An die Gesunden im Forum (Menschen ohne Diagnose)...

Ich gebs zu - ich blende diese Themen für mich selbst auch immer aus.

Warum? Wenns kommt, kommt es eben so. Soweit möglich ist Vorsorge getroffen...

ist bei mir genauso. sachen müssen auch einmal verdrängt werden, den schädel kann man sich immer zerbrechen, aber ab und zu muss pause sein. man weiß eh nie, was kommt, und kann es bei gesundheitlichen sachen nur manchmal oder teilweise beeinflussen. ist ja auch eine form der bewältigung, wenn man selbst betroffen ist.
wenn man es glücklicherweise nicht ist, dann ist es imho nur absolut verständlich, dass man sich diesbezüglich kaum einen kopf macht.

aber wenn du schon Kontakt hattest, kannst du da nicht irgendwie deine Erfahrungen von deinem Gegenüber berichten? Ich denke da gab es doch auch Kommunikation zwischen Euch, oder? ...
also, wer will noch mal, wer hat noch nicht??? :)
 
eigentlich dachte ich das es wieder ein wenig sachlicher hier zugeht

Ich habe mich in diesem Thread wirklich bemüht, das Problem Behinderung und Sexualität, auch mal unter dem Aspekt "Abenteuer" ( vgl. TE ), ganz sachlich und mit aller gebotenen Vorsicht, niemandem dabei zu nahe zu treten, zu diskutieren.

Aber ein Zickenkrieg gehört hier wirklich nicht her. Da spiele ich nicht mehr mit.
 
dein wort in gottes ohr, mein lieber! ein sehr gutgläubiger ansatz, den du da hast...

klar verändert eine beeinträchtigung einen menschen auch. aber aus dem heraus. meine süße ist durch die verkettung von einer blöden gschicht zur nächsten auch schon verdrossen und verzweifelt. nix so schlimmes, um es mit einer wirklich schlimmen beeinträchtigung zu vergleichen. aber schon das nervt. nur: sie ist trotzdem dieselbe - weil ich ja ihre situation und die belastung verstehen kann. es hilft uns doch auch einiges von unseren eigenen mechanismen, mit veränderungen und größeren herausforderungen fertig zu werden. wenn wir das zulassen.
 
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Ganz unaufgeregt - wer will nur aufgrund einer Einschränkung Anklang finden? Die Wenigsten und deshalb sollte man auch nicht auf dieser Ebene die Begegnung suchen. Sie ist zwar da, soll aber keine wahnsinnig dominante Rolle spielen. Man will einfach als Mensch Interesse erzeugen + wahrgenommen werden und net, weil man vll der erste Blinde/Querschnittsgelähmte/whatever ist, der dem potentiellen (Sexual)Partner über den Weg läuft. Miteinander die Hürden zu überwinden, aber auch im Umgang voneinander lernen - denn es gibt sehr viele Bereiche, die man als gesunder Mensch gar nicht wertschätzt und in denen uU auch ein gewisser Mangel herrscht, weil man sich mit so Nichtigkeiten niemals auseinandersetzen musste. Sich öffnen und wachsen, aber auch Stop sagen, wenn man Punkte erreicht, die hindern und man nicht mehr mitgehen kann.
Es menschelt halt und das ist auch gut so.
 
aber schon das nervt. nur: sie ist trotzdem dieselbe - weil ich ja ihre situation und die belastung verstehen kann. es hilft uns doch auch einiges von unseren eigenen mechanismen, mit veränderungen und größeren herausforderungen fertig zu werden. wenn wir das zulassen.

--- vorab-info: ich beziehe mich jetzt hier ausschließlich auf situationen, in denen die beeinträchtigung erst später im leben aufgetaucht sind, wie bei mir! bei anderen sachen kann ich schlichtweg nicht mitreden. ---

@Mitglied #164359 du hast ja an ihr sowas von einen narren gefressen (bzw ihr habts euch gefunden), und du bist halt so wie du bist (ich kenn deine süße leider nicht), also ist das ja eine denkbar "gute" ausgangssituation für solche gegebenheiten. dazu auch deine rationalität, die mitmischt... :)
klar, in manchen situationen reißen alle stricke, aber davon gehe ich hier nicht aus und wünsche es euch beileibe nicht.

mit deinem "wenn wir es zulassen" hast du einen verdammt wichtigen punkt angesprochen. da spielt so viel mit rein, mut, angst, verzweiflung, wurschtigkeit, scheißdrauf-einstellung, kraft und schwankungen davon etc pp

hab ich alles schon zur genüge erlebt, man erkennt in solchen situationen am besten, wie die leute um einen herum ticken. ob man will oder nicht

wichtig zu erkennen ist halt auch, dass diese sachen prozesse sind, langwierige prozesse. in die man teilweise nur sehr langsam reinwächst.

denn es gibt sehr viele Bereiche, die man als gesunder Mensch gar nicht wertschätzt und in denen uU auch ein gewisser Mangel herrscht, weil man sich mit so Nichtigkeiten niemals auseinandersetzen musste.

wunderbar auf den punkt gebracht, meine liebe! :liebe: es gitb so viele sachen, auf die man erst gebracht werden muss/kann.

