Beziehung mit einem psychisch kranken Menschen. (Depressionen)

Die Menge macht es aus. Wenn man sich als Partner 13 Jahre lang mit der Erkrankung einer Partnerin beschäftigt, während sie sich wider besseren Wissens selbst zu therapieren versucht, muss man irgendwann wie Reissleine ziehen.
Mir war durchaus bewusst, dass ich in keinster Weise nachvollziehen konnte, wie sehr sie darunter leidet. Sie aber bei mir genauso wenig.
Es ist schon eine Frage des Umgangs damit und welche Werkzeuge der Erkrankte in der Hand hat um damit umgehen zu können. Was ist schon normal, ich würde mich zutrauen das zu festzulegen.
Nachvollziehbar…. Aber gerade diese Reißleineziehen stelle ich mir in dem Kontext sehr schwierig vor.
 
13 Jahre ist eine unfassbar lange Zeit.

Ich kann verstehen, dass man mit der Zeit einfach nur erschöpft ist und seine Ruhe haben möchte, wenn sich über einen so langen Zeitraum nichts zum Besseren ändert.
Einzelne Kleinigkeiten haben sich schon verbessert. Das hilft einem aber nichts, wenn die grundlegenden Verhaltensweisen nicht wirklich veränderlich sind.
Sie konnte ja auch nichts dafür, hat Jahre gebraucht um zu verstehen, dass meine Entscheidung zu gehen für alle die richtige Entscheidung war. In ihrem Leid konnte ich ihr nicht helfen, nur meines konnte ich handeln wodurch auf lange Sicht auch das Leid anderer Betroffener gemildert wurde.
 
Irgendwie traurig, dass oft die zerbrechlichsten, sensibelsten Seelen meinen, sie könnten sich niemandem zumuten…. Also keine Ahnung, ob das auf dich zutrifft, aber dein Beitrag hat diese Assoziation geweckt.
das sollte weder traurigkeit, noch mitleid, oder sonst eine emotion hervorrufen/wecken -

ich möchte vor allem mit mir selbst wieder völlig im reinen sein und das benötigt zeit.
 
Aus Sorge, dass die andere Person das nicht nachvollziehen kann, es persönlich nimmt, noch tiefer in ein Loch fällt, sich im Worst Case etwas antun könnte, etc. Alles nicht in der Verantwortung des Schlussmachenden, aber ich weiß nicht, ob das in jeder Situation immer so differenziert betrachtet werden kann.
Dass sie sich nichts antun würde war klar, der Rest hat mich in diesem Moment ehrlich gesagt auch nicht interessiert. Für meine Jungs und mich musste ich da raus und habe es einfach umgesetzt. Davor habe ich mir jahrelang den Kopf darüber zerbrochen, also war es eine differenziert betrachtete Reissleine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist sicher viel herausfordernder, eine Beziehung mit einem psychisch Kranken einzugehen, aber oft sind das auch die spannenderen Menschen.
Dein ernst, die spannenderen Menschen? Wenn der "Mensch" eine gute Phase hat und alles im Lot scheint, dann mag das sein!
Jeder Mensch egal ob gesund oder psychisch erkrankt und an Depressionen leidend, kann getrost darauf verzichten-nein verzichten ist falsch und zuwenig drastisch! Für jeden Betroffenen und auch jeden Mitbetroffenen ist es die Hölle! Nicht zu wissen ob man morgens aufkommt, nicht zu wissen ob man sich selber spürt, nicht zu wissen woher dieser brutale Kopfdruck kommt, nicht zu wissen wie man aus dem Gedankenkarusell herauskommt, nicht zu wissen ob man in 2 Stunden sich suizidiert, nicht zu wissen was mit einem los ist, nicht zu wissen ob es je bessere Zeiten gibt und wann sie wohl kommen. Als Mitbetroffener nicht zu wissen was das Gegenüber denkt wenn man mit ihm/ihr spricht, nicht zu wissen was einem erwartet wenn man den Erkrankten kurz alleine lässt, nicht zu wissen wie es finanziell und wirtschaftlich weitergeht weil der Betroffene nur mehr 55% vom Gehalt als Krankengeld von der Krankenkasse erhält, nicht zu wissen was tun wenn der Gutachter der PVA keine dauerhafte AU erkennen will und der Betroffene in 2 Wochen zum AMS muss! Glaub mir, auf diese Spannung und auf den "spannenderen" Menschen kann man getrost verzichten! Wer sowas von sich gibt, versündigt sich hätte meine Mutter gesagt!
 
Dein ernst, die spannenderen Menschen? Wenn der "Mensch" eine gute Phase hat und alles im Lot scheint, dann mag das sein!
Jeder Mensch egal ob gesund oder psychisch erkrankt und an Depressionen leidend, kann getrost darauf verzichten-nein verzichten ist falsch und zuwenig drastisch! Für jeden Betroffenen und auch jeden Mitbetroffenen ist es die Hölle! Nicht zu wissen ob man morgens aufkommt, nicht zu wissen ob man sich selber spürt, nicht zu wissen woher dieser brutale Kopfdruck kommt, nicht zu wissen wie man aus dem Gedankenkarusell herauskommt, nicht zu wissen ob man in 2 Stunden sich suizidiert, nicht zu wissen was mit einem los ist, nicht zu wissen ob es je bessere Zeiten gibt und wann sie wohl kommen. Als Mitbetroffener nicht zu wissen was das Gegenüber denkt wenn man mit ihm/ihr spricht, nicht zu wissen was einem erwartet wenn man den Erkrankten kurz alleine lässt, nicht zu wissen wie es finanziell und wirtschaftlich weitergeht weil der Betroffene nur mehr 55% vom Gehalt als Krankengeld von der Krankenkasse erhält, nicht zu wissen was tun wenn der Gutachter der PVA keine dauerhafte AU erkennen will und der Betroffene in 2 Wochen zum AMS muss! Glaub mir, auf diese Spannung und auf den "spannenderen" Menschen kann man getrost verzichten! Wer sowas von sich gibt, versündigt sich hätte meine Mutter gesagt!
Das ist keinesfalls, was ich damit ausdrücken wollte, aber ich hab das viel zu verkürzt dargestellt. In Akutphasen oder bei gewissen Krankheitsausprägungen stellt sich diese Frage auch gar nicht, das ist mir klar. Ich habe eher an Menschen gedacht, die schon viel durchgemacht haben (und das kann man dann auf jegliche Krankheiten andere Krisen beziehen), aber die aus dem ganzen rausgekommen sind oder bessere Phasen haben. Aber auch das muss nicht auf jeden zutreffen.

Ich wollte dir oder anderen mit meiner etwas unbedachten Aussage nicht zu nahe treten, tut mir leid.
 
