Dienstleistungen Diverses Backgrounddiskussionen über das Gewerbe

Das ist ist aber halt nix neues in dem Bereich, leider.
Höchstens dass man Mal eine Aussteigerin mit Zwangsprostitutions oder Zuhälter Background einlädt.

Kein Wunder wenn der Großteil der Leute ein falsches Bild von der Realität hat.
Ja, Meinungsblasen sind weniger mein Ding. Bei den Teilnehmerinnen dürfte es um Frauen mit einem body count von max. 5 handeln. 😋
 
Eh nix neues aus der Standard/Falter-Blase, Diskussionsrunden mit lauter Expert:innen (bitte beachten, extra gegendert), im Normalfall leider immer nur mit theoretischem Wissen, von der Realität keine Ahnung, das ist so als wie wenn Blinde über Farben diskutieren.
 
Was war der generelle Tenor ? Wurden leere Worthülsen geworfen oder wirklich gute Argumentationen eingebracht?

Es gab Einigkeit darüber, dass Frauen, die unfreiwillig in der Prostitution sind, geholfen werden muss, über das "wie" schieden sich die Geister.

Die Befürworterinnen des "Nordischen Modells" sprachen u.a. folgende Punkte an:

•) Prostitution als logische Folge von Armut und Perspektivlosigkeit - "last girl first" - die Benachteiligsten der Gesellschaft sind die Ersten, die sich prostituieren müssen ("Die haben doch nicht mehr Lust auf Sex als die anderen, die müssen das einfach tun!")

•) Prostitution wird als unvereinbar mit der Würde von Frauen und deren Körpern betrachtet. ("Wenn mir einer auf der Strasse nachruft ich soll ihm für 10 Euro einen blasen - ist das dann sexuelle Belästigung oder ein lukratives Jobangebot?"). Mehrmals wurden von den verheerenden körperlichen ("zerstörte Unterleiber") und seelischen Spätfolgen gesprochen. Junge Männer sehen Prostitution als normal an ("Die kauf ich mir, wenn ich 18 bin!").

•) Sexworkerinnen müssen sich oft für wenig Geld prostituieren ("In Berlin am Strassenstrich pro Minute zwei Euro"), wenn sie viel Geld verdienen, sind Laufhausbetreiber und Zuhälter die wahren Profiteure.

•) Das "Nordische Modell" schützt Sexworkerinnen und ist darüber hinaus Merkmal einer modernen, verantwortungsvollen und feministischen Gesetzgebung. Sexarbeit wird endlich als das wahrgenommen, was es ist: Ausbeutung, die verboten werden muss.

Die Gegnerinnen des "Nordischen Modells":

•) Sexarbeit ist eine Tätigkeit, die es Frauen ermöglicht, selbständig und legal zu arbeiten und gut zu verdienen ("Ich werde weniger finanziell ausgebeutet als diejenigen, die mich hier beschützen wollen!" "Jede Sexworkerin hat Grenzen, wir lassen sicher nicht alles mit uns machen!" "Ich komme gerade aus dem Puff und mir geht es bestens!") Der propagierte Schutzgedanke wird von den Betroffenen als Bevormundung empfunden: ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Frauen sollen anderen Frauen nicht vorschreiben wie sie leben und arbeiten sollen ("Wir müssen vorsichtig sein, bevor wir generell von 'Frauenkörpern' sprechen")

•) Schlechte Bezahlung ("Ich verdiene im Supermarkt auch nur 20 Cent pro Minute und niemand redet darüber") Ausbeutung und Menschenhandel gibt es auch in vielen anderen Bereichen (Pflege, Bau, Kinderbetreuung, Haushalt) - niemand würde deswegen auf die Idee kommen, diese Berufe zu verbieten.

•) Prostitution lässt sich durch Verbote weder abschaffen oder eindämmen (Worte einer prominenten Anwältin: "Kriminalisieren hat noch nie irgendetwas gebracht"), sie wird einfach verlagert. Es ist naiv Sexworkerinnen durch Strafen oder Verbote "schützen" zu wollen. Wirksam sind einzig mehr Rechte, die es ihnen ermöglichen, sich ohne Angst vor Sanktionen an Beratungsstellen und Polizei zu wenden.

