused: ...ich kenn mich schon langsam nimma aus...mal zahlt kind ab 12 vollpreis,mal ab 14,dann wieder was ganz anderes...:(:schulterzuck::grantig:
 
@usagi: :hmm: thread verwexelt?! ;)


@topic:

ichh ab zuletzt von Sven Regener (sänger und texter der band element of crime) Herr Lehmann und Neue Vahr Süd gelesen. ich fand beide bücher wirklich total witzig und hab sie nahezu verschlungen. haben mir wirklich sehr gut gefallen. die bekommen definitiv einen platz auf meiner lieblingsbücher-liste ;)
 
ich hab gerade mit Jean Ziegler- Das Gold von Maniema begonnen.
hab zwar erst zwei kapitel gelesen, aber ich denk, das buch wird recht spannend, und auch erschreckend. (spielt im belgischen kongo zur zeit des unabhängigkeitskampfes..)


übrigens ist das ein buch von Book Crossing, das ich bei einem der sozial-bücherflohmärkte in floridsdorf entdeckt hab.
wenn ich es fertig gelesen hab, werd ich es also irgendwo in wien wieder aussetzen ^^
 
Mariela Sartorius - Die hohe Schule der Einsamkeit


Kann ich allen Singles nur empfehlen!
 
Ich hab Urlaub - deshalb grade ein paar Bücher mehr gelesen :lol:
1. Terry Pratchett - Der fünfte Elefant: wieder mal ein köstlicher Scheibenweltroman zwischendurch
2. Dacia Maraini - Die stumme Herzogin: Maraini ist für mich eine interessante Entdeckung.. bereits das zweite Buch von ihr - wieder in einem Zug durchgelesen --- ein Frauenschicksal zu Beginn des 18. Jahrhunderts, ein Einblick in eine untergegangene Welt.
3. Joseph Roth - Die Legende vom heiligen Trinker: eine Erzählung, die Roth sein Testament nannte... und es war seine letzte...
 
gerade hab ich Walter Moers- Wilde Reise durch die Nacht gelesen.

ich bin ja wirklich ein moers-fan. bis auf den schrecksenmeister und den fönig hab ich glaub ich ziemlich alle bücher von ihm gelesen.
und bis jetzt hat mich noch jedes restlos begeistert.
ebenso die wilde reise. einfach ein geniales buch :daumen: :daumen: :daumen:



achja, und Éric-Emmanuel Schmitt- Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran hab ich auch gelesen.
auch dieses büchlein hat mir sehr sehr gut gefallen. :)
 
ich hab gerade mit Jean Ziegler- Das Gold von Maniema begonnen.
hab zwar erst zwei kapitel gelesen, aber ich denk, das buch wird recht spannend, und auch erschreckend. (spielt im belgischen kongo zur zeit des unabhängigkeitskampfes..)

Ich wusste gar nicht, dass Jean Ziegler auch Romane schreibt - laut der Beschreibung scheint es ganz gut zu sein. Bist du schon fertig und kannst noch schnell schreiben wie der Rest war?
Bis jetzt habe ich von ihm nur "Das Imperium der Schande" gelesen, aber weitere sollen folgen :daumen:
 
grad jetzt was nettes "Altes" gelesen, von einem der großen "linken" Autoren Europas, Per Wahlöö: Die Generäle

Auf einer fiktiven Insel kommt es zur Revolution, und ein Komitee von Idealisten übernimmt die Regierung - und setzt völlig liberale und soziale Ideen um, Religionsfreiheit, Pazifismus, sexuelle Freiheit...
bis einer der Mitglieder mit Hilfe "putscht" und eine Militärdiktatur errichtet. Die verbliebenen Revolutionäre leisten Widerstand, und errichten auf einem Teil der Insel eine kommunistische Enklave, die erst nach > 1 Jahr zerrieben wird.

Das alles wird in Rückblicken geschildert - ein Angeklagter, Erwin Velder, vormals Leibwächter des späteren Generals Oswald, später Revolutionär und einer der Anführer der linken Gegenseite, sitzt - gefoltert und mit allen erdenkbaren Methoden fertiggemacht ( 5 Amputationen, eine Augenoperation und eine Teilkastration ) - vor einem Militärtribunal. Das ganze Buch ist wie ein Theaterstück ausschliesslich in Dialogen geschrieben - faschistische arrogante machtbesessene grausame Militärs, die anhand von über 100 Anklagepunkten die Entwicklung von der Utopie zur Diktatur Revue passieren lassen.

Natürlich ist das Buch, wie alle Lektüre von Wahlöö, "linke" Literatur. Trotzdem schafft der Autor es, trotz des eigenwilligen Stils und der z.T. sperrigen Inhalte, enorm zu fesseln. Es geht um das Spiel Idealismus contra Machtgier, Freiheit gegen Gewalt, Utopie contra Diktatur. Vieles bleibt unausgesprochen zwischen den Zeilen. Dass gerade einer der "mildesten" Generäle am Schluss des Buches durch einen Putsch die Macht übernimmt und den Angeklagten hinrichten lässt, ist genauso ironisch wie viele Dialoge der Militärs.