Für mich ist heute ein extrem beschissener Tag. Die beiden tollsten Menschen meines Lebens durfte ich heut unter der Erde liegend besuchen. Und es war nicht schön da zu stehen aber wichtig war es mir auch. Meine nächsten 7 bis 8 Tage werde ich daheim verbringen weil ich nicht die Kraft habe alles wegzuschieben und zu vergessen wie das "andere, normale" Menschen so machen. Meine nächste Arbeitswoche hat sich heute schon erledigt. Mein Kopf ist nie wirklich frei und normal und ich bewundere jeden Menschen dem das Leben leicht fällt. Die Menschen die mir sehr nahe stehen will ich oft gar nicht belasten und diejenigen die mich sowieso nicht verstehen möchte ich nicht aufklären. Es gibt nur wenig Hilfe in solchen extremen Lebenssituationen und wenn man dann glaubt hier in solchen Onlinethreads auf Verständnis zu stoßen kommen auch noch Idioten daher die meinen da muss man noch draufhauen. 🤔 Wie verdammt irre muss man eigentlich sein um Menschen denen eh schon alles wehtut noch mehr wehtun zu wollen? Wir "Verrückten" denken wenigstens bevor wir handeln oder reden, da dürfte sich so manch ein selbsternannter "Normalo" mal ne Scheibe davon abschneiden. Ich glaub oft dass niemand weiß wie es tief in mir drin aussieht und ich glaub auch dass es vielen anderen Menschen auch so geht. Ich leb mein Leben, manchmal besser und manchmal schlechter, aber eins weiß ich und das macht mich stolz, ein gewissenloses Arschloch werd ich niemals sein, ganz im Gegenteil, lieber geb ich Jemandem etwas bevor ich mir selbst etwas nehme.
 
Ich litt einige Zeit an den Auswirkungen einer Belastungs-/Erschöpfungsdepression. Daher kann ich nicht sagen, ob euch meine Tipps helfen werden, aber lest selbst Aus eigener Erfahrung als ehemals Betroffener kann ich folgendes zum Thema sagen.
Durch jahrelang einen viel zu hohen Workload beruflich und Mehrfach-Belastung bei gleichzeitig keiner echten Erholungsphase in dieser Zeit entwickelte ich über Jahre hinweg einen Krankheitszustand, der sich leider hartnäckig hielt und ich brauchte Jahre um wirklich alle Symptome los zu werden. Er ist auch als Belastungs-/Erschöpfungsdepression bekannt. Die Ursache lag an immensem physischem Stress, der sich auch offenbar hormonell manifestierte zunehmend in einer Imbalance zwischen Adrenalin/Noradrenalin bzw. Dopamin. Symptome aber praktisch gleich zu einer "normalen Depression" gewesen sind. Ebenso muss man hier differenziert herangehen: nicht jeder Mensch der müde ist, ist automatisch depressiv und genausowenig wenn man einzelne, andere Symptome hat ist das so. Das muss schon von professioneller Hand diagnostiziert werden.
Zugleich muss ich auch betonen, dass ich immer weiterhin berufstätig war, nur nicht in diesem Ausmaß/Workload wie zuvor knapp 9 Jahre hinweg, was vermutlich meine Genesung behinderte/verlangsamte. In einem Umfeld anschließend, wo ich zwar nicht mehr so viel arbeitete, aber dennoch durch die Kollegenschaft einen tgl. Stress ausgesetzt war durch die Situation. Ich hätte rückblickend sofort nach dem Auftreten der Symptome den zugleich größten negativen Stressfaktor, das Arbeitsumfeld, verändern/beiseite schieben sollen.
Die Beschwerden behinderten mich im Alltag in einem mehr oder minder großen Ausmaß - ich arbeitete weniger in Stunden gesehen und zugleich auch mit weniger Intensität im Job. War aber immens frustiert, enttäuscht und auch verbittert, wodurch mir das Arbeiten schwer fiel - ich war demotiviert, unkonzentriert und freudlos an der Sache, was ich in meinem bisherigen Berufsleben zuvor nicht kannte. Im Gegenteil, was offenbar auch in Grund war, warum ich in diese Situation kam. Zuviel ist einfach zu viel, auch wenn man es gerne macht/tut, aber der Mensch ist keine Maschine...
Aber, durch diese Müdigkeit/Antriebslosigkeit schaffte ich es nicht wegzukommen, da ich mich faktich als arbeitsunfähig in einem anderen Job sah.
Mein Leidensweg begann Ende 2016, denn da "stürzte ich regelrecht ab" binnen weniger Wochen. Damit meine ich, dass eine Reihe von untenstehenden Symptomen aufpoppten. Durch eine berufliche Veränderung sank mein langjährig-hoher Stresslevel ab und offenbar alles was sich über die ganzen Jahre davon aufgestaut hatte bzw. durch den Stress überdeckt und unterdrückt war, entlud sich regelrecht in kürzester Zeit. Wie eine Flutwelle von Waser, die durch einen gebrochenen Damm strömt.

Wobei ich eingangs sagen muss, dass ich niemals Selbstmord-Gedanken hatte (das hatte mich übrigens alle Therapeuten und Ärzte gefragt, wo es mir auch gleich kalt über den Rücken lief, dass ich so im Sand sein sollte) - nicht einmal in die Richtung gehend!

Mein Leitsymptom war eine (bleierne) Müdigkeit - ich schlief am Tag 12-14 Stunden (meist in der Nacht 10-11 und dann am Tag nochmals 2-3h), 7 Tage die Woche. Kam in der Früh fast aus dem Bett nicht heraus. Das ging fast 2 Jahre so dahin und begann sich erst (langsam) zu bessern. Geschlafen habe ich übrigens wie ein Murmeltier - tief, fest und lange. Bedingt offenbar durch die massive Erschöpfung bzw. den aus den Fugen geratenen Hirnstoffwechsel.
Dazu kamen weitere Symptome hinzu:
  1. innere Unruhe in einem hohen Maße
  2. massive Verdauungsschwierigkeiten - praktisch nach allem was ich aß, litt ich an starken Blähungen/Flatulenzen.
  3. Konzentrationsschwierigkeiten sowie kogntive Aufnahmeschwierigkeiten
  4. schwache Libido bis kaum vorhanden - kein sexuelles Interesse - absolut Null. Paradoxerweise funktionierte die Errektionsfähigkeit des Gliedes normal im Sinne, dass er steif wurde, aber die Lust war 0. Also dieser innere, sexuelle Trieb war nicht vorhanden.
  5. Appetitlosigkeit
  6. Freudlosigkeit/Verlust der Emotionalität
  7. völlige Antriebslosigkeit, etwas anzugehen/sich aufzuraffen
  8. Selbstwertverlust, der noch durch berufliche Umstände genährt wurde
  9. hoher Puls

