Was meine ich mit „Wollen aber nicht Können“?

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Gast

(Gelöschter Account)
Vorbemerkung 1: es ist wirklich eine gute Internetseite, auf der man seine Fantasien finden, auf der man aber auch ernsthaft über Themen diskutieren kann. Es gibt doch einige Forenteilnehmer, die wirklich ernsthaft mit Themen umgehen, die aber auch durchaus "männlich" reagieren können.

Vorbemerkung 2: Nachdem ich meiner Frau meinen Zugang zu dieser Seite per Mail übergab, meinte sie zuerst "Pornoseite"; sie hat sich ein paar Tage wohl hier eingelesen, insbesondere, was ihr Ehemann hier schrieb, und war nicht wenig angetan davon, dass auch erotikforum.at durchaus qualifiziert hier miteinander umgegangen wird. Dass einige Aussetzer da sind, das sollte einen nicht wundern angesichts der Vielzahl registrierter Nutzer.


Was meine ich mit "Wollen aber nicht Können"?

Viele Männer einer Partnerschaft/Ehe würden gern ihren Fetisch leben wollen; einer der wichtigsten und unerfülltesten Fetische ist gewünschtes Fremdgehen, mit welchem Hintergrund auch immer (WS oder Cuck): Mann will - Frau lehnt ab. Es gibt eine unendliche Vielzahl von Gründen, warum es nicht klappt, warum die Partner sich oft über einen neuen Weg in dem sexuellen Erleben streiten.

An der Stelle sind wir ganz nahe an dem Thema "Teil der Menschheit wird beziehungsunfähig", weil, wie ich dort schrieb, die Unterschiede auf folgenden kleinen Satz zurückzuführen sind: "Ich werde von Dir manipuliert", das sagen die Gegner(innen) eines neuen Weges. "Ich wurde von Dir (oder der Situation) verführt", das sagen die Wohlmeinenden eines neuen Weges („Teil der Menschheit wird beziehungsunfähig“).

Das führt zu folgenden Fragen (wie bei uns):
- soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?
- wieviel Respekt bringe ich meinem Partner gegenüber, wenn ich etwas wünsche, was mein Partner nicht will?
- gibt es zwischen Frau und Mann total unterschiedliche Bewusstseinsebenen?
- kann ich mir nicht vorstellen, etwas meinem Partner zuliebe zu tun?

Sie werden sicherlich diese ohne ähnlich lautende Debatten bereits geführt haben (ich spreche nicht die Paare an, bei denen der Wunsch nach dem Fetisch beiderseits war). Wie seid Ihr damit umgegangen? Resigniert? Immer wieder angesprochen? Die Reißleine gezogen?

Bei uns: nicht resigniert. Mal "probiert" bis ER "merkwürdig" und für meine Frau inakzeptabel wurde.
 
- soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?
Wenns hier ums Fremdgehen geht, und das meine einzige "Lebenslust" ist, dann muss ich mich entscheiden. Was ist mir wichtiger, die Beziehung oder das Ficken.
Ich wäre dann aber ein armer Wicht, wenn ich sonst keine "Lebenslust" hätte.
- wieviel Respekt bringe ich meinem Partner gegenüber, wenn ich etwas wünsche, was mein Partner nicht will?
Wünschen darf ich mir alles. Mit Respekt hat das erst dann eventuell etwas zu tun, wenn ich die Wünsche meiner Partnerin nicht mehr respektiere. Der vielzitierte Respekt ist nämlich keine Einbahnstraße.
- gibt es zwischen Frau und Mann total unterschiedliche Bewusstseinsebenen?
Möglich, es kommt drauf an, was man als "Bewusstseinsebenen" bezeichnet. Ginge es nach den Suderanten im Forum lebten Frauen und Männer in völlig unterschiedlichen Universen, geht es nach dem was ich in Jahrzehnten Realität erfahren habe, sind die Unterschiede gar nicht so groß.
- kann ich mir nicht vorstellen, etwas meinem Partner zuliebe zu tun?
Auch da kommt es wieder darauf an, worum es geht. Ich kann mir ziemlich viele Dinge vorstellen, die ich meiner Partnerin zuliebe tun würde. Es gibt aber auch Themenbereiche wo ich gar nicht drüber diskutieren müsste.
Wenns jetzt wieder ums Fremdficken aus männlicher Sicht geht, ist es meines Erachtens nach ziemlich dreist, von Frau zu verlangen, dass sie das für mich tun sollte. Sprich mich Fremdgehen lassen sollte, obwohl sie nichts damit anfangen kann.
 
Das führt zu folgenden Fragen (wie bei uns):
- soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?
- wieviel Respekt bringe ich meinem Partner gegenüber, wenn ich etwas wünsche, was mein Partner nicht will?
- gibt es zwischen Frau und Mann total unterschiedliche Bewusstseinsebenen?
- kann ich mir nicht vorstellen, etwas meinem Partner zuliebe zu tun?

