Walter Gerhard Piranty: "Huren, Strizzis und Ganoven. Drei Tage in der Wiener Unterwelt" Roman.
Piranty, Schulabbrecher, freiwillig mit 17 zum Bundesheer, dann diverse Jobs in Wien's Halbwelt und langjährige Haftstrafen. Heute betreibt er ein Lokal im Stuwerviertel.
Piranty plaudert aus dem Nähkästchen. Wie er sie halt so erlebt, die Wiener Puffszene. Das Buch bezeichnet sich als 'Roman', doch es verdient diese Bezeichnung nicht. Dazu ist einfach der Stil zu miserabel. Es soll hier wohl eine fiktive Welt geschaffen werden, die aber auf harten Fakts beruht.
Wir erfahren einiges über die Machenschaften der Wiener Polizei; Horngacher, Geiger & Co., werden namentlich genannt. Über das Schlepperwesen, über das Zuhälterwesen. Das Stuwerviertel wird auch genannt.
Und wir erfahren wann die 'Rapidviertelstunde' geboren wurde....
Und immer wieder wird auch erwähnt, dass der Protagonist dieser Geschichte, Gerhard Stadlberger,
unschuldig im Häfn saß.
Eh kloa !!!
Und dann erfahren wir so einiges über schwarzafrikanische Prostituierte. Etwa das hier:
"
Noch schlimmer sind die meisten schwarzafrikanischen Prostituierten. Die kapieren meist nur Hiebe. Außerdem sind sie sehr geldgierig und unterschlagen meistens Geld. Von ihrer Faulheit und Unpünktlichkeit einmal ganz abgesehen." Piranty, S.33.
Wir erfahren über die 'Neger' auch, dass sie beim Sex steif wie ein Brett sind und überdies nur die Missionarsstellung kennen.
Ja und einige Sexszenen gibt es natürlich auch. Erinnerten mich an die Sexstories hier im EF.
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Nur halt, dass es da einige gibt, die das sprachlich um einiges besser rüberbringen als Piranty.
Der einzige Nutzen, dieses Buch zu lesen, liegt darin, dass du wirklich einiges erfährst über die Szene. Ich wusste z.B. nicht, dass inländische Prostituierte ihren Anspruch auf Sozialhilfe verlieren, sobald sie den 'Deckel' haben. Ausländische Prostituierte verlieren hingegen ihren Anspruch auf Asyl-Unterstützung nicht.
Gestoßen bin ich auf dieses Buch durch einen Artikel in der Tageszeitung KURIER. Soweit ich das in Erinnerung habe, wurde dieses Werk hier als sehr seriös gesehen. Von den rassistischen Untertönen, die in diesem Werk vorkommen, war im KURIER-Artikel keine Rede.
Ich geb mal zu, dass ich das Werk noch nicht fertiggelesen habe. Vielleicht steht ja dann mal irgendwo, dass diese rassistischen Bemerkungen nur ironisch gemeint sind.
Und noch was: hier im EF wird immer wieder behauptet, dass die Arbeit als Prostituierte ein Job sei wie jeder andere.
Wenn dem so ist, dann tut dieses Buch jenen, die dies unter die Leute bringen wollen, einen denkbar schlechten Dienst.