An die Gesunden im Forum (Menschen ohne Diagnose)...

Ich weiß nicht ob es jetzt noch um das Thema geht. Sieht nicht so aus. Die Frage war mehr als eineindeutig. Wie kommt man dann auf die Idee, sich über das Thema "Die Akzeptanz von behinderten Menschen" im allgemeinen zu streiten? Totaler Unfug. Der/die Eine bezieht sich auf die aufgeworfene Fragestellung und der nächst auf die Wirtschaft. So ein Bullshit. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen, weil völlig andere Interessen im Vordergrund stehen. Das aneinander Vorbeireden scheint im deutschen Sprachraum wohl sehr angesagt zu sein.
du hast schon recht. aber das mit der wirtschaft hat sich im zuge der schreiberei da halt so ergeben. das andere ist unnötig.
 
du hast schon recht. aber das mit der wirtschaft hat sich im zuge der schreiberei da halt so ergeben. das andere ist unnötig.

@Mitglied #24985
es geht weiß Gott nicht nur an Dich. Und glaub mir, ich "folge" Dir sehr oft in deinen Meinungen.

Wir müssen uns ja nicht alle akzeptieren aber wenigstens tolerieren. Diese Fragestellung des TE ansich hatte mir schon ansich gereicht. Das ist natürlich Provokation pur. Weil garantiert verschiedene Einstellungen zum Leben aufeinander treffen.
 
so, um meine frage wieder in die raum zu werfen: (ich bin jetzt zu faul zum neu schreiben, und ich zitier mich selbst, und hab meine eigene erlaubnis dafür)

das würd mich nämlich ECHT interessieren, bitte um antworten

... eine frage ..., nämlich die, wie und wann man das bei sich neu ergebenden kontakten bzgl 'das gegenüber informieren' bewerkstelligen soll/kann/whatever, wenn man selbst eine krankheit/behinderung hat, die aber nicht offensichtlich ist.

was wäre hierbei sich selbst und dem anderen gegenüber fair/richtig/gut/menschlich? wann sagen? was sagen? warum/warum nicht sagen?
 
das würd mich nämlich ECHT interessieren, bitte um antworten
Ich kann dir da leider nur antworten dass ich keine allgemeine Antwort darauf weiß. Ich würd es erwähnen, sobald ich denke dass es für den anderen relevant sein könnte. Aber wann das der Fall ist, ist wohl sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab.
 
und könnte sich vorstellen, eine Beziehung...oder auch nur ein sexuelles Abenteuer mit einem "offensichtlich" erkennbar behinderten Menschen einzugehen?
damit wir wieder zum thema kommen. trifft auf mich jetzt nicht wirklich zu. nur ich bin ganz ehrlich. ich könnte es jetzt aus dem stegreif nicht beantworten. jetzt ja sagen wenns einem nicht wirklich betrifft ist mir zu einfach. und nein sagen ist auch nicht einfach weil man nie weiß was einem im leben noch erwartet.

ich könnte derzeit mit gutem gewissen weder ja noch nein sagen. ich glaube das kommt dann immer auf die situation an. wenn du mit dem wirklich konfrontiert bist und für dich entscheiden musst was du nun machst.
 
so, um meine frage wieder in die raum zu werfen: (ich bin jetzt zu faul zum neu schreiben, und ich zitier mich selbst, und hab meine eigene erlaubnis dafür)

das würd mich nämlich ECHT interessieren, bitte um antworten

Fair geht doch wohl vor, oder? Wegen dem Wein fällt mir gerade keine nicht offensichtlich Behinderung ein. Sorry. Aber hilf mir. Bei nicht offensichtliche Krankheiten sollte man schon von Beginn an mit offenen Karten spielen.
 
Fair geht doch wohl vor, oder? Wegen dem Wein fällt mir gerade keine nicht offensichtlich Behinderung ein. Sorry. Aber hilf mir. Bei nicht offensichtliche Krankheiten sollte man schon von Beginn an mit offenen Karten spielen.

sachen wie mucoviscidose. oder ms. oder morbus chron. oder glasknochenkrankheit. bluterkrankheit. herzschäden.
 
sachen wie mucoviscidose. oder ms. oder morbus chron. oder glasknochenkrankheit. bluterkrankheit. herzschäden.

Ok. 6:0 für Dich.

Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung. Ich kann doch nicht einem möglichen Partner das vorenthalten. Wie die Reaktion dann ist, kann man nicht kollektiv beurteilen. Manch einer kann mit Situationen wie diese umgehen, andere halt nicht. Wenn ich mich auf eine Beziehung einlasse, dann hoffe ich doch, dass es "für die Ewigkeit" ist. Wenn ich dann aber weiß, NICHTS IST FÜR DIE EWIGKEIT, joah jetzt bin ich überfordert.
 
fair schön und gut, ok. aber wem gegenüber ist was fair?
dass man eine behinderung nicht sofort erwähnt (wohlgemerkt, keine ansteckende krankheit!)?

mit offenen karten zu spielen wäre es auch, wenn man gleich von seiner frau erzählt, oder von seiner sauferei, seinem fetten konto, seinen schweißfüßen, seinen schulden, seinem traum vom gemeinsamen haus in spitzbergen,... (nur mal so blöd aufgezählt...)
 
Manch einer kann mit Situationen wie diese umgehen, andere halt nicht. Wenn ich mich auf eine Beziehung einlasse, dann hoffe ich doch, dass es "für die Ewigkeit" ist. Wenn ich dann aber weiß, NICHTS IST FÜR DIE EWIGKEIT, joah jetzt bin ich überfordert.

sehr schön gesagt, danke. :)

ich persönlich vertrete die meinung, dass es einfach gesagt werden muss. aber ich kann mir denken, dass es auch gründe dafür gibt, es nicht zu sagen. warum auch immer... deswegen meine frage. ;)
 
fair schön und gut, ok. aber wem gegenüber ist was fair?

mit offenen karten zu spielen wäre es auch, wenn man gleich von seiner frau erzählt, oder von seiner sauferei, seinem fetten konto, seinen schweißfüßen, seinen schulden, seinem traum vom gemeinsamen haus in spitzbergen,... (nur mal so blöd aufgezählt...)

@Mitglied #321628
von welcher Art von Kontakten reden wir jetzt?
 
ja, eh wie du gesagt hast, möglicher partner, neue kontakte (mit zukunftsaussichten?)

ich habs allgemein offen gehalten, entschuldigung, da hab ich mich viel zu unklar ausgedrückt.
 
Gründe für das nicht Offenbaren sind doch aber dann egoistisch, oder? Da ich nicht ins Raster falle, kann ich auch keine Aussage treffen. Die Palette an Krankheiten ist so vielfältig, dass man es sich nicht vorstellen kann.

summa summarum: Ich kann da nicht helfen. Sorry:(
 
Wer hier im Forum...ist nicht direkt, oder indirekt vom Thema Behinderung, bzw. Einschränkung betroffen...und könnte sich vorstellen, eine Beziehung...oder auch nur ein sexuelles Abenteuer mit einem "offensichtlich" erkennbar behinderten Menschen einzugehen?
In meiner Kindheit war ich mit einem Jungen aus der Nachbarschaft befreundet, der eine körperliche Behinderung hat.
Und zwischen meinem 12-14 Lebensjahr habe ich mich in der Schule öfters geprügelt, weil es einige Clowns gab, die einem Mädchen mit Trisomie 21 irrsinnig gerne einen Schrecken eingejagt haben, nur um sie schreien zu hören. Angeblich hat sie "ur affig" geschrieen und das fand der menschliche Abschaum lustig.
Ansonsten kannte ich keine Menschen mit einer offensichtlich erkennbaren Behinderung.

Was das Sexuelle angeht ... ich hatte schon eine Sexbeziehung mit einem Mann, der eine körperliche Behinderung hatte. Die Mobilität in seinem Arm und Bein war eingeschränkt, er hat auch gehumpelt und konnte drei Finger nicht bewegen. Hat ihn nicht weniger attraktiv gemacht und im Bett gab es auch keinen Nachteil.
Absolut keinen :D

Eine sehr gute Freundin, die ich erst seit 3 Jahren kenne, ist blind. Mit ihr habe ich auch einige Höhen und Tiefen mit- und durchlebt. Sie ist schon auf andere Menschen angewiesen und ich bin oft traurig, wenn ich sehe, was für eine Konzentration, Gedächtnis und Mut man aufbringen muss um "einfachste" Dinge zu erledigen. Ich esse manchmal mit geschlossenen Augen, oder setze eine Schlafmaske auf und versuche was im Haushalt zu machen. Es ist Verzweiflung pur.
Ja, und mit ihr erlebe ich wie schwer es ist einen Partner zu finden - vor allem, weil sie keinen blinden Partner will. Und in den meisten ihrer Beziehungen wurde ihre Blindheit ausgenutzt, das ist schon für mich sehr schmerzhaft ... zu wissen, dass sie das durchmachen musste.
Momentan hat sie eine Sexbeziehung, aber er will nicht mehr, weil ihm das fehlt, dass sie ihm in die Augen schaut usw.

