Zwischen Liebe und Lust

ich beklag mich ja nicht - weil ich meine entscheidung dazu getroffen habe. und es meine entscheidung ist (selber schuld also, wenn ich damit unerträglich unglücklich wäre). ich habe die eigene situation zu einem allgemein eröffneten thema geschildert. mehr nicht.

Dann mal "allgemein" zum Thema:

Sexualität hat viele Gesichter und Aspekte, die ein einzelner Mensch abzudecken gar nicht imstande ist. Und somit ist es eigentlich völlig normal, dass sexuelle Gelüste nicht zwangsläufig an Liebe gebunden sein müssen.

Unverbindlicher Exhibitionismus und Voyeurismus sind wohl die bedeutendsten diesbezüglichen Phänomene, die hauptsächlich in den Medien zutage treten und im Grunde genommen den partnerschaftlichen Sex auf subtile Weise "nähren" oder gar ersetzen.
 
Du liebst sie so sehr....und kannst das nicht richtig einschätzen?
Das kann man oft selbst für sich nicht einmal einschätzen, bis es dann passiert ist. UND das kann man danach nicht mehr ungeschehen machen. Das Gefühl, kannst du dann nicht einfach abstellen.

Jetzt und in naher Zukunft wär dieser gänzliche Verzicht vermutlich eher schwer für mich. Vorallem weil ich, abgesehen von Frauen, Sex mit meinem Mann möchte und sonst keinem. Ab einem bestimmten Alter wird das vielleicht einfacher, aber sicher nicht leicht.
 
Natürlich wird die Frau es euch zuliebe sagen. Natürlich wird sie nicht happy sein.
Was erwartet man denn bei so einer Erlaubnis?
Also ich erwarte mir, sofern man das überhaupt kann, dass der andere daran nicht innerlich kaputt geht. Ich will nicht, dass es dem Menschen, den ich liebe, tief im Inneren eig. weh tut und es ihn zerreißt.

Das würde mir ebenso weh tun. Ich hab es schon mal an anderer Stelle geschrieben...in einer Beziehung zählt nicht nur das ich und was ich möchte. Solch eine Situation ist tatsächlich echt schwierig und ich hoffe, dass sie uns erspart bleibt. Drüber gesprochen haben wir schon und wir haben uns ausgemacht, dass falls es einmal soweit kommen sollte, wir das offen ansprechen um eine Lösung zu finden.
 
Also ich erwarte mir, sofern man das überhaupt kann, das der andere daran nicht innerlich kaputt geht. Ich will nicht, dass es dem Menschen, den ich liebe, tief im Inneren eig. weh tut und es ihn zerreißt.

Das würde mir ebenso weh tun. Ich hab es schon mal an anderer Stelle geschrieben...in einer Beziehung zählt nicht nur das ich und was ich möchte. Solch eine Situation ist tatsächlich echt schwierig und ich hoffe, dass sie uns erspart bleibt. Drüber gesprochen haben wir schon und wir haben uns ausgemacht, dass falls es einmal soweit kommen sollte, wir das offen ansprechen um eine Lösung zu finden.
Es ist die gesunde Mischung die es aus macht.
Sowohl um sich selbst als auch um den Partner kümmern.

Sobald da eins zu viel wird, kann es stressen.
 
Ein Reizthema, und deshalb zu Beginn:

Man kann sich hier alles schlecht/schön reden ( lassen)!

Was mir hier zu spontan und ohne viel Nachzudenken einfällt:

Ich hab auch oft Lust jemand zu töten- tu ich’s? Nein

Warum sehen sich manche sofort im Mangel (Lust/Lustbefriedigung)wenn sie mal für eine Zeit, und wenn’s is auch für immer auf etwas verzichten müssten- anstelle von der Fülle (Liebe) zu sprechen und zu profitieren?

Ist es nicht NORMAL das Liebe und Lust mal mehr mal weniger vorhanden ist?

Hierzu möcht ich noch anmerken, ohne dafür verurteilt zu werden oder Richtungsweisend zu sein:

Meine letze längere Beziehung war mit einem schwerkranken Mann, wo absehbar war das Sex auf die gewohnte für mich lusterfüllende Art bald nicht mehr möglich sein würde… aus Liebe hätte ich verzichten können.

Und noch was zu mir: geliebt hab ich mich in meiner ersten langen Beziehung nur gefühlt wenn wir Sex hatten.

Also: es ändert sich einfach ständig.
 
Warum sehen sich manche sofort im Mangel (Lust/Lustbefriedigung)wenn sie mal für eine Zeit, und wenn’s is auch für immer auf etwas verzichten müssten- anstelle von der Fülle (Liebe) zu sprechen und zu profitieren?
Weil für viele Lust und deren Befriedigung ein integraler Bestandteil einer erfüllenden Liebesbeziehung darstellt. Das kann man sich schönreden wie man will. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Das ist einfach ein Fakt, den es zu akzeptieren gilt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist die gesunde Mischung die es aus macht.
Sowohl um sich selbst als auch um den Partner kümmern.

