Behinderung und Sex

Hi
Also meine Frau sitzt im Rollstuhl, Erbkrankheit, kein Unfall, und es war nie ein Problem! Habe sie schon so kennengelernt. Ich denke wenn man jemanden wirklich liebt stellt man sich manche Fragen nicht! Zumindest am Anfang, dass man dann aber bei einer vererbbaren Krankheit keine Kinder in die Welt setzt finde ich vernünftig, ist aber trotzdem sehr hart!!

Bei geistigen Behinderungen kann ich nicht mitreden!

Liebe Grüße
Tom
 
Dem kann ich nicht wirklich folgen! Es ist schon so, dass man auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen oft anders reagiert, aber wie konfrontiert bist Du denn mit dem Thema "Schwulsein" und wie gehst Du daher mit Schwulen um?


Dem kann ich jetzt nicht folgen. Was hat Behinderung mit Schwulsein zu tun?!?

Aber wenn du schon fragst:

In Relation zu Behinderten bin ich mit Schwulen wohl kaum mehr konfrontiert. Wohlgemerkt „im Bewusstsein einem Schwulen gegenüber zu stehn“, da Schwule nicht die Angewohnheit haben ihre Neigung derart offensichtlich „zu propagieren“, und ihnen daher nicht im selben Maße Aufmerksamkeit zuteil wird wie z.B. einem Rollifahrer.



Ich glaube schon, dass viele Angst vor dem "Unbekannten" haben.

Ich bin mir sicher, dass man das nicht mit „Angst vor dem Unbekannten“ abtun kann, denn „Angst“ haben wohl die wenigsten vor Rollstuhlfahrern. „Angst“ wäre wohl treffender bei der Vorstellung selbst in jene Situation zu kommen.



... sondern weil sie selbst unsicher sind und nicht wissen, wie "wohl" sich der Mensch mit dem besonderen Bedürfnis fühlt!

Sorry Benno, aber wie wohl wird sich wohl ein Rollifahrer fühlen?!?

Und dass man sich unsicher fühlt, weil man nicht weiß wie man „richtig“ gegenübertreten soll, hab ich ja gesagt.

Einerseits wird dauernd vermittelt, dass man keine Unterschiede machen soll, andererseits wird man dann aber vielleicht als „unsensibel“ empfunden, was man nicht will. Es sind eben Unterschiede da, ob man will oder nicht, und darauf möchte ich wenn es geht Rücksicht nehmen bevor ich in ein Fettnäpfchen trete. Sicherlich gibt es sehr verschiedene Gründe wie jemand in den Rollstuhl gezwungen wurde, und gerade deshalb gibt es wohl kein „Patentrezept“. Wenn jemand z.B. durch einen Unfall mit dem Bike dazu verdammt wurde, möchte ich das Thema „Bike“ und alles was dazugehört tunlichst vermeiden, da ich in keinen Wunden bohren will. Mag sein dass das unnötig oder sogar falsch ist, aber das gebietet mir nun mal das Taktgefühl. Wenn ich diesen Menschen allerdings näher kenne, und mit Bestimmtheit sagen kann, wie sehr/gut er das Ganze verarbeitet hat, wird sich diese „Hemmschwelle“ natürlich in die eine oder andere Richtung verschieben.



Dieser Mensch mag sensibler sein, aber wenn es Dich nichts angeht oder Du etwas "Falsches" fragst, wird er genauso reagieren wie ich bzw. wie Du, wenn ich Dich etwas "Falsches" frage.

Wieder „sorry“, aber auch wenn mich etwas nichts angeht, werde ich fragen wenn es mich unheimlich interessiert, und dabei spielt es keine Rolle ob jemand im Rolli sitzt oder nicht. Auch glaube ich nicht dass davon der Grad der Sensibilität abhängt.

Bei „falschen Fragen“ ist das schon wieder etwas anderes, und eben jene „falschen Fragen“ möchte ich vermeiden. Genauso wie ich „unbedacht-blöde Bemerkungen“ vermeiden will.

