Wenn Gehalt egal wäre, was würdet ihr arbeiten?

Ich schätze mal, die Lebensdauer dieses Threads ist begrenzt ;)

Trotzdem: der Wert von Geld entsteht aus dem staatlichen Abgabezwang (Zwingherrnprinzip, uralt!). Der Staat benötigt dem Grunde nach kein Steuergeld, um seinen Aufgaben nachzukommen (dieses Weihnachtsmärchen erzählt man gerne den Studierenden der Wirtschafts"wissenschaften"). Er könnte es jederzeit drucken (schöpfen), was er teilweise auch macht. Die Steuereintreibung hat (vereinfacht dargestellt) zwei Ziele:

1) das "überschüssige" Geld wieder aus dem Kreislauf zu nehmen und einzusammeln (sonst droht Inflation und Unruhe) sowie diverse Lenkungseffekte

2) durch den Abgabezwang wird dem staatlichen Geld seine Legitimation verliehen. Sonst könnte ja Jeder kommen und seine Rechnungen im großen Stil in Bitcoins oder Goldnuggets begleichen. "Ja, dürfen`s denn das?" Nein!

Auch ein Milliardär braucht Jemanden, der ihm den entzundenen Wurmfortsatz entfernt und ordentlich vernäht. Weil das Keiner freiwillig und unentgeltlich macht, bekommt der Chirurg dafür Geld (um seine Steuern zu begleichen und seine Kredite zu bedienen), und zwar:

a) nicht zuwenig (denn dann würde er nicht operieren, sondern in der Sonne liegen), aber

b) auch nicht zu viel (der Milliardär könnte es sich ja leisten), weil dann ... siehe a)

Conclusio: gearbeitet wird immer werden müssen, dafür sorgt schon der Zwingherr

:)
 
In letzter Zeit haben wir im Freundeskreis öfter darüber gesprochen was wir gerne tun würden wenn Gehalt kein Thema wäre.
ach da gibts eine Menge, als Kind wär ich gerne Astronaut geworden, auch Superheld hätte ich ganz gut gefunden ;-) .Wäre ich weiblich, wärs eventuell in die Richtung Prostituierte/Domina gegangen. Bodybuilder, hab ich mal probiert (zu trainieren) aber das wird bei mir nix. Astronomie wär vielleicht auch interessant, oder Experimentalphysik. Interessant wär sicher auch ein eigenes Weingut oder ein eigenes Restaurant.
 
Ich würde den alten Bauernhof meines Bruders umbauen und auf die schiefe Bahn gekommenen Jugendliche und Erwachsene betreuen wollen.
 
Hab ich auch schon oft drüber nachgedacht.
Auf keinen Fall würde ich das weiter machen, was ich jetzt mache.

Eventuell Koch oder Konditor
 
Arbeiten ohne Geld bedeutet Subsistenzwirtschaft. Wie das funktioniert und welche Auswirkungen das auf Lebensqualität, Gesundheit, Alter, den sozialen Frieden, Bildung, Anzahl der Nachkommen etc. hat, beobachten wir in Zentralafrika aber auch in den Slums und Favelas am Rande der großen Städte in Lateinamerika. Jeder arbeitet für sein eigenes Auskommen. Blöd, wenn die einzige Kuh die man besitzt ausfällt und man kein Geld hat, sich eine neue anzuschaffen oder die Heuschrecken die Ernte wegfressen.

Erst das Geld/der Kredit schafft Mehrwert und Reichtum. Ohne Geld/Kredit wären wir alle gleich arm.

Ganz abgesehen davon, dass sich die Frage der Vorfinanzierung dieser vielen, interessanten Projekte stellt, ohne Gehalt/Geld. ;)

Die Diskussion hier zeigt sehr schön, wie weit der dekadente, staatlich alimentierte Wohlstandsbürger von der Realität entfernt ist. Mag jetzt als Kritik aufgefasst werden, ist aber Fakt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In letzter Zeit haben wir im Freundeskreis öfter darüber gesprochen was wir gerne tun würden wenn Gehalt kein Thema wäre. Der Maschinenschlosser am Tisch würde gerne Koch sein, der GWZ Installateur lieber Profiskifahrer, der Bauhelfer möchte Modellbauer sein und als "IT Heini" würde ich wohl lieber Bauer mit Heurigen sein.
Bauer mit heurigen geht Dir nichts ab
 
Hab ich alles und arbeit noch nebenbei geht alles wenn man will

Ich auch, kleine Selbstversorgung, Familie, zwei verschiedene Jobs und eine weitere Ausbildung. Klar geht es, aber entspannt ist etwas anderes, wenn man auf so vielen Hochzeiten tanzt. Würde Geld keine Rolle spielen, hätte ich mindestens einen Job, vielleicht auch beide weniger und würde es bis zu dem Punkt der fast vollständigen Selbstversorgung vergrößern. Ganz geht in der modernen Zeit eh nicht. Ich würde jedenfalls nicht in meinem Beruf bleiben, bräuchte ich das Geld nicht.
 
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