Du verzichtest auf deine Lebenslust, weil es sexuell etwas gibt, das du willst, deine Frau aber nicht? Echt? Dann würde ich ehrlich gesagt generell darüber nachdenken, ob das (Sex)leben (für beide!) zufriedenstellend ist.
Und wieviel Mehrwert hat eine Sexpraktik (oder halt sharen oder was auch immer), von der man weiß, dass der Partner sie eigentlich nicht machen will und man weiß, dass der Partner es ausschließlich mir zuliebe tut? Ich könnte darauf verzichten. Wenn ich irgendwas mögen würde, das er aber nicht mag, würd ich nicht wollen, dass er es mir zuliebe tut. Aus dem einfachen Grund, weil ich nicht nur deshalb Sex hab, damit ich befriedigt bin, sondern damit es auch er ist und außerdem könnt ich gar nicht 100% befriedigt sein, wenn wir irgendwas machen, was er nicht auch will, wo ich nicht seh und spür, dass er es geil findet, dass es ihn bald zerreißt vor lauter Extase, sondern wo man halt einfach merkt "macht er nur, damit ich Ruh geb".

Und übrigens finde ich es eher umgekehrt.... man kann aus Liebe auch mal verzichten. Natürlich nur bis zu einem gewissen Grad, klar.
 
- soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?
Ich würd persönlich erst gar nicht in eine Ehe gehen wenn ich dieses Gefühl hätte. Da liegt in meinen Augen der erste Fehler. Nicht jeder Topf passt auf jeden Deckel:(.
Aber grundsätzlich kann man sich im Leben nicht jeden Wunsch erfüllen und es ist oftmals eine Frage von Prioritäten! Ist die Lebenslust eher eine stabile Beziehung mit einer glücklichen Partnerin... oder ein spezifischer Fetisch/sexueller Wunsch den diese überhaupt nicht teilt?

...sich zu verdrehen und etwas nur für den Partner zu tun ist kein guter Weg. Speziell Dinge wie Sex mit Fremden oder ungewollten Männern... was ALLE sind wenn Frau halt monogam denkt und fühlt.
- wieviel Respekt bringe ich meinem Partner gegenüber, wenn ich etwas wünsche, was mein Partner nicht will?
Respekt würd ich dann daran messen wie bereitwillig man die Antwort auf den geäußerten Wunsch akzeptiert. Etwas zu wünschen, vorzuschlagen und ehrlich zu sich selbst vor einer Partnerin zu stehen ist in meinen Augen das Respektvollste was man tun kann.
Und DANACH stellt sich die Frage wie weit man ihre Standpunkte dazu respektieren kann.
- gibt es zwischen Frau und Mann total unterschiedliche Bewusstseinsebenen?
Buddhistisch betrachtet nicht. Soziologisch und gesellschaftlich betrachtet selbstverständlich. Welche Antwort hättest gern?
- kann ich mir nicht vorstellen, etwas meinem Partner zuliebe zu tun?
Doch!:up: Kann ich persönlich. Sogar sehr viel in meinem Fall... ich bin ein sehr experimentierfreudiger und neugieriger Mensch mit der Grundsatzhaltung "Ich weiß nicht obs mir gefällt bis ich es nicht probiert hab". Aber auch ich hab meine Grenzen und Tabus und könnte mir GEWISSE Dinge nicht vorstellen.

Wo und was diese Grenzen und Tabus sind ist genauso individuell wie die Wünsche und Bedürfnisse auf der anderen Seite.
Wie gesagt: Nicht jeder Deckel passt auf jeden Topf!
 
soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?
- wieviel Respekt bringe ich meinem Partner gegenüber, wenn ich etwas wünsche, was mein Partner nicht will?
- gibt es zwischen Frau und Mann total unterschiedliche Bewusstseinsebenen?
- kann ich mir nicht vorstellen, etwas meinem Partner zuliebe zu tun?

Ad 1 Du bist ihr Partner,nicht ihr Kastrat. Nein,sollst du nicht.

Ad 2 Du bist wie du bist..was soll schlecht oder respektlos daran sein ?..du hast deine Wünsche ja nicht um ihr absichtlich eines auszuwischen.

Ad 3 Es gibt zwischen MENSCHEN völlig unterschiedliche Bewußtseinsebenen.

Ad 4 Sex hat man aus Spaß, nicht jemandem zuliebe,das ist sinnlos und widerlich.

Wenn ich meinen Partner liebe und respektiere muss ich ihm auch zugestehen dass er er selbst sein kann..selbst dann wenn es mir nicht gefällt.
 