Sobald da eins zu viel wird, kann es stressen.
Ich seh das auch so.

Wenn mein Mann also keinen Sex mehr wollen würde, ich aber schon, dann seh ich das in meinem Verantwortungsbereich. Gibt's einen Weg das zusammen zu lösen, der Sex mit anderen Menschen beinhaltet, kann ich tatsächlich verzichten ohne dass das Thema immer im Raum steht, keine Vorwürfe, kein Druck, oder muss ich mich aus dieser Verbindung lösen.

Aber das ist nur meine Sicht auf diese Dinge.
 
Weil für viele Lust und deren Befriedigung ein integraler Bestandteil der einer erfüllenden Liebesbeziehung darstellt. Das kann man sich schönreden wie man will. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Das ist einfach ein Fakt, den es zu akzeptieren gilt.
Klingt irgendwie unflexibel, festgefahren und nicht kompromissbereit…. ( jetzt mal ganz negativ betrachtet)
Hört sich an als stünde das ICH über dem WIR

Ich hoffe das Krankeit, Geburt, Stress, Tod nicht so oberflächlich betrachtet wird und das Lustgefühl da drüber steht.
 
Klingt irgendwie unflexibel, festgefahren und nicht kompromissbereit…. ( jetzt mal ganz negativ betrachtet)
Hört sich an als stünde das ICH über dem WIR

Ich hoffe das Krankeit, Geburt, Stress, Tod nicht so oberflächlich betrachtet wird und das Lustgefühl da drüber steht.
Nein, du solltest genau lesen. Es ist integral, was bedeutet dass es ein Teil ist. Ich wehre mich gegen die Betrachtungsweise, dass man es loskoppeln kann.
 
Ich weiß nicht, wie ich das lösen würde.
Ich liebe meinen Mann auf eine Art und Weise, von der ich nicht dachte, dass sie möglich ist und dass es sie überhaupt gibt. Er ist der wundervollste Mensch den ich mir vorstellen kann. Ich würde ihn niemals verlieren wollen.
Und dennoch weiß ich nicht, in wie fern ich es verkraften könnte, keinen Sex mehr mit ihm zu haben. Ich denke, dass, wenn es nachvollziehbare Gründe hat (wie zb Krankheit, Depression) könnte ich ihm zu Liebe vielleicht damit umgehen, wenn er einfach so keine Lust mehr hat, könnte ich es definitiv nicht. Ich liebe den Sex mit ihm, wir haben viel Sex und ich könnte es in jedem Fall nicht einfach so hinnehmen, wenn das komplett wegfiele. Und wenn man ohne Hintergrund einfach keine Lust mehr hat auf den Partner, stimmt irgendwas nicht.

Wenn es aufgrund Krankheit oder dergleichen ist, kann man denke ich eine Zeit lang damit umgehen, weil man sich ja auch Sorgen macht... aber dauerhaft darauf zu verzichten ist eine extreme Zerreißprobe für eine Partnerschaft. Andererseits macht unsere Beziehung so viel mehr aus, die Vertrautheit, unsere wahnsinnige Liebe zueinander, unser Schmäh führen miteinander, unsere gemeinsamen Erlebnisse, unser liebevoller Umgang miteinander, körperliche Zuneigung wie küssen und kuscheln, unsere Gespräche miteinander, das miteinander Lachen,.... Aber es würde mir einfach trotzdem sehr fehlen. Sex mit anderen Männern würde ich aber definitiv nicht haben wollen. Für mich ist Liebe einfach auch stark körperlich verknüpft. Ich will die Person, die ich liebe körperlich spüren und mich mit ihr Vereinen.

Das ist so ein verdammt schwieriges, emotional komplexes Thema, dass man eigentlich gar nicht sagen kann, was man tun oder wie man reagieren würde...
Ich hoffe einfach, dass ich damit nie konfrontiert werde.
 
Ich bin sicher diese Lebensituation gibt es recht häufig. Mimi-Threads gibt es ja nun unebdlich viele dazu.
Vermutlich werden nur wenige einen wirklich für beide Seiten stimmigen Weg finden.
Vieles was dann in der Theorie nach tragbarer Lösung ausschaut gestaltet sich dann ganz anders.
Zugeständnisse die man evt. abgerungen hat, überschätzung der eigen Toleranz und vieles mehr.
Auch der " Fremdgänger" mit einem Freifahrtschein kann feststellen das es nicht der richtige Weg ist.
 
Ich hoffe das Krankeit, Geburt, Stress, Tod nicht so oberflächlich betrachtet wird und das Lustgefühl da drüber steht.
Mal abgesehen von Krankheiten, die es unmöglich machen Sex zu haben, sind alle anderen Punkte für mich kein Grund miteinander keinen Sex mehr zu haben.

Damit hätte ich wohl eher ein Problem, als mit dem Thema, einer hat ganz einfach das Bedürfnis nach Sex verloren und zwar dauerhaft, wie vom TE beschrieben.
 