Z.B. kommt es sicher „in verschiedene Hälse“ wenn ich (sportlich durchtrainiert :mrgreen: ) anfange zu laufen und schreie: „Geeeh, zah au, den Zug dawisch ma no wenn ma aufspringen!“

Das klingt in deinen Ohren bestimmt anders als in denen eines Rollifahrers.
 
...wenn du schreibst das viele menschen viel zu wenig damit konfrontiert sind. aber auch viele behinderte "verstecken" sich zu hause.
ich habe schon des öfteren gehört von menschen die helfen wollten das sie von demjenigen dem sie ihre hilfe angeboten haben, sehr brüsk und oft unhöflich fast aggressiv gesagt bekommen haben, "ich brauche keine hilfe" oder wie auch immer die worte waren. natürlich wird der/die jenige kaum noch jemandem hilfe anbieten, also behinderte ansprechen.
auch da hast du recht ob jemand erst seit kurzem im rolli fährt oder damit aufgwachsen ist ist ein riesen unterschied.
kontaktaufnahme mit anderen ist für mich immer interessant und ich finde auch zwei "nicht behinderte" (oder mehrere) gehen langsam, abwartend, vorsichtig aufeinander zu. is doch auch ganz normal.
von mir möchte ich sagen, ich halte mich nicht für "behindert" bin´s im kopf nicht, hat jetzt nicht mit geistiger behinderung zu tun sondern damit, das ich nicht ständig damit beschäftigt bin "geht das jetzt, kann ich das, scheiße das kann ich nicht". natürlich gibt es dinge die absolut unmöglich sind. doch......das ist so, es ist für mich normal, darüber denke ich nicht nach. und für mich gibt´s kein "das geht nicht".

nun zu deinen fragen.

die frage "wie erlebst du sex" ist gut gestellt, vielleicht kann ich´s auch dementsprechend beantworten. ein versuch.
für mich ist sex erfüllend, sehr befriedigend, ich spüre alles dabei.
meine lähmung ist glücklicherweise sehr tief (lendenwirbelsäule) und nur die beine sind davon betroffen.
ich spüre also berührung im genitalbereich, spüre es wenn ein mann mich leckt, spüre es wenn finger, spielzeug oder penis in mich eindringt.
sex ist für mich auch wichtig, ist wie bestätigung für mich "ich bin vorhanden trotz behinderung". das trifft´s am besten.
ich mag sex jetzt nicht wegen der "bestätigung" sondern weil ich sex an sich sehr mag, sehr offen und aufgeschlossen bin.

habe ich deine fragen beantwortet? oder is noch was unklar?
 
meine lähmung ist glücklicherweise sehr tief (lendenwirbelsäule) und nur die beine sind davon betroffen.
ich spüre also berührung im genitalbereich, spüre es wenn ein mann mich leckt, spüre es wenn finger, spielzeug oder penis in mich eindringt.
Der "Umfang der Behinderung" ist eben das "UM und AUF" in Sachen Sex.
Nachdem bei dir ja "nur" die Beine in Mitleidenschaft gezogen wurden und du also Sex in vollen Zügen genießen kannst, bist du darin auch nicht wirklich "gehandikapt" :daumen:

Aber wie sieht es wohl bei einer "ab-Hals-Lähmung" mit den Empfindungen aus? Genügt hierbei die "visuelle Stimulation"? Muss wohl :roll: , blöde Frage.
Hier würde mich wirklich interessieren, WIE/WAS/WARUM, usw. DAS stell ich mir schrecklich vor. Vielleicht von mir aber in dem Fall auch sehr überbewertet, weil vielleicht gar kein Verlangen mehr besteht? Obwohl das "Verlangen" ja eigentlich mehr kopfgesteuert ist, denk ich.

Kann dazu jemand definitive Aussagen machen, oder hat gar Erfahrung damit? Kann/möchte jemand, der derart "betroffen" ist überhaupt über derlei sprechen?......auch wenn es dabei nur darum geht, meinen Wissensdurst zu stillen?!
Aber ich denke, das ist auch für alle - oder zumindest viele - anderen von Interesse.
 