Also ist eine erkennbare Behinderung kein Ausschlusskriterium, ABER hängt auch vom Grad der Behinderung ab. Mit einem "Pflegefall" würde ich keine Beziehung anfangen.

es klingt jetzt zwar nicht sehr schön was ich da zu sagen hab aber ist die wahrheit. hab mal mit einem firmenbesitzer gesprochen warum er keine behinderten aufnimmt sondern lieber strafe zahlt.
seine einfach antwort war. weil wenn ich ihm habe werd ich ihm nicht mehr los. die haben quasi narrenfreiheit.
wie gesagt klingt nicht sehr toll. aber für einen unternehmer dürfte das halt ein entscheidender grund sein. es wird ja auch bei behinderten personen geben die es nicht so genau nehmen was arbeiten angeht und wennst dann als chef nix machen kannst überlegst dir das einstellen sicher sehr gut.
Das kann ich auch bestätigen. Mein damaliger Professor, der sehr direkt und ehrlich ist, hat im Personalverrechnungs-Unterricht das so ausgedrückt: "Die Menschen mit einer Behinderung und die Schwangeren sind der Alptraum für jedes Unternehmen. Die sind vom Gesetz so geschützt, dass du sie nie mehr los wirst - besonders die Behinderten."
Und ja, seine Klienten zahlen auch lieber die Strafen als sie anzustellen. Traurig, aber wahr.
 
Hier geht es um Beziehung und Sex. Und um den dummen Vergleich zwischen Perversion ( Fetisch ) und Behinderung.

Natürlich sind Behinderte auch durch die gesellschaftlichen Verhältnisse gehindert, so normal leben zu können wie " Gesunde". Aber man kümmert sich heutzutage zunehmend und grenzt nicht generell aus.


Ganz so entspricht das nicht meiner Wahrnehmung. Als wir vor einigen Monaten eine junge Frau mit Schwerbehinderung eingestellt haben hat man uns von zwei Behörden bzw Einrichtung regelrecht gefeiert und uns Fördergelder geradezu aufgedrängt.

In Sachen rechte Gewalt werden immer wieder auch behinderte Menschen angegriffen.

Das ist sind nur zwei Indizien. Ja, es wird sich zunehmend gekümmert, ausgegrenzt wird nach wie vor zu viel.

Aber ich stimme zu, daß sich auch im Hinblick auf Sex/Beziehung einiges getan zu haben scheint
[QUOTE="silenthunter, post: 8008758, member:

seine einfach antwort war. weil wenn ich ihm habe werd ich ihm nicht mehr los. die haben quasi narrenfreiheit.

wie gesagt klingt nicht sehr toll. aber für einen unternehmer dürfte das halt ein entscheidender grund sein. es wird ja auch bei behinderten personen geben die es nicht so genau nehmen was arbeiten angeht und wennst dann als chef nix machen kannst überlegst dir das einstellen sicher sehr gut.[/QUOTE]


Das simmt so nur nicht. Wir beschäftigen seit einigen Monaten eine MA mit Schwerbehindertenausweis und ich hatte eben solche Bedenken und habe mich darüber kundig gemacht. Zumindest in D ist es so, daß man im Kündigungsfall die Zustimmung des Integrationsamtes einholen muß, aber wenn man die Kündigung begründen kann ist das zwar Mehraufwand, aber damit kann man leben. Deshalb vermute ich eben daß der Grund für die Ablehnung genau darin liegt: Mehr Urlaubsanspruch, mehr Verwaltungasaufwand, u.U. auch finanzieller Aufwand falls der Arbeitsplatz behindertengerecht angepasst werden muß.

Unsere MA lebt übrigens in einer Beziehung, um zum Thema zurück zu kommen.
 
Social Marketing...subventionierte Billiglöhner...so muss der klevere Arbeitgeber es eigenlich sehen...obgleich es eine unfeine Betrachtung ist

Die Zuschüsse sind zeitlich begrenzt, das ist der Grund warum Arbeitsverhältnisse oft nach 1 Jahr enden. Gilt aber auch bei Langzeitarbeitslosen und anderen schwer vermittelbaren Leuten, ist also kein behindertenspezifisches Problem.
 
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