Leider war mein Weg zurück in die Genesung auch holprig, nur von kleinen Besserungen gekennzeichnet und vor allem dauerte es lange, jahrelang bis alles wieder verschwand. Wird wohl auch daran gelegen haben, dass ich weder Erfahrung mit so einem Zustand je im Leben gesammelt hatte bzw. ich auch Therpeutenseitig keinen konkrete Anweisungen bekam, was dich tun soll abseits der Therapie. Also, an welchen Schrauben man noch drehen kann oder anders gesagt, dieser Therapiepfad führt sicher zur Besserung. Vielmehr habe ich rückblickend den Eindruck, die ganze Besserung fußte auf Trial & Error und wohl auch deshalb dauerte sie so lange. Letzten Endes brachte auch nur ein multi-faktorieller Therapie-Ansatz. Medikamente schlucken alleine ist zu wenig. Mein Verlauf kurz zusammengefasst:
  • Ging erst etwa über 6 Monate nach dem 1. Auftreten der Symptome zu einem Psychotherpeuten (war ein Fehler so lange gewartet zu haben im Nachheinein), da ich nach zahlreichen anderen Arztbesuchen eine Top-Gesundheit attestiert bekam und sich niemand der Ärzte die von mir geschilderten Symptome erklären konnte. Blutwerte, Harnwerte, sonstige Untersuchungen alle ok. So dachte ich mir selbst, das müsse psychisch bedingt sein - es blieb nichts offensichtlich mehr übrig und ich hatte in meinem Leben zuvor keinerlei psychische Probleme dahingehend. Die erste Therapie brachte über etwa 6 Monate hinweg keine Besserung. Die Symptome blieben, sowohl in der Anzahl als auch in der Intensität gleich.
  • Dann suchte ich etwa 8 Monate nach Ende der Therapie erstmalig einen Psychiater, also Facharzt auf, der eine mittelgradige Depression diagnostizierte und mir ein Medikament/Anti-Depressivum verschrieb, was trotz korrekter Einnahme monatelang 0 brachte. Wirklich gar nichts, keinerlei Besserung sowie eine erneute Psychotherapie, die ebenso wenig Besserung brachte. Ich setzte das Medikament dann eigenwillig ab ohne zugleich irgendeine Verschlechterung zu bemerken.
  • Zwischenzeitlich lies ich mich akkupunktieren, was in der Tat eine erste Besserung brachte: die Konzentrationssschwierigkeiten waren nach etwa 5-7 Sitzungen über mehrere Monate bei einer TCM-Ärztin Geschichte. Das war Mitte 2019 und von den obigen Symptomen in der Liste waren noch die Müdigkeit, schwache Libido und Verdauungsbeschwerden übrig. Der Appetit war mau - selbst wenn ich den ganzen Tag nur eine Mahlzeit aß, war ich nie hungrig. Den Rest der Symptome hatte ich schon wegbekommen durch eigeninitative Behandlungen bzw. erheblich zurück gedrängt in der Intensität.
  • Dann kam 2020 Corona und ich war noch immer nicht auf der Höhe - die Symptome wurden langsam schwächer bzw. weitere klangen völlig ab (Selbstwertverlust, hoher Puls), aber waren immer noch präsent. Die Corona-Situation selbst machte mir aber nichts bzw. führt zu Verschlimmerungen. Im Gegenteil in dieser ganzen C-Zeit machte ich Genesungsfortschritte. Ich machte eine FX-Mayr-Fastenkur mit der Intention, die Verdauungsprobleme zu beseitigen bzw. minimieren. Das half in der Tat, aber war nicht nachhaltig. Nach der Kur kamen diese zurück, wenngleich weniger stark ausgeprägt als davor.
  • 2021 suchte ich erneut einen dritten Psychotherapeuten auf. Schilderte erneut meine Krankheitsgeschichte (bzw. zeigte die Befunde) und begann eine Therapie. Zu diesem Zeitpunkt war noch die Müdigkeit samt Antriebslosigkeit (das geht mMn Hand in Hand) und eine schwache Libido von den Symptomen übrig. Also 2-3 Symptome von ursprünglich 9. Glücklicherweise kam die Therapeutin nach einigen Sitzungen auf die Idee, dass ev. etwas anderes dahinter stecken könnte als "nur" eine Depression und ich würde "nicht wie ein Patient mit Depressionen" aussehen. Sie hegte erste Zweifel am Befund des Psychiaters, etwa 1,5 Jahre zuvor.
  • Im Herbst 2022 ging ich zu einem anderen Psychiater, wieder mit der Krankengeschichte im Rucksack. Er verschrieb mir dann ein anderes Medikament, welches auch bei der Entwöhnung von Rauchern eingesetzt wird, jedoch anders wirke als jenes Medikament, welches ich von der Psychiaterin zuvor verschrieben bekam. Ich erzählte ihm auch von meiner Sorge, abhängig davon zu werden zumal Psychopharmaka keinen guten Ruf genießen. Dieses half mir in der Tat, die noch verbliebene Müdigkeit/Antriebslosigkeit "auszutreiben". Dadurch sank meine Müdigkeit in relativ kurzer Zeit (binnen 2 Monaten). Ich musste aber dieses ziemlich lange einnehmen, über 1 Jahr hinweg. Ich schlief wieder normal (8-9h/Tag) und vor allem tagsüber kam die Müdigkeit nicht schon am Vormittag wieder zurück. Am Schlaf per se änderte sich nichts - ich schlief tief, fest und gut.
    An die schwache Libido hatte ich mich schon gewöhnt mittlerweile, aber mit Fortlauf der Einnahme des Medikaments kam auch diese zurück und wurde immer stärker. Mein Ausgangsniveau kannte ich schon fast gar nicht mehr. Zugleich war die fehlende Libido auch jenes Symptom, was als letztes verschwand. Was die Libido heute betrifft, so muss ich sagen, dass sie an manchen Tagen so stark wie in meinen 20iger Jahren ist und ich richtig Druck zwischen den Beinen verspüre.
Schon nach dem Auftreten der ersten Symptome begann ich eigenintitativ einiges zu ändern, gemäß zahlreichen Empfehlungen im I-net auf einschlägigen Seiten. Die untenstehende Liste hatte ich damals zusammengetragen.
Wichtig ist als Betroffener, dass man sich trotz der Widrigkeiten selbst in den Hintern treten kann um etwas an der Situation zu ändern, auch wenn die Antriebslosigkeit ein ständiger Begleiter ist und dem entgegen wirkt. Der Partner kann und soll das unterstützen, nach Möglichkeit und nicht umgekehrt mitleiden. Inwiefern die untenstehende Punkte mir halfen, weiß ich nicht im Detail und kann ich nicht näher beurteilen. Jedoch bin ich schon der Meinung, dass sie einen Anteil an der Besserung hatten, da das Thema nicht alleine auf die Einnahme eines/Mehrerer Medikamente reduziert werden kann:
  1. Ernährung - nur leichte Kost. Bevorzugt gekocht, max. gebraten aber nicht höher erhitzt. Nichts Fritiertes oder sonst besonders fettige Sachen.
    1. viel Obst, Gemüse und wenig Inhaltsstoffe, die Hitze erzeugen (scharfe Lebensmittel, Hochprozentiges).
    2. Wenig bis kaum Fleisch, aber auch wenig Rohkost (ungekochtes Obst, Gemüse - dieses nur gekocht etc. essen)
