Wieso Otto-Normal-Verbraucher sich nichts mehr leisten kann...

Ich empfinde mein Einkommen und Leben als typisch Mittelschicht.
Knapp 1800 netto ermöglichen mir nicht VZ arbeiten zu müssen, ich habe 2 Kinder, deren Betreuung recht viel kostet und trotzdem geht's finanziell ganz gut.
Das war vor 10 Jahren ganz anders.
Da war Wohnen günstiger, mein Einkommen aber eine Frechheit...Und selbst da bin ich "durchgekommen".
Finanzielle Sorgen hatte ich auch schon, da aber dann eher dahingehend, dass ich mein Leben hätte umstellen müssen, wenn diese Sorgen picken geblieben wären.

Es macht wenig Sinn von "damals" zu schwärmen, sondern die Gegenwart so zu gestalten, dass sie passt.
Mir ist mehr Zeit wichtiger, als mehr Geld. Werd ich ins Eck gedrängt, weil es finanziell eben notwenig ist etwas zu verändern, würd ich zuallererst etwas einschränken, bevor ich mehr arbeiten würde - ausgenommen Überbrückung.
 
Für alle, die grad ums Gehalt spekulieren ... hier sind Fakten ... Gehalt - Durchschnittsgehalt in Österreich - Rechner & Tabelle 2019

Das Durchschnittsgehalt in Österreich beträgt ca. 2.357 € Brutto (14 x / Jahr) - das sind 1.673 € netto

Ich möchte übrigens auch eine Lanze für die Discounter brechen. Deren Ruf ist viel schlechter, als es den Tatsachen entspricht. Dort gibt es häufiger frischeres Obst und Gemüse als bei Billa und Co. und zudem zu einem wirklich leistbaren Preis. Und deren Bio-Marken müssen sich auch nicht verstecken.

Diese ewige Raunzerei nervt gewaltig. Wir haben ein Überangebot an Lebensmitteln und Konsumgüter. Ich oute mich, ich verdiene brutto 1.100 € für 20 Stunden / Woche. Das ist Geringverdienerniveau. Ich komme gut zurecht, weil ich bewusst lebe. Ich habe meine SmartPhones weit über fünf Jahre, hab einen 10 Jahre alten Fernseher und meine Blu-Rays schau ich mir auf dem PC an, weil ich keinen herkömmlichen Player habe. Mein Stand-PC dürfte schon Methusalem höchst persönlich benutzt haben. Ich nutze keine Streaming-Dienste und meine Kleidung ist größtenteils Second Hand - wie auch meine Möbeln. Ich habe auch keine kostspieligen Hobbies und ich muss auch nicht weit weg Urlauben. Ich kann keine großen Sprünge machen, obwohl meine Wohnung gefördert wird. Es ist also eine Frage des persönlichen Anspruchs und das, was einem wirklich im Leben wichtig ist. Wenn einem der technische Schnickschnack wichtig ist, dann werden halt die materiellen Prioritäten anders gelegt.

Kleiner Tipp zum Link, schaut Euch mal die Gehälter unterschiedlicher Branchen an.
 
Ich möchte übrigens auch eine Lanze für die Discounter brechen. Deren Ruf ist viel schlechter, als es den Tatsachen entspricht. Dort gibt es häufiger frischeres Obst und Gemüse als bei Billa und Co. und zudem zu einem wirklich leistbaren Preis. Und deren Bio-Marken müssen sich auch nicht verstecken.

Ich mag es einfach net, wenn das Gemüse vom Obst- und Gemüsebauern aus der Steiermark nach Stockerau (z.b. ist dort der HOFER) gekarrt wird, dort in einen weiteren LKW gepackt wird und zum Discounter in meiner Nähe gefahren wird.

Da gehe ich lieber gleich zum Obst- und Gemüsebauern.
 
Ich mag es einfach net, wenn das Gemüse vom Obst- und Gemüsebauern aus der Steiermark nach Stockerau (z.b. ist dort der HOFER) gekarrt wird, dort in einen weiteren LKW gepackt wird und zum Discounter in meiner Nähe gefahren wird.