Das ist so ein verdammt schwieriges, emotional komplexes Thema, dass man eigentlich gar nicht sagen kann, was man tun oder wie man reagieren würde...

ist bei den meisten extremsituationen so. da überrascht man sich oft selber mit handlungsweisen, die man nie an sich vermutet hätte - kann "positiv oder negativ" sein.

Ich hoffe einfach, dass ich damit nie konfrontiert werde.

was leider bei vielen themen eine selbsttäuschung ist - eben bei alter, damit verbundenen effekten (körperlich und geistig) und tod ganz zwangsläufig. aber das brauch ich grad dir ja nicht sagen.

:zweisam:
 
ich beklag mich ja nicht - weil ich meine entscheidung dazu getroffen habe. und es meine entscheidung ist (selber schuld also, wenn ich damit unerträglich unglücklich wäre). ich habe die eigene situation zu einem allgemein eröffneten thema geschildert. mehr nicht.
Hach Philo, was soll man sagen.....
:bussal:

Schön, dass Du sie gefunden hast, schön dass ihr Euch habt, schon wie loyal ihr zueinander steht.
Gell und nachts, wenn man grübelt, wäre doch die Sehnsucht da, das eine oder andere (muss nicht Sex sein) mit dem Partner machen zu können und es schwingt so eine zartbittere Melodie durch den Kopf....

Ich glaube da stehen wir alle mal oder auch dauerhaft an und manche Träume müssen wir wehmütig ziehen lassen.
Du hast Deine Entscheidung getroffen und das ist mehr als mutig und klar. Respekt.
Dein Verständnis und diese Wärme in der Du über Deine Frau und Eure Beziehung schreibst berührt. Danke.

Alles Gute Euch beiden und besonders Deinem bissi schweren Herzerl!
(wobei das meiste davon habt ihr ja eh - ich denke davon würden viele träumen daheim angekommen zu sein, auch wenn halt nie alles perfekt sein kann)
 
Das geht halt oft Hand in Hand mit der Entfremdung zueinander. Die ganzen anderen Dinge die du aufgezählt hast, würden vermutlich ebenfalls schwinden, was eine gänzlich andere Situation kreiert.

Da geb ich dir Recht und ganz genau da seh ich das große Problem. Ich kann keine unbeschwerte Beziehung mehr führen, wenn ein essentieller und wichtiger Bestandteil für mich wegfällt. Diese Leichtigkeit ist dann einfach weg und damit viele Dinge die damit einhergehen...
 
Genau das wäre so unfassbar hart für mich. Es klingt vielleicht total deppert, weil Sex für mich wirklich wichtig ist, ich vögle gern und auch gern viel, aber ich will das mit meinem Mann. Für mich wär wohl nicht der Verzicht auf Sex das schwierige, sondern der Verzicht auf Sex mit ihm. Das ist irgendwie nix, was ein anderer Mann mit seinem Schwanz wegzaubern könnte. Ich verstehe also Philo wirklich gut, dass er es einfach sein lässt.
 
Mal abgesehen von Krankheiten, die es unmöglich machen Sex zu haben, sind alle anderen Punkte für mich kein Grund miteinander keinen Sex mehr zu haben.

Damit hätte ich wohl eher ein Problem, als mit dem Thema, einer hat ganz einfach das Bedürfnis nach Sex verloren und zwar dauerhaft, wie vom TE beschrieben.
Bzgl. Tod, Stress und Geburt meinte ich eher eine vorübergehende Phase - es wäre für mich nachvollziehbar! … sollte bei / nach so einem Ereignis die Lust ganz weg fallen stimme ich dir zu.
 
Ich glaube da stehen wir alle mal oder auch dauerhaft an und manche Träume müssen wir wehmütig ziehen lassen.

das ist der punkt, wo das alter eine wichtige rolle spielt - auch im umgang mit der situation: erstens hast vieles sowieso schon ausgelebt und "abgehakt". zweitens realisierst, dassd vieles, was dir wichtig wäre und du gern machst in diesem leben nimmer stattfinden wird. allein mein ganzes video- und fotomaterial noch halbwegs aufzubereiten: da bin ich wahrscheinlich im 12. nachleben noch nicht fertig - weil da ja andere dinge auch noch zu erledigen sind. und drittens - zum riesengroßen glück in meinem fall - realisierst, wie sehr dich das schicksal bisher auf händen getragen hat. da erschiene es geradezu blasphemisch, in manchen bedürfnissen noch die perfekte erfüllung zu verlangen oder zu erwarten. manche können in dem alter nicht einmal mehr einen geschlechtsakt haben. was will ich mich da beklagen?

wobei das meiste davon habt ihr ja eh - ich denke davon würden viele träumen daheim angekommen zu sein, auch wenn halt nie alles perfekt sein kann

ungeachtet des beschriebenen: die frau ist das beste, was mir passieren konnte - eine unglaubliche frau und partnerin!
 
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