Naja, aber wenn er den Staat indirekt schädigt, dann ist es ja kein Ammenmärchen mehr, oder versteh' ich was falsch?
Bei unserem derzeitigen Steuersystem wird nur umgeschichtet. Vom Berufstätigen zum Arbeitslosen, von der Krankenversicherung zur Pensionsversicherung (auch wenn das oft die gleiche Gesellschaft ist). Zudem gibt es für viele, ganz besonders die einkommensbezogenen Steuern, unzählige Schlupflöcher, Reduktionsmethoden e.t.c. - viele davon ganz legal.
Die einzigen Steuern, die der Staat für sein "Kampfbudget" in die Wagschaale werfen kann, und die so gut wie gar nicht (zumindest legal) vermieden werden können, sind die Konsumsteuern. Mehrwertsteuer, Tabaksteuer, Grunderwerbssteuer, Mineralölsteuer e.t.c.
Daher hat der Staat jetzt nicht unbedingt so viel davon, dier bei einem Einkommen von 1400 Euro davon 10-15% an Einkommenssteuer wegzunehmen. Du könntest dann auf die idee kommen steuerbegünstigt privat vorzusorgen, mit dem Lohnsteuerausglich noch ein bisschen mehr herumzutricksen e.t.c. - und erhöhst damit nochmal den verwaltungsaufwand.
Das will Papa Staat gar nicht sosehr, sondern er hat viel mehr ein Interesse daran, dass du deine 1400 Euro umsetzt und er sich sicher sein kann davon 20% durch ein weitestgehend automatisiertes System der Umsatzbesteuerung zu bekommen (weniger Prozenterl bei Grundnahrungsmittel, viel mehr jedoch bei Tschick und Sprit).
Und wieso's dem Staat beim bedingungslosen Grundeinkommen wurscht sein kann, versteh' ich auch ned ganz.
Auf den ersten Blick stimmt der Einwurf. Denn der Herr Huber, der vorher an Tausender verdient hat und deswegen statt 1500 nur mehr 1000 Grundsicherung bekommen hat, hat wieder Anspruch auf 1500. 500 mehr fürn Staat zu blechen. Aber von den 500 fließt über die Konsumsteuern genauso wieder was zurück wie von den hunderten oder tausenden erpfuschten Euros.
Solang das System als Ganzes nicht mehr Geld verschlingt als (extrem grob vereinfacht)
(BIP-Sparquote-Investitionsquote) * durchschnittlicher gewichteter Konsumsteuersatz
geht es sich aus.
Aber was ich überhaupt nicht versteh: wenn sich der Club of Rome von Dir einen Vortrag wünscht, aus dem er einen Nutzen ziehen kann. Das gibt mir dann schon sehr zu denken .....
Du, der bauer vom Hof schräg gegenüber kann sich auch nicht vorstellen, wie ein Teilchenbeschleuniger funktioniert. Trotzdem tut er es.
Und jetzt eine weniger patzige Antwort:
Du mit deinen 61 Jahren kannst schwer glaubhaft machen, dir die Welt wie der kleine Maxi vorzustellen (Falls doch, entschuldige ich mich und passe künftige Antworten dem an).
Da kommt nicht der Telefonanruf: "Hallo, hier spricht der Club of Rome, bitte mach uns eine Diapräsentation zum Thema XX"
Aber es gibt immer wieder Veranstaltungen die von ihnen organisiert oder zumindest finanziert werden, und sei es über "befreundete Organisationen". "Qualifiziert" habe ich mich vermutlich über meine Beiträge bei den "Zukunftsgesprächen" in Brüssel und Strassburg, wo ich als Jugenddelegierter (Jugendlicher war ich keiner, aber doch sehr jung) teilgenommen hatte. Und nachdem 90% der anderen "Jungedelegierten" die Abende mit belgischem Stakbier begossen und am nächsten Tag wie Sandsäcke in den Gremien saßen, war es nicht schwer, da zu glänzen.
Auf diese Zukunftsgespräche ansprechend wurde ich kontaktiert ob ich in Österreich nicht an einer speziellen (aber öffentlichen!) Diskussionsrunde teilnehmen will, hab natürlich gern zugesagt. auch wenn es kein Honorar gab - zumindest nicht für mich. Ob der Mock und der Vranitzky, die da meine Diskussionspartner waren, was kassiert haben, weis ich nicht. Ich weis nur dass der Vranitzky, immerhin Ex-SPÖ-Bundeskanzler, fröhlich erklärt hat dass er persönlich Gewerkschaften für ein überholtes Relikt halte. Was mir schon ziemlich ungeheuerlich vorkam.
Übrigens: Zu den Veranstaltungen vom Busek im Rahmen seines Instituts für Europa kann auch jeder hingehen, wenn er vorher brav fragt, und diese sind ebenfalls vom CoR bzw einzelnen Leuten aus ihm zumindest mitgetragen.