Wie lange noch - was schätzt ihr?

Es ist ein Punkt auf einer Vorwärtsbewegung gesellschaftlicher Entwicklung.

Notgedrungener maßen, wobei wir hier sicher noch am Anfang stehen. Aber das Potential ist da zu einer weltweiten Änderung ähnlich nach dem Zerfall der Sowjetunion.

Unglaublich viele lang kaschierte Probleme liegen offen.

Stimme Ich voll zu was zB. Globalisierung, das Abschieben von Produktionsstätten in andere Billiglohngebiete und die Privatisierung staatlicher Grundeinrichtungen (Sicherheit, Transportwesen, Gesundheit etc.) zur Finanzierung eines nicht mehr haltbaren Wohlfahrtsstaates.

Die Arbeitswelt hat sich verändert und wird das auch weiterhin tun.
Die Bildungswelt kann sich nur mehr positiv fortbewegen - sie war ohnehin ungeliebt auf einem Tiefststand.
Ja, Arbeit von zu Hause und Großraumbüro.... das ewige Thema.
Und vor allem, digitale Lehre an Hochschulen, wir haben hier eindeutig gesehen wie schlecht man da vorbereitet war.

Was mich recht beschäftigt, vielleicht mag jemand einen Thread in die Richtung machen, denn es entspricht meiner Wahrnehmung, ich habe da keine Zeit, ist Folgendes:
"Wenn die Bedrohung einer sozialen Ordnung mit der Angst vor dem Tod einhergeht, könnten konservative Werte in besonderem Maße an Attraktivität gewinnen", sagen Rosenfeld und Tomiyama. Insofern sollte die Corona-Krise konservative Einstellungen besonders befeuern. Dazu im Kontrast stellten die Psychologen keine Verschiebung der generellen politischen Lagerzugehörigkeit ihrer Probanden fest: Die im Januar in der Befragung von den Probanden formulierten grundsätzlichen Haltungen blieben unverändert, wie die Folgebefragung zeigte.

Seit 30 Jahren, seit dem Fall der Sowjetunion begann diese Erosion. Ich will kurz meine Eindrücke geben:

Militärisch: Nach dem Ende des Bedrohungsszenarios durch den Warschauer Pakt wurden in Europa die Wehrpflichtigen Armeen abgeschafft, bis zur Wehrlosigkeit verkleinert und in gewissen Staaten in Berufsheere umgewandelt. Der "Staatsbürger in Uniform", durch welchen in allen Streitkräften Immer auch alle Bevölkerungsschichten vertreten waren wurde abgelöst durch ein Berufssystem, wo der "Nachwuchs" in manchen Staaten aufwendig angeworben werden muss. Das Frei gewordene Geld wurde für den temporären Erkauf von Wohlstand verschleudert. Die aktuelle Krise zeigt aber, wie vorteilhaft es gewesen wäre, auf von der Armee bereit gestellte Spitäler, Depots, Sanitäter/Ärzte und Soldaten zugreifen zu können. Durch Regelmäßige Übungen der Miliz und ein breites Wehrpflichtsystem war eine Armee und damit auch der Staat insgesamt präsent als Instrument, wo Jede Person einen Beitrag leisten kann. Die Heutige Entwicklung geht aber Richtung Sicherheitsbehörde, wo die Grenze zwischen Polizei und Militär verschwimmen soll.

Wirtschaftlich: Wir erlebten eine Privatisierungswelle welche wichtige Schlüsselbranchen (Post, Luftfahrt, Bahn) einer Staatlichen Kontrolle entzog und gleichzeitig eine Welle von Globalisierung, die eine Abwanderung von Betrieben und Beschleunigung der Wirtschaftsdynamik zur Folge hatte. Die Industrielle Revolution 4.0 (Internet, Digitales) tat ihr übriges und machte zB. Finanzgeschäfte in der Dimension, wie wir sie von den großen Börsen kennen erst möglich. Gleichzeitig ist die globale Wirtschaft so groß und Komplex geworden, dass der Staat als Regulator nur sehr eingeschränkt auftreten kann. Dies bedeutet aber, das Fehlentwicklungen welche zu Katastrophen führen können (Siehe 2008 Finanzkrise) sich um so schlimmer auswirken.

Bevölkerung: Die Erdbevölkerung wächst Überproportional und es fehlt an möglichen Regulatoren dies zu stoppen. Während allgemein der Konsens besteht, dass Zustände wie in Europa langfristig das Wachstum minimieren, ist eine kurze Änderung nicht in Sicht. Selbst die Aktuelle Pandemie wird hier keine massive Auswirkung haben. Der Bevölkerungsregulator Krieg ist nicht mehr so "Tödlich" wie er einst war und führt eher zu Migration als Rückgang. Gleichzeitig sind 2 Tendenzen zu beobachten, einerseits der Wunsch nach langfristiger Homogenisierung vieler Heterogener Bevölkerungsgruppen und gegenteilig der Wunsch nach Nationenidentität und Homogenität der Autochthonen Bevölkerungsgruppen. Dies führt zu Spannungen welche Teilung in der Bevölkerungsmeinung noch verstärkt.