    3. Zugleich wenig bis keine aufputschenden Sachen wie EnergyDrinks, Kaffee in rauhen Mengen oder Intensitäten. Ich weiß, das ist besonders arg, da genau diese Substanzen die Müdigkeit vertreiben.
    4. Nicht überessen! Sobald man spürt, der Magen ist voll bei einer Mahlzeit aufhören.
    5. adstringierende Lebensmittel wie bittere Tees können bei Verdauungsproblemen helfen
  2. Keine Drogen jedweder Art - die pushen zwar, aber übertünchen nur Symptome.
  3. Abwechlung im Alltag - neue Dinge ausprobieren, weg vom bisherigen Alltagstrott. Hier ist der Kreativität fast keinen Grenzen gesetzt und der Partner kann viel beisteuern, indem er den Betroffenen zu Aktiviätiten mitnimmt.
  4. Über die Probleme frei reden können gegenüber Mitmenschen ist wichtig. Umgekehrt sollen diese kein Mitleid erzeugen, sondern proaktiv versuchen, positive Momente (die dem Betroffenen zuvor gefielen) herbei zu führen. Was auch immer das ist/war und für Glückgefühle sorgt ist hilfreich. Man hat eine tendenziell negative Einstellung zu fast allem und die Freude ist weg. Das ist eines der zentralen Symptome einer Depression.
  5. viel Bewegung - machte ich ohnedies schon und hielt ich trotz Antriebslosigkeit aufrecht. Speziell an der frischen Luft/draussen. Aber keine Überlastungen, sondern vielmehr Tätigkeiten, die länger gehen (mind. 1h, besser 2h) dafür aber von geringer Intensität sind. z.B. Radfahren, Nordic Walken, Schwimmen. Aber wichtig: alles ohne Druck! Der stresst nur.
  6. deutlich weniger Zeit vor dem PC verbringen. Ich hatte knapp 10 Jahre lang einen PC-Arbeitsplatz und saß nicht selten 10h/Tag (und mehr) vor der Kiste. Halbierte ich bzw. an manchen Tagen versuchte ich sogar auf 0h zu kommen, was heutzutage sehr schwer ist. Smartphone-Nutzung ist übrigens equivalent. Das half vor allem gegen die Müdigkeit und hilft übrigens auch heute noch.
  7. Reduktion sämtlicher Stressfaktoren im Alltag, sofern diese vorhanden sind/waren > Slow down! Ich bin einfach viel zu lange 200 Sachen mit meinem Körper gefahren - fuhr dann nur mehr 20 und das ist ein Riesenunterschied. Steuerte ebenso zur Besserung bei.
  8. Reduktion von Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Vor allem lange.
  9. Entspannungsübungen/Massagen - alles was den Muskeltonus herabsetzt tut gut. Ich konnte einfach lange Zeit nicht entspannen, bedingt durch die innere Unruhe. Erotische sind natürlich auch geeignet, wenngleich andere besser halfen um ehrlich zu sein. ;)
  10. Soziales Umfeld ist wichtig, damit der Betroffene trotz seines tendenziellen Rückzugs nicht ausgegrenzt wird sondern aktiv von anderen Menschen zur sozialen Interaktion aufgefordert wird regelrecht. Leider hatte ich keine Beziehung zu dieser Zeit, denn emotionalen Beistand hätte ich brauchen können. :) Da ich ohnedies kein besonders emotionaler Mensch bin und gewesen bin in meinem Leben, litt ich zusätzlich, da schon die wenige Emotionalität gänzlich verflogen war und niemand mir half, sie aufzubauen.
  11. Ruhepausen untertags einlegen, wo man sich hinlegen kann oder einfach kurz schlafen kann samt entsprechendem ruhigen/stillen Umfeld.
  12. Alles was Stress verursacht vermeiden. Dieser kann und ist durchaus ein Promoter der Depression, wenn er dauerhaft vorhanden ist. Das kann übrigens vieles sein. Wie die heute weitverbreitete Reizüberflutung z.B.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich litt einige Zeit an den Auswirkungen einer Belastungs-/Erschöpfungsdepression. Daher kann ich nicht sagen, ob euch meine Tipps helfen werden, aber lest selbst Aus eigener Erfahrung als ehemals Betroffener kann ich folgendes zum Thema sagen.
Durch jahrelang einen viel zu hohen Workload beruflich und Mehrfach-Belastung bei gleichzeitig keiner echten Erholungsphase in dieser Zeit entwickelte ich über Jahre hinweg einen Krankheitszustand, der sich leider hartnäckig hielt und ich brauchte Jahre um wirklich alle Symptome los zu werden. Er ist auch als Belastungs-/Erschöpfungsdepression bekannt. Die Ursache lag an immensem physischem Stress, der sich auch offenbar hormonell manifestierte zunehmend in einer Imbalance zwischen Adrenalin/Noradrenalin bzw. Dopamin. Symptome aber praktisch gleich zu einer "normalen Depression" gewesen sind. Ebenso muss man hier differenziert herangehen: nicht jeder Mensch der müde ist, ist automatisch depressiv und genausowenig wenn man einzelne, andere Symptome hat ist das so. Das muss schon von professioneller Hand diagnostiziert werden.
Zugleich muss ich auch betonen, dass ich immer weiterhin berufstätig war, nur nicht in diesem Ausmaß/Workload wie zuvor knapp 9 Jahre hinweg, was vermutlich meine Genesung behinderte/verlangsamte. In einem Umfeld anschließend, wo ich zwar nicht mehr so viel arbeitete, aber dennoch durch die Kollegenschaft einen tgl. Stress ausgesetzt war durch die Situation. Ich hätte rückblickend sofort nach dem Auftreten der Symptome den zugleich größten negativen Stressfaktor, das Arbeitsumfeld, verändern/beiseite schieben sollen.
Die Beschwerden behinderten mich im Alltag in einem mehr oder minder großen Ausmaß - ich arbeitete weniger in Stunden gesehen und zugleich auch mit weniger Intensität im Job. War aber immens frustiert, enttäuscht und auch verbittert, wodurch mir das Arbeiten schwer fiel - ich war demotiviert, unkonzentriert und freudlos an der Sache, was ich in meinem bisherigen Berufsleben zuvor nicht kannte. Im Gegenteil, was offenbar auch in Grund war, warum ich in diese Situation kam. Zuviel ist einfach zu viel, auch wenn man es gerne macht/tut, aber der Mensch ist keine Maschine...
Aber, durch diese Müdigkeit/Antriebslosigkeit schaffte ich es nicht wegzukommen, da ich mich faktich als arbeitsunfähig in einem anderen Job sah.
Mein Leidensweg begann Ende 2016, denn da "stürzte ich regelrecht ab" binnen weniger Wochen. Damit meine ich, dass eine Reihe von untenstehenden Symptomen aufpoppten. Durch eine berufliche Veränderung sank mein langjährig-hoher Stresslevel ab und offenbar alles was sich über die ganzen Jahre davon aufgestaut hatte bzw. durch den Stress überdeckt und unterdrückt war, entlud sich regelrecht in kürzester Zeit. Wie eine Flutwelle von Waser, die durch einen gebrochenen Damm strömt.