....der "umfang der behinderung" (klingt eigentlich schrecklich) hat mit sex genießen sehr viel zu tun.
wie´s natürlich bei menschen die komplett gelähmt sind aussieht ob und wie.........mhh......da kann auch ich nicht mitreden.
ich gebe dir wieder recht, sex findet im kopf statt........
es interessiert nicht nur dich, auch mich würde es interessieren.
 
....der "umfang der behinderung" (klingt eigentlich schrecklich) hat mit sex genießen sehr viel zu tun.
wie´s natürlich bei menschen die komplett gelähmt sind aussieht ob und wie.........mhh......da kann auch ich nicht mitreden.
ich gebe dir wieder recht, sex findet im kopf statt........
es interessiert nicht nur dich, auch mich würde es interessieren.

Ich bin überzeugt, dass dieses Thema sehr viele, die sich ein Wenig mit Handycaps auseinandersetzen, interessiert. Es herrscht nur (kann dabei nur von mir sprechen) eine gewisse Hemmung, da man fürchtet, den Eindruck zu erwecken, sich an Problemen dieser Menschen zu begeilen.. blöd, auch diese Formulierung scheint mir unangebracht... wir sind zu sehr in ein Schema gepresst, wo Handycaps wenig Platz haben... schade eigentlich!
Freue mich jedenfalls für dich, dass du den Sex genießen kannst! ISt sicher sehr sehr wichtig!
Atilla
 
Wenn jemand z.B. durch einen Unfall mit dem Bike dazu verdammt wurde, möchte ich das Thema „Bike“ und alles was dazugehört tunlichst vermeiden, da ich in keinen Wunden bohren will.
Vielleicht habe ich mich deppert ausgedrückt! Aber genau das meinte ich, als ich schrieb, er wird reagieren wie Du und ich! Wenn das Thema "Bike" ein Problem darstellt, wird er sagen "hör ma, darüber will ich nich´ reden!" und es ist (vorerst) gegessen!

Geht uns doch genauso - wenn Du über was (erst mal) nicht reden willst oder kannst.

Vielleicht geht es mit mehr Zeitabstand oder mit besserem Kennenlernen irgendwann mal besser - oder halt auch nicht.



Wieder „sorry“, aber auch wenn mich etwas nichts angeht, werde ich fragen wenn es mich unheimlich interessiert, und dabei spielt es keine Rolle ob jemand im Rolli sitzt oder nicht. Auch glaube ich nicht dass davon der Grad der Sensibilität abhängt.
Ebent! Wohl irgendwas falsch ausgedrückt oder angekommen! :oops: :mrgreen:






Bei „falschen Fragen“ ist das schon wieder etwas anderes, und eben jene „falschen Fragen“ möchte ich vermeiden. Genauso wie ich „unbedacht-blöde Bemerkungen“ vermeiden will.
Das will ich auch! Nur konzentriere ich mich wahrscheinlich nicht so drauf wie Du und mache daher mehr „unbedacht-blöde Bemerkungen“!

Falsche Frage gibt es in meinen Augen nicht. Nur welche, die lieber oder eher nicht beantwortet werden (siehe oben). Wann und wie weißt Du im Vorhinein, ob eine Frage falsch ist?



Z.B. kommt es sicher „in verschiedene Hälse“ wenn ich (sportlich durchtrainiert :mrgreen: ) anfange zu laufen und schreie: „Geeeh, zah au, den Zug dawisch ma no wenn ma aufspringen!“[/color]

Das klingt in deinen Ohren bestimmt anders als in denen eines Rollifahrers.
Stimmt! Denn ich hätte ja vielleicht die Chance aufzuspringen, wenn ich denn den Zug erreichen würde.

Andererseits wenn der Rollifahrer und ich gemeinsam mit Dir am Bahnsteig sind und Du vollführst so was, scheiß auch ich auf den Zug! :mrgreen: Aber ich denke, Du weißt das! :mrgreen:


sex findet im kopf statt
Ist da halt die Frage, inwieweit das "Nicht spüren" von Zärtlichkeiten in oder an bestimmten Körperregionen dann empfunden wird.