•) Das "Nordische Modell" geht völlig an der Realität vorbei, man kann nicht das Angebot legalisieren und dessen Konsumenten kriminalisieren ("Drogen darf ich ja auch weder kaufen noch verkaufen") und es bleibt auch nicht ohne negative Konsequenzen für Sexworkerinnen: ihr gesamtes Umfeld (Vermieter, Partner) kann kriminalisiert werden, sie müssen vor Gericht aussagen, sie können ihre Kinder verlieren, Sexworkerinnen, die Migrantinnen sind, können mit sofortiger Wirkung ausgewiesen werden.


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Es gab Einigkeit darüber, dass Frauen, die unfreiwillig in der Prostitution sind, geholfen werden muss, über das "wie" schieden sich die Geister.

Die Befürworterinnen des "Nordischen Modells" sprachen u.a. folgende Punkte an:

•) Prostitution als logische Folge von Armut und Perspektivlosigkeit - "last girl first" - die Benachteiligsten der Gesellschaft sind die Ersten, die sich prostituieren müssen ("Die haben doch nicht mehr Lust auf Sex, die müssen das einfach tun!")

•) Prostitution wird als unvereinbar mit der Würde von Frauen und deren Körpern betrachtet. ("Wenn mir einer auf der Strasse nachruft ich soll ihm für 10 Euro einen blasen - ist das dann sexuelle Belästigung oder ein lukratives Jobangebot?"). Mehrmals wurden von den verheerenden körperlichen ("zerstörte Unterleiber") und seelischen Spätfolgen gesprochen. Junge Männer sehen Prostitution als normal an ("Die kauf ich mir, wenn ich 18 bin!").

•) Sexworkerinnen müssen sich oft für wenig Geld prostituieren, wenn sie mehr verdienen, sind Laufhausbetreiber und Zuhälter die wahren Profiteure.

•) Das "Nordische Modell" schützt Sexworkerinnen und ist darüber hinaus Merkmal einer modernen, verantwortungsvollen und feministischen Gesetzgebung. Sexarbeit wird endlich als das wahrgenommen, was es ist: Ausbeutung, die verboten werden muss.

Die Gegnerinnen des "Nordischen Modells":

•) Sexarbeit ist eine Tätigkeit, die es Frauen ermöglicht, selbständig und legal zu arbeiten und gut zu verdienen ("Ich werde weniger finanziell ausgebeutet als diejenigen, die mich hier beschützen wollen!" "Jede Sexworkerin hat Grenzen, wir lassen sicher nicht alles mit uns machen!" "Ich komme gerade aus dem Puff und mir geht es bestens!") Der propagierte Schutzgedanke wird als Bevormundung empfunden: ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Frauen sollen anderen Frauen nicht vorschreiben wie sie leben und arbeiten soll.

•) Schlechte Bezahlung ("Ich verdiene im Supermarkt auch nur 20 Cent pro Minute und niemand redet darüber") Ausbeutung und Menschenhandel gibt es auch in vielen anderen Bereichen (Pflege, Bau, Kinderbetreuung, Haushalt) - niemand würde deswegen auf die Idee kommen, diese Berufe zu verbieten.

•) Prostitution lässt sich durch Verbote weder abschaffen oder eindämmen (Worte einer prominenten Anwältin: "Kriminalisieren hat noch nie irgendetwas gebracht"), sie wird einfach verlagert. Sexworkerinnen können nicht durch Strafen und Verbote geschützt werden, sondern einzig und alleine durch mehr Rechte, die es ihnen ermöglichen, sich selbstbewusst an Beratungsstellen und Polizei zu wenden.

•) Das "Nordische Modell" geht völlig an der Realität vorbei, man kann nicht das Angebot legalisieren und die Käufer kriminalisieren ("Drogen darf ich ja auch weder kaufen noch verkaufen") und es bleibt auch nicht ohne negative Konsequenzen für Sexworkerinnen: ihr gesamtes Umfeld (Vermieter, Partner) kann kriminalisiert werden, sie müssen vor Gericht aussagen, sie können ihre Kinder verlieren, Sexworkerinnen, die Migrantinnen sind, können ausgewiesen werden.
Wenn ich nach dieser Zusammenfassung gehe, bin ich eindeutig gegen das "Nordische Modell"
 
Es gab Einigkeit darüber, dass Frauen, die unfreiwillig in der Prostitution sind, geholfen werden muss, über das "wie" schieden sich die Geister.

