1. Musstest ihr früh erwachsen werden?
2. Wann seit ihr ausgezogen und warum?
3. Gutes elternhaus?
4. Liebevolle familie?
5. Spätentwickler? Aussenseiter oder beliebt?
Als Einzelkind das bei den Großeltern aufgewachsen ist, musste ich mich bemühen überhaupt erwachsen zu werden. Die Oma hätt mich auch noch mit 18 gefüttert, wenn ich sie gelassen hätte. Dem Opa hat das nicht so getaugt, der hatte andere Pläne mit mir, sieh Punkt 3.
2. Ausgezogen direkt nach dem Abitur, wegen Einberufung bei der damaligen Bundesmarine. Währenddessen Studium, Studentenverbindung, eigenes Leben.
3. Schwer zu sagen. Ich bin in einem streng nazi-o-nalen Haushalt aufgewachsen. Mit allen Segnungen der entsprechenden Subkultur.
Einen Großteil meiner Freizeit in der Jugend habe ich, sehr zum Missfallen meiner Oma (Siehe Punkt 1.) in diversen Jugendgruppen der Landsmannschaft meiner Großeltern verbracht, später dann auch in Jugendlagern einer inzwischen schon lange verbotenen rechtsextremen Jugendorganisation.
Alles das weitgehend im Verborgenen, nach außen hin waren wir ganz bürgerliche Spießer. Meine "normalen" Freunde wussten nichts davon, und auch sonst die wenigsten Menschen im Umfeld. Diese Geheimhaltung wichtiger Lebensbereiche war das A und O und sie verfolgt mich teilweise heute noch.
Es gab im Haus zum Beispiel zwei Partykeller. Eine "Südtiroler Stube" für die "normalen" Gäste und einen zweiten Raum für "die anderen".
Abgesehen davon waren meine Großeltern sehr bemühte Menschen, die versucht haben mir möglichst viel beizubringen, davon, also vom "bürgerlichen" Teil der Erziehung profitiere ich heute noch.
Geld war immer genug da, unzählige Reisen haben wir unternommen, eh klar, Opa kannte sich noch aus der "guten alten Zeit" in Europa gut aus.
Ich hatte so ziemlich alles was irgendwie leistbar war und wenn ich mehr wollte wurde auch das möglich gemacht.
Eltern gabs übrigens auch, aber die hatten keine Zeit.
4. Ja, auch wenn es nach Betrachtung von Punkt 3. schwer zu glauben ist, aber der Umgang war liebevoll. In der Pubertät natürlich schwieriger, der erwachende Widerstand des Buben war vom Großvater nicht so begeistert aufgenommen worden, aber er hat nicht aufgegeben und die Oma hat sich eh aus diesen Sachen raus gehalten und versucht "ihrem Kind" so viel Gutes wie möglich zu geben.
5. "Normalentwickler" würde ich sagen. Mit 16 gings so langsam los mit dem selbstständigen Leben in allen Belangen.
Beliebt trifft es eher als Außenseiter. Beliebt in beiden Gruppen in denen ich mich in der Jugend bewegt habe.
Viel später bin ich dann so geworden wie ich jetzt bin und würde mich als Außenseiter bezeichnen. Aber das ist eine andere Geschichte und die ist gut so.