Dass jemand, der komplett gelähmt ist, noch Zärtlichkeiten, Kuscheln oder Knutschen braucht, stelle ich ausser Frage, was aber ist mit den Gefühlen, die er eben nicht mehr fühlen kann!

Und was kann man nicht mehr fühlen?

Da kann uns mayinga vielleicht helfen: nur weil Du Deine Beine nicht mehr bewegen kannst, heißt das wohl nicht automatisch, dass Du dort empfindungslos bist. Oder doch?

Mein Unwissen beruht darauf, dass ich mit geistig- und mehrfachbehinderten Menschen gearbeitet habe, deren Unbeweglichkeit oder auch das Sitzen im Rollstuhl durch fehlendes oder mangelhaftes Verarbeiten von Botschaften vom Hirn bestimmt war und die sehr wohl gespürt haben, wenn Du ihnen zB die Beine massiert/gestreichelt hast, diese aber deswegen trotzdem nicht koordinieren konnten, auch wenn sie es noch so gewollt haben.
 
......absolut recht. will ich über den grund meiner behinderung, unfall oder krankheit, nicht reden, dann sag´ ich das auch, wie das bei anderen is weiß ich nicht, vielleicht brechen die in tränen aus oder kriegen einen hysterischen anfall..... ;) sorry für meine direktheit.......so bin ich.
besseres, näheres kennenlernen is auf jeden fall und auch für nichtbehinderte gut. egal wen du kennenlernen willst. denn jeder von uns hat sein schicksal............
eine selbstbewußte und starke persönlichkeit kann auch mit unbedachten fragen umgehen. warum..........weil der/die betreffende seine behinderung angenommen hat, damit lebt, zurecht kommt, es für ihn/sie, wie in meinem fall, "normal" ist. wenn ich z.b merke eine frage brennt auf den lippen, dann fordere ich zum fragen auf. meist ist meine antwort locker und humorvoll. so geht´s leichter. eine frage kann nicht falsch sein........
nun zur frage des "nicht spüren".........mayinga kann helfen...... :D
bei mir sind die beine gelähmt und auch gefühllos. das kann sich aber einer der nicht betroffen ist überhaupt nicht vorstellen was "gefühllos" ist. du kannst meine beine streicheln, massiern oder eine zigarette darauf ausdrücken....es bleibt ungefühlt. klingt vielleicht sehr hart das mit zigaretten ausdrücken......is aber so. könnte auch schreiben, mir das bein amputieren....... :) klingt aber genauso schrecklich. :) ich fühle es nicht. dies zu erklären ist unmöglich. wäre meine lähmung zb. ab körpermitte, dann könnte ich auch nicht fühlen wenn ein schwanz in mich eindringt oder ein mann mich leckt............schreckliche vorstellung........ :mrgreen: :lol: also automatisch ist es nicht so wenn die beine gelähmt sind das sie auch gefühllos sind. is von person zu person verschieden.
nun darf ich mal eine frage stellen.
wie lange hast du mit geistig behinderten gearbeitet?
ich muß sagen, mit diesen menschen hab´ ich auch probleme.
 
wie lange hast du mit geistig behinderten gearbeitet?
ich muß sagen, mit diesen menschen hab´ ich auch probleme.
Nicht so arg lang.

Und bin dem Heim, wo ich arbeitete heute noch verbunden! Und mit den Menschen hatte ich vorher wenig bis keine und nach dieser Arbeit gar keine Probleme mehr! Liegt wahrscheinlich dran, dass ich sehr viel ehrenamtlich mit Menschen zu tun hatte und da immer wieder Geistig Behinderte dabei waren, die ich durch deren Eltern oder Geschwister näher kennenlernen durfte.

Habe meiner Kinder wegen aufgehört dort zu arbeiten! Näheres bei Interesse gerne per PN (das wird hier mE zu persönlich!).
 