Die Befürworterinnen des "Nordischen Modells" sprachen u.a. folgende Punkte an:

•) Prostitution als logische Folge von Armut und Perspektivlosigkeit - "last girl first" - die Benachteiligsten der Gesellschaft sind die Ersten, die sich prostituieren müssen ("Die haben doch nicht mehr Lust auf Sex als die anderen, die müssen das einfach tun!")

•) Prostitution wird als unvereinbar mit der Würde von Frauen und deren Körpern betrachtet. ("Wenn mir einer auf der Strasse nachruft ich soll ihm für 10 Euro einen blasen - ist das dann sexuelle Belästigung oder ein lukratives Jobangebot?"). Mehrmals wurden von den verheerenden körperlichen ("zerstörte Unterleiber") und seelischen Spätfolgen gesprochen. Junge Männer sehen Prostitution als normal an ("Die kauf ich mir, wenn ich 18 bin!").

•) Sexworkerinnen müssen sich oft für wenig Geld prostituieren ("In Berlin am Strassenstrich pro Minute zwei Euro"), wenn sie viel Geld verdienen, sind Laufhausbetreiber und Zuhälter die wahren Profiteure.

•) Das "Nordische Modell" schützt Sexworkerinnen und ist darüber hinaus Merkmal einer modernen, verantwortungsvollen und feministischen Gesetzgebung. Sexarbeit wird endlich als das wahrgenommen, was es ist: Ausbeutung, die verboten werden muss.

Die Gegnerinnen des "Nordischen Modells":

•) Sexarbeit ist eine Tätigkeit, die es Frauen ermöglicht, selbständig und legal zu arbeiten und gut zu verdienen ("Ich werde weniger finanziell ausgebeutet als diejenigen, die mich hier beschützen wollen!" "Jede Sexworkerin hat Grenzen, wir lassen sicher nicht alles mit uns machen!" "Ich komme gerade aus dem Puff und mir geht es bestens!") Der propagierte Schutzgedanke wird von den Betroffenen als Bevormundung empfunden: ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Frauen sollen anderen Frauen nicht vorschreiben wie sie leben und arbeiten sollen ("Wir müssen vorsichtig sein, bevor wir generell von 'Frauenkörpern' sprechen")

•) Schlechte Bezahlung ("Ich verdiene im Supermarkt auch nur 20 Cent pro Minute und niemand redet darüber") Ausbeutung und Menschenhandel gibt es auch in vielen anderen Bereichen (Pflege, Bau, Kinderbetreuung, Haushalt) - niemand würde deswegen auf die Idee kommen, diese Berufe zu verbieten.

•) Prostitution lässt sich durch Verbote weder abschaffen oder eindämmen (Worte einer prominenten Anwältin: "Kriminalisieren hat noch nie irgendetwas gebracht"), sie wird einfach verlagert. Es ist naiv Sexworkerinnen durch Strafen oder Verbote "schützen" zu wollen. Wirksam sind einzig mehr Rechte, die es ihnen ermöglichen, sich ohne Angst vor Sanktionen an Beratungsstellen und Polizei zu wenden.

•) Das "Nordische Modell" geht völlig an der Realität vorbei, man kann nicht das Angebot legalisieren und dessen Konsumenten kriminalisieren ("Drogen darf ich ja auch weder kaufen noch verkaufen") und es bleibt auch nicht ohne negative Konsequenzen für Sexworkerinnen: ihr gesamtes Umfeld (Vermieter, Partner) kann kriminalisiert werden, sie müssen vor Gericht aussagen, sie können ihre Kinder verlieren, Sexworkerinnen, die Migrantinnen sind, können mit sofortiger Wirkung ausgewiesen werden.


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ein großes Dankeschön für die Zusammenfassung. !
Wurde eventuell von einer der Diskussionsteilnehmerinnen, das Modell wie in den Niederlande eingebracht oder war es nur bezogen auf das "Nordische Modell" ?
 
ein großes Dankeschön für die Zusammenfassung. !
Wurde eventuell von einer der Diskussionsteilnehmerinnen, das Modell wie in den Niederlande eingebracht oder war es nur bezogen auf das "Nordische Modell" ?

Nur auf das "Nordische Modell" bezogen, Niederlande wurden nicht erwähnt.
 