Wobei ich eingangs sagen muss, dass ich niemals Selbstmord-Gedanken hatte (das hatte mich übrigens alle Therapeuten und Ärzte gefragt, wo es mir auch gleich kalt über den Rücken lief, dass ich so im Sand sein sollte) - nicht einmal in die Richtung gehend!

Mein Leitsymptom war eine (bleierne) Müdigkeit - ich schlief am Tag 12-14 Stunden (meist in der Nacht 10-11 und dann am Tag nochmals 2-3h), 7 Tage die Woche. Kam in der Früh fast aus dem Bett nicht heraus. Das ging fast 2 Jahre so dahin und begann sich erst (langsam) zu bessern. Geschlafen habe ich übrigens wie ein Murmeltier - tief, fest und lange. Bedingt offenbar durch die massive Erschöpfung bzw. den aus den Fugen geratenen Hirnstoffwechsel.
Dazu kamen weitere Symptome hinzu:
  1. innere Unruhe in einem hohen Maße
  2. massive Verdauungsschwierigkeiten - praktisch nach allem was ich aß, litt ich an starken Blähungen/Flatulenzen.
  3. Konzentrationsschwierigkeiten sowie kogntive Aufnahmeschwierigkeiten
  4. schwache Libido bis kaum vorhanden - kein sexuelles Interesse - absolut Null. Paradoxerweise funktionierte die Errektionsfähigkeit des Gliedes normal im Sinne, dass er steif wurde, aber die Lust war 0. Also dieser innere, sexuelle Trieb war nicht vorhanden.
  5. Appetitlosigkeit
  6. Freudlosigkeit/Verlust der Emotionalität
  7. völlige Antriebslosigkeit, etwas anzugehen/sich aufzuraffen
  8. Selbstwertverlust, der noch durch berufliche Umstände genährt wurde
  9. hoher Puls