Also ich bin zwar nicht glähmt, aber trotzdem auf einen Rolli angewiesen. Ich weiß jedoch aus Erzählungen, dass beim Sex nicht nur das Eindringen lokal gespührt wird. Ein Orgasmus stimuliert so weit ich weiss den ganzen Körper bis ins Gehirn. Ich kann das aber in Ermangelung eines solchen, nicht aus meinem Erfahrungsschatz bestätigen.

Mein Tipp an euch(und an Professionelle): (Wenn's euch brennend interessiert, wie sich Sex bei Ganzkörpergelähmten anfühlt.) checkt zum Anestesisten last euch bis auf den Kopf betäuben und probiert es selber aus. :mrgreen:
 
. . .bis ins Gehirn. Ich kann das aber in Ermangelung eines solchen, . . .
Hier habe ich das erste Problem gehabt und es hat sich leider auch nicht mehr gelöst! :mrgreen: Es war aber sicher anders gemeint, als ich es herauslese. Aber wie?

Bitte um Aufklärung!

Beim Anästhesisten klappst Du normalerweise ganz weg, von daher ist der Rat nicht so toll - aber wohl auch nicht ernst gemeint!

Warum sitzt Du im Rolli - bzw. bist auf einen solchen angewiesen? Und wie sieht´s bei Dir mit Sex und Co. aus?

Wenn zu neugierig, brauchst Du es ja nicht beantworten!

:engel:
 
...seltsamer tip von dir kapplmeista


Mein Tipp an euch(und an Professionelle): (Wenn's euch brennend interessiert, wie sich Sex bei Ganzkörpergelähmten anfühlt.) checkt zum Anestesisten last euch bis auf den Kopf betäuben und probiert es selber aus. :mrgreen:[/QUOTE]


frage........is des jetzt ernst g´mant?
 
Hallo

Danke Steirerbua! :)


Weil vorhin das Thema war was man mit Behinderten reden soll/darf! Würde kurz was dazu sagen.

Ich glaub man kann über alles reden, einiges taucht halt sehr oft auf und ist nervig. Manches ist einfach blöd und wird zT auch aus der Unsicherheit gebohren. Es interessiert kaum einen wenn man mal selber in einem Rollstuhl gesessen ist! Das taucht bei der Hälfte aller Gespräche auf! ;) Ist aber nicht vergleichbar!

Was man vermeiden sollte ist das Gespäch zu beenden mit: Es wird schon besser werden! - Nix wird besser, viele Krankheiten sind progressiv! Das baut einen dann nicht auf!

Das Thema: Ich kenne einen tollen Arzt, mit dem sollten sie mal reden! - Im Normalfall hat man mit den besten Spezialisten des Landes und darüber hinaus schon geredet und entweder eine Möglichkeit gefunden etwas an der Situation zu verbessern, oder festgestellt, dass die meisten Ärzte keine Ahnung haben und sich damit abgefunden. Man versucht nur den Krankheitsverlauf abzuschwächen, bzw die Situation zu erleichtern. Toll sind die Esotheriker! (professionelle oder "berufene" Laien) Da werden Themen aufgegriffen wie, na vielleicht hast in deinem vorigen Leben was gemacht wofür du jetzt büssen musst, oder so, da könnte meine Frau ein Buch füllen! Das verletzt natürlich wirklich. Nicht jeder glaubt an Wiedergeburt!

Wir kennen einige die durch Sport (Motorradfahren, Klettern, ...) im Rollstuhl sitzen, die meisten sind weiterhin begeistert davon und versuchen alles um den Sport weiter zu machen!

Es ist natürlich auch jeder Behinderte anders und was er hat auch. Meine Frau sagt meistens dass sie gelähmt ist und dann ist das Thema beendet. Da muss man nicht 100x seine Geschichte erzählen. Ist auch besser wenn man vorhat wohin zu fliegen! Man glaubt gar nicht was man da erlebt, im europäischen Raum! Abenteuerlich!!!

Thema Sex ist interessant!