Es gab Einigkeit darüber, dass Frauen, die unfreiwillig in der Prostitution sind, geholfen werden muss, über das "wie" schieden sich die Geister.

Die Befürworterinnen des "Nordischen Modells" sprachen u.a. folgende Punkte an:

•) Prostitution als logische Folge von Armut und Perspektivlosigkeit - "last girl first" - die Benachteiligsten der Gesellschaft sind die Ersten, die sich prostituieren müssen ("Die haben doch nicht mehr Lust auf Sex als die anderen, die müssen das einfach tun!")

•) Prostitution wird als unvereinbar mit der Würde von Frauen und deren Körpern betrachtet. ("Wenn mir einer auf der Strasse nachruft ich soll ihm für 10 Euro einen blasen - ist das dann sexuelle Belästigung oder ein lukratives Jobangebot?"). Mehrmals wurden von den verheerenden körperlichen ("zerstörte Unterleiber") und seelischen Spätfolgen gesprochen. Junge Männer sehen Prostitution als normal an ("Die kauf ich mir, wenn ich 18 bin!").

•) Sexworkerinnen müssen sich oft für wenig Geld prostituieren ("In Berlin am Strassenstrich pro Minute zwei Euro"), wenn sie viel Geld verdienen, sind Laufhausbetreiber und Zuhälter die wahren Profiteure.

•) Das "Nordische Modell" schützt Sexworkerinnen und ist darüber hinaus Merkmal einer modernen, verantwortungsvollen und feministischen Gesetzgebung. Sexarbeit wird endlich als das wahrgenommen, was es ist: Ausbeutung, die verboten werden muss.

Die Gegnerinnen des "Nordischen Modells":

•) Sexarbeit ist eine Tätigkeit, die es Frauen ermöglicht, selbständig und legal zu arbeiten und gut zu verdienen ("Ich werde weniger finanziell ausgebeutet als diejenigen, die mich hier beschützen wollen!" "Jede Sexworkerin hat Grenzen, wir lassen sicher nicht alles mit uns machen!" "Ich komme gerade aus dem Puff und mir geht es bestens!") Der propagierte Schutzgedanke wird von den Betroffenen als Bevormundung empfunden: ist vielleicht gut gemeint, aber nicht gut. Frauen sollen anderen Frauen nicht vorschreiben wie sie leben und arbeiten sollen ("Wir müssen vorsichtig sein, bevor wir generell von 'Frauenkörpern' sprechen")

•) Schlechte Bezahlung ("Ich verdiene im Supermarkt auch nur 20 Cent pro Minute und niemand redet darüber") Ausbeutung und Menschenhandel gibt es auch in vielen anderen Bereichen (Pflege, Bau, Kinderbetreuung, Haushalt) - niemand würde deswegen auf die Idee kommen, diese Berufe zu verbieten.

•) Prostitution lässt sich durch Verbote weder abschaffen oder eindämmen (Worte einer prominenten Anwältin: "Kriminalisieren hat noch nie irgendetwas gebracht"), sie wird einfach verlagert. Es ist naiv Sexworkerinnen durch Strafen oder Verbote "schützen" zu wollen. Wirksam sind einzig mehr Rechte, die es ihnen ermöglichen, sich ohne Angst vor Sanktionen an Beratungsstellen und Polizei zu wenden.

•) Das "Nordische Modell" geht völlig an der Realität vorbei, man kann nicht das Angebot legalisieren und dessen Konsumenten kriminalisieren ("Drogen darf ich ja auch weder kaufen noch verkaufen") und es bleibt auch nicht ohne negative Konsequenzen für Sexworkerinnen: ihr gesamtes Umfeld (Vermieter, Partner) kann kriminalisiert werden, sie müssen vor Gericht aussagen, sie können ihre Kinder verlieren, Sexworkerinnen, die Migrantinnen sind, können mit sofortiger Wirkung ausgewiesen werden.


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Herzlichen Dank für die exzellente Zusammenfassung auch der allgemeinen einander entgegengesetzten Modelle. Offenbar lässt sich so manches Vorurteil nicht ausräumen.
Das allerblödeste Argument ist "wenn ich 18 bin, kauf ich mir sie" - grauenhaft. Wenn ich zu einer SW gehe (oder sie mir bestelle), kaufe ich definitiv keine Frau oder einen Frauenkörper, sondern die Möglichkeit, eines der lustvollsten Erlebnisse des Lebens genießen zu können.
 