Leider war mein Weg zurück in die Genesung auch holprig, nur von kleinen Besserungen gekennzeichnet und vor allem dauerte es lange, jahrelang bis alles wieder verschwand. Wird wohl auch daran gelegen haben, dass ich weder Erfahrung mit so einem Zustand je im Leben gesammelt hatte bzw. ich auch Therpeutenseitig keinen konkrete Anweisungen bekam, was dich tun soll abseits der Therapie. Also, an welchen Schrauben man noch drehen kann oder anders gesagt, dieser Therapiepfad führt sicher zur Besserung. Vielmehr habe ich rückblickend den Eindruck, die ganze Besserung fußte auf Trial & Error und wohl auch deshalb dauerte sie so lange. Letzten Endes brachte auch nur ein multi-faktorieller Therapie-Ansatz. Medikamente schlucken alleine ist zu wenig. Mein Verlauf kurz zusammengefasst:
  • Ging erst etwa über 6 Monate nach dem 1. Auftreten der Symptome zu einem Psychotherpeuten (war ein Fehler so lange gewartet zu haben im Nachheinein), da ich nach zahlreichen anderen Arztbesuchen eine Top-Gesundheit attestiert bekam und sich niemand der Ärzte die von mir geschilderten Symptome erklären konnte. Blutwerte, Harnwerte, sonstige Untersuchungen alle ok. So dachte ich mir selbst, das müsse psychisch bedingt sein - es blieb nichts offensichtlich mehr übrig und ich hatte in meinem Leben zuvor keinerlei psychische Probleme dahingehend. Die erste Therapie brachte über etwa 6 Monate hinweg keine Besserung. Die Symptome blieben, sowohl in der Anzahl als auch in der Intensität gleich.
  • Dann suchte ich etwa 8 Monate nach Ende der Therapie erstmalig einen Psychiater, also Facharzt auf, der eine mittelgradige Depression diagnostizierte und mir ein Medikament/Anti-Depressivum verschrieb, was trotz korrekter Einnahme monatelang 0 brachte. Wirklich gar nichts, keinerlei Besserung sowie eine erneute Psychotherapie, die ebenso wenig Besserung brachte. Ich setzte das Medikament dann eigenwillig ab ohne zugleich irgendeine Verschlechterung zu bemerken.
  • Zwischenzeitlich lies ich mich akkupunktieren, was in der Tat eine erste Besserung brachte: die Konzentrationssschwierigkeiten waren nach etwa 5-7 Sitzungen über mehrere Monate bei einer TCM-Ärztin Geschichte. Das war Mitte 2019 und von den obigen Symptomen in der Liste waren noch die Müdigkeit, schwache Libido und Verdauungsbeschwerden übrig. Der Appetit war mau - selbst wenn ich den ganzen Tag nur eine Mahlzeit aß, war ich nie hungrig. Den Rest der Symptome hatte ich schon wegbekommen durch eigeninitative Behandlungen bzw. erheblich zurück gedrängt in der Intensität.
  • Dann kam 2020 Corona und ich war noch immer nicht auf der Höhe - die Symptome wurden langsam schwächer bzw. weitere klangen völlig ab (Selbstwertverlust, hoher Puls), aber waren immer noch präsent. Die Corona-Situation selbst machte mir aber nichts bzw. führt zu Verschlimmerungen. Im Gegenteil in dieser ganzen C-Zeit machte ich Genesungsfortschritte. Ich machte eine FX-Mayr-Fastenkur mit der Intention, die Verdauungsprobleme zu beseitigen bzw. minimieren. Das half in der Tat, aber war nicht nachhaltig. Nach der Kur kamen diese zurück, wenngleich weniger stark ausgeprägt als davor.
  • 2021 suchte ich erneut einen dritten Psychotherapeuten auf. Schilderte erneut meine Krankheitsgeschichte (bzw. zeigte die Befunde) und begann eine Therapie. Zu diesem Zeitpunkt war noch die Müdigkeit samt Antriebslosigkeit (das geht mMn Hand in Hand) und eine schwache Libido von den Symptomen übrig. Also 2-3 Symptome von ursprünglich 9. Glücklicherweise kam die Therapeutin nach einigen Sitzungen auf die Idee, dass ev. etwas anderes dahinter stecken könnte als "nur" eine Depression und ich würde "nicht wie ein Patient mit Depressionen" aussehen. Sie hegte erste Zweifel am Befund des Psychiaters, etwa 1,5 Jahre zuvor.
  • Im Herbst 2022 ging ich zu einem anderen Psychiater, wieder mit der Krankengeschichte im Rucksack. Er verschrieb mir dann ein anderes Medikament, welches auch bei der Entwöhnung von Rauchern eingesetzt wird, jedoch anders wirke als jenes Medikament, welches ich von der Psychiaterin zuvor verschrieben bekam. Ich erzählte ihm auch von meiner Sorge, abhängig davon zu werden zumal Psychopharmaka keinen guten Ruf genießen. Dieses half mir in der Tat, die noch verbliebene Müdigkeit/Antriebslosigkeit "auszutreiben". Dadurch sank meine Müdigkeit in relativ kurzer Zeit (binnen 2 Monaten). Ich musste aber dieses ziemlich lange einnehmen, über 1 Jahr hinweg. Ich schlief wieder normal (8-9h/Tag) und vor allem tagsüber kam die Müdigkeit nicht schon am Vormittag wieder zurück. Am Schlaf per se änderte sich nichts - ich schlief tief, fest und gut.
    An die schwache Libido hatte ich mich schon gewöhnt mittlerweile, aber mit Fortlauf der Einnahme des Medikaments kam auch diese zurück und wurde immer stärker. Mein Ausgangsniveau kannte ich schon fast gar nicht mehr. Zugleich war die fehlende Libido auch jenes Symptom, was als letztes verschwand. Was die Libido heute betrifft, so muss ich sagen, dass sie an manchen Tagen so stark wie in meinen 20iger Jahren ist und ich richtig Druck zwischen den Beinen verspüre.
Schon nach dem Auftreten der ersten Symptome begann ich eigenintitativ einiges zu ändern, gemäß zahlreichen Empfehlungen im I-net auf einschlägigen Seiten. Die untenstehende Liste hatte ich damals zusammengetragen.
Wichtig ist als Betroffener, dass man sich trotz der Widrigkeiten selbst in den Hintern treten kann um etwas an der Situation zu ändern, auch wenn die Antriebslosigkeit ein ständiger Begleiter ist und dem entgegen wirkt. Der Partner kann und soll das unterstützen, nach Möglichkeit und nicht umgekehrt mitleiden. Inwiefern die untenstehende Punkte mir halfen, weiß ich nicht im Detail und kann ich nicht näher beurteilen. Jedoch bin ich schon der Meinung, dass sie einen Anteil an der Besserung hatten, da das Thema nicht alleine auf die Einnahme eines/Mehrerer Medikamente reduziert werden kann:
  1. Ernährung - nur leichte Kost. Bevorzugt gekocht, max. gebraten aber nicht höher erhitzt. Nichts Fritiertes oder sonst besonders fettige Sachen.
    1. viel Obst, Gemüse und wenig Inhaltsstoffe, die Hitze erzeugen (scharfe Lebensmittel, Hochprozentiges).
    2. Wenig bis kaum Fleisch, aber auch wenig Rohkost (ungekochtes Obst, Gemüse - dieses nur gekocht etc. essen)
    3. Zugleich wenig bis keine aufputschenden Sachen wie EnergyDrinks, Kaffee in rauhen Mengen oder Intensitäten. Ich weiß, das ist besonders arg, da genau diese Substanzen die Müdigkeit vertreiben.
    4. Nicht überessen! Sobald man spürt, der Magen ist voll bei einer Mahlzeit aufhören.
    5. adstringierende Lebensmittel wie bittere Tees können bei Verdauungsproblemen helfen
  2. Keine Drogen jedweder Art - die pushen zwar, aber übertünchen nur Symptome.
  3. Abwechlung im Alltag - neue Dinge ausprobieren, weg vom bisherigen Alltagstrott. Hier ist der Kreativität fast keinen Grenzen gesetzt und der Partner kann viel beisteuern, indem er den Betroffenen zu Aktiviätiten mitnimmt.
  4. Über die Probleme frei reden können gegenüber Mitmenschen ist wichtig. Umgekehrt sollen diese kein Mitleid erzeugen, sondern proaktiv versuchen, positive Momente (die dem Betroffenen zuvor gefielen) herbei zu führen. Was auch immer das ist/war und für Glückgefühle sorgt ist hilfreich. Man hat eine tendenziell negative Einstellung zu fast allem und die Freude ist weg. Das ist eines der zentralen Symptome einer Depression.
  5. viel Bewegung - machte ich ohnedies schon und hielt ich trotz Antriebslosigkeit aufrecht. Speziell an der frischen Luft/draussen. Aber keine Überlastungen, sondern vielmehr Tätigkeiten, die länger gehen (mind. 1h, besser 2h) dafür aber von geringer Intensität sind. z.B. Radfahren, Nordic Walken, Schwimmen. Aber wichtig: alles ohne Druck! Der stresst nur.
  6. deutlich weniger Zeit vor dem PC verbringen. Ich hatte knapp 10 Jahre lang einen PC-Arbeitsplatz und saß nicht selten 10h/Tag (und mehr) vor der Kiste. Halbierte ich bzw. an manchen Tagen versuchte ich sogar auf 0h zu kommen, was heutzutage sehr schwer ist. Smartphone-Nutzung ist übrigens equivalent. Das half vor allem gegen die Müdigkeit und hilft übrigens auch heute noch.
  7. Reduktion sämtlicher Stressfaktoren im Alltag, sofern diese vorhanden sind/waren > Slow down! Ich bin einfach viel zu lange 200 Sachen mit meinem Körper gefahren - fuhr dann nur mehr 20 und das ist ein Riesenunterschied. Steuerte ebenso zur Besserung bei.
  8. Reduktion von Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Vor allem lange.
  9. Entspannungsübungen/Massagen - alles was den Muskeltonus herabsetzt tut gut. Ich konnte einfach lange Zeit nicht entspannen, bedingt durch die innere Unruhe. Erotische sind natürlich auch geeignet, wenngleich andere besser halfen um ehrlich zu sein. ;)
  10. Soziales Umfeld ist wichtig, damit der Betroffene trotz seines tendenziellen Rückzugs nicht ausgegrenzt wird sondern aktiv von anderen Menschen zur sozialen Interaktion aufgefordert wird regelrecht. Leider hatte ich keine Beziehung zu dieser Zeit, denn emotionalen Beistand hätte ich brauchen können. :) Da ich ohnedies kein besonders emotionaler Mensch bin und gewesen bin in meinem Leben, litt ich zusätzlich, da schon die wenige Emotionalität gänzlich verflogen war und niemand mir half, sie aufzubauen.
Danke!
Die von Dir angeführten Maßnahmen tragen sicher wesentlich zur Genesung bei und sind in der Phase der Rehabilitation auch durchaus angebracht. Meiner Erfahrung nach aber in der Akutphase nicht umsetzbar und wirken als Ratschlag von Außen eher kontraproduktiv...

