Wiedereinführung der Schulnoten

Noten?

  • Ja

    Stimmen: 29 85,3%
  • Nein

    Stimmen: 5 14,7%

  • Umfrageteilnehmer
    34

Mitglied #118472

Mitglied
Männlich Hetero
Registriert
11.1.2009
Beiträge
678
Reaktionen
205
Punkte
51
Checks
1
Hallo,

viele echauffieren sich ja zur Zeit darüber, dass Schulnoten eingeführt werden sollen und die anderen verfechten vehement den Vorschlag der Wiedereinführung der selbigen. Die wenigsten sind dem Thema neutral gegenüber und wenn, dann sind sie kinderlos.

Soll schon in der Volksschule mit der Benotung begonnen werden oder muss die Institution "Schule" auf die Leistungsgesellschaft vorbereiten? Ist der richtige Weg, einem Kind ohne Noten etwas beizubringen oder brauchen Kinder die Kontrolle über das Erreichen der Lernziele durch Zahlen? Wenn man Benotung ganz abschafft, dann auch bis zur Matura/ Sponsion? Wie kann sich dann ein Kind, das ohne Noten aufgewachsen ist, in Unis in UK, USA oder sonst auf der Welt bewerben? Wie schafft man den Schritt zur Kompatibilität zwischen Schule und Uni/ Lehranstalt und Wirtschaft?

Wo steht Ihr mit Eurer Meinung zu diesen Fragen? Kreuzt in der Umfrage Ja/Nein an und sagt, wie Ihr zum Thema steht und ab welcher Schulstufe eine Benotung sinnvoll wäre.
 
Ich denke eine Mischung wäre gut.
Zahl und Alternative Beurteilung. Ein paar VS haben sowas.

Keine Note erzeugt ebenso Druck. Hätt ich auch nicht gedacht, spüren wir aber gerade am lebendigen Leib. Denn die Leistung musst du ja trotzdem bringen.

Die Kids, obwohl sie keine Note kennen, wollen wissen „Mama was ist das denn für eine Note?“
Also man sollte die Wirkung einer Note nicht unterschätzen.

Wenn ein Test verkackt ist, ist er das auch ohne Note. Die Kids sind ja nicht blöd. 1+1 zusammenzuzählen schaffen schon die kleinsten.

Bei uns geht es erst in der 4 Klasse VS mit Noten los. Für mich der „Nachteil“ bis jetzt: ich kann nicht einschätzen ob meine Tochter Gym-reif ist oder nicht. Ich krieg das erste mal erst relativ spät Noten auf den Latz geknallt. Ich kann’s mir bis zum 1. Hj in der 4. Klasse nur zusammenreimen.
UND was mir fehlt in dieser Alternativen Beurteilung ist der Umgang mit Stress, generell WIE wird gearbeitet. Beispiel zum Verständnis: Kind kann alles perfekt, kackt beim Test aber voll ab. Weil der Druck zu groß ist, es ein Hans guck in die Luft ist. Nicht weil es das verlangte nicht beherrscht. Bei einer Note hätte das Kind einen 4er. Bei der alternativen ebenso. ;) Denn die lehrerin sieht: das Kind kann es nicht. Es fehlt dieses Allgemeine wenn schon alternativ beurteilt wird. Und da rede ich jetzt nicht von der Bankfachordnung. ;)

Ist gerade ein sehr spannendes Thema bei uns daheim.
Ich wäre wie gesagt für eine Mischform, die viel soziales und viel menschliches enthält. Das wäre richtig alternativ beurteilt.
 
Von der pädagogischen Seite hab ich keine Ahnung. Im Sinne einer Leistungsbeurteilung gibt's nichts sinnvolleres als Zahlen weil sie Objekt vergleichbar sind.
Subjektiv habe ich das Gefühl das sich unsere Gesellschaft tendenziell in richtung kaputt streicheln entwickelt.
 
Wie gesagt, auch die Alternative Beurteilung ist alles andere als die sanfte Variante. Leistung muss ja so und so erbracht werden...
War jetzt nicht rein auf die Noten gemünzt.
In meiner Kindheit gab's Medaillen wenn man was gewonnen hat, heute fürs dabei sein. Man muss einen Mittelweg zwischen Leistungsgedanken und ungezwungenem Leben finden, ich bin mir nicht so ganz sicher ob wir derzeit Richtung Mittelweg streben.
 
War jetzt nicht rein auf die Noten gemünzt.
In meiner Kindheit gab's Medaillen wenn man was gewonnen hat, heute fürs dabei sein. Man muss einen Mittelweg zwischen Leistungsgedanken und ungezwungenem Leben finden, ich bin mir nicht so ganz sicher ob wir derzeit Richtung Mittelweg streben.

Da gebe ich dir völlig recht.
Fängt aber beim Kindergeburtstag schon an, wo man im Kiga für jedes Kind ein Geschenk (Zuckerl etc) haben muss obwohl nur ein Kind Geburtstag hat.

Aber wenn wir so anfangen verzetteln wir uns hier. Hier geht’s ja um Benotungen...
 