Herzlichen Dank für die exzellente Zusammenfassung auch der allgemeinen einander entgegengesetzten Modelle. Offenbar lässt sich so manches Vorurteil nicht ausräumen.
Das allerblödeste Argument ist "wenn ich 18 bin, kauf ich mir sie" - grauenhaft. Wenn ich zu einer SW gehe (oder sie mir bestelle), kaufe ich definitiv keine Frau oder einen Frauenkörper, sondern die Möglichkeit, eines der lustvollsten Erlebnisse des Lebens genießen zu können.
Oder dass hier der Straßenstrich in Berlin als Vergleich herangezogen wird. Das ist ja Mal so Garn nicht repräsentativ wenn's um Prostitution geht.

Schön dass auf der Gegenseite Mal erwähnt wurde dass es auch in anderen Branchen Ausbeutung und Menschenhandel gibt.

Und die Sache mit dem finanziellen Zwang. Ich glaube das trifft auf sehr viele andere Berufe auch zu. Und es würde den Damen ja auch frei stehen im Marchfeld Gurken zu pflücken. Pflegekräfte werden auch gesucht. Aber offenbar erachten viele die Sexarbeit als lukrativere und bessere Alternative. Und auch wenn man sich das für sich nicht vorstellen kann sollte man die Entscheidung anderer Menschen respektieren.
 
Der ganze Themenbereich Sexarbeit ist wesentlich komplexer als es sich in wenigen Sätzen hier darstellen lässt.

1. Meines Erachtens ist es unbedingt notwendig an einer Entstigmatisierung der Sexarbeit zu arbeiten, das muss auch seitens der Politik gewollt und unterstützt werden. Das Ziel ist erst dann erreicht wenn Sexarbeit als eine ganz normale persönliche Dienstleistung betrachtet wird und nichts anrüchiges/moralisch verwerfliches /unanständiges mehr an sich hat.

2. Wenn diese Punkte erreicht ist hat sich die Frage nach Prostitution wegen wirtschaftlicher Notwendigkeit erledigt, in vielen Berufen arbeiten die Menschen nur deswegen weil sie Geld verdienen wollen, in einem Beruf eben mehr und dem anderen weniger.

3. Um diese Entstigmatisierung zu erreichen ist es unter anderem notwendig vernünftige gesetzliche Regelungen für die Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit ist unter anderem die Abschaffung des Zwangs der amtsärztlichen Untersuchung von Sexworkerinnen gemeint, eine Redimensionierung der überbordenden Regelung bezüglich Prostitutionslokalen, eine Adaptierung des Gewerbe- und Strafrechts im Bereich der Begleitagenturen usw. Mit einigen der existierenden Regelungen schafft der Gesetzgeber asymmetrische Machtverhältnisse zB zwischen Laufhausbetreibern und den darin beschäftigten Frauen.

4. Wo ist definitiv mehr staatliche Hilfe und Unterstützung braucht ist der Bereich in dem es tatsächlich Prostitution unter Gewaltandrohung oder -ausübung gibt bzw. bei einem gewünschten Ausstieg aus der Szene.

5. Ein Verbot der Prostitution in welcher Form auch immer erachte ich als vollkommen sinnlos, nicht umsonst wird Sexarrbeit als das älteste Gewerbe der Welt bezeichnet. Mit deinem Verbot würde man nur einen Schwarzmarkt schaffen der vermutlich noch schwerer kontrollierbar ist als es heute ist.
 
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Der ganze Themenbereich Sexarbeit ist wesentlich komplexer also sich in wenigen Sätzen hier darstellen lässt.

1. Meines Erachtens ist es unbedingt notwendig an einer Entstigmatisierung der Sexarbeit zu arbeiten, das muss auch seitens der Politik gewollt und unterstützt werden. Das Ziel ist erst dann erreicht wenn Sexarbeit als eine ganz normale persönliche Dienstleistung betrachtet wird und nichts anrüchiges/moralisch verwerfliches /unanständiges mehr an sich hat.
- Dann wird man Prostitution vollwertig ins Sozialrechtssystem einspeisen müssen. Ergo: die Stundensätze steigen an.
- Jene Partei, die dafür eintritt, wird kaum von Frauen gewählt werden (Begründung erübrigt sich)
- Die Kirche bzw der Kardinal (der in der protokollarischen Rangordnung zwischen Bundespräsident und Bundeskanzler steht) würde auf die Barrikaden gehen, weil‘s gegen die Institution Familie geht.
- Ich hab (noch) keine Kinder, aber wer würde seine Tochter als Prostituierte tolerieren?