Ist nicht bös gemeint, wieso befarf es immer wieder des Nebensatzes:
da das Thema nicht alleine auf die Einnahme eines/Mehrerer Medikamente reduziert werden kann
Herrscht nicht genug Verunsicherung v.a. bei Betroffenen zur Einnahme von Medikamenten?
Niemand behauptet, dass der Weg zurück nicht auch über Therapie und Änderung von Denkmustern und Verhaltensweisen führt.

BTW ... erste leichte Depressionsschübe bin ich sehr wohl durch die kurzfristige Einnahme (3-6 Monate) von Antidepressiva los geworden ... da war aber der Antrieb wie auch die Fortführung/Bewältigung des Alltags kaum eingeschränkt ...
 
Solange es dir jetzt besser geht dann war es ja jetzt auch eine Art Therapie. DU bist die Art von Mensch für die ich einfach nur pure Verachtung verspüre. Asoziales Verhalten wie Deins ist mir fremd. Traurig dass du dich mir so einer Antwort selbst wahrscheinlich auch noch unglaublich geil findest.

Bin ich jetzt in „eurer“ Sprache schwarz? Gut so. Die von mir angesprochenen Punkte gegen Unbedarfte, die unschuldig zum Handkuss kommen hast du ja nicht einmal widerlegt. Du weißt genau, dass es nicht funktioniert, sonst wärst du gezwungen zu lügen. Neben Manipulation der zweite Aspekt, den Borderliner perfekt beherrschen. Seit jeher gelernt, um sich durch das Leben zu würgen. Die tolle Lüge. Das Ritzen ist nur eine Art der Befreiung, um sich den Leidensdruck ein bisschen zu nehmen oder mal wieder zu „spüren“. Mit deinem Selbstmitleid kann ich nichts anfangen. Wenn alle Stricke reißen, kommt immer die böse Opferrolle. Ich kann es nicht mehr hören. „Spiegeln“ kannst du bei mir auch vergessen. Also deinen Schwachsinn par excellence auf andere abzuwälzen. Auch das machen Borderliner so gerne. Ein kläglicher Versuch, ihren Mist auf andere zu projizieren. Die Verdrängung habe ich noch vergessen. Also das, was kleine Kinder machen. Ich seh‘ dich nicht, du siehst mich nicht. Klingelt‘s? Verlogener Selbstschutz als eigener Hilfsmechanismus. Ach ja, das Ganze natürlich immer wiederkehrend. Ewig grüßt das Murmeltier.

... man darf sein selbstverliebtes Gebrabbel auch einfach ignorieren 😉

Dann fang doch gleich damit an, statt dich mit Nebensätzen ständig selbst ins Spiel bringen zu wollen. Mir geht auch keiner ab, wenn du nichts schreibst. Weil‘s sowieso wurscht is‘.

NIEMAND der das alles nicht selbst erlebt hat wird das jemals nachvollziehen können. 🙈
Ihr könnt Keinem von uns helfen wenn wir es nicht selbst tun. Ich bemitleide jeden "Patnerer und jede Partnerin die das mitmachen müssen. 😳 Ich selbst bin es leid mich belehren und verletzen zu lassen von Menschen die sowieso nicht verstehen warum ich diese Narben auf der Seele hab. Narben sind bleibende Schäden und wer nicht erfahren hat woher diese Wunden und dieser unglaubliche Schmerz kommen wird es nie verstehen. Ich hab heute zum 1. Mal hier vor allen Menschen meine Seele offenbart und wurde aufs Übelste beleidigt. 🙈 Was gibt das solchen Leuten noch mehr drauf zu hauen wenn jemand eh schon am Boden ist???
Ich find das einfach nur traurig, armseelig und unwürdig . 😥 Auch wenn ich im allgemeinen Sinne vielleicht nicht normal bin glaube ich trotzdem das Recht zu haben als Mensch behandelt zu werden und nicht wie ein Stück Dreck...

Richtig, man kann keinem von euch helfen. Gut erkannt. Diejenigen, die sich aufopferungsvoll eurer annehmen, sind entweder co-abhängig oder entwickeln einfach nur ein sehr stark ausgeprägtes Helfersyndrom. Ihr werft sie nicht nach oben, ihr zieht sie nur runter. Ist eurem Verhalten geschuldet. Der Blick in den Abgrund, eh schon wissen. Manche von euch schaffen es sogar, Psychologen zu manipulieren. Ein Guter wird abwinken oder sich im Turnus selbst austauschen. Es ist mir egal, ob du ein seelisches Wrack bist. Ich habe geschrieben, dass sich bei mir der Spaß aufhört, wenn Unbeteiligte durch euer Verhalten leiden müssen oder boshaft traktiert werden. Unabhängig davon was dir widerfahren ist. Man hört und liest es halt bei euch heraus. Ständig. Mit den üblichen ausfälligen Abwertungen, dem dazugehörigen Auszucken und schließlich der Opferrolle (keiner hat mich lieb), wenn nichts mehr geht. Mit dem Assi-Verhalten kann ich diabolisch grinsend umgehen. Der Schmäh funktioniert net. Für fast Alles an eurem Verhalten und Gebaren im Hier und Jetzt seid ihr selbst verantwortlich. Ihr erwartet fortlaufend Mitgefühl oder Verständnis. Bei mir bekommst du das halt nicht. Gilt selbstredend auch für Narzissten, egal welche Vibes. Stell dir mal eine schwarze Wand vor oder eine steinerne Wand. So in etwa verhält sich mein Ruhepuls in Anbetracht deiner künstlichen Aufregung. Aber danke für die offenen Worte. So ist es ja auch nicht. Leute deines Schlages kann man eh nur meiden. Aus den zuvor genannten Gründen. Ich schätze, deine Mitmenschen wissen und spüren dies selbst. However, alles wird gut, mein zaghafter Schmetterling. Mach jetzt kein Fass auf, Drama-Boy. Ich finde, ich hab’s ziemlich gut getroffen. Mehr ist es mir auch nicht wert.
 
...erste leichte Depressionsschübe bin ich sehr wohl durch die kurzfristige Einnahme (3-6 Monate) von Antidepressiva los geworden ... da war aber der Antrieb wie auch die Fortführung/Bewältigung des Alltags kaum eingeschränkt ...
Da hast Du absolut recht. Das Problem ist, depressive Schübe werden immer heftiger, je öfter sie sich wiederholen.
Antidepressiva behandeln die unerträglichen Symptome, nicht aber die Ursachen. Dazu bedarf es einer zusätzlichen Therapie. Leider sind die Wartezeiten auf Kassenplätze dermaßen lange, dass es dann oft zu spät ist. Zwei Jahre zu warten ist schon eine Zumutung.
Medikamente lösen die momentan prekäre Akutsituation und helfen als Dauermedikation die gestörte Gehirnchemie auszugleichen.

