Wer hier im Forum...ist nicht direkt, oder indirekt vom Thema Behinderung, bzw. Einschränkung betroffen...und könnte sich vorstellen, eine Beziehung...oder auch nur ein sexuelles Abenteuer mit einem "offensichtlich" erkennbar behinderten Menschen einzugehen?
In meiner Kindheit war ich mit einem Jungen aus der Nachbarschaft befreundet, der eine körperliche Behinderung hat.
Und zwischen meinem 12-14 Lebensjahr habe ich mich in der Schule öfters geprügelt, weil es einige Clowns gab, die einem Mädchen mit Trisomie 21 irrsinnig gerne einen Schrecken eingejagt haben, nur um sie schreien zu hören. Angeblich hat sie "ur affig" geschrieen und das fand der menschliche Abschaum lustig.
Ansonsten kannte ich keine Menschen mit einer offensichtlich erkennbaren Behinderung.
Was das Sexuelle angeht ... ich hatte schon eine Sexbeziehung mit einem Mann, der eine körperliche Behinderung hatte. Die Mobilität in seinem Arm und Bein war eingeschränkt, er hat auch gehumpelt und konnte drei Finger nicht bewegen. Hat ihn nicht weniger attraktiv gemacht und im Bett gab es auch keinen Nachteil.
Absolut keinen
Eine sehr gute Freundin, die ich erst seit 3 Jahren kenne, ist blind. Mit ihr habe ich auch einige Höhen und Tiefen mit- und durchlebt. Sie ist schon auf andere Menschen angewiesen und ich bin oft traurig, wenn ich sehe, was für eine Konzentration, Gedächtnis und Mut man aufbringen muss um "einfachste" Dinge zu erledigen. Ich esse manchmal mit geschlossenen Augen, oder setze eine Schlafmaske auf und versuche was im Haushalt zu machen. Es ist Verzweiflung pur.
Ja, und mit ihr erlebe ich wie schwer es ist einen Partner zu finden - vor allem, weil sie keinen blinden Partner will. Und in den meisten ihrer Beziehungen wurde ihre Blindheit ausgenutzt, das ist schon für mich sehr schmerzhaft ... zu wissen, dass sie das durchmachen musste.
Momentan hat sie eine Sexbeziehung, aber er will nicht mehr, weil ihm das fehlt, dass sie ihm in die Augen schaut usw.
Also ist eine erkennbare Behinderung kein Ausschlusskriterium, ABER hängt auch vom Grad der Behinderung ab. Mit einem "Pflegefall" würde ich keine Beziehung anfangen.
es klingt jetzt zwar nicht sehr schön was ich da zu sagen hab aber ist die wahrheit. hab mal mit einem firmenbesitzer gesprochen warum er keine behinderten aufnimmt sondern lieber strafe zahlt.
seine einfach antwort war. weil wenn ich ihm habe werd ich ihm nicht mehr los. die haben quasi narrenfreiheit.
wie gesagt klingt nicht sehr toll. aber für einen unternehmer dürfte das halt ein entscheidender grund sein. es wird ja auch bei behinderten personen geben die es nicht so genau nehmen was arbeiten angeht und wennst dann als chef nix machen kannst überlegst dir das einstellen sicher sehr gut.
Das kann ich auch bestätigen. Mein damaliger Professor, der sehr direkt und ehrlich ist, hat im Personalverrechnungs-Unterricht das so ausgedrückt: "Die Menschen mit einer Behinderung und die Schwangeren sind der Alptraum für jedes Unternehmen. Die sind vom Gesetz so geschützt, dass du sie nie mehr los wirst - besonders die Behinderten."
Und ja, seine Klienten zahlen auch lieber die Strafen als sie anzustellen. Traurig, aber wahr.