Behinderung und Erotik/Sex

so oder so ähnlich hat es vor kurzem eine leicht körperlich behinderte geschrieben:
was nützen die inneren werte, wenn die sicht auf sie durch die äußeren verdeckt/verzerrt/abgelenkt wird?

es wäre nicht das erste mal...
 
so oder so ähnlich hat es vor kurzem eine leicht körperlich behinderte geschrieben:
was nützen die inneren werte, wenn die sicht auf sie durch die äußeren verdeckt/verzerrt/abgelenkt wird?

es wäre nicht das erste mal...
das stimmt leider, aber ich versuche wenn auch nur als einzelner sehr oft mein inneres vorzuzeigen. Nicht rein im sexuellen Bereich (das vielleicht auch) aber es fallen dann die Vorurteile das man dann doch auch als eingeschränkter ein humorvoller, lustiger oder dergleichen Mensch ist der zwar vom aussehen nicht der "Norm" entspricht aber wenn man das Licht ausknipst dann ist da kaum etwas was man merkt.

Wie schon geschrieben würde man vielleicht ein treffen zwischen körperlich beeinträchtigter und "gesunder" organisieren, und wäre ich der einzige den "gesunde" ausfragen können - ich wäre dabei, denn ich denke es würde vielleicht zu einem Schneeballsystem kommen und somit auch der Gesellschaft bzw den anderen körperlich eingeschränkten helfen nicht so oft auf zwischenmenschliche Barrikaden zu stossen.
 
Dann geb ich hier mal als "Normalo" ( :schulterzuck: ) auch meinen unmaßgeblichen Senf dazu:

Eine Behinderung ist mir als solches völlig egal, "wir" haben i.d.R. jedoch das Problem, daß wir oft nicht einschätzen können
ob das Gegenüber Hilfe braucht/will. Und da ist schon die erste Hemmschwelle da.

Und wenn man da mal danebengegriffen hat, ist ein weiterer Kontakt halt oft schwierig.

Sei es, der eine ist böse auf den anderen oder einer schämt sich - wer hier wer ist bleibt jedem selbst überlassen...

Kurz gesagt: der Anfang ist meist das Problem.
 
der erste Kontakt ist sicher schwierig, bzw. am schwierigsten, denn wenn man jemanden sieht der gehandicapt ist, wie verhält man sich da? eben wegen Hilfestellung, oder einfach nur einen freundlichen Gruß?
Als sehender, gut erzogener jugendlicher (das ist so unefähr 100 Jahre alt) wollte ich auch einer alten Dame die schon gebrechlich war meinen Sitzplatz in der Strassenbahn anbieten. Oh Oh Oh, das hätte der Chrisseman nicht machen sollen, sowas von einer fremden Dame abzukriegen... Nun, ich weiss nicht ob sie vielleicht einen schlechten Tag hatte oder nur verbittert war - aber wenn man soetwas erlebt hat denkt man sicher darüber nach.
Die andere Seite ist eben auch die - wo ich mich manchmal selbst ertappe wie ich etwas angesäuert irgendwo stehe und denke das ich das "Ding" doch selbst durchziehen kann, das es sonst auch immer funktioniert hat und ich es alleine schaffen muss. Dann kommt jemand, denn der/diejenige sieht oder erkennt das ich mir etwas schwer tu fragt höflich und freundlich (ja soetwas gibt's auch noch) und ich will schon ein wenig Gift & Galle spucken, aber kann mich dann noch zurückhalten und bleibe dann auch höflich und respektvoll - entweder verneine ich oder wenn es mir reicht sag äussere ich eben meine Sache.

Eben wie Klingone schon geschrieben hat ist es denke ich schwer einzuschätzen wie man sich im "normalen" Leben verhalten soll wenn man jemanden mit Handicap sieht oder erkennt... oder wie man Kontakt mit demjenigen aufnimmt...


Das ganze hat jetzt nichts mit Sex & Erotik zu tun, ich finde es ist dann eben doch vielleicht ein zwischenmenschlicher Schritt der wichtig ist und nicht unbedeutend sein kann.
 
Dann geb ich hier mal als "Normalo" ( :schulterzuck: ) auch meinen unmaßgeblichen Senf dazu:

Eine Behinderung ist mir als solches völlig egal, "wir" haben i.d.R. jedoch das Problem, daß wir oft nicht einschätzen können
ob das Gegenüber Hilfe braucht/will. Und da ist schon die erste Hemmschwelle da.

Und wenn man da mal danebengegriffen hat, ist ein weiterer Kontakt halt oft schwierig.

Sei es, der eine ist böse auf den anderen oder einer schämt sich - wer hier wer ist bleibt jedem selbst überlassen...

Kurz gesagt: der Anfang ist meist das Problem.