Aber wenn wir so anfangen verzetteln wir uns hier. Hier geht’s ja um Benotungen...
Ja, Recht hast.
Dann ganz klar: Leistungsbeurteilung als Referenz zu anderen ist mit Zahlenwerten am sinnvollsten, ehrlichste, gerechtesten und für jeden Deppen verständlich.
Ich denk Grad was für ein Blödsinn es wäre erst eine zentralmatura ein zu führen und dann ein Prosatext zur Beurteilung.
 
eigentlich sind ja die Schulnoten gar nicht abgeschafft worden, und müssten daher nicht wiedereingeführt werden, sondern es liegt an der Entscheidung des Schulforums/Schulleitung, ob Ziffernbenotung oder alternative Leistungsbeschreibung

Leistungsbewertung
Am Schulstandort wird für den gesamten Schulstandort oder für einzelne Klassen entschieden, ob bis einschließlich der dritten Schulstufe die Ziffernbenotung durch eine alternative Leistungsbeschreibung ersetzt wird. Unter Wahrung der Rechte der Eltern erfolgt im Klassenforum, nach eingehender Beratung, eine Entscheidung für den Klassenverband. Im Schulforum wird die endgültige Entscheidung zur Form der Beurteilung bzw. Bewertung getroffen. Die Festlegung der Beurteilungs-/Bewertungsform ist innerhalb der ersten neun Schulwochen zu treffen. Falls eine Entscheidung im Schulforum nicht erfolgt, hat die Schulleitung eine Entscheidung zu treffen.

Bundesministerium für Bildung - Volksschule
 
Jetzt muss ich meine Aussagen relativieren, das sieht ja gar nicht unvernünftig aus.

Unvernünftig nicht. Aber sie gehört noch deutlich ausgeweitet und aussagekräftiger. So is es nicht fisch und nicht Fleisch.

Das Gym wo du gehen willst, interessiert sowas nicht. Die wollen Noten.
Und erst in der vierten mit sowas zu beginnen ist für mich zu spät. Sieht aber ein Großteil der Eltern anders ;)
Vorallem bin ich gespannt wenn die Kids „die noch etwas Übung brauchen“ plötzlich einen 3er oder 4er im Zeugnis haben. Das kannten sie nämlich jahrelang nicht. ;)

Wird noch sehr spannend werden...
 
eigentlich sind ja die Schulnoten gar nicht abgeschafft worden, und müssten daher nicht wiedereingeführt werden, sondern es liegt an der Entscheidung des Schulforums/Schulleitung, ob Ziffernbenotung oder alternative Leistungsbeschreibung



Bundesministerium für Bildung - Volksschule

Kenne aber bei uns fast keine Volksschule die nicht auf alternativ umgestellt hat... das machen alle. Im Normalfall bis zu dritten. In der dritten dürfen die Eltern entscheiden. In der vierten gibt’s dann plötzlich Noten. Und das Drama wird beginnen... nämlich für die nicht 1er Schüler ;)
 
Ich finde Noten sehr gut, zumindest als "Übersetzungshilfe" für Eltern, auch wenn sie für das schulische Fortkommen keine Relevanz haben. Da sehen Eltern ob Handelsbedarf gegeben ist und Kinder, wo sie ständen, wenn sie nach Notenbeurteilung stünden, als Vorbereitung für später. So ein Text sollte bei jedem großen Test als Rechtfertigung für die Benotung beigelegt werden (bis zur Matura).

@Cathaleah: Was ist wenn, das Kind die schlechteste Beurteilung in jedem bekäme? Ist da ein Aufsteigen in eine höhere Schulstufe möglich?
 
@Cathaleah: Was ist wenn, das Kind die schlechteste Beurteilung in jedem bekäme? Ist da ein Aufsteigen in eine höhere Schulstufe möglich?

Gute Frage. Aber da es ja „nur“ viel Übung benötigt... ;)

Ich glaube, dass das durchfallen mit der alternativen Beurteilung komplett fiel. Dafür sind sie schneller mit zurückstufen, zb. Von der zweiten wieder in die erste... kam mir zumindest so vor....
 
o ein Text sollte bei jedem großen Test als Rechtfertigung für die Benotung beigelegt werden (bis zur Matura)

Das wäre toll.

Wie gesagt, nur Noten ist fad, weil vieles nicht gesagt ist. Nur alternativ kann aber auch nichts. Weil man spätestens bei der nächsthöheren Schule Noten braucht und bis zur vierten keiner genau weiß, wie was wann...
 
Ich denke eine Mischung wäre gut.
Zahl und Alternative Beurteilung. Ein paar VS haben sowas.

ich bin ja mit der Thematik nicht mehr konfrontiert, weil meine Kinder noch in der Volksschule das Notensystem hatten. Nur wenn ich mir die von @Mitglied #365023 gepostete Leistungsbewertung in verbaler Form anschaue, hört sich oder besser gesagt liest sich mMn ein "ich brauche noch viel Übung" nicht motivierender als ein 5er in Ziffernform.
Es zeugt beides davon, dass entweder wirklich noch mehr geübt werden sollte oder trotzdem das Beste gegeben wurde, weil dieses Fach u.U. eine Schwäche des/der Schüler/in ist.
 
Und das Drama wird beginnen... nämlich für die nicht 1er Schüler

meistens ist es eher mehr Drama für die Eltern ;)
hingegen, wenn man als Eltern einsieht und realisiert, dass es nicht lauter Einsteins junior geben kann, dem Kind vermittelt, dass auch eine nicht so gute Note kein Drama ist, es dazu motiviert unter Berücksichtigung der Stärken und Schwächen sich immer nach der individuellen Leistungsfähigkeit beim Lernen einzubringen, bleibt die Schulzeit mit oder ohne Noten ziemlich dramalos.
 
Wie gesagt, nur Noten ist fad, weil vieles nicht gesagt ist.

dafür sind normalerweise Elternsprechtage da, um den Eltern zusätzlich zum Notensystem in einem Gespräch mitzuteilen, wo noch Aufholbedarf ist, was es schon gut kann, wo das Kind sozusagen steht, wie es sich sozial verhält etc.
 
Zurück
Oben