Gegenfrage: Homosexuelle dürfen sich mittlerweile vermählen. Was empfindest du, wenn du zwei Männer beim intensiven Schmusen siehst?
 
- Ich hab (noch) keine Kinder, aber wer würde seine Tochter als Prostituierte tolerieren?

Ich habe auch keine Kinder (und das wird sich bei mir sehr sicher nicht mehr ändern), wenn ich eine Tochter hätte wäre es allerdings nicht unbedingt mein erklärter Wunsch dass sie Sexworkerin wird, wenn es aber so wäre und es ihre freie Entscheidung ist würde ich es akzeptieren und tolerieren. (Wobei ich da ein schlechter Maßstab bin, ich war vor vielen Jahren einige Jahre mit einer aktiven Sexworkerin liiert/verheiratet, habe daher zum ganzen Themenbereich vermutlich einen etwas anderen Zugang als Max Mustermann).
Gegenfrage: Homosexuelle dürfen sich mittlerweile vermählen. Was empfindest du, wenn du zwei Männer beim intensiven Schmusen siehst?

Das gleiche als wenn ich ein heterosexuelles Paar beim Schmusen beobachte, es ist mir schlicht und ergreifend egal.
 
1. Meines Erachtens ist es unbedingt notwendig an einer Entstigmatisierung der Sexarbeit zu arbeiten, das muss auch seitens der Politik gewollt und unterstützt werden. Das Ziel ist erst dann erreicht wenn Sexarbeit als eine ganz normale persönliche Dienstleistung betrachtet wird und nichts anrüchiges/moralisch verwerfliches /unanständiges mehr an sich hat.
schöne Idee, aber Sex ist für die meisten Menschen etwas Privates. Für die Partnerinnen der Freier zB: "Schatzi, ich hab mir eine SDL gekauft" kommt bei der Ehefrau wenig gut an, sie hat umgekehrt nicht das Angebot an jungen, männlichen Hasen (Gleichberechtigung).

Die Männer hier im EF schreiben gern über SW, die auch irr viel Spaß dabei haben. Daher ärgern sie sich aber oft innerlich warum sie für den Spaß der Frau bezahlen. Beim Urologen hoffen wir ja auch nicht, daß er bei unserer Untersuchung den Spaß seines Lebens hat. Das fürt auch zum Hurenhass. "Bäckersohn, Friseursohn,etc." würden als Schimpfworte nicht funktionieren, "Hurensohn" schon.

Wenn eine Prostituierte älter wird, werden ihr nicht viele Freunde bleiben, man vertraut ihr nicht. Auf Wohnungssuche, bei den Nachbarn "ich bin,war Prostituierte.." die Wohnung bekommt dann doch die solide Sekretärin oder Juristin und wenn doch werden die NachbarInnen sie schnippisch behandeln.
Es ist immer diese Denke "sie könnte mir den Mann wegnehmen, diese nymphomanen Weiber haben doch so Tricks drauf...."
Die Werbung für Prostitution muß ja auch so lasziv, magisch, crazy übersexuell, immer geil gestaltet sein......wird also schwierig mit bissi Stigma wegräumen, auch weil die soliden Frauen das nicht akzeptieren. "Gut, daß es SOLCHE Frauen gibt" sagen sie, aber nebenan oder als Freundin will man sie nicht.
Hat jemand eine Idee WIE das Stigma weg soll? ORF Sendungen? Workshops? Outings in Medien, auch von Freiern?
 
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schöne Idee, aber Sex ist für die meisten Menschen etwas Privates. Für die Partnerinnen der Freier zB: "Schatzi, ich hab mir eine SDL gekauft" kommt bei der Ehefrau wenig gut an, sie hat umgekehrt nicht das Angebot an jungen, männlichen Hasen (Gleichberechtigung).,

Und du meinst die Ehefrau würde es gut finden wenn er gratis in der Gegend herum fickt?

Das hat nichts mit der Stigmatisierung der Sex Dienstleistung zu tun sondern mit der Forderung nach Treue.
 
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