So jetzt melde ich mich wieder mal
War leider einige Zeit ausser Gefecht Bruch der Schulter aber langsam wird es wieder Freude

Ich war vor ein paar Jahren in der Barbara Karlich Show auf der Bühne und da wurde allgemein über das Problem gesprochen
Ja leider ist das oft der Fall das Menschen mit Behinderung sehr verbittert sind aber ich hab da eine ganz einfache Denkweise
Ich hab mit den sogenannten normalen Menschen kein Problem und wer ein Problem mit mit mir hat das kümmert mich sehr wenig das ist ja sein Problem
Also ich als Rollstuhlfahrer hab da kein Problem da ich auf den Menschen zukomme und das Gespräch eröffne und man merkt ja wie sich das ganze entwickelt
Auch fragen die Leute heut zu tage schon sehr nett "darf ich ihnen helfen" das ist doch nett und wenn ich es nicht mag lehne ich das Angebot höflich ab
Wir müssen auf die Menschen zukommen und Ihnen die Angst nehmen mit uns ins Gespräch zu kommen

So jetzt genug meiner Weisheiten lach

Der Gedanke ein Treffen mit Menschen mit Behinderung und normalen zu machen finde ich zwar sehr gut denke aber das die Nachfrage da sehr gering sein wird aber immerhin ein guter Gedanke

Lg Gletscher
 
Gletscher - wenn Du als betroffener auf die Leute zugehst und ins Gespräch kommst dann ists wunderbar, nur für meinen Teil her bekomme ich öfters mit wie eben ein Kind seine Mutter fragt wieso ich denn einen Stock habe, wieso ich so einen Hund habe der da so ein komisches Gestell hat. Da wwird der Verdacht schon bestätigt das man einfach über diese Dinge nicht reden darf, denn das gehört sich ja nicht.
Nun es ergeben sich ab und an Gelegenheiten wo ich mich dann an den Erwachsenen/das Kind wende und eine Erklärung abgebe, aber in einer grösseren Stadt ist es eben doch sehr schnelllebig und da bleibt kaum Zeit das man diese Gespräche vertiefen könnte (genauere Erklärungen)

Es mag schon sein das es kaum Anklang findet so ein Treffen zu besuchen, aber wenn keines zustande kommt dann gehe ich eben als "Handicapman" auf ein normales - Ob es "anders" für andere ist kann ich ja nicht sagen, ob es für mich anders ist? das kann ich auch noch nicht sagen

in diesem Sinne...
 
Hallo Chrissemann, Gletscher und @ All!

Da hab ich ja Einiges losgetreten .

Für mich waren und sind Leute mit Handicap, die ihre Einschränkung als Chance wahrnehmen, Wegmarken und Leuchtpunkte im oft so finsteren und orientierungslosen Tal des Lebens.

Alle Qualitäten und Ansprüche, die eine Persönlichkeit zum Souverän in der Zeit adeln gerade mit jenen zu entwickeln, definieren und immer wieder Verbrauchtes zu erneuern. Beziehungsweise, was sich am Tag verbraucht hat, wieder zu kalibrieren. Das war und ist für mich so notwendig wie das Wasser für den Fisch oder die Luft zum Atmen für jeden von uns. Da habe ich gerade mit Euereinen oft so meine Sternstunden erlebt.

Ich hatte ja auch lange Zeit ein Problem mit meinen Augen, und Angst dass es eben für immer finster werden könnte. Auf Verdacht von "amtlicher Seite" her. Ich hatte aber nie eine Verschlechterung wahrgenommen, was da als "Schlechterwerden" sozusagen prophezeit (oder angedroht?) worden war, blieb mit bis heute ein Rätsel und "Berufsgeheimnis" des Amtlichen . Es war immer so wie es war und blieb auch so. Außerhalb den üblichen Altersproblemen hat, wo man im Alter eben einmal eine Lesebrille braucht.

Zu der Zeit wollte ich immer reden, Probleme bereden, klarstellen, Räume abstecken und es gab niemanden zum Reden. Es gab NIEMANDEN zum Reden! Und oft Ratschläge, die mehr Schläge waren als Rat. Das werden Viele von Euch ja zur Genüge kennen!

Bis ich dann beschloss, selber Basisarbeit zu machen, grundsätzlich Rahmenbedingungen zu definieren, um die Dynamik und Gravitation der Problematik beherrschbar zu halten.

Als ich entdeckte, dass Wahrnehmen oder Schauen ein Prozess sehr viel mehr des Denkens (der Software) als der Augen (der Hardware) ist, haben sich die Spannungen gelegt.

Mittlerweile bin ich immer wieder ehrfürchtig erstaunt über die Genialität des Geistes der Schöpfung und natürlich der genialen Konsequenzen daraus. Unter den Menschen mit Handicap gab es immer adäquate Gesprächspartner, während die "Gesunden" oft genug in der billigsten Banalität oder einem mir unverständlichen Vogel-Strauss-Syndrom erstarren. Sie haben oft nichts besseres zu tun, als sich gegenseitig wegen unmöglichster Dummheiten (Deine Frau ist zu dick, Deine wird im Alter ja doch nur hässlich...) zu befetzen und zu metzgern....