Bei uns: Am Anfang ist natürlich die Unsicherheit da. Man spricht miteinander und findet gleiche Interessen, geht miteinander aus und so. Die Zeit der ersten flüchtigen Berührungen und so! Diese kommen etwas langsamer, man möchte gerne, traut sich aber nichts zu sagen und so. Man trifft sich halt öfter und dann geht es halt los. Ist eigentlich wie bei allen Flirts! Heut kommt es uns oft lustig vor wie es damals vor über 15 Jahren begann. Fehlschläge gibts immer, aber ich denke das kennen wir ja alle. Meine Frau hatte auch voher einige Beziehungen die wie bei jeder anderen verlaufen sind. Unsere ist ja auch ganz normal, denke ich! Die Probleme findet man ja am Anfang heraus und da lernt man damit umzugehen, oder auch nicht!

Wenn ich an die ersten sexuellen "Versuche" zurückdenke kommt mir einiges in den Sinn. Habe natürlich von ihr einiges an Anleitung bekommen, ist mir aber nie komisch vorgekommen. Wenn beide schon ein bisschen erregt sind ergibt sich auch vieles und man probiert halt herum ohne dass es peinlich ist. Manches gefällt einem, manches ist zu kompliziert! Sie fühlt ja alles ganz normal, nicht wie bei einer Querschnittlähmung! Es geht ausschliesslich nur ums "nicht bewegen können", deshalb ist auch nach kurzem "herum experimentiere" klar was man machen kann und was nicht. In unserem Fall sind die schönsten Stellungen wenn sie am Bauch liegt und ich oben. Oder "Löffelchen" oder liegende 69. Alles andere ist sehr schwierig. ;)


Liebe Grüße
 
In unserem Fall sind die schönsten Stellungen wenn sie am Bauch liegt und ich oben. Oder "Löffelchen" oder liegende 69. Alles andere ist sehr schwierig. ;)
Da solltet Ihr vielleicht mal das eine oder andere im Wasser probieren! :mrgreen: Wenn sich Deine Frau dort sicher genug fühlt.

Ansonsten liest es sich bei Euch so, wie ich es von einigen anderen kenne und von vielen, die in einer nichtbehinderten Beziehung leben.

Ich werde Behinderte sicher immer wieder fragen, wenn es sich ergibt, warum sie im Rollstuhl sitzen oder Eltern von geistig behinderten Kindern, wie es dazu kam oder was sie haben. Ich gehe ziemlich offen damit um, habe keine Berührungsängste und bislang noch nicht einmal eine schlechte Erfahrung gemacht.

Mit einem "Nein" oder "Darüber will ich nicht reden" oder auch "Das geht Dich/Sie nichts an" kann ich sehr gut leben. Solche Bereiche habe ich ja auch!

LG
Benno
 
@Benno
Mit der Ermangelung habe ich eher meinen Erfahrungsschatz gemeint

Um meine These zu erweitern, muss ich sagen, dass ich mir ziemlich sicher bin, von Sexualhormonen zu wissen, die beim Orgasmus ausgeschüttet werden. Und so steigt einem/r der Sex buchstähblich zu Kopf.

Ich war der Meinung, dass der Smiley am Schluss meines Narkosevorschlags, meine unernste Absicht zu versinnbildlich vermag.

zu mir:
Ich bin seit meinem 14. Lebensjahr ständig auf meinen Rolli angewiesen, doch meine vererbte Nervenerkrankung(sehr selten, ähnlich wie MS) besteht seit meiner Geburt. Da hauptsächlich das Koordinieren meiner Muskeln erschwehrt ist fällt mir jetzt keine unbetroffenes Körperteil ein.
Ich bin jetzt mit 21 noch Jungfrau und habe an manchen Tagen den Eindruck, dass Ich niie eine Beziehung führen werde, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie für meine/n Partner/in erfüllend wäre. Aber genau solche Gedankengäng hindern mich daran offen mit Objekten meiner Begierde zu reden :mauer: , um festzustellen, ob nur ich begehre(arrrg, dieses Wort erinnert mich an Rosamunde Pilcher :mad: ).
Vieleicht gibt's mehr, wenn ich dazugehöre.
 
