Was würde ich anders machen, wenn ich noch einmal anfangen könnte.

Ohje, das ist eine gute Frage, an der ich schon lange hänge. Und immer denke ich mir, ich würde gerne alles anders machen. Mehr nach mir schauen und das Leben auskosten, auch sexuell... Ich glaube ich habe viel verpasst und sitze nun frustriert hier mit vielen Fantasien und Wünschen, die ich leider nur in meinem Kopf und virtuell ausleben kann...
 
Noch wichtiger ist es, in allen Einzelheiten zu erproben, ob man sexuell und mental harmoniert.
Vielleicht. Aber niemand konnte in jüngeren Jahren die weitere Persönlichkeitsentwicklung voraussehen! Weder die eigene, noch die des gesamten Umfelds.
Wahrscheinlich haben sehr viele Gelegenheiten versäumt und dies später bedauert? Ob aber das jeweilige Leben besser verlaufen wäre, bleibt für immer unbestimmt.
 
Ich würd auch nix anders machen. Klar denkt man sich bei einigen Dingen „des war ned notwendig“ aber die größere Entscheidungen des Lebens bereue ich alle kein Stück.
 
Nicht mehr so elendsgeduldig sein - weder mit Situationen im weitesten Sinne, noch mit Menschen, die einem auf deppat kommen.
 
Ich stehe zu allen Entscheidungen, die ich getroffen habe. No regrets. Habe eine Menge Glück gehabt, es hätte alles viel schlimmer ausgehen können.

Das Einzige, woran ich manchmal denke: Ich hätte gerne von 12 bis 17 einen Ort gehabt, um mit angenehmen Leuten lustvolle Erfahrungen machen zu können. Den gab es nicht. Waren die falschen Leute um mich herum. Und die falschen Orte.

PS: Bin so frech und habe geantwortet, obwohl ich noch nicht zum älteren Semester zu zählen bin. :cool:
 
Meine Pubertät und Adoleszenz war damals (vor 70 Jahren) von einer geradezu krankhaften Verteufelung der Sexualtät überschattet: Selbstbefriedigung galt als eine schwere Sünde, Homosexualität als eine psychische Erkrankung und Sex vor der Ehe als eine Unehre. Wenn ich mein Sexualleben noch einmal anfangen könnte, würde ich hemmungslos allein und mit meinen intimen Freunden masturbieren, mit meinen Jugendfreundinnen intensives Petting betreiben und meine Frau erst heiraten, nachdem ich praktisch erprobt habe, dass wir sexuell ideal harmonieren.
Habt ihr älteren Semester auch siviel verpasst und träumt ihr auch so oft wie ich von einer freien Jugendsexualtät?

Ich würde gar nichts anders machen. Allein schon ob der Sorge, dass ich dann womöglich nicht dort landen könnte, wo ich heute bin. Und ich bin genau da, wo ich sein will.
 
Hinterher ist man immer schlauer und würde selbstverständlich so manches, was einem im Nachhinein sauer aufgestoßen ist, anders oder gar nicht machen. Aber Fehler zu machen gehört nun mal unvermeidbar zum Leben. Dumm ist nur, wer die gleichen ständig wiederholt, nichts aus ihnen lernt und jeglicher Veränderung trotzt. Insofern sind Fehler sogar eine Erfahrungsquelle und für eine gesunde Reifung unerlässlich.
 
Habt ihr älteren Semester auch siviel verpasst und träumt ihr auch so oft wie ich von einer freien Jugendsexualtät?
Verpasst habe ich nichts, eher noch immer nicht auf die richtige Frau für mich getroffen...
Hinterher ist man immer schlauer und würde selbstverständlich so manches, was einem im Nachhinein sauer aufgestoßen ist, anders oder gar nicht machen. Aber Fehler zu machen gehört nun mal unvermeidbar zum Leben. Dumm ist nur, wer die gleichen ständig wiederholt, nichts aus ihnen lernt und jeglicher Veränderung trotzt. Insofern sind Fehler sogar eine Erfahrungsquelle und für eine gesunde Reifung unerlässlich.
Na dann Marlene32 , lass uns gemeinsam mal einen sochen "Fehler" machen....:lalala:;)
 
......und meine Frau erst heiraten, nachdem ich praktisch erprobt habe, dass wir sexuell ideal harmonieren.
Habt ihr älteren Semester auch siviel verpasst und träumt ihr auch so oft wie ich von einer freien Jugendsexualtät?
Jede Zeit hat ihre Vor-und Nachteile. Brachte die Pille, parallel dazu eine zunehmende wirtschaftliche Unabhängigkeit, vor allem den Frauen (aber nicht nur ihnen) viel mehr Freiheit, so war auch schon zu Zeiten meiner Großeltern normal, dass die Erstgeburten samt und sonders (teils deutlich) weniger als 9 Monate nach der Hochzeit kamen. Und als Heranwachsender war ich erstaunt, wie detailliert die Aufklärungsliteratur aus den 1920er Jahren im Bücherregal meiner Großeltern war. Nur zwei Jahrzehnte nach den 1968ern fand diese ausufernde sexuelle Freiheit eine jähe Unterbrechung durch Aids.

Heute sehe ich die Gefahr, dass der Hang zu populistischen und extremistischen Parteien links wie rechts, wachsender religiöser Extremismus und die zunehmende Geringschätzung der Freiheit sich auch auf den Umgang mit Sexualität und Liebe auswirken können.

Es bringt nichts, verpassten Gelegenheiten nachzutrauern. Das schafft allenfalls Verbitterung. Wichtiger ist, sich an das Schöne zu erinnern, und Schönem heute, soweit möglich, Zeit und Raum zu geben.

Was nicht funktionieren wird, ist sich einzubilden, dass man durch gründliches Ausprobieren der Partnerin / des Partners herausfinden kann, ob man sexuell zueinander passt. Menschen verändern sich. Ebenso ihre Phantasien und Träume, ihre Lebensumstände und damit ihre Lust. Kinder werden geboren, nehmen Zeit, Geld, Aufmerksamkeit und Nerven in Anspruch. Kurz, Alltag zieht überall ein. Deshalb denke ich, es kommt viel mehr darauf an, Gelegenheiten zu schaffen, sich als Paar immer wieder neu zu entdecken, Verständnis füreinander zu entwickeln und so die Neugierde aufeinander zu bewahren. Das ist der Weg, um auch jenseits der 50 Plus noch Lust, auch aufeinander, zu haben und wieder neu zu gewinnen.
 
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