Die von @Mitglied #675718 erwähnten Maßnahmen sind im Großen und Ganzen recht gut und helfen sicher auch, wenn man eine leichte bis mittelschwere Depression hat.
Auch in Rehas kommen solche Strategien vor.
Bei schwereren Krankheitsverläufen kann der Betroffene sich nicht mehr selbst helfen. Da braucht es Hilfe von außen. Damit und mit Medikamenten kann man den Depressiven soweit bringen, dass er selbst mitarbeiten kann.
 
Danke!
Die von Dir angeführten Maßnahmen tragen sicher wesentlich zur Genesung bei und sind in der Phase der Rehabilitation auch durchaus angebracht. Meiner Erfahrung nach aber in der Akutphase nicht umsetzbar und wirken als Ratschlag von Außen eher kontraproduktiv...

Ist nicht bös gemeint, wieso befarf es immer wieder des Nebensatzes:

Herrscht nicht genug Verunsicherung v.a. bei Betroffenen zur Einnahme von Medikamenten?
Niemand behauptet, dass der Weg zurück nicht auch über Therapie und Änderung von Denkmustern und Verhaltensweisen führt.

BTW ... erste leichte Depressionsschübe bin ich sehr wohl durch die kurzfristige Einnahme (3-6 Monate) von Antidepressiva los geworden ... da war aber der Antrieb wie auch die Fortführung/Bewältigung des Alltags kaum eingeschränkt ...
Nun, um von widerkehrenden Schüben usw. in eine Rekonvaleszenzphase zu kommen musst du Änderungen abseits einer Medikamenteneinnahme angehen. Die von mir dargestellten Änderungen zielen auf Verhaltensänderungen unter anderem ab, wie du sie selbst anregst. Wie ich auch schrieb, kann ich nur meine eigenen Erfahrungen darlegen und möchte auch keine Therapievorschläge oder so machen.

Idealerweise kann der Betroffene schildern, in welchem Zusammenhang die Depression aufgetreten ist. Also, wenn die Ursache externer Natur ist - wie in meinem Fall war das die Arbeitsbelastung und später auch das Arbeitsumfeld. Wird dieses abgestellt oder elimiert, bessert sich der Zustand mitunter schon von alleine. Denn, dies regelmäßig zu innerem Stress, der unangenehm ist und vor allem der die Symptome bzw. insgesamt die Depression verschlimmern können. Zu den Arten von Depressionen siehe dieses kurze Video.

Wie ich geschildert habe, hatte ich keine Schübe sondern mein Zustand war damals ein Dauerzustand über gut 2 Jahre. Ich war im Leben bisher noch nie so k.o. wie damals. Es fühlte ich an, wie wenn man in der Früh beim Aufstehen 2 Schlaftabletten nimmt und dann seinen Alltag bestreitet - hoffe damit können sich viele etwas vorstellen. Also dauerhaft schlecht. Schübe implizieren einen Wechsel aus Normalität und Depression. Das ist - auch wenn es hart klingen mag - eh noch "besser", denn eine Depression kann in eine Dysthemie abgleiten, was als depressiver Dauerzustand auch bezeichnet wird, wenn sie sich als solche manifestiert.

Es gibt eine Reihe von Medikamenten heutzutage. Kommt es zu starken, unerwünschten Nebenwirkungen so besteht in Rücksprache mit dem Arzt durchaus die Möglichkeit auf ein anderes zu switchen - letzten Endes wird es ein Probieren bleiben, denn jeder Mensch verträgt es mitunter geringfügig anders. Ob es bei Betroffenen zu einer Verunsicherung bzw. Aversion kommt sie einzunehmen, kann man nur im Einzelfall beurteilen. Ich persönlich war auch kein Freund davon, jedoch ging es mir die Müdigkeit, ander ich doch lange litt schon am Ars** und die Hoffnung bestand, damit eine Verbesserung zu erzielen. Hier sind wir bei dem Punkt, den ich erwähnte: dass der Betroffene trotz schlechter Laune usw. sich aktiv aufraffen kann und überzeugt ist, seinen Zustand zu verbessern. Das ist auch meiner Meinung mehr eine Frage der (Lebens-)Einstellung, die sich eben hier dann niederschlägt bzw. äußert. Das ist aber bei fast allen Erkrankungen so und beschränkt sich nicht auf die Depression alleine.

Da hast Du absolut recht. Das Problem ist, depressive Schübe werden immer heftiger, je öfter sie sich wiederholen.
Antidepressiva behandeln die unerträglichen Symptome, nicht aber die Ursachen. Dazu bedarf es einer zusätzlichen Therapie. Leider sind die Wartezeiten auf Kassenplätze dermaßen lange, dass es dann oft zu spät ist. Zwei Jahre zu warten ist schon eine Zumutung.
Medikamente lösen die momentan prekäre Akutsituation und helfen als Dauermedikation die gestörte Gehirnchemie auszugleichen.

Die von @Mitglied #675718 erwähnten Maßnahmen sind im Großen und Ganzen recht gut und helfen sicher auch, wenn man eine leichte bis mittelschwere Depression hat.
Auch in Rehas kommen solche Strategien vor.
Bei schwereren Krankheitsverläufen kann der Betroffene sich nicht mehr selbst helfen. Da braucht es Hilfe von außen. Damit und mit Medikamenten kann man den Depressiven soweit bringen, dass er selbst mitarbeiten kann.
Hilfe braucht es - wie ich auch geschildert habe oben - immer von aussen. Wenn man als Betroffener alleine gelassen wird, schwierig. Nicht zuletzt kann nämlich da wiederum auch als Promotor für den aktuellen Zustand fungieren.
Fängt beim sozialen Umfeld im weiteren Sinne an und geht über die unmittelbaren Verwandten/Partner usw.
Das Thema ist eben weit umfassender/multifaktorieller als ein "simpler Beinbruch". Meist kommt es aber auch nicht so schnell daher, wie ein Beinbruch, sondern es gehen eine Reihe von Ereignissen dem Voraus, bis dann die Symptome dermaßen spürbar sind, dass man sich ein Depression vermutet.
 
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Das Einzige echt Schöne hier drin ist echt dass es sooo verdammt viele kaputte Menschen gibt dass man sich selbst und manche sehr nahe stehende Menschen schon fast wieder als Normal betrachtet. Scheinbar geht's immer noch schlimmer.🤔🙊🙈🙄 Wir stehen wenigstens zu unseren Schwächen und Problemen, wobei manch vermeintlich "gesunde" Menschen völlig selbstüberzeugt durchs Leben rennen und gar nicht sehen wollen wie groß der eigene Dachschaden überhaupt ist. Sorry aber das ist meine ehrliche Meinung, wir leben in einer sehr traurigen und kaputten Gesellschaft. So ganz normal scheint gar Nichts mehr zu sein und die Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen wird jeden Tag noch größer.
 
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