freue mich aber auf Reaktionen. :!:
also ich habe nur ein bisschen quer gelesen.
eine sehr gute diskussion
kompliment
ABER:
ich denke das wort "behinderung" reicht einfach nicht aus.
vor allem dann nicht, wenn offenbar hilfe oder rat von aussen
nötig ist oder vermienltich gebraucht wird.

meine konklusio: JEDER fall hat seine eigenen regeln
und ist nicht vergleichbar.
jeder und jede betroffene hat unterschiedliche voraussetzungen
und ganz persönliche gefühle

deshalb kann eine "linie" die für mehrere zugleich gilt,
so gut wie gar nicht gültig erarbeitet werden.

meine ich.
hm?
 
deshalb kann eine "linie" die für mehrere zugleich gilt,
so gut wie gar nicht gültig erarbeitet werden.
Da hast Du wahr! :mrgreen: Das ist recht! :mrgreen: Oder so!

Aber im Ernst:
Dieses Nichtfinden der "Linie" trifft doch individuell auf alle Menschen zu! Eben weil wir Individuen sind! Du wirst nie eine "Linie" für alle Männer, Frauen, Heteros, Bi- oder Homosexuellen, Reiche, Arme etc. finden!

Aber deswegen sollte man nicht aufhören, diese zu suchen oder auch versuchen, eine "Linie" zu finden, die für so viele wie möglich gilt oder einzuhalten möglich ist!

Meine ich! :mrgreen:

:engel:
 
Aber deswegen sollte man nicht aufhören, diese zu suchen oder auch versuchen, eine "Linie" zu finden, die für so viele wie möglich gilt oder einzuhalten möglich ist!

Das meine ich auch. Man muß es vom Grundsatz sehen. Jeder Mensch, dem wir in unserem Leben begegnen und auf den wir uns "einlassen"
wollen (ob als Partner, Freund, Kollege oder was immer), verlangt
seine Linie, auf der man sich gegenseitig annähert.
Dabei sollte es primär um den Menschen gehen, Hautfarbe, Religion,
sexuelle Ausrichtung oder eben Behinderung sollte dabei nicht so sehr
ins Gewicht fallen.
In der Tat haben viele von uns - und ich möchte mich da bewußt
nicht ausnehmen - zumindest in Teilbereichen immer noch gewisse
Schwierigkeiten, Behinderten gegenüber mit der Unbefangenheit
aufzutreten, wie sie es verdienen würden.
Es mag damit zu tun haben, daß der Kontakt mit behinderten
Menschen für die breite Masse nicht die Regel darstellt. Es mag
vielleicht auch damit zusammenhängen, daß man gerade bei
Behinderten oft ein irritierendes Maß an Zufriedenheit und Lebens-
freude bemerkt, welches unserer eigenen Lebenseinstellung oftmals
einen nicht wirklich angenehmen Spiegel vorhält.
Der Weg, der zur Wahrheit führt, ist nicht immer leicht, und
manchmal sehr steinig und mühsam. Wir sollten trotzdem nicht
aufhören, ihn zu gehen.

lg
Steirerbua
 
Bravo und Hut ab
vor der Qualität der Diskussion hier. :respekt:

Mein Beitrag:

Der Positive sieht in jeder Schwierigkeit einer Möglichkeit - Der Negative sieht in jeder Möglichkeit einer Schwierigkeit

ich bin der Meinung das es um diese beiden Standpunkt geht. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit.
Weiterführend ist hierfür auch folgendes Zitat und die sich daraus ergebende Frage von Nöten:

Es gibt Menschentypen

die machen etwas,
daß etwas passiert

und dann gibt es
noch jene,

die fragen,
ist etwas passiert?

Zu welchem Typ gehören Sie?!

In der Hoffnung das es hier weiter geht wünsche ich allen ein erholsames und entspanntes Wochenende ;) :) :D
 
Zurück
Oben