Da gehe ich lieber gleich zum Obst- und Gemüsebauern.
Schön, wenn dus dir leisten kannst und auch die Möglichkeit dazu hast. Aber ich kauf lieber das Obst und Gemüse aus der Steiermark als jene aus Spanien ...
 
Schön, wenn dus dir leisten kannst und auch die Möglichkeit dazu hast. Aber ich kauf lieber das Obst und Gemüse aus der Steiermark als jene aus Spanien ...
Aber dass dafür beim Discounter... und keine Sorge, ich fahre nicht extra nach Spanien um mein Gemüse einzukaufen - wie gesagt, ich kaufe regional ;)
 
Was ich vielleicht zur Zersetzung der Mittelschicht noch anmerken will ist das viele Berufsbilder die früher vielleicht sogar noch als Mittelschicht qualifiziert gewesen wären heute mehr und mehr verkommen.

Der Hausmeister oder Portier war früher ein recht angesehener Beruf wenngleich bei sowas der "Mittelstand" fragwürdig ist. Aber Elektriker, Tischler, Handwerker der letzten Generationen konnten noch Meisterprüfungen machen, Betriebe gründen und durchaus ein sogar gehobenes Mittelstandsleben führen. Akademikern war das praktisch garantiert!

Heute müssen selbst Akademiker darum kämpfen wirklich an einen Posten zu kommen wo das Gehalt dem Mittelstand entspricht. Das Einstiegsgehalt von Absolventen der WU bei der Bank wo ich Portier war lag oft unter dem Gehalt von mir als Nachtportier. Und schon besagtes Geld als Nachtportier war nur ein Bruchteil von dem Geld das die Bank für meine Position einer Sicherheitsfirma gezahlt hat. Und das ist heute auch das Schicksal von vielen anderen ehemaligen Mittelschichtsberufen wie den Handwerkern. Da schalten sich Firmen ein die für eine Handwerkerstunde 60+€ verlangen... der Mann vor Ort sieht davon Brutto vielleicht 20 pro Stunde. Besagte Firmen werden oft auch nicht mehr von gelernten Elektrikern oder Tischlern geleitet sondern sind längst verkauft, aufgekauft, gemerged, umgewandelt uÄ worden und werden längst von irgendwelchen Jusstudenten, Buchhaltern oder Investoren gesteuert. Familienunternehmen sind glaub ich ziemlich tod.

Hier sehe ich also schon ein gewisses Problem das es heute viel schwieriger ist noch Teil der alten Mittelschicht zu werden. Akademiker müssen darum kämpfen und Proletarier haben kaum noch Chancen wirklich nach oben zu kommen wo früher zumindest noch Chancen gegeben waren eben einen eigenen Meisterbetrieb, ein Restaurant oder was auch immer zu gründen.
Heute gibt es diese Chancen fast nur noch wenn man schon entsprechend Startkapital mitbringt oder eine Marktlücke für ein Startup oÄ findet.
 
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Aber Elektriker, Tischler, Handwerker der letzten Generationen konnten noch Meisterprüfungen machen, Betriebe gründen und durchaus ein sogar gehobenes Mittelstandsleben führen.
Das können sie heute auch noch! Ob es dann auch läuft ist eine andere Frage. Aber so negativ sehe ich das Handwerk nicht. Wenn man etwas kann, bekommt man auch gutes Geld als Arbeiter. Sehe eher mangelnde Bereitschaft teilweise etwas zu leisten.
 
Ich lasse gerne dir den Vortritt... ;-)

Meine Sicht ist einfach die, dass sich das Gefüge in den letzten 20 Jahren immer weiter verschiebt - die Mittelschicht wird über kurz oder lang aussterben (was mMn gewollt und provoziert ist - denn ein Abhängiger ist leichter führ- und beeinflussbar, leichter zu manipulieren usw.).
Gibts irgend ein Thema auf dieser Welt das ohne Verschwörungstheorien auskommt? Im übrigen bin ich der Meinung dass Wohlstandsverwahrlost in unseren Breiten eher das Problem ist.
 
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