Politik: Wir haben in Europa ein System repräsentativer Demokratie, welches unter 2 Gesichtspunkten leidet, nämlich in immer geringeres Engagement für Parteien in breiten Bevölkerungsschichten gepaart mit der fehlenden Flexibilität von Großparteien auf breite Bevölkerungsschichten zu zugehen und als andere Unsitte Koalitionsregierung, in welchen selbige als Teil der Exekutive mittels Initiativ-Anträgen eigentlich die Aufgaben der Parlamente (Legislative) Übernehmen, welche die Anträge nur noch Durchwinken. Viel-Parteienlandschaft, endloser Diskurs und schwächste Kompromisse ohne Entscheidungskraft schwächen die Politik in den Augen der Bevölkerung und lassen den Wunsch nach autoritären Systemen, welche als Handlungsfähiger angesehen werden, immer weiter steigen.

Ob diese Punkte nun mit Rückkehr zu konservativen Werten optimal gelöst werden können wage ich zu bezweifeln, zumal es auch Konservative wie Sozialdemokratische Parteien waren, welche die oben gemachten Entwicklungen voran getrieben haben. Die Regierungsformen/ Werte sind Egal, solange sich der Staat als solches auf seine prinzipiellen Funktionen zurück besinnt. Eine hoch entwickelte Gesellschaft braucht kein Bevormundung und Abdeckung aller Probleme durch den Staat, sie braucht den Staat damit dieser, wenn es wirklich darauf ankommt, all die Dinge garantiert die eine Hoch entwickelte Gesellschaft zum überleben braucht.
 
Was meint Ihr, wie lange das noch gehen wird bis wir alle Beschränkungen und Einschränkungen wieder los sind? Bis es eine Impfung gibt? Und wann wird das wohl sein?

.....bis ein Impfstoff oder Medikament gefunden wird. Warum sollte man vorher aufhören? Außer die gesamte Weltbevölkerung bliebe 3 Wochen eisern nur zu Hause, weil dann das Virus keine Wirten finden würde und aussterben würde.

Wird keine Medikation gefunden, weil das Virus sehr eigenartig ist, herrscht totales Chaos.
 
Die Bildungswelt kann sich nur mehr positiv fortbewegen - sie war ohnehin ungeliebt auf einem Tiefststand
Sie war auf einem Tiefststand und ist im Moment am Ertrinken. Bildung findet nicht statt. Es ist bestenfalls eine Beschäftigungstherapie für Pflichtschüler.
 
.....bis ein Impfstoff oder Medikament gefunden wird. Warum sollte man vorher aufhören? Außer die gesamte Weltbevölkerung bliebe 3 Wochen eisern nur zu Hause, weil dann das Virus keine Wirten finden würde und aussterben würde.
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Leider - diese Hoffnung muss ich Dir nehmen.
Das Virus befällt auch Tiere - mittlerweile nachgewiesen. Großkatzen zum Beispiel... ;)
Ausrotten lassen sich nur Viren, die nur Menschen als Wirte benutzen.
 
Leider - diese Hoffnung muss ich Dir nehmen.
Das Virus befällt auch Tiere - mittlerweile nachgewiesen. Großkatzen zum Beispiel... ;)
Ausrotten lassen sich nur Viren, die nur Menschen als Wirte benutzen.

Najaaaaa...
Man kuschelt relativ selten mit Großkatzen. :fies:

Aber prinzipiell magst du Recht haben.
Datt Ding is erstma da. :penguin:
 
Nur ein einziges langes Wochenende und die Fallzahlen steigen wieder an. :lalala:
 
Nur ein einziges langes Wochenende und die Fallzahlen steigen wieder an. :lalala:
quod erat demonstrandum..... die Frage bleibt natürlich, wie stark es wieder steigt. Wenn die Fälle in einem Maße steigen, dass es für die Spitäler zu keinen Mehrbelastungen kommt und die Wiederansteckungsrate niedrig bleibt....
 
Die nächste Welle wird im Herbst kommen. Das ist normal und wiederholt sich jedes Jahr im Winter wie an der Grafik zu sehen ist. Corona und Influenza Viren gibt es schon seit Jahren, dieses Corona Virus ist jedoch stärker, was allerdings nicht bedeutet, dass es in dieser Form bei der nächsten Welle wieder so stark kommen muss, aber ich bin ja kein Virologe...Zahlen und Statistiken kann ich aber immerhin noch analysieren.
Zum Vergleich, 2017 war der Peak bei 71.000 (Ohne Lockdown), 2020 war der Peak bei 87.000 mit Lockdown.
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So sah die erste Welle in Österreich aus, warum wird von Kurz also von einer zweiten Welle in Österreich gewarnt, wenn es diese erste Welle bei uns nicht gegeben hat? Angstmache?
 
Laut Spiegel sind in D mehr als 600 Arbeiter in der Fleischindustrie positiv getestet. Steht auch auf ORF.at
Die Schulöffnungen folgen und die Gastronomie ebenfalls nächste Woche. Das Thema ist noch nicht durch..leider.
 
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