Ich heiratete eine Frau, die vor der Ehe keinen Sex haben, aber auch danach nie über meine sexuellen Bedürfnisse sprechen wollte. Für sie sind gefühlsmässig Genitalien etwas Schmutziges, mit dem man nicht spielt. Deshalb erfüllte ich die Kinderwünsche meiner Frau, drängte ihr nichts auf, sondern suchte meine Bedürfnisse ohne Diskussion zu erfüllen, ohne die Familie zu vernachlässigen.
Ich begegne meiner Frau respektvoll und akzeptierte ihre prüde Einstellung.
So unterschiedlich wie die Zusammensetzung und Wirkung der Sexualhormone so unterschiedlich sind auch die Triebe und Bewusstseinsebenen zwischen Mann und Frau. Deshalb ist für meine Frau der Hauptzweck der Sexualität die Fortpflanzung und nicht der gegenseitige Liebesdienst.
 
Wenn ich meinen Partner liebe und respektiere muss ich ihm auch zugestehen dass er er selbst sein kann..selbst dann wenn es mir nicht gefällt.
das schon... trotzdem muss die Frau nicht etwas machen, das sie nicht WILL! Und wenn sie ihr Partner liebt und respektiert, dann akzeptiert er das auch und zwingt sie nicht zu einem Hausfreund!

(für mich überhaupt das dümmste das es gibt!)
 
Mich wundert es immer wieder, wie viele Menschen ein Paar werden wo doch die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind
Bevor ich mit jemandem zusammen komme, sind die Eckpunkte - die mir wirklich wichtig sind - besonders im sexuellen Bereich!!!! geklärt
Wenn mir mein Mann nach über 10 Jahren sagen würde, eigentlich brauche ich das und jenes, hätte ich das Gefühl des Vertrauens komplett verloren!!!
Ich kann in einer Beziehung Kompromisse machen, weil alles was mir wirklich wichtig ist, haben wir bereits vorab geklärt
 
das schon... trotzdem muss die Frau nicht etwas machen, das sie nicht WILL! Und wenn sie ihr Partner liebt und respektiert, dann akzeptiert er das auch und zwingt sie nicht zu einem Hausfreund!

(für mich überhaupt das dümmste das es gibt!)
Das meinte ich damit dass es Nonsens ist sexuell etwas "jemandem zuliebe" zu tun.
Grenzen sind zu respektieren,genauso wie Bedürfnisse.
 
Mich wundert es immer wieder, wie viele Menschen ein Paar werden wo doch die Bedürfnisse sehr unterschiedlich sind
Bevor ich mit jemandem zusammen komme, sind die Eckpunkte - die mir wirklich wichtig sind - besonders im sexuellen Bereich!!!! geklärt
Wenn mir mein Mann nach über 10 Jahren sagen würde, eigentlich brauche ich das und jenes, hätte ich das Gefühl des Vertrauens komplett verloren!!!
Ich kann in einer Beziehung Kompromisse machen, weil alles was mir wirklich wichtig ist, haben wir bereits vorab geklärt

Trotzdem kann sich sowas ändern.
Wenn man zB mit 18 zusammenkommt ist es nicht so unwahrscheinlich, dass sich die Vorlieben mit 30 dann ändern oder man halt was probieren will oder was auch immer.
 
Trotzdem kann sich sowas ändern.
Wenn man zB mit 18 zusammenkommt ist es nicht so unwahrscheinlich, dass sich die Vorlieben mit 30 dann ändern oder man halt was probieren will oder was auch immer.
Ja aber auch der Gedanke kommt langsam...
Zuerst ein Gedanke, dann ein Gefühl und erst danach ein Bedürfnis! Rechtzeitig reden, ehrlich sein und zeigen, dass man dem Partner vertraut...
Ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen zu wenig miteinander reden und zu lange warten und dann den Partner mit den eigenen konkreten Gedanken und Wünschen überfordern
Wenn man die Gedanken gemeinsam durchspielt geht es eventuell in eine andere Richtung aber in eine die beiden gefällt......
 
soll ich als Ehemann dauerhaft auf meine Lebenslust verzichten?

Nein, natürlich nicht. Allerdings kannst du auch nicht erwarten, dass die Ehefrau sämtliche Eskapaden, die dir so vorschweben, mitmacht. Entweder gemeinsam einen Kompromiss finden, oder die Konsequenzen ziehen.
 
Ad 1 Du bist ihr Partner,nicht ihr Kastrat. Nein,sollst du nicht.

Ad 2 Du bist wie du bist..was soll schlecht oder respektlos daran sein ?..du hast deine Wünsche ja nicht um ihr absichtlich eines auszuwischen.

Ad 3 Es gibt zwischen MENSCHEN völlig unterschiedliche Bewußtseinsebenen.

Ad 4 Sex hat man aus Spaß, nicht jemandem zuliebe,das ist sinnlos und widerlich.

Wenn ich meinen Partner liebe und respektiere muss ich ihm auch zugestehen dass er er selbst sein kann..selbst dann wenn es mir nicht gefällt.

Bravourös formuliert und in jedem Abschnitt voll auf den Punkt gebracht, sodass ein sonst eifriger aktiv Beteiligter, dem nichts weiter hinzufügen kann.
 
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