Das erklärt mein erstes Posting.

So, jetzt brauche ich noch Zeit, meine Gedanken etwas zu sortieren, mir geht da so viel durch den Kopf. Dazu dann später eine "Fortsetzung".
 
gerade die berührungsängste der "normalos" mit beeinträchtigungen/beeinträchtigten zeigen uns unsere eigene unsicherheit. meistens haben nicht "die" ein problem, sondern "wir".

als ich noch für die pc-organisation zuständig war, wurde ich wegen irgendeines problems in die telefonzentrale gerufen, ein raum irgendwo im untergeschoß. ich komm ins zimmer: komplett finster. denk ich mir: keiner da. auf einmal hör ich "ah, der rettungsdienst kommt". ich mach licht: ein voller raum - und einer der blinden in der truppe mit beiden händen in einem offenen IBM-AT drin. und ich hab nix mehr machen brauchen. das ding ist gelaufen.

es gibt dinge, die wir uns einfach mit unseren beschränkten 5 sinnen nicht vorstellen können.

:verneigung::verneigung::verneigung::verneigung::verneigung:
 
Philo - ich denke das es für jemanden für den es als unmöglich erscheint eben für solche "normal" ist die eben das schon so gewohnt ist.
Es fällt mir dazu ein typisches Filmbeispiel ein "Die Götter müssen verrückt sein"
Die Glasflasche die da auf einmal aus dem Himmel kam war da ja ein Ding das man nie kannte, oder?
Wie wäre das bei uns gewesen wenn man vor einigen hundert Jahren mit Funkgeräten aufgetaucht wäre? Zauberei? unvorstellbar eben
Eben Dinge die man nicht kennt, die unvorstellbar sind denn man kann sich das nicht vorstellen (oh, man kann von sich aus zuhause mit einem "Computer" in Echtzeit bis ans andere Ende der Welt Nachrichten schicken oder gar sprechen? doch unvorstellbar das ganze bis vor einigen Jahrzehnten.
Trotz langem Text hoffe es irgendwie begreiflich gemacht zu haen wie zumindest ich denke
 
ich habe z.b. mit meiner süßen auch die "dialog im dunkeln"-führung mitgemacht und bin zu eurem leben und eurer bewältigungskraft voller bewunderung und respekt! und es war auch spannend zu erleben, wie da auf einmal die anderen sinne "ersetzend anzuspringen" beginnen.
 
Tamara arbeitet in einer Werkstatt für Behinderte, ich bin in der Verwaltung einer Einrichtung für Behinderte. Wir haben daher ziemlich guten Einblick und werden auch bei der täglichen Arbeit mit diesen Problemen konfrontiert. Natürlich ist Sex unter Behinderten möglich, sei es bei geistig- oder Körperbehinderten.
Es kann zu sehr schönen Momenten kommen und die jeweiligen Partner/innen voll befriedigen. Ich/Wir könnten dazu einige Beiträge beschreiben.
Markus
 
ich habe z.b. mit meiner süßen auch die "dialog im dunkeln"-führung mitgemacht und bin zu eurem leben und eurer bewältigungskraft voller bewunderung und respekt! und es war auch spannend zu erleben, wie da auf einmal die anderen sinne "ersetzend anzuspringen" beginnen.
Philo, wo warst du da? in der Stadthalle?
 
Tamara arbeitet in einer Werkstatt für Behinderte, ich bin in der Verwaltung einer Einrichtung für Behinderte. Wir haben daher ziemlich guten Einblick und werden auch bei der täglichen Arbeit mit diesen Problemen konfrontiert. Natürlich ist Sex unter Behinderten möglich, sei es bei geistig- oder Körperbehinderten.
Es kann zu sehr schönen Momenten kommen und die jeweiligen Partner/innen voll befriedigen. Ich/Wir könnten dazu einige Beiträge beschreiben.
Markus
wobei ich aber darauf hinweisen möchte das ich mich über sexuelle Handlung mit/zwischen geistig gehandicapter Mensche nicht drüber traue - es ist doch ein komplett anderes Stück zwischen geistig und körperlich gehandicapter Menschenn
 
Liebe Leute die das hier mitlesen!

Ich habe mir vorgenommen ab dem Frühjahr - sobald ich in Wien so einigermassen wieder alles zusammenhabe - ein "freies" Treffen zu machen.
Also frei nicht in dem Sinne das jeder der kommt frei von Wäsche ist, sondern das es einfach um ein zusammensitzen sein sollte, wo alles gefragt, erzählt wird und eben ein Austausch sein sollte.
Wann das sein sollte, oder ob es überhaupt stattfindet kann ich bis dato nicht sagen, aber ich denke es wird von meier Seite als gehandicapter auch was sein und wenn ich eben als solcher alleine dort sitze..

Für Fragen stehe ich jederzeit zu verfügung.
bis dann mal
 
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