Sich öffnen und wachsen, aber auch Stop sagen, wenn man Punkte erreicht, die hindern und man nicht mehr mitgehen kann.
Es menschelt halt und das ist auch gut so.

wow... das ist... ehrlich. sehr ehrlich. und kann sehr, sehr wehtun. siehe oben, bzgl "erkennen, wie leute um einen ticken". ich bin diesbezüglich ein gebranntes kind.
wenn man die größe hat, sich das einzugestehen und das wirklich auch zu sagen, ist es absolut bewundernswert. aber bis dorthin gibt es viele zwischenstufen, und nicht alle sind angenehm - für einen selbst, für sein gegenüber oder beide.
 
klar, in manchen situationen reißen alle stricke, aber davon gehe ich hier nicht aus und wünsche es euch beileibe nicht.

mit deinem "wenn wir es zulassen" hast du einen verdammt wichtigen punkt angesprochen. da spielt so viel mit rein, mut, angst, verzweiflung, wurschtigkeit, scheißdrauf-einstellung, kraft und schwankungen davon etc pp

aber ja, sowieso. keiner sagt dass alles immer leicht und alles eitel-wonne waschtrog sein muss. aber: das ist ja kein unterschied zu nicht beeinträchtigten menschen. die schaffens bei bester körperlicher und geistiger gesundheit auch oft, sich gegenseitig das leben zur hölle zu machen. muss man nicht, man selber hat die wahl.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wow... das ist... ehrlich. sehr ehrlich. und kann sehr, sehr wehtun. siehe oben, bzgl "erkennen, wie leute um einen ticken". ich bin diesbezüglich ein gebranntes kind.
wenn man die größe hat, sich das einzugestehen und das wirklich auch zu sagen, ist es absolut bewundernswert. aber bis dorthin gibt es viele zwischenstufen, und nicht alle sind angenehm - für einen selbst, für sein gegenüber oder beide.

Ich glaube, es kommt ganz einfach auf die beiden Persönlichkeiten an, die da aufeinander treffen...und je nachdem reagiert man - geht aufeinander ein und versucht mit Problemen umzugehen bzw sich auch an Sachen heranzutasten, die Unsicherheit erzeugen oder Ängste bedienen - und das gibts grundsätzlich auf beiden Seiten, irgendwann...wichtig ist die Bereitschaft achtsam miteinander umzugehen, aber einer gewissen Ehrlichkeit auch Raum zu geben - nicht, weil man Verletzung erzeugen will, sondern man das ausspricht, was oft sowieso im Raum steht.
Viele spüren die Gründe schon vorher und wenn dann Ausflüchte gesucht werden, wird man nur unsicherer...zumindest hab ich diese Erfahrung gemacht.
Wenn man selbst nicht weiß warum, dann muss man ja auch nicht krampfhaft danach suchen - blinkt die Anzeigentafel allerdings, sollte man schon offen sein. Man kann nicht mit jeder Situation umgehen, auch, wenn man es sich vll wünscht. So ehrlich darf man zu sich und anderen schon sein.
 
Wisst ihr, was mich gerade tröstet?

Daß jeder hier irgendwann ein Mensch mit Diagnose ist. Auch du, Marlene... :)

Hier geht es weder um Altersgebrechlichkeit noch um Behinderungen, die innerhalb einer laufenden Beziehung eingetreten sind, sondern darum, sich vorstellen zu können:

Wer hier im Forum...ist nicht direkt, oder indirekt vom Thema Behinderung, bzw. Einschränkung betroffen...und könnte sich vorstellen, eine Beziehung...oder auch nur ein sexuelles Abenteuer mit einem "offensichtlich" erkennbar behinderten Menschen einzugehen?

Ich denke, das ist schon recht klar ausgedrückt.
 
Der Threadtitel lautet: An die Gesunden (Menschen ohne Diagnose)

Auf das habe ich mich bezogen und sonst gar nichts...
 
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kleine bemerkung am rande: man kann auch über definitionismus so lang hin und her tun, bis es punkto thread-mördern jedes verblödeln ersetzt ....
 
Ich glaube, es kommt ganz einfach auf die beiden Persönlichkeiten an, die da aufeinander treffen...und je nachdem reagiert man - geht aufeinander ein und versucht mit Problemen umzugehen bzw sich auch an Sachen heranzutasten, die Unsicherheit erzeugen oder Ängste bedienen

ich glaub am wichtigsten ist, einander so näher zu kommen, dass die beeinträchtigung einfach in den hintergrund tritt und man einander einfach will. dann lernt man auch ganz natürlich, mit der beeinträchtigung umzugehen, und sich vom betroffenen in der hinsicht einfach führen zu lassen.
 
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