Ein hochinteressantes, sehr politisches Buch :daumen:
 
Ich wusste gar nicht, dass Jean Ziegler auch Romane schreibt - laut der Beschreibung scheint es ganz gut zu sein. Bist du schon fertig und kannst noch schnell schreiben wie der Rest war?
Bis jetzt habe ich von ihm nur "Das Imperium der Schande" gelesen, aber weitere sollen folgen :daumen:

das war auch iwie sein erster.

also mir hats dann nicht so gefallen, ich bin aber auch noch nicht ganz fertig, weil ich einfach nicht weiterkomm.

so vom thema und vom inhalt her ists wirklich sehr intressant, aber ich finde das buch so seltsam geschrieben....... ich weiss nicht, so holprig irgendwie..
normal, wenn ich ein buch lese, geht das flüssig, wie von selbst, aber bei dem buch.... es ist wirklich anstrengend zu lesen, von der sprache her.
 
@usagi: :hmm: thread verwexelt?! ;)


@topic:

ichh ab zuletzt von Sven Regener (sänger und texter der band element of crime) Herr Lehmann und Neue Vahr Süd gelesen. ich fand beide bücher wirklich total witzig und hab sie nahezu verschlungen. haben mir wirklich sehr gut gefallen. die bekommen definitiv einen platz auf meiner lieblingsbücher-liste ;)


sehr gute Wahl ...
falls im thread noch nicht erwähnt:
Feuchtgebiete von Charlotte Roche
die etwas andere Lektüre ... :mrgreen::mrgreen::mrgreen:
 
Walter Gerhard Piranty: "Huren, Strizzis und Ganoven. Drei Tage in der Wiener Unterwelt" Roman.

Piranty, Schulabbrecher, freiwillig mit 17 zum Bundesheer, dann diverse Jobs in Wien's Halbwelt und langjährige Haftstrafen. Heute betreibt er ein Lokal im Stuwerviertel.

Piranty plaudert aus dem Nähkästchen. Wie er sie halt so erlebt, die Wiener Puffszene. Das Buch bezeichnet sich als 'Roman', doch es verdient diese Bezeichnung nicht. Dazu ist einfach der Stil zu miserabel. Es soll hier wohl eine fiktive Welt geschaffen werden, die aber auf harten Fakts beruht.
Wir erfahren einiges über die Machenschaften der Wiener Polizei; Horngacher, Geiger & Co., werden namentlich genannt. Über das Schlepperwesen, über das Zuhälterwesen. Das Stuwerviertel wird auch genannt.
Und wir erfahren wann die 'Rapidviertelstunde' geboren wurde....:mrgreen:

Und immer wieder wird auch erwähnt, dass der Protagonist dieser Geschichte, Gerhard Stadlberger, unschuldig im Häfn saß.
Eh kloa !!!

Und dann erfahren wir so einiges über schwarzafrikanische Prostituierte. Etwa das hier:
" Noch schlimmer sind die meisten schwarzafrikanischen Prostituierten. Die kapieren meist nur Hiebe. Außerdem sind sie sehr geldgierig und unterschlagen meistens Geld. Von ihrer Faulheit und Unpünktlichkeit einmal ganz abgesehen." Piranty, S.33.

Wir erfahren über die 'Neger' auch, dass sie beim Sex steif wie ein Brett sind und überdies nur die Missionarsstellung kennen.

Ja und einige Sexszenen gibt es natürlich auch. Erinnerten mich an die Sexstories hier im EF. :lol: Nur halt, dass es da einige gibt, die das sprachlich um einiges besser rüberbringen als Piranty.

Der einzige Nutzen, dieses Buch zu lesen, liegt darin, dass du wirklich einiges erfährst über die Szene. Ich wusste z.B. nicht, dass inländische Prostituierte ihren Anspruch auf Sozialhilfe verlieren, sobald sie den 'Deckel' haben. Ausländische Prostituierte verlieren hingegen ihren Anspruch auf Asyl-Unterstützung nicht.

Gestoßen bin ich auf dieses Buch durch einen Artikel in der Tageszeitung KURIER. Soweit ich das in Erinnerung habe, wurde dieses Werk hier als sehr seriös gesehen. Von den rassistischen Untertönen, die in diesem Werk vorkommen, war im KURIER-Artikel keine Rede.

Ich geb mal zu, dass ich das Werk noch nicht fertiggelesen habe. Vielleicht steht ja dann mal irgendwo, dass diese rassistischen Bemerkungen nur ironisch gemeint sind. :mrgreen:

Und noch was: hier im EF wird immer wieder behauptet, dass die Arbeit als Prostituierte ein Job sei wie jeder andere.
Wenn dem so ist, dann tut dieses Buch jenen, die dies unter die Leute bringen wollen, einen denkbar